DE3544882C2 - - Google Patents
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- C08L75/04—Polyurethanes
Description
Die Erfindung betrifft Mikrokugeln aus vernetztem Polymer vom
Typ Acrylsäureester, die elastisch, trockenbar und in
organischen Lösungsmitteln dispergierbar sind und eine
bestimmte gleichmäßige Korngröße aufweisen, und ein Verfahren
zur Herstellung derselben.
Seit einigen Jahren werden wiederablösbare Klebblätter,
die wiederholt angeklebt werden können, häufig gebraucht. Auf
der Haftfläche eines solchen Blattes werden manchmal nicht nur
ein üblicher Klebstoff, sondern auch klebrige elastische
Mikrokugeln verwendet, die es ermöglichen, ein punktförmiges
Haften des Blattes an einem anzuklebenden Material, wie
Papier, zu erreichen und auch die Beschichtung mit dem
Klebstoff mittels Sprühverfahren vorzunehmen.
Um solche Mikrokugeln aus Polymer zu erhalten, wird im
allgemeinen das Suspensionspolymerisationsverfahren angewandt.
Dieses kann unter Verwendung eines Acrylsäure- oder Meth
acrylsäureesters und verschiedener Arten von ionischen Monomeren
in Gegenwart einer kleinen Menge eines Emulgators und
eines öllöslichen Starters durchgeführt werden. Ein solches
Verfahren liefert jedoch nur copolymere Mikrokugeln mit
unterschiedlichen und verhältnismäßig großen Korngrößen
(einige μm oder größer).
Andererseits kann man nach dem Emulsionspolymerisations
verfahren zwar Mikrokugeln mit Korngrößen von 0,1 μm oder
kleiner erhalten, jedoch neigen die so erhaltenen Mikrokugeln
zum Zusammenkleben, und man kann sie daher nicht als getrennte
Teilchen in getrocknetem Zustand erhalten.
Bekannt ist auch ein Verfahren, wobei alternierend
gebundene Monomere durch Emulsionspolymerisation hergestellt
werden. Bei diesem Verfahren muß jedoch das Hauptmonomer
entsprechend seiner Reaktivität ausgewählt werden, so daß die
Art der erhältlichen Mikrokugeln begrenzt ist.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, Mikrokugeln der
eingangs angegebenen Art mit gewünschten Eigenschaften und
gleichmäßigen Korngrößen, die gegebenenfalls bei Raumtemperatur
klebrig (haftfähig) sind, und ein Verfahren zur
Herstellung derselben zu schaffen.
Zwar ist die Vernetzung von Acrylverbindungen, die
geeignete funktionelle Gruppen, wie Carboxyl- oder Hydroxylgruppen
aufweisen, mit entsprechenden polyfunktionellen
Vernetzungsmitteln an sich bekannt, jedoch genügen diese
allgemeinen Kenntnisse nicht, um die gestellte Aufgabe zu
lösen.
Es wurde nun gefunden, daß Mikrokugeln mit den gewünschten
Eigenschaften erhältlich sind, wenn man dafür sorgt, daß
die Vernetzung ausschließlich innerhalb der dispergierten
Mikrokügelchen des Acrylat-Copolymerisats erfolgt.
Die Aufgabe wird daher erfindungsgemäß gelöst durch
Mikrokugeln, welche die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale aufweisen.
Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung solcher
Mikrokugeln weist die im Anspruch 5 angegebenen Merkmale und
für bevorzugte Ausführungsformen die Merkmale der anschließenden
Unteransprüche auf.
Das besonders zu beachtende Merkmal der Erfindung liegt
also darin, daß man polymere Mikrokugeln erhält, indem man
eine Vernetzung eines Copolymers von Acrylsäureester-Typ im
suspendierten Zustand in Gegenwart eines öllöslichen Ver
netzungsmittels innerhalb der dispergierten Teilchen des
Copolymers herbeiführt.
