DE3544367A1 - Kombinationsverfahren zur abscheidung von schwefeloxiden und stickstoffoxiden aus rauchgasen - Google Patents
Kombinationsverfahren zur abscheidung von schwefeloxiden und stickstoffoxiden aus rauchgasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kombinationsverfahren zur
Abscheidung von Schwefeloxiden und Stickstoffoxiden
aus Rauchgasen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Es ist bekannt, daß sich Schwefeloxide und Stickstoffoxide
aus Rauchgasen durch eine Wäsche mit einer wässrigen
Absorptionslösung, die ein Eisen(II)-Aminopolycarbonsäurekomplexsalz
und Alkali- oder Erdalkaliionen enthält,
gemeinsam abscheiden lassen. Stickstoffmonoxid (NO) wird
durch den gelösten Eisen (II)-Komplex gebunden, anschließend
durch Hydrogensulfit aus der gleichzeitigen Schwefeldioxidabsorption
reduziert und wieder aus dem Komplex gelöst.
Dieser steht anschließend erneut zur NOx-Absorption zur Verfügung.
Bei dieser Reaktion entsteht neben Hydrogensulfat
überwiegend Imidodisulfonat. Gleichzeitig bildet sich
Dithionat, da Hydrogensulfit unter katalytischer Wirkung des
Eisens durch den im Rauchgas vorhandenen Sauerstoff oxidiert
wird.
Als Aminopolycarbonsäuren, die mit Eisen (II) NOx-absorbierende
Komplexsalze bilden, sind u. a. Äthylendiamintetraessigsäure
(EDTA) und Nitrolotriessigsäure bekannt.
Diese und weitere geeignete Aminopolycarbonsäuren sind in der
DE-PS 25 57 560 aufgeführt, wobei der EDTA die größte Bedeutung
zukommt, da sich mit dem Fe (II)-EDTA-Komplex die höchsten
Abscheidegrade erreichen lassen.
Die Absorptionslösung enthält zusätzlich Alkali- oder Erdalkaliionen,
so daß die Reaktionsprodukte als Alkali- oder
Erdalkalisalze in einem Teilstrom aus der Waschflüssigkeit
ausgeschleust werden können. Die Zugabe von Kalium-, Natrium-,
Ammonium- und Magnesiumsulfit in die Waschflüssigkeit ist in
der DE-PS 25 57 560, die von Calcium-Verbindungen in der DE-AS
27 03 157 beschrieben.
Es ist bekannt, das ausgeschleuste Imidodisulfonat und
Dithionat thermisch zu zersetzen (DE-PS 28 48 788). Das
entstehende Kaliumsulfat wird durch Reduktion mit einem
Überschuß an kohlenstoffhaltigen Material zu Kaliumsulfid und
Kaliumkarbonat umgewandelt. Anschließend wird das Kaliumsulfid
mit CO2 zu Kaliumkarbonat umgesetzt, das wieder in die
Waschfüssigkeit zurückgeführt wird. Das bei der thermischen
Zersetzung entstehende Gas wird verbrannt.
In der DE-PS 28 33 440 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem
die gebildeten, ein Alkalidithionat enthaltenden Salze in der
Absorptionslösung durch Kristallisation abgetrennt und in
Gegenwart eines kohlenstoffhaltigen Materials auf 850-1000°C
erhitzt werden. Die thermische Zersetzung wird in einem
Elektroofen durchgeführt, wobei Kohle in einer Menge zugeführt
wird, die etwa der 1,5 fachen Menge entspricht, die zur
vollständigen Reduktion benötigt wird. Durch diese Behandlung
entsteht überwiegend festes Alkalisulfid und ein Schwefeldioxid
enthaltendes Abgas, das stark mit CO2 verunreinigt
ist.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein gattungsgemäßes
Verfahren bereit zu stellen, bei dem kostengünstig
ein SO2-Reichgas als Wertprodukt anfällt.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruches 1 gelöst.
Die Unteransprüche enthalten bevorzugte Varianten der
Erfindung:
Durch den Einsatz einer Drehtrommel oder eines Wirbelschichtofens nach Anspruch 2 lassen sich die Reaktionsprodukte kontinuierlich bei ausreichender Verweilzeit behandeln.
Durch den Einsatz einer Drehtrommel oder eines Wirbelschichtofens nach Anspruch 2 lassen sich die Reaktionsprodukte kontinuierlich bei ausreichender Verweilzeit behandeln.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 3 wird durch SO2-Absorption
gebildetes Natriumhydrogensulfit zu Natriumoxid umgewandelt,
das als Absorptionsmittel in den Waschturm rezirkuliert wird.
Gleichzeitig fällt Natriumsulfat neben dem SO2-Reichgas als
zweites Wertprodukt an. Anstelle der Natriumionen können
auch Erdalkaliionen, insbesondere Magnesium- oder
Calziumionen, eingesetzt werden.
Das Verfahren nach Anspruch 4 ist sowohl vom Anlagen- als
auch vom Energieaufwand günstig, da sich Kaliumsulfit vom
Kaliumsulfat infolge der unterschiedlichen Löslichkeit
einfach trennen läßt. Die Umfällung zu Gips vermeidet kostengünstig
den Verlust von Kaliumsalzen.
Mit der Variante nach Patentanspruch 5 läßt sich der
Wasserbedarf zur Gipsumfällung wesentlich verringern.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 6 fällt im Anschluß an die
thermische Zersetzung ausschließlich als Absorptionsmittel
wiederverwendbares Alkali- oder Erdalkalioxid an.
Die Ansprüche 7 bis 9 enthalten effektive Maßnahmen, um
reines SO2-Reichgas zu erhalten.
Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung.
Fig. 1 zeigt grob schematisch das Fließschema einer Anlage
zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem
hochlösliche Reaktionsprodukte gebildet werden.
Im nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel werden
Natriumionen der Waschflüssigkeit zugesetzt. Ebenso bilden
Ammonium, Calzium und Magnesium hochlösliche N-S-Verbindungen
und Dithionate.
Die Rauchgasreinigungsanlage enthält einen Gegenstromwaschturm
1, dem ein Vorwäscher 2 - hier ein Venturiwäscher -
mit Umwälzleitung 3 vorgeschaltet ist. Im Waschturm 1 befinden
sich eine oder mehrere Düsenebenen 4, die über eine
Umwälzleitung 5 mit Pumpe 6 mit dem Waschturmsumpf 7 verbunden
sind. Am Waschturmsumpf 7 ist eine Teilstromabzugsleitung
8 zu einem Reaktionsbehälter 9 angeschlossen, auf den
eine Eisenseparierung folgt, die aus einem Behälter 10 mit
Natronlaugezuführung 11 und einer nachfolgenden Zentrifuge 12
besteht. Eine Leitung für die Klarphase aus der Zentrifuge 12
führt zu einem EDTA-Fällungsbehälter 13 mit Schwefelsäurezufuhr
14, eine Feststofförderstrecke 15 mündet in einem
Kreislaufbehälter 16 mit Zufuhrleitungen 17, 18 für EDTA und
Natronlauge, von dem eine Leitung 19 in den Waschturmsumpf 7
zurückführt.
Auf den EDTA-Fällungsbehälter 13 folgt ein Bandfilter 20, von
dem eine Feststofförderstrecke 21 in den Kreislaufbehälter
16 und eine Filtratleitung 22 in die Aufgabevorrichtung 23
eines Stromtrockners 24 führt. Anstelle des Stromtrockners 24
kann auch ein Sprühtrockner eingesetzt werden. Der Staubaustrag
eines am Stromtrocknerausgang angeschlossenen Zyklons 25
ist über eine Förderstrecke 26 mit einer Hochtemperatur-Drehtrommel
27 verbunden, die mit Feuerungsgasen aus einer Gasheizung
28 direkt beheizt wird. Anstelle der Drehtrommel 27
wird bei einer anderen Variante der Erfindung ein Wirbelschichtofen
eingesetzt, wobei als Wirbelluft ebenfalls
Feuerungsgase aus einer Gasfeuerung eingeblasen werden.
Das Steigrohr des Stromtrockners 24 ist an die Gasleitung 29
aus der Drehtrommel 27 angeschlossen, diese mündet, nachdem
sie mit der Gasleitung 30 des Zyklons 25 und einer Gasleitung
31 vom EDTA-Fällungsbehälter 13 zusammengeführt wurde, in
einem Wäscher 32. Ein zusätzliches Kaltluftgebläse stellt
im Stromtrockner 24 die erforderlichen Trocknungsbedingungen
ein.
Der Wäscher 32 ist als Hochleistungswäscher mit einer Filterkerze
33 bestückt, die über eine Leitung 34 mit Umwälzflüssigkeit
aus dem Vorwäscher 2 bespült wird. In der Reingasleitung
35 aus dem Wäscher 32 ist ein Kühler 36 angeordnet,
von dieser Stelle führt eine Kondensatleitung 37 zum
Wäscher 32 zurück. Am Sumpf des Wäschers 32 ist eine Abschlämmleitung
38 angeschlossen.
Der Feststoffausgang der Drehtrommel 27 führt zu einem
Behälter 39 mit Wasserzuführung 40, im Anschluß an diesen
folgt ein Bandfilter 41, dessen Filtratleitung 42 im Waschturmsumpf
7 mündet.
Aus den schadstoffhaltigen Rauchgasen - im vorliegenden Beispiel
aus einer Kraftwerksfeuerung - werden im Vorwäscher 2
HCl und Staub getrennt, wobei in der umgewälzten Waschflüssigkeit
ein pH-Wert von 1-2 eingestellt wird. Anschließend
werden die Rauchgase im Waschturm 1 im Gegenstrom mit einer
umgewälzten Waschflüssigkeit mit einem pH-Wert zwischen 5,5-
6,5 gewaschen, die Fe (II)-EDTA und Natriumionen enthält. Dabei
wird SO2 zu Natriumhydrogensulfit absorbiert, gleichzeitig
wird NO durch Anlagerung an den Fe (II)-EDTA-Komplex
ausgewaschen. In der Waschflüssigkeit reagiert das angelagerte
NO mit dem Hydrogensulfit hauptsächlich zu Imidodisulfonat
NH(SO3)2- und wird durch diese Reaktion wieder aus
dem Komplex gelöst, der damit wieder für die Aufnahme von NO
zur Verfügung steht. Gleichzeitig bildet sich Dithionat
S2O62-, da Hydrogensulfit durch katalytische Wirkung des
Eisens oxidiert wird.
Aus der umgewälzten Waschflüssigkeit wird kontinuierlich ein
Teilstrom abgezogen und in den Reaktionsbehälter 9 eingeleitet.
Dort erfolgt eine Zwischenlagerung, da die Bildung
der N-S-Salze relativ langsam abläuft. Falls durch entsprechende
Dimensionierung des Waschturmsumpfes 7 eine ausreichende
Verweilzeit im Waschturm 1 erreicht wird, kann der
Reaktionsbehälter 9 eingespart werden. Aus dem Reaktionsbehälter
9 fließt der Teilstrom kontinuierlich in den Behälter
10, wo durch Natronlaugezufuhr ein pH-Wert größer als 12 eingestellt
wird. Bei diesem pH-Wert fällt Eisenhydroxid aus,
das anschließend in der Zentrifuge 12 abgetrennt und in den
Kreislaufbehälter 16 geführt wird. Die Klarphase aus der
Zentrifuge 12 wird im Behälter 13 mit Schwefelsäure versetzt,
um die EDTA auszufällen. Dazu ist ein pH-Wert zwischen 1 und
2 erforderlich. Die EDTA wird anschließend mit dem Bandfilter
20 abgetrennt und ebenfalls in den Kreislaufbehälter 16 zurückgeführt.
Die Schwefelsäurezugabe bewirkt eine Freisetzung
von Schwefeldioxid, das über die Leitung 31 den bei
der thermischen Zersetzung freiwerdenden Gasen zugemischt
wird.
Das am Bandfilter 20 anfallende Filtrat - es enthält u. a.
Natriumsulfat, -hydrogensulfit, -dithionat und N-S-Verbindungen
in Form von Amidosulfonsäure und Natriumimidodisulfonat -
wird anschließend im Stromtrockner 24 bei ca. 130°C
eingedampft. Die mit dem Zyklon 25 abgezogenen Feststoffe
werden der Hochtemperatur-Drehtrommel 27 zugeführt, wo sie
durch direkten Kontakt mit reduzierenden Feuerungsgasen aus
der Gasfeuerung 28 auf 600-800°C, vorzugsweise ca. 750°C,
erhitzt werden. Bei dieser Temperatur werden die N-S-Verbindungen
und das Dithionat zersetzt, gleichzeitig bildet
sich aus dem Natriumhydrogensulfit Natriumoxid. Bei der Zersetzung
wird SO2, SO3, N2, NH3 und HCl frei. Am Ausgang der
Drehtrommel 27 fällt ein Gemisch aus Natriumsulfat und
-oxid an. Das Natriumoxid wird anschließend im Behälter 39
durch Wasserzugabe in Natriumhydroxid überführt, mit dem
Bandfilter 41 abgetrennt und als Absorptionsmittel in den
Waschturmsumpf 7 gepumpt. Der Filterkuchen des Bandfilters 41
besteht aus reinem Natriumsulfat, das als Wertprodukt
weiterverwertet werden kann.
Die in der Drehtrommel 27 freigesetzten Gase werden, nachdem
sie teilweise als Trocknungsmedium im Stromtrockner 24
verwendet wurden, mit dem bei der EDTA-Fällung freigesetzten
SO2-Reichgas gemischt und anschließend im Wäscher 32 im
Gegenstrom mit Waschflüssigkeit aus dem Vorwäscher 2
gewaschen. Da die Waschflüssigkeit einen pH-Wert zwischen 1
und 2 aufweist, wird NH3 und HCl ausgewaschen, während SO2
die Wäsche passiert. Die auskondensierbaren Begleitstoffe des
SO2 werden anschließend im Kühler 36 abgetrennt und in den
Gaswäscher 32 zurückgeführt, so daß reines SO2-Reichgas die
Anlage verläßt.
Nach einer anderen anderen Variante der Erfindung enthält die
Waschflüssigkeit des Waschturms 1 Kaliumionen. Da die N-S-
Verbindungen und das Dithionat in diesem Fall schwer löslich
sind, können die Reaktionsprodukte von der hochlöslichen EDTA
durch Abfiltrieren getrennt werden. Der Filterkuchen, der die
Reaktionsprodukte enthält, wird anschließend, wie vorhin
beschrieben, getrocknet und in der Drehtrommel 27 erhitzt. Bei
dieser Variante wird die thermische Zersetzung bei
500-600°C durchgeführt. Aus der Drehtrommel 27 anfallender
Feststoff (Kaliumsulfat) wird in den Waschturm 1 zurückgeführt.
Das nach dem Abtrennen der Reaktionsprodukte verbleibende
Filtrat wird mit Kalkmilch versetzt, um
Kaliumsulfat zu Gips umzufällen. Das nach der Gipsabtrennung
verbleibende Filtrat wird ebenfalls in den Waschturm 1
zurückgeführt. Auf diese Weise läßt sich die zur Gipsumfällung
benötigte Wassermenge wesentlich verringern.
Nach einer weiteren, vorteilhaften Variante der Erfindung
werden die Reaktionsprodukte in der Drehtrommel 27 auf mehr
als 800°C, vorzugsweise zwischen 900 und 1000°C, erhitzt,
wobei gleichzeitig Kohle oder Koks zugemischt wird. Das
Zumischen erfolgt in einem Molverhältnis von höchstens 0,7,
vorzugsweise ca. 0,5, zum in der Drehtrommel 27 vorhandenen
Sulfat. Bei diesem Verhältnis erfolgt in der reduzierenden
Atmosphäre der Feuerungsgase neben der Hydrogensulfitreduktion
eine Reduktion des Sulfats (z. B. Natriumsulfat
oder Magnesiumsulfat) zum Oxid (z. B. Natriumoxid,
Magnesiumoxid), wobei weiteres SO2 freigesetzt wird. Die
Oxide werden anschließend mit Wasser in Hydroxide überführt
und in den Wäschersumpf 7 zurückgepumpt. Bei diesem Verfahren
tritt daher kein Verlust an Alkali- oder Erdalkalisalzen auf,
gleichzeitig erhöht sich die Menge des verwertbaren Schwefeldioxides.
Anstelle der vorhin beschriebenen Naßwäsche kann zur
Reinigung des SO2-Reichgases auch eine Trockensorption mit
Alkali- oder Erdalkalisalzen oder ein halbtrockenes
Absorptionsverfahren eingesetzt werden, bei dem das
eingesprühte Absorptionsmittel verdampft und nur trockene
Endprodukte anfallen.
Ebenso ist es möglich, die Vorwäsche der Rauchgase mit einem
Teilstrom aus der Reichgaswäsche zu betreiben und die
gebildeten Salze über eine Abschlämmleitung aus dem Sumpf des
Vorwäschers 2 abzuziehen.
Claims (9)
1. Kombinationsverfahren zur Abscheidung von Schwefeloxiden
und Stickoxiden aus Rauchgasen,
bei dem die Rauchgase mit einer umgewälzten wässrigen
Absorptionslösung gewaschen werden, die ein Eisen(II)-
Aminopolycarbonsäurekomplexsalz und Alkali- oder
Erdalkaliionen enthält,
und bei dem Reaktionsprodukte in einem Teilstrom aus der
Waschflüssigkeit ausgeschleust und nach Abtrennung des
Eisen(II)-Aminopolycarbonsäurekomplexes thermisch zersetzt
werden,
dadurch gekennzeichnet, daß aus den Reaktionsprodukten
durch direkten Wärmetausch mit heißen Gasen aus einer getrennten
Feuerung (28) bei mindestens 440°C SO2-Reichgas
erzeugt wird, das anschließend von unerwünschten Begleitstoffen
gereinigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wärmetausch in einer Drehtrommel (27) oder in einem
Wirbelschichtofen durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 mit Natrium- oder
Erdalkaliionen in der Waschflüssigkeit, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktionsprodