DE202020102560U1

DE202020102560U1 - Bakterizides Haftklebepapier

Info

Publication number: DE202020102560U1
Application number: DE202020102560.0U
Authority: DE
Original assignee: AMC AG Advanced Methods of Coating
Current assignee: UPM Raflatac Oy
Priority date: 2020-05-06
Filing date: 2020-05-06
Publication date: 2021-08-09
Anticipated expiration: 2030-05-07
Also published as: WO2021224113A1; EP4145998A1

Abstract

Haftklebepapier, insbesondere Haftnotiz (10, 20, 30), aufweisend:
eine erste Seite (1), die zumindest teilweise eine Oberfläche (1a) mit einer Releasefunktion aufweist,
eine zweite, der ersten Seite gegenüberliegende Seite (2), die mindestens teilweise eine Kleberschicht (6) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest Teile der ersten Seite (1) und/oder zumindest Teile der zweiten Seite (2) eine bakterizide und/oder eine viruzide Komponente aufweisen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Haftklebepapier mit einer ersten Seite, die zumindest teilweise eine Oberfläche mit einer Releasefunktion aufweist, und mit einer zweiten, der ersten Seite gegenüberliegenden Seite, die mindestens teilweise mit einer Kleberschicht beschichtet ist.
Derartiges Haftklebepapier ist aus dem Stand der Technik bekannt. Insbesondere Haftklebepapier in Form von Haftnotizen und Pagemarkern sind seit vielen Dekaden bekannte Gegenstände, mit welchen im Büro und anderen Bereichen in convenienter Weise schriftliche Kommunikation betrieben werden kann oder auch Dinge, wie z.B. Manuskripte, oder andere Schriftstücke oder andere Gegenstände markiert und damit geordnet werden können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, verbessertes Haftklebepapier zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst.
Durch das Vorsehen von bakteriziden und/oder viruziden Komponenten in der Oberfläche der ersten Seite des Haftklebepapiers und/oder in der Oberfläche der zweiten Seite des Haftklebepapiers wird vorteilhaft erreicht, dass durch das erfindungsgemäße Haftklebepapier eine Verbreitung von Bakterien und/oder Viren verringert und im besten Fall gar verhindert wird.
Insbesondere bei einem Vorsehen beziehungsweise Ausrüsten sowohl der Oberfläche der ersten Seite als auch der Oberfläche der zweiten Seite mit bakteriziden und/oder viruziden Komponenten wird eine Weiterverbreitung von Bakterien und/oder Viren signifikant verringert und im besten Fall unterbunden, da die bakteriziden und/oder viruziden Komponenten in den genannten Oberflächen etwaige auf den genannten Oberflächen vorhandene Krankheitskeime wie Bakterien oder Viren abtöten können.
Die vorliegende Erfindung umfasst in diesem Zusammenhang die Erkenntnis, dass das Anheften von Anmerkungen in Form von dem eingangs genannten Haftklebepapier, beispielsweise als Haftnotiz auf Schriftstücken, zwar in bestimmten Fällen durch den Erstverwender des Haftklebepapiers selbst, beispielsweise als Merkhilfe für den Erstverwender, erfolgt; es jedoch zumindest genauso häufig den Fall gibt, dass derartige Anheftungen des eingangs genannten Haftklebepapiers für andere Personen bestimmt sind. Das eingangs genannte Haftklebepapier kann also in Form von den vorgenannten Haftnotizen durch mehrere Hände gehen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn in gemeinschaftlich gelesenen Fachmagazinen in einem Büro entsprechende Artikel mit Haftnotizen für den Verteilerkreis markiert werden, sodass im Zweifel alle Personen in einem solchen Verteiler mit der Haftnotiz in Berührung kommen können. Wie bei allen von mehreren Personen berührten Gegenständen besteht damit die Gefahr, dass Krankheitskeime wie Bakterien oder Viren weitergetragen werden.
Während für normales Papier in der DE 202018002962 vorgeschlagen wurde, Oberflächen- und/oder Unterflächenschicht mit einer mechanisch aufgebrachten Imprägnierung aus einer unter Verwendung einer aus Hölzern aus der Familie der Pinaceae hergestellten Substanz zur Keimzahlreduktion zu versehen, existieren bislang keine Haftnotizen oder anverwandte Produkte die derartig gestaltet sind. Insbesondere sind aus dem Stand der Technik keinerlei Haftklebepapiere bekannt geworden, mit denen aktiv das Weitergeben von Krankheitskeimen vermieden werden kann. Insbesondere sind keinerlei Haftklebepapiere im Stand der Technik bekannt, die eine bakterizide oder/und viruzide Oberfläche aufweisen. Gerade für Haftnotizen ist dies auch daher von Vorteil, weil die Notizen zum Verkleben und Abziehen mit Nachdruck angefasst werden müssen und es somit zum intensiven Kontakt und damit zum erhöhten Risiko der Keimübertragung kommt.
Die vorliegende Erfindung hat unter anderem auch erkannt, dass bei der Herstellung der Haftnotizen eine generelle Problematik auftritt, als dass zur Erzeugung einer sicheren Funktion des Haftklebepapiers als bakterizid und/oder viruzid wirksamen selbstklebende Notiz, ein möglicherweise bakterizid und/oder viruzid ausgerüstetes Papier durch die üblicherweise auf den beiden gegenüberliegende Seiten einer Haftnotiz in der Regel jeweils vollflächig oder zumindest in den Bereich der Kleberbeschichtung angebrachten Release- und Primerschicht eine Abdeckung des bakterizid/viruzid ausgerüsteten Papiers eintritt, was die bakterizde/viruzide Funktion erheblich schädigt oder gänzlich zunichte macht.
Die vorliegende Erfindung hat nun überraschend gefunden, dass neuartige Haftnotizen mit bakteriziden oder/und viruziden Oberfläche zur Verfügung gestellt werden können, indem bakterizide oder/und viruzide Materialien bevorzugt in die Funktionsschichten Releaseschicht und/oder Primerschicht eingearbeitet werden können. Entsprechende erfindungsgemäße Haftnotizen oder anverwandte Produkte lassen sich demzufolge aus herkömmlichen aber auch aus bakterizid bzw. viruzid ausgerüsteten Papieren erzeugen, in dem entweder die Releaselackierung auf der Oberseite der Papiere und/oder die Primerschicht und weiter bevorzugt auch noch die Kleberschicht mit bakteriziden und/oder viruziden Substanzen angereichert wird.
Dabei können Releaselack und Primer zumindest zum Teil ins Papier eindringen und bewirken dann sowohl eine oberflächliche als auch tiefergehende bakterizide bzw. viruzide Ausrüstung.
Es sind eine Vielzahl bakterizid wirksamer Wirkstoffe für die vorliegende Erfindung einsetzbar. Neben der großen Gruppe der synthetisch erzeugten und natürlichen Antibiotika sind auch weitere aus natürlichen Quellen, wie bestimmte Typen der Terpene nutzbar, mit denen z.B. Pflanzen sich vor mikrobiellen Angriffen schützen (z.B. die Terpenderivate Thymol, Carvacrol und 1,8-Cineol). Auch können natürliche Substanzen verwendet werden, welche nicht-isolierte Terpene enthalten, wie z.B. Kieferkernholzextrakt, vgl. die vorgenannte DE 202018002962 . Weiterhin können natürliche Polymere, wie das Chitosan, verwendet werden. Auch im Bereich verschiedener anorganischer Materialien wie Silberderivate finden sich eine Vielzahl von Stoffen mit bakterizider oder bakteriostatischer Wirkung bei Einfügen in Papier bzw. in Release- oder Primerschicht. Eine elegante Vorgehensweise, um Keime zu zerstören, mit einer ungewöhnlich breiten Wirkung gegenüber diversen Keimen und Pilzen, ohne dass die Gefahr von Resistenzen wie im Falle von Antibiotika entsteht, findet sich in der WO2017/167992 A1 . Das dortige Konzept ist, die antimikrobielle Wirkung mittels photokatalytisch erzeugten Singulett-Sauerstoffs zu bewirken. Die Erfindung hat in diesem Zusammenhang erkannt, dass alle vorgenannten bakteriziden und/oder viruziden Komponenten im Rahmen der vorliegenden Erfindung zur Ausrüstung der erfindungsgemäßen Haftklebepapiere geeignet sind und die Auswahl der bakteriziden Additive zur Ausrüstung der Funktionsschichten in Haftnotizen nicht begrenzt ist. Unter praktischen Gesichtspunkten wird man aufgrund der allgemein bekannten Problematik des Inverkehrbringens von Antibiotika in die Umwelt für das hier behandelte Haftklebepapier diese Produktklasse in bestimmten Fällen nicht bevorzugen.
Einige weitere Ausführungsformen erfüllen ebenfalls das Konzept der bakteriziden Funktion der Haftnotiz. So kann beispielsweise bei Einsatz bestimmter Papiereigenschaften, wie z.B. Mikrorauigkeit bzw. Oberflächenkreppstruktur, in Abstimmung mit einer angepassten Klebermenge gänzlich auf einen Releaselack verzichtet werden, sodass die Verwendung eines bakterizid ausgerüsteten Papiers und ebensolchen Primer und Klebers die gewünschte bakterizide und/oder viruzide Wirkung erzeugt wird.
Bevorzugt werden für die Kleberschicht für die hier in Rede stehenden Haftklebepapiere für Haftnotizen eher schwach klebende Kleber auf Basis von Polymerisaten von Acrylaten in spezifischer Ausführungsform verwendet. Details dazu finden sich z.B. in WO2009041920 A1 . Bevorzugt werden von diesen Klebern auf Haftnotizen nur geringe Kleberauftragsmengen verwendet, welche sich in der Regel auf 2 bis 15 g/m², bezogen auf den überhaupt mit Kleber beschichteten Bereich, beschränken. Trotz der damit z.B. im Vergleich zu haftklebrigen Alltagsprodukten, wie Kartonverschlussklebebändern, außerordentlich niedrigen Klebkräfte von Haftnotizen ist der Einsatz einer klebstoffabweisenden Releaselackschicht auf deren Oberseite fast immer bevorzugt, um eine möglichst leichte Abziehcharakteristik auch nach Alterung der Haftnotizblöcke sicherzustellen.
Die vorliegende Erfindung umfasst die Erkenntnis, dass bei einer üblichen Auftragsmenge von 2,5 bis 6 g pro Quadratmeter eines für Haftnotizen geeigneten Microsphere-Klebers ab einer Papierrauigkeit von 750 ml/min nach Bendtsen (Testmethode ISO 8791-2) auf einen Releaseauftrag verzichtet werden kann.
Haftnotizen mit üblichen Kleberauftragsmengen auf Basis von Papieren mit einer Rauigkeit von 750 ml/min und mehr zeigen auch nach längerer Lagerung eine anwendungsgerechte ausreichend niedrige Abzugskraft.
Die Erfindung hat weiter erkannt, dass sich auch für höhere Kleberauftragsgewichte bei entsprechend ebenfalls höherer Papierrauigkeit entsprechende Haftklebepapiere gestalten lassen, für die kein Releaseauftrag zwingend ist.
Haftkleber sind beispielsweise in der US 3 691 140 beschrieben, und zwar wird das Problem der mit der Verklebungszeit zunehmenden Klebekräfte durch das Verwenden sogenannter Perlpolymerisat-Klebmassen gelöst, bei denen die Kleberschicht aus haftklebrigen Microspheres (Mikrokugeln) besteht. Diese Mikrokugeln besitzen eine Größe von ca. 10 bis 250 µm und sind damit erheblich größer als die emulgierten Polymerpartikel, die in herkömmlichen wasserbasierten Klebmassen (z. B. auf Basis von Polyacrylaten) eingesetzt werden. Bei der Verklebung tritt geometrisch bedingt nur ein kleiner Teil der jeweiligen Oberfläche der klebrigen Perlen mit dem Untergrund in Kontakt. Auch nach Andrücken und der damit zunächst bedingten größeren Kontaktfläche bewirken die kautschukelastischen Rückstellkräfte der Klebermikrokugeln eine Begrenzung des Oberflächenkontakts.
Gemäß US 3 691 140 werden Perlpolymer-Klebmassen durch Suspensionspolymerisation von Alkylacrylat-Monomeren und ionischen Comomonomeren wie Natriummethacrylat im Beisein eines Emulgators erhalten. Auf der Lehre der US 3 691 140 aufbauend gibt es weitere Synthesemethoden (z. B. US 4 166 152 , US 4 645 783 , US 5 326 842 , US 3 620 988 ), Polymere basierend auf anderen oder funktionellen Comonomeren ( US 4 735 837 , WO00/36041 ), Perlpolymer-Klebmassen basierend auf ballonartigen oder nur partiell hohlen Mikrokugeln ( US 5 405 469 , US 4 988 567 ), vernetzten Mikrokugeln ( US 5 714 237 , WO2009/041920 , DE 3544882 ) sowie Formulierungen mit Additiven ( US 3857731 ). Auf dieser Basis ist dem Fachmann bekannt, wie und in welchen Grenzen sich relevante Eigenschaften entsprechender Perlpolymer-Klebmassen (wie z.B. Klebkraft auf den jeweiligen Untergründen, Tack, Verankerungskraft, Scherfestigkeit) variieren lassen (vgl. auch DE 699 29 698 ).
Außerdem gibt es den Ansatz, normale Haftkleber (d.h. ohne Mikrokugeln) zu verwenden, und den geometrischen Effekt der Mikrokugeln drucktechnisch zu erzeugen, indem z.B. per Siebdruck mikroskopisch kleine, annähernd kugelförmige Strukturen gedruckt werden (vgl. DE 33 46 100 ).
Die Erfindung hat weiter erkannt, dass herkömmliche Büropapiere in aller Regel deutlich glatter sind und damit typischerweise eine Rauigkeit nach Bendtsen von unter 500 ml/min aufweisen und daher eine Releaselackbeschichtung bevorzugt ist, wenn aus Ihnen Haftnotizen hergestellt werden sollen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die erste Seite zumindest teilweise eine Releaselackschicht aufweist, dessen Oberfläche zumindest teilweise einen Teil der Oberfläche mit der Releasefunktion bildet.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Releaselack auf einer wässrigen Dispersion eines Polymerisats mit langen Alkylseitenketten, beispielsweise Resem K-256 der Firma Chukyo Yushi Co., Ltd., 5, Oyashiki, Kobashigata, Ama-shi, Aichi, Japan, 490-1212 , einer feinteiligen wässrigen Dispersion von Thymol und einem wässrigen Bindemittel Ligos K4076 der Firma Trinseo Deutschland Anlagengesellschaft mbH, Kölner Straße 10, 65760 Eschborn, basiert.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Releaselack auf einer wässrigen Dispersion von kleinteiligen Silberpartikeln der Marke Akpure W10 der Firma RAS AG An der Irler Hoehe 3a, 93055 Regensburg, basiert.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Oberfläche der ersten Seite mit der Releasefunktion zumindest teilweise durch eine zumindest teilweise gekreppte Oberfläche einer Papierschicht auf der ersten Seite des Haftklebepapiers gebildet ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass es sich bei der gekreppten Oberfläche um eine Mikrokreppung der Papierschicht handelt, mit einer Rauigkeit nach Bendtsen von 750 bis 1200 ml/min, bevorzugt etwa 790 ml/min.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Oberfläche der ersten Seite mit der Releasefunktion durch eine eine höhere Rauigkeit aufweisende Oberfläche einer Papierschicht des Haftkleberpapiers gebildet ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Haftklebepapier eine zwischen erster Seite und zweiter Seite liegende Papierschicht aufweist, die bevorzugt mit einer bakteriziden und/oder eine viruziden Komponente ausgerüstet ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest Teile der zweiten Seite (2) eine Primerschicht (4) aufweisen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Primerschicht (4) mit einer bakteriziden und/oder einer viruziden Komponente ausgerüstet ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Primerschicht eine Mischung aus wässriger Acryl-Styrol-Copolymer-Dispersion Neocryl A-664 der Firma DSM Coating Resins B.V. Ceintuurbaan 5, 8022 AW Zwolle, The Netherlands ist, welche wiederum mit einer Dispersion von Thymol abgemischt ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass es sich bei der Kleberschicht um eine grobdisperse Dispersion eines Polyacrylats handelt, wobei Microspheres dieser Dispersion einen Durchmesser im Bereich von 15 bis 80 µm aufweisen und die Auftragsmenge 2 bis 13 g/m², bevorzugt etwa 5 g/m², weiter bevorzugt etwa 4,5 g/m² beträgt.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Haftklebepapier als eine Papierschicht ein Standard-Offset-Papier mit einer Grammatur im Bereich von 45 bis 180 g/m², bevorzugt von etwa 80 g/m², weiter bevorzugt von etwa 70 g/m², aufweist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Kleberschicht eine bakterizide und/oder eine viruzide Komponente aufweist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die zweite Seite nur in einem zwischen Papierschicht und Kleberschicht liegenden Bereich eine Primerschicht auf eine der ersten Seite abgewandten Oberfläche der Papierschicht aufweist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die gesamte zweite Seite eine Primerschicht aufweist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die erste Seite vollständig mit der Releaselackschicht beschichtet ist, dessen Oberfläche die Oberfläche mit der Releasefunktion bildet.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die erste Seite nur in einem Abschnitt, der einem auf der zweiten Seite liegenden Abschnitt mit der Kleberschicht gegenüberliegt, mit einer Releaselackschicht beschichtet ist, dessen Oberfläche die genannte oder einen Teil der Oberfläche mit der Releasefunktion bildet.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung beschrieben. Gleiche bzw. funktionsgleiche Teile sind mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.

1 zeigt einen Querschnitt einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Haftklebepapiers;
1A zeigt eine Alternative der in 1 dargestellten ersten Ausführungsform;
2 zeigt einen Querschnitt einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Haftklebepapiers; und
3 zeigt einen Querschnitt einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Haftklebepapiers.

Die 1 zeigt einen Querschnitt einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Haftklebepapiers 10 mit einer ersten Seite 1, die eine Oberfläche 1a mit einer Releasefunktion aufweist, und mit einer zweiten, der ersten Seite 1 gegenüberliegenden Seite 2, die mindestens teilweise mit einer Primerschicht 4 beschicht ist, wobei die Primerschicht 4 auf einer der ersten Seite abgewandten Oberfläche 4a mindestens teilweise mit einer Kleberschicht 6 beschichtet ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel der 1 weist die erste Seite 1 eine Releaselack 8 auf, um die Oberfläche 1a mit der Releasefunktion auf der ersten Seite 1 zur Verfügung zu stellen. Die zweite Seite 2 ist vollflächig mit der Primerschicht 4 beschichtet. Die der ersten Seite abgewandte Oberfläche 4a der Primerschicht 4 ist in einem in der 1 links dargestellten Streifen mit der Kleberschicht 6 beschichtet. In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Haftklebepapiers weist der Releaselack 8 der Releaselackschicht 8 eine bakterizide Komponente auf, so dass auch die Oberfläche 1a der ersten Seite 1 des dargestellten Hafteklebepapiers eine bakterizide Komponente aufweist. Weiterhin ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel der 1 die Primerschicht 4 ebenfalls mit einer bakteriziden Komponente versehen, so dass auch die Oberfläche 4a der Primerschicht 4 eine bakterizide Komponente aufweist.
Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Haftklebepapiers handelt es sich um eine Haftnotiz 10 bestehend aus einem Standard-Offset-Papier mit einer Grammatur von 80 g/m², auf der ersten Seite 1 vollflächig beschichtet mit einer Schicht 8 aus einem Releaselack basierend auf einer wässrigen Dispersion eines Polymerisats mit langen Alkylseitenketten (Resem K-256 der Fa. Chukyo Yushi), einer feinteiligen wässrigen Dispersion von Thymol und dem wässrigen Bindemittel Ligos K4076 von Fa. Trinseo. Die Unterseite oder zweite Seite 2 der Haftnotiz 10 ist ebenfalls vollflächig beschichtet. Zum Einsatz kommt hier als Primerschicht 4 eine Mischung der wässrigen Acryl-Styrol-Copolymer-Dispersion Neocryl A-662 (Fa. DSM) welche wiederum mit einer Dispersion von Thymol abgemischt wurde. Als Kleberschicht 6 ist auf der vorgenannten Primerschicht 4 in Form von Streifen eine grobdisperse Dispersion einer Polyacrylats aufgetragen, wobei die entsprechenden Microspheres im Mittel einen Durchmesser von 20 µm aufweisen. Die Auftragsmenge beträgt dabei 4,5 g/m².
Alternativ kann es sich bei der in 1 dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Haftklebepapiers auch um eine Haftnotiz mit den im vorstehenden Absatz genannten Materialien handeln, wobei zusätzlich der Releaselack auf einer wässrigen Dispersion von kleinteiligen Silberpartikeln der Marke Akpure W-10 basiert.
1A zeigt eine Alternative 10a der in 1 dargestellten ersten Ausführungsform 10, bei der das Haftklebepapier im Unterschied zu der in 1 dargestellten ersten Ausführungsform 10 keine vollständige Releaselackschicht 8 und auch keine vollständige Primerschicht 4 aufweist. Insbesondere weist die Haftnotiz 10a der alternativen Ausführungsform der 1A die Primerschicht 4 nur zwischen der Kleberschicht 6 und der Oberfläche 9b der Papierschicht 9 auf der zweiten Seite 2 der Haftnotiz 10a auf. Der Primerschicht 4 gegenüberliegend weist die erste Seite 1 der Haftnotiz 10a an die Breiten von Kleberschicht 6 bzw. Primerschicht 4 angepasst eine Releaselackschicht 8 mit einer einer Releasefunktion aufweisenden Oberfläche 1aa auf, die zusammen mit dem nicht von der Releaselackschicht 8 abgedeckten Teil der Oberfläche 9a der Papierschicht 9 die Oberfläche 1a mit der Releasefunktion der Haftnotiz 10a bildet. Dabei ist es möglich, dass der nicht von der Releaselackschicht 8 abgedeckte Teil der Oberfläche 9a keine Releasefunktion aufweist. In diesem Fall wären die die Releasefunktion aufweisende Oberfläche 1a und die Oberfläche 1aa der Releaselackschicht 8 identisch. In der in 1A dargestellten Ausführungsform weisen die Kleberschicht 6, die Releaselackschicht 8 als auch eine Papierschicht 9 bakterizide und/oder viruzide Komponenten auf. Alternativ ist es jedoch möglich, dass nur die Papierschicht 9 eine bakterizide und/oder eine viruzide Komponente aufweist. Weiter alternativ ist es auch möglich, dass nur die Kleberschicht 6 und die Releaselackschicht 8 eine bakterizide und/oder eine viruzide Komponente aufweisen.
Die 2 zeigt einen Querschnitt einer zweiten Ausführungsform 20 des erfindungsgemäßen Haftklebepapiers. Im Unterschied zu der in 1 dargestellten ersten Ausführungsform 10 weist das Haftklebepapier20 der zweiten Ausführungsform der 2 keine einen Releaselack aufweisende Releaselackschicht 8 auf. Stattdessen ist eine bakterizide Papierschicht 9' vorgesehen, deren auf der ersten Seite 1 des Haftklebepapiers 20 befindliche Oberfläche 9a mit einer Mikrokreppung versehen ist und eine Rauigkeit nach Bendtsen von 790 ml/min aufweist. Im Übrigen entspricht das Haftklebepapier 20 der zweiten Ausführungsform gemäß 2 dem Haftklebepapier 10 der ersten Ausführungsform gemäß 1.
Das Haftklebepapier bildet in der in der 2 dargestellten Ausführungsform eine Haftnotiz 20 bestehend aus einem aus einem kommerziell erhältlichen antimikrobiell ausgerüsteten Papier 9' mit einer Grammatur von 70 g/m² , welches mit einer Mikrokreppung versehen ist und eine Rauigkeit nach Bendtsen von 790 ml/min aufweist und keinen Releaselack trägt. Die Unterseite oder zweite Seite 2 der Haftnotiz 20 ist zwecks Primerwirkung vollflächig mit einer Primerschicht 4 beschichtet. Zum Einsatz kommt hier eine Mischung der wässrigen Acryl-Styrol-Copolymer-Dispersion Neocryl A-662 (Fa. DSM) welche wiederum mit einer Dispersion von Thymol abgemischt wurde. Als Kleberschicht 6 ist auf der vorgenannten Primerschicht 4 in Form von Streifen eine grobdisperse Dispersion einer Polyacrylats aufgetragen wobei die entsprechenden Microspheres im Mittel Durchmesser von 20 µm aufweisen. Die Auftragsmenge beträgt dabei 5 g/m².
3 zeigt einen Querschnitt einer dritten Ausführungsform 30 eines erfindungsgemäßen Haftklebepapiers. Die Haftnotiz 30 der Ausführungsform der 3 weit im Unterschied zu den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen keine Primerschicht 4 auf. Vielmehr ist die Kleberschicht 6 direkt auf der Oberfläche 9b der Papierschicht 9 der zweiten Seite 2 der Haftnotiz 30 aufgebracht. Alle vorstehend beschriebenen Varianten der übrigen Elemente der Haftnotiz 30 können entsprechend den zuvor beschriebenen Ausführungsformen ausgebildet sein. Insbesondere können sowohl die Kleberschicht 6 als auch die Papierschicht 9 als auch die Releaselackschicht 8 bakterizid und/oder viruzid ausgerüstet sein. Alternativ können auch einzelne Elemente der Elemente Kleberschicht 6, Papierschicht 9, Releaselackschicht 8 nicht bakterizid und/oder viruzid ausgerüstet sein. Ebenso kann bei dieser Ausführungsform auch die Oberfläche 9a der Papierschicht 9 eine höhere Rauigkeit aufweisen, beispielsweise eine Mikrokreppung mit einer Rauigkeit nach Bendtsen von 750 bis 1200 ml/min, bevorzugt etwa 790 ml/min. Alternativ und nicht in der 3 dargestellt kann insbesondere bei der auf der Oberfläche 9a eine erhöhte Rauigkeit aufweisenden Ausführungsform, auch die Releaselackschicht 8 weggelassen werden. Die Releasefunktion auf der ersten Seite 1 der Haftnotiz 30 würde in einer solchen, in der 3 nicht dargestellten Ausführungsform dann ausschließlich durch eine erhöhte Rauigkeit bzw. eine Mikrokreppung der Oberfläche 9a zur Verfügung gestellt.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

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JP 4901212 [0023]

Zitierte Nicht-Patentliteratur

ISO 8791-2 [0015]

Claims

Haftklebepapier, insbesondere Haftnotiz (10, 20, 30), aufweisend: eine erste Seite (1), die zumindest teilweise eine Oberfläche (1a) mit einer Releasefunktion aufweist, eine zweite, der ersten Seite gegenüberliegende Seite (2), die mindestens teilweise eine Kleberschicht (6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest Teile der ersten Seite (1) und/oder zumindest Teile der zweiten Seite (2) eine bakterizide und/oder eine viruzide Komponente aufweisen.
Haftklebepapier nach Anspruch 1, wobei die erste Seite (1) zumindest teilweise eine Releaselackschicht (8) aufweist, deren Oberfläche (1aa) zumindest einen Teil der Oberfläche (1a) mit der Releasefunktion bildet.
Haftklebepapier nach Anspruch 2, wobei der Releaselack auf einer wässrigen Dispersion eines Polymerisats mit langen Alkylseitenketten, einer feinteiligen wässrigen Dispersion von etherischem Öl, beispielsweise Thymol, und einem wässrigen Bindemittel basiert.
Haftklebepapier nach Anspruch 2, wobei der Releaselack auf einer wässrigen Dispersion von kleinteiligen Silberpartikeln basiert.
Haftklebepapier nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Oberfläche (1a) der ersten Seite (1) mit der Releasefunktion zumindest teilweise durch eine zumindest teilweise gekreppte Oberfläche (9a) einer Papierschicht (9, 9') auf der ersten Seite (1) des Haftklebepapiers gebildet ist.
Haftklebepapier nach Anspruch 5, wobei es sich bei der gekreppten Oberfläche (9a) um eine Mikrokreppung der Papierschicht (9, 9') handelt, mit einer Rauigkeit nach Bendtsen von 750 bis 1200 ml/min, bevorzugt etwa 790 ml/min.
Haftklebepapier nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Oberfläche (1a) der ersten Seite (1) mit der Releasefunktion durch eine eine höhere Rauigkeit aufweisende Oberfläche (9a) einer Papierschicht (9, 9') des Haftkleberpapiers gebildet ist.
Haftklebepapier nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Haftklebepapier eine zwischen der ersten Seite (1) und der zweiten Seite (2) liegende Papierschicht (9, 9') aufweist, die bevorzugt mit einer bakteriziden und/oder eine viruziden Komponente ausgerüstet ist.
Haftklebepapier nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei zumindest Teile der zweiten Seite (2) eine Primerschicht (4) aufweisen.
Haftklebepapier nach Anspruch 9, wobei die Primerschicht (4) mit einer bakteriziden und/oder einer viruziden Komponente ausgerüstet ist.
Haftklebepapier nach einem der vorstehenden Ansprüche 9 oder 10, wobei die Primerschicht (4) eine Mischung aus wässriger Acryl-Styrol-Copolymer-Dispersion ist, welche wiederum mit einer Dispersion von etherischem Öl, beispielsweise Thymol, abgemischt ist.
Haftklebepapier nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei es sich bei der Kleberschicht (6) um eine grobdisperse Dispersion eines Polyacrylats handelt, wobei Microspheres dieser Dispersion im Mittel einen Durchmesser im Bereich von 15 bis 80 µm aufweisen und die Auftragsmenge 2 bis 13 g/m² beträgt, bevorzugt etwa 5 g/m², weiter bevorzugt etwa 4,5 g/m².
Haftklebepapier nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Haftklebepapier als eine Papierschicht (9, 9') ein Standard-Offset-Papier mit einer Grammatur im Bereich von 45 bis 150 g/m², bevorzugt etwa 80 g/m², weiter bevorzugt etwa 70 g/m² aufweist.
Haftklebepapier nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Kleberschicht (6) eine bakterizide und/oder eine viruzide Komponente aufweist.
Haftklebepapier nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die zweite Seite (2) nur in einem zwischen Papierschicht (9, 9') und Kleberschicht (6) liegenden Bereich eine Primerschicht (4) auf eine der ersten Seite (1) abgewandten Oberfläche (9b) der Papierschicht (9, 9') aufweist.
Haftklebepapier nach einem der Ansprüche 1-14, wobei die gesamte zweite Seite (2) eine Primerschicht (4) aufweist.
Haftklebepapier nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die erste Seite (1) vollständig mit einer Releaselackschicht (8) beschichtet ist, dessen Oberfläche (1a) die Oberfläche (1a) mit der Releasefunktion bildet.
Haftkleberpapier nach einem der Ansprüche 1-16, wobei die erste Seite (1) nur in einem Abschnitt, der einem auf der zweiten Seite (2) liegenden Abschnitt mit der Kleberschicht (6) gegenüberliegt, mit einer Releaselackschicht (8) beschichtet ist, dessen Oberfläche (1aa) die genannte oder einen Teil der Oberfläche (1a) mit der Releasefunktion bildet.