Erfindungsgemäß wird zuerst ein Copolymers eines Esters
von Acrylsäure oder Methacrylsäure mit einem Glasübergangspunkt
von 10°C oder darunter, vorzugsweise 0°C oder darunter,
und einem Vinylmonomer, das eine reaktive funktionelle Gruppe
enthält, synthetisiert. In der Rezeptur beträgt das Verhältnis
des Esters der Acryl- oder Methacrylsäure zum Vinylmonomer in
dem Copolymer 90 bis 99,5 : 10 bis 0,5, vorzugsweise 95 bis
99,5 : 5 bis 0,5 Gewichtsprozent. Wenn in der Rezeptur der
Anteil des Acryl- oder Methacrylsäureesters unter 90 Gewichts
prozent liegt, wird nur schwer Klebrigkeit und Elastizität
erhalten. Wenn der Anteil über 99,5 Gewichtsprozent liegt,
werden keine im Inneren der Teilchen genügend vernetzte Mikrokugeln
erhalten. Der Acryl- oder Methacrylsäureester kann
entweder für sich oder als Gemisch von zwei oder mehr Verbindungen
verwendet werden und wird je nach dem Verwendungszweck
der herzustellenden Mikrokugeln ausgewählt.
Man erhält so, falls gewünscht, insbesondere auch Mikrokugeln
mit Klebrigkeit (Haftfähigkeit) bei Raumtemperatur.
Als Ester kann man verwenden: einen Alkylester
von Acrylsäure oder Methacrylsäure mit einer geraden oder ver
zweigten Alkylgruppe mit im allgemeinen zwei bis zwölf Kohlen
stoffatomen, wofür als besondere Beispiele genannt seien: Butyl
acrylat, Butylmethacrylat, Isobutylacrylat, Isobutylmethacrylat,
sec.Butylacrylat, sec.Butylmethacrylat, Hexylacrylat,
Hexylmethacrylat, Heptylacrylat, Heptylmethacrylat, 2-Ethyl
hexylacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat, Isooctylacrylat, Iso
octylmethacrylat, Isononylacrylat, Isononylmethacrylat, De
cylacrylat, Decylmethacrylat und dergleichen. Diese können
einzeln verwendet werden; wenn sie jedoch bei der Copolymerisation
verwendet werden, können andere Monomere, wie Methylacrylat,
Methylmethacrylat, Tetradecylacrylat, Tetradecylmethacrylat,
Hexadecylacrylat, Hexadecylmethacrylat, Stearylacrylat,
Stearylmethacrylat usw. ebenfalls verwendet werden.
Zur Verstärkung der Kohäsionskraft der erfindungsgemäßen Mikro
kugeln, nämlich um zu verhindern, daß die als Klebstoff
aufgebrachten Mikrokugeln zu fest am angeklebten Material
haften und beim Abziehen des Trägermaterials der Klebstoff
streifig von der Haftunterlage abzieht, kann weiteres
Vinylacetat, Styrol, Acrylnitril, Methacrylnitril usw. in einer
Menge von bis zu 50 Gewichtsprozent des Alkylestermonomers
zugesetzt werden.
Mit Monomer vom Vinyltyp, das eine reaktive funktionelle
Gruppe enthält, ist ein Stoff bezeichnet, der eine funktionelle
Gruppe aufweist, die durch die Reaktion mit einem öllöslichen
Vernetzungsmittel eine Vernetzung innerhalb der dispergierten
Teilchen bewirken kann. Als reaktive funktionelle
Gruppe kommen in Frage eine Carboxylgruppe, Hydroxylgruppe,
Aminogruppe, Glycidylgruppe, Methylolgruppe, Formylgruppe,
Mercaptogruppe, ein Säureanhydrid usw., wobei die Gruppe im
Hinblick auf das verwendete öllösliche Vernetzungsmittel geeignet
gewählt ist. Typische Beispiele des Vinylmonomers mit
einer solchen Gruppe sind beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure,
Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxy
propylacrylat, Hydroxypropylmethacrylat, Glycidylacrylat, Gly
cidylmethacrylat, N-Methylolacrylamid, N-Methylolmethacrylamid,
N-Butoxyethylacrylamid, N-Butoxyethylmethacrylamid, Acryl
säureamid, Methacrylsäureamid, Maleinsäureanhydrid und andere.
Das Copolymer eines Esters der Acrylsäure oder Methacrylsäure
und eines Vinylmonomers kann nach bekannten Verfahren
hergestellt werden, wie Emulsionspolymerisation, Suspensions
polymerisation, Lösungspolymerisation oder Polymerisation in
Masse. Die Reaktionsbedingungen können je nach der verwendeten
Polymerisationsmethode etwas verschieden sein, jedoch kann
ein gewünschtes Copolymer erhalten werden, indem man die Reaktion
im allgemeinen bei 40 bis 90°C während 5 bis 20 Stunden
durchführt.
Das erhaltene Copolymer wird dann in Wasser dispergiert, um
eine wäßrige Dispersion der Polymerteilchen herzustellen. Zu
diesem Zweck wird im allgemeinen zunächst ein Netzmittel in
ein wäßriges Dispersionsmedium (vorzugsweise entionisiertes
Wasser) gegeben und dann allmählich unter Rühren des Disper
sionsmediums das oben genannte Copolymer zugesetzt. Während
dieses Schrittes wird das in Wasser unlösliche Polymer in
Form von Öltröpfchen dispergiert. Um das Polymer wirksam zu
dispergieren, wird es vorzugsweise zuvor in einem organischen
Lösungsmittel, z. B. Toluol, Ethylacetat, n-Hexan, Cyclohexan,
Heptan, 1,1,1-Trichlorethan und dergleichen, mit einer Konzentration
von etwa 20 bis 30 Gewichtsprozent gelöst, und diese
Polymerlösung wird allmählich in das Dispersionsmedium gegeben.
Das Mischungsverhältnis von Dispersionsmedium zu Polymerlösung
sollte vorzugsweise 5 : 1 bis 1 : 1, besonders bevorzugt
etwa 2 : 1 betragen. Wenn die Viskosität der Polymerlösung
hoch ist, ist es zweckmäßig, ihr ein Netzmittel zuzusetzen
und der Lösung Wasser unter Rühren zuzufügen. Falls das oben
genannte Copolymer durch Emulsionspolymerisation oder Suspen
sionspolymerisation unter Verwendung von Wasser als Disper
sionsmedium erhalten wurde, ist es nicht notwendig, eine neue
wäßrige Dispersion herzustellen, sondern die Polymerlösung
kann nach Beendigung der Reaktion als solche oder nach Zusatz
eines Netzmittels verwendet werden.
Als Netzmittel können der wäßrigen Dispersion zugefügt
werden: anionische Netzmittel, wie Alkylsulfonate, z. B. Na
triumlaurylsulfat, Natriumdodecylsulfat, entsprechend der
Formel:
R-OSO₃X
worin R eine Alkylgruppe und X ein Halogenatom bedeuten,
Alkylbenzolsulfonate, z. B. Natriumdodecylbenzolsulfonat, ent
sprechend der Formel:
worin R eine Alkylgruppe und X ein Halogenatom bedeuten;
nichtionische Netzmittel, wie Polyoxyethylenalkylether, z. B. Polyoxyethylenlaurylether, Polyoxyethylenoleylether, entsprechend der Formel:
nichtionische Netzmittel, wie Polyoxyethylenalkylether, z. B. Polyoxyethylenlaurylether, Polyoxyethylenoleylether, entsprechend der Formel:
HO-(CH₂-CH₂-O)n-O-R
worin R eine Alkylgruppe und n eine positive Zahl bedeuten,
oder Polyoxyethylenalkylphenylether, z. B. Polyoxyethylenoctyl phenylether, Polyoxyethylennonylphenylether, entsprechend der Formel:
oder Polyoxyethylenalkylphenylether, z. B. Polyoxyethylenoctyl phenylether, Polyoxyethylennonylphenylether, entsprechend der Formel:
worin R eine Alkylgruppe und n eine positive Zahl bedeuten.
Diese Netzmittel können der wäßrigen Dispersion der
Polymerteilchen in der kritischen Micellbildungskonzentration
oder darüber, vorzugsweise im Bereich von 0,01 bis 1,0% zu
gesetzt werden.
Die Teilchengröße der erfindungsgemäßen Mikrokugeln kann
durch die Menge und Art des zugesetzten Netzmittels sowie durch
die Rührgeschwindigkeit gesteuert werden. Gewöhnlich wird,
wenn kleine Kugeln mit Teilchengrößen von 0,1 bis 0,01 μm her
gestellt werden sollen, die Menge des zugesetzten Netzmittels
erhöht und die Rührgeschwindigkeit auf 500 UpM oder höher ein
gestellt. Verhältnismäßig kleine Kugeln können auch erhalten
werden durch Verwendung eines anionischen Netzmittels. Wenn
man dagegen große Kugeln mit Teilchengrößen von 100 μm oder
darüber erhalten will, können Gelatine, Stärke, Polyvinylalkohol,
Polyvinylpyrrolidon usw. zusammen mit einem Netzmittel
und in gleichen Mengen wie dasselbe zugefügt werden.
Als nächster Schritt nach der Einstellung der Teilchengröße
der Polymerteilchen wird der diese Teilchen enthaltenden
wäßrigen Dispersion ein öllösliches Vernetzungsmittel zugesetzt.
Das öllösliche Vernetzungsmittel ist in dem das Dispersionsmedium
bildenden Wasser unlöslich und kann daher in die
Polymerteilchen absorbiert werden, indem man die Dispersion
genügend rührt. Gewöhnlich wird durch Rühren während 30 bis 120
Minuten das Vernetzungsmittel in die Polymerteilchen absorbiert.
Die Dispersion kann dann bei einer gleichbleibenden Temperatur
gehalten werden, um elastische Mikrokugeln zu erhalten, die
innerhalb der Teilchen vernetzt sind.
Als öllösliches Vernetzungsmittel können verschiedene
Verbindungen verwendet werden, je nach der im Copolymer vor
handenen reaktiven funktionellen Gruppe. Wenn die funktionelle
Gruppe eine Hydroxylgruppe ist, wird im allgemeinen eine
Polyisocyanatverbindung verwendet. Typische Beispiele dieser
Verbindung sind aliphatische Polyisocyanate, wie Propylen
diisocyanat, Hexamethylendiisocyanat und dergleichen; aromatische
Polyisocyanate, wie Tolylendiisocyanat, Diphenylmethandiisocyanat,
Xylylendiisocyanat, Naphthalindiisocyanat und
dergleichen; alicyclische Polyisocyanate, wie 1-Methyl-2,4-
diisocyanatcyclohexan, 4,4′-Methylenbis(cyclohexylisocyanat),
und dergleichen.
Wenn die funktionelle Gruppe eine Carboxylgruppe ist,
kann auch eine der oben genannten Polyisocyanatverbindungen
verwendet werden, und zusätzlich zu der Verbindung kann auch
eine mehrfunktionelle Epoxy-Verbindung verwendet werden. Typische
Beispiele von mehrfunktionellen Epoxy-Verbindungen
sind Ethylenglykoldiglycidylether, Propylenglykoldiglycidylether,
1,6-Hexandioldiglycidylether und dergleichen.
Wenn die funktionelle Gruppe eine Glycidylgruppe ist,
kann man beispielsweise verwenden Polyamide, wie Kondensate
zwischen Dimeren oder Trimeren ungesättigter Fettsäuren tierischer
und pflanzlicher Öle und Aryl- oder Alkylaminen;
Polycarbonsäureanhydride, wie Trimellitsäureanhydrid, Methyl
tetrahydrophthalsäureanhydrid, Endomethylentetrahydrophthal
säureanhydrid usw.; Polysulfide der Formel:
HS-(C₂H₄OCH₂OC₂H₄SS)nC₂H₄OCH₂OC₂H₄SH;
Polymercaptane der Formel:
(n=1 bis 2; R eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe);
Phenolharze, wie Trimethylaminomethylphenol, Dimethylaminomethylphenol
usw.
Wenn die funktionelle Gruppe eine Aminogruppe ist, kann
man beispielsweise benutzen ein Isocyanat, wie Hexamethylen
diisocyanat, Trimethylhexamethylendiisocyanat, Xylylendiisocyanat
und ein Polyisocyanatvorpolymer.
Wenn eine mit Wasser leicht reagierende Substanz, wie
eine Polyisocyanatverbindung, als das öllösliche Vernetzungsmittel
verwendet wird, wird dieses in einem geeigneten organischen
Lösungsmittel, wie Toluol, Ethylacetat usw. gelöst
und die erhaltene Lösung der Dispersion zugesetzt. Durch diese
Maßnahme wird das Vernetzungsmittel für Wasser schwer zugänglich
und kann unter Erhaltung der Aktivität seiner reaktiven
funktionellen Gruppe in die Teilchen absorbiert werden.
Wenn man andererseits ein wasserlösliches Vernetzungsmittel
verwenden würde, würde sich das Vernetzungsmittel in
der wäßrigen Dispersion verteilen und Vernetzungsreaktionen
zwischen verschiedenen Polymerteilchen und damit ein Gelieren
des ganzen Systems bewirken, wodurch man das Polymer nicht
mehr in Form von Teilchen abtrennen könnte.
Die zugesetzte Menge des erwähnten öllöslichen Vernet
zungsmittels ist im allgemeinen die 0,1- bis 0,001fache Molmenge,
vorzugsweise 0,07- bis 0,03fache Molmenge der stöchiometrischen
Menge, bezogen auf die reaktive funktionelle Gruppe.
Zur Förderung der Vernetzungsreaktion kann auch ein
Katalysator zugesetzt werden. Als solcher kann beispielsweise
ein tertiäres Amin, ein quaternäres Ammoniumsalz usw. bei
der Vernetzung der Carboxylgruppen mit einer Epoxy-Verbindung
verwendet werden. Die Menge des verwendeten Katalysators liegt
im allgemeinen bei 1 bis 0,01 Teil auf 1 Teil des Vernetzungsmittels.
Andererseits kann man auch eine geeignete Menge eines
UV-Strahlenabsorptionsmittels oder eines Antioxidants zusetzen,
um die Wetterbeständigkeit der Mikrokugeln zu verbessern oder
deren Alterung durch Oxidation usw. zu verhindern.
Nachdem die vorgeschriebene Menge eines öllöslichen
Vernetzungsmittels und, falls nötig, andere Zusätze zur wäßrigen
Dispersion der Polymerteilchen gegeben wurden, wird diese
Dispersion gründlich gerührt und danach das Reaktionssystem
im allgemeinen 2 bis 24 Stunden bei 20 bis 90°C, vorzugsweise
5 bis 10 Stunden bei 40 bis 60°C gehalten. In der Vernet
zungsreaktion vermischen sich das Polymer und das Vernetzungsmittel
miteinander innerhalb der Teilchen, und es ist daher
kein Rühren erforderlich. Wenn jedoch die Teilchen instabil
sind, kann gerührt werden, um den dispergierten Zustand auf
rechtzuerhalten.
Durch die genannte Reaktion werden die Polymerteilchen
dreidimensional vernetzt und weder im gelösten Zustand noch
im Zustand nach Beschichtung und Trocknung miteinander ver
schmolzen, wodurch Mikrokugeln erhalten werden, die ihre Kugelform
beibehalten. Die Mikrokugeln enthaltende wäßrige
Dispersion kann nach Beendigung der Reaktion als solche zum
Beschichten mittels eines Beschichtungsmessers und für Klebbänder
und dergleichen verwendet werden, jedoch werden die
Mikrokugeln im allgemeinen zunächst aus der Dispersion abgetrennt,
bevor sie für verschiedene Zwecke verwendet werden.
Gewöhnlich wird der wäßrigen Dispersion eine große Menge
eines polaren Lösungsmittels, wie Methanol, Aceton, eine
wäßrige Natriumchloridlösung usw. zugesetzt, um die Mikrokugeln
auszufällen, die dann durch Filtrieren abgetrennt
und getrocknet werden, um die erfindungsgemäßen Mikrokugeln
zu erhalten.
Diese Mikrokugeln können in einem organischen Lösungsmittel,
wie Toluol, 1,1,1-Trichlorethan, n-Hexan, Cyclohexan,
Ethylacetat usw. ohne Verkleben oder Verschmelzen zwischen
den Kugeln wieder dispergiert werden. Demgemäß kann man einen
gewünschten Gegenstand mit den Mikrokugeln durch Sprühverfahren
beschichten. Außerdem kann man, wenn die Mikrokugeln
selbst Haftvermögen aufweisen, ein haftendes Sprühmittel erhalten.
Selbstverständlich können die in einem Lösungsmittel
dispergierten Mikrokugeln durch Walzenbeschichtung aufgebracht
werden. Im Falle von haftfähigen (klebrigen) elastischen
Mikrokugeln kann man sie auf ein Substrat wie Papier
usw. als Schicht aufbringen und so ein wieder ablösbares Klebblatt
erhalten, das an einem anzuklebenden Material mit
Punkthaftung haftet. Als eine neue Verwendung können die er
findungsgemäßen Mikrokugeln als Vehikel für Druckfarbe, Farbe
usw. verwendet werden. In diesem Fall kann man Druckfarben
und Farben erhalten, die dreidimensionales, mattes Aussehen
und weichen Griff zeigen.
Da erfindungsgemäß die Vernetzung in den Polymerteilchen
mit einem öllöslichen Vernetzungsmittel bewirkt wird, werden
die Teilchen nicht miteinander verschmolzen und liefern Mikrokugeln,
die im getrockneten Zustand als Teilchen vorliegen.
Auch tritt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, da hierbei
das gesamte öllösliche Vernetzungsmittel in die Polymerteilchen
absorbiert wird, keine Vernetzung zwischen den Teilchen
ein, und es werden so Mikrokugeln mit gesteuerter Teilchengröße
erhalten. Man kann daher durch vorherige Steuerung der
Teilchengröße in der Stufe der Polymerdispersion vor dem Zusatz
des Vernetzungsmittels Mikrokugeln mit gleichmäßiger
und gewünschter Teilchengröße erhalten.
So sind also solche Mikrokugeln, wenn sie Elastizität
und Klebrigkeit (Haftfähigkeit) aufweisen, brauchbar als ein
Klebstoff für ein wiederablösbares Klebblatt, das mit Punkt
haftung haften kann, oder, wenn sie keine Klebrigkeit aufweisen,
sind sie als Vehikel für Druckfarben und Farben
brauchbar.
Die Erfindung wird mit weiteren Einzelheiten erläutert
durch die folgenden Beispiele. Hierin bedeuten Teile und Prozente
jeweils Gewichtsteile und Gewichtsprozente.
In ein Reaktionsgefäß wurden 350 Teile Toluol, 49 Teile
n-Butylacrylat, 49 Teile 2-Ethylhexylacrylat, 2 Teile Acrylsäure
und 0,25 Teile Azobisisobutyronitril gegeben, und die
Mischung wurde unter einem Stickstoffstrom 10 Stunden bei 80°C
gerührt, um ein Polymer vom Typ Acrylsäureester zu erhalten.
Dann wurden 200 Teile der Polymerlösung (30% Feststoffgehalt)
allmählich unter Rühren mit 300 UpM in 400 Teile
entionisiertes Wasser gegeben, das 4 Teile Natriumdodecylbenzol
sulfonat (anionisches Netzmittel) enthielt. Nach etwa 30
Minuten Rühren wurden 1 Teil eines Epoxyharzes (Epikote 812,
Hersteller Shell Chemical Co.) und 0,5 Teile Triethylamin
der Lösung zugesetzt und weitere 30 Minuten gerührt.
Dann ließ man die Lösung ohne Rührung 8 Stunden bei 40°C
stehen.
Nach Beendigung der Reaktion wurde die erhaltene Reak
tionsmischung als solche in einer Dicke von 25 μm auf einen
Polyesterfilm aufgebracht. Die Oberfläche zeigte bei der Be
trachtung diffuse Reflexion. Bei der Betrachtung der Oberfläche
mit einem optischen Mikroskop zeigten die durch die
obige Reaktion erhaltenen vernetzten polymeren Mikrokugeln
eine gleichmäßige Korngröße von durchschnittlich 200 µm.
Außerdem waren diese Mikrokugeln elastisch.
In ein Reaktionsgefäß wurden 200 Teile entionisiertes
Wasser, 10 Teile Isobutylacrylat, 87 Teile Isooctylacrylat,
3 Teile Acrylsäure, 0,2 Teile Benzoylperoxid und 1 Teil Na
triumlaurylsulfat (anionisches Netzmittel) gegeben, und die
Suspensionspolymerisation wurde unter Stickstoffstrom und
Rühren während 4 Stunden bei 90°C durchgeführt. Danach wurde
die Temperatur 16 Stunden auf 70°C abgesenkt, um ein Polymer
vom Acrylsäureestertyp zu erhalten.
In die erhaltene Polymerlösung wurden dann 0,5 Teile
eines butylierten Melaminharzes (Superbeckamin, Hersteller
Nippon Reichhold Co.) gegeben und weiter etwa 30 Minuten
gerührt. Dann ließ man die Lösung 24 Stunden bei 60°C
stehen. Anschließend wurden der Reaktionsmischung 300 Teile
Methanol zugesetzt, um die vernetzten polymeren Mikrokugeln
auszufällen, die abfiltriert, getrocknet und in 1,1,1-Tri
chlorethan wieder dispergiert wurden. Die Konzentration der
Mikrokugeln in dieser neuen Dispersion betrug 10%. Bei
Berührung mit dem Finger zeigten die erhaltenen Mikrokugeln
Elastizität und Klebrigkeit. Außerdem hatten sie eine gleichmäßige
Korngröße von durchschnittlich 30 µm.
Es wurde dann ein Klebmittel für Sprühauftrag hergestellt,
indem man 60 Teile der obigen neuen Dispersion
und 40 Teile eines Treibmittels (verflüssigtes Propan)
mischte. Das so erhaltene Klebmittel konnte ohne Bildung von
spinnwebartigen Gebilden versprüht werden.
Bei der Suspensionspolymerisation kann das Polymer in
Form von Teilchen ohne irgendeine besondere Vernetzung erhalten
werden. Wenn man jedoch erfindungsgemäß eine Vernetzung
innerhalb der Teilchen bewirkt, erhält man polymere Mikrokugeln
mit höherer Kohäsionskraft.
In ein Reaktionsgefäß wurden 200 Teile entionisiertes
Wasser, 5 Teile Ethylacrylat, 92,5 Teile 2-Ethylhexylacrylat,
2,5 Teile Hydroxyethylacrylat, 4 Teile Natriumlaurylsulfat
(anionisches Netzmittel) und 0,15 Teile Kaliumpersulfat gegeben,
und eine Emulsionspolymerisation wurde durch Rühren unter
Stickstoff während 7 Stunden bei 60°C durchgeführt, um
ein Polymer vom Acrylsäureestertyp zu erhalten.
Der so erhaltenen Polymerlösung wurden dann 2,5 Teile
einer 20prozentigen Lösung von Polyisocyanat (Coronate L.,
Hersteller Nippon Polyurethane Co.) in Toluol zugesetzt
und dann weiter etwa 30 Minuten gerührt. Man ließ
dann die erhaltene Mischung 8 Stunden bei 30°C stehen. An
schließend wurden der Reaktionsmischung 300 Teile Methanol
zugesetzt, um die gebildeten vernetzten polymeren Mikrokugeln
auszufällen, die abfiltriert, getrocknet und in Toluol wieder
dispergiert wurden. Die Konzentration der Mikrokugeln in dieser
neuen Dispersion betrug 12%. Die Mikrokugeln zeigten Elastizität
und Klebrigkeit (Haftfähigkeit) und eine gleichmäßige
Korngröße von etwa 0,1 µm im Durchschnitt.
Die elastischen Mikrokugeln wurden in einer Menge von
200 Teilen zu einer Druckfarbe auf Acrylbasis mit der folgenden
Zusammensetzung gegeben:
Copolymer: 100 Teile (das Copolymer besteht aus 80 Teilen
Ethylacrylat, 10 Teilen Butylacrylat und 10
Teilen Acrylsäure)
Titanweiß: 50 Teile
Ethylacetat: 100 Teile
Toluol: 400 Teile
Titanweiß: 50 Teile
Ethylacetat: 100 Teile
Toluol: 400 Teile
Die erhaltene Druckfarbe wurde mittels eines Gravurbeschichters
auf einen Polyesterfilm aufgebracht. Die Betrachtung
seiner Oberfläche zeigte, daß die Druckfarbe ausgezeichnete
Mattigkeit aufweist.
Im Beispiel 3 wurden der Polymerlösung nach der Emulsions
polymerisation 300 Teile Methanol zugesetzt, um die Polymer
teilchen auszufällen, die dann abfiltriert wurden. Diese
Teilchen verschmolzen nach dem vollständigen Trocknen miteinander
und konnten nicht mehr wieder dispergiert werden.
Daher wurden sie vor dem Trocknen in Toluol wieder dispergiert.
Die Polymerkonzentration in der neuen Dispersion betrug 10%.
Dann wurden 2,5 Teile einer 20prozentigen Lösung des
Polyisocyanats (Coronate L.) in Toluol zu 100 Teilen der er
haltenen Polymerlösung zugegeben, und man ließ die Mischung
nach Rühren 8 Stunden bei 30°C stehen. Es zeigte sich, daß
die Reaktionsmischung vollständig geliert war und das vernetzte
Polymer nicht mehr in Form von Teilchen abgetrennt
werden konnte.
Im Beispiel 3 lagen die durch Emulsionspolymerisation
gebildeten Polymerteilchen in der Polymerlösung dispergiert
in Form von Teilchen mit einer Korngröße von 0,1 µm vor.
Wenn die Polymerlösung als solche in einer Dicke von
25 µm auf einen Polyesterfilm aufgebracht wurde, erhielt man
einen gleichmäßigen Beschichtungsfilm mit Glanz. Bei einer
anschließenden Untersuchung des Beschichtungsfilms mit einem
Elektronenmikroskop konnten keine Polymerteilchen gefunden
werden.
Claims (10)
1. Mikrokugeln aus vernetztem Polymer vom Typ Acrylsäureester,
die elastisch, trockenbar und in organischen Lösungsmitteln
dispergierbar sind und eine bestimmte gleichmäßige
Korngröße aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrokugeln
aus Copolymerisat aus 90 bis 99,5 Gewichtsprozent eines Esters
der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit einem Glasübergangspunkt
von 10°C oder darunter und 10 bis 0,5 Gewichtsprozent
eines Monomers vom Vinyltyp mit einer reaktiven funktionellen
Gruppe bestehen und die Copolymerisat-Mikrokugeln
innerhalb jeder Mikrokugel durch die reaktive funktionelle
Gruppe des Monomers vom Vinyltyp mit einem öllöslichen Vernet
zungsmittel, das ausgewählt ist aus Polyisocyanat-Verbindungen,
mehrfunktionellen Epoxy-Verbindungen, Polyamiden, Polycarbon
säureanhydriden, Polysulfiden, Polymercaptanen, Phenolharzen und
Isocyanaten, vernetzt sind.
2. Mikrokugeln nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure ausgewählt ist aus
Butylacrylat, Butylmethacrylat, Isobutylacrylat, Isobutylmeth
acrylat, sec.Butylacrylat, sec.Butylmethacrylat, Hexylacrylat,
Hexylmethacrylat, Heptylacrylat, Heptylmethacrylat, 2-Ethylhexyl-
acrylat, 2-Ethylhexyl-methacrylat, Isooctylacrylat,
Isooctylmethacrylat, Isononylacrylat, Isononylmethacrylat,
Decylacrylat und Decylmethacrylat.
3. Mikrokugeln nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Monomer vom Vinyltyp ausgewählt ist aus Acrylsäure,
Methacrylsäure, Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat,
Hydroxypropylacrylat, Hydroxypropylmethacrylat,
Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat, N-Methylolacrylamid,
N-Methylolmethacrylamid, N-Butoxyethylacrylamid, N-Butoxy
ethylmethacrylamid, Acrylsäureamid, Methacrylsäureamid und
Maleinsäureanhydrid.
4. Mikrokugeln nach einem der Ansprüche 1 bis 3, die bei
Raumtemperatur klebrig (haftfähig) sind.
5. Verfahren zur Herstellung von Mikrokugeln aus vernetzten
Polymeren vom Typ Acrylsäureester, wobei die Mikrokugeln elastisch,
trockenbar und in organischen Lösungsmitteln dispergierbar
sind und eine bestimmte gleichmäßige Korngröße aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß ein öllösliches Vernetzungsmittel,
das ausgewählt ist aus Polyisocyanat-Verbindungen, mehrfunktionellen
Epoxy-Verbindungen, Polyamiden, Polycarbonsäureanhydriden,
Polysulfiden, Polymercaptanen, Phenolharzen und Isocyanaten,
in eine wäßrige Dispersion eines durch Suspensionspolymerisation
erhaltenen Copolymerisats aus 90 bis 99,5 Gewichtsprozent
eines Acryl- oder Methacrylsäureesters mit einem
Glasübergangspunkt von 10°C oder darunter und 10 bis 0,5
Gewichtsprozent eines Monomers vom Vinyltyp, das eine reaktive
funktionelle Gruppe enthält, gegeben und dann die Vernetzung
des Copolymers innerhalb der dispergierten kugelförmigen
Teilchen bewirkt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die wäßrige Dispersion des Copolymerisats hergestellt wird,
indem man das Polymer in einem organischen Lösungsmittel in
einer Konzentration von etwa 20 bis 30 Gewichtsprozent löst und
die so hergestellte Polymerlösung zu einem ein Netzmittel
enthaltenden wäßrigen Dispersionsmedium gibt, wobei das
Mischungsverhältnis des wäßrigen Dispersionsmediums und der
Polymerlösung im Bereich von 5 : 1 bis 1 : 1 liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Netzmittel ausgewählt ist aus der Gruppe Alkylsulfonate,
Alkylbenzolsulfonate, Polyoxyethylenalkylether und Poly
oxyethylenalkylphenylether.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das öllösliche Vernetzungsmittel zu der
wäßrigen Dispersion in einer stöchiometrischen Menge vom 0,1-
bis 0,001fachen Molanteil, bezogen auf die reaktive funktionelle
Gruppe, zugesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das öllösliche Vernetzungsmittel der wäßrigen Dispersion in
einer stöchiometrischen Menge vom 0,07- bis 0,03fachen Molanteil
bezüglich der reaktiven funktionellen Gruppe zugesetzt wird.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis
9, wobei bei Raumtemperatur klebrige (haftfähige) Mikrokugeln
hergestellt werden.
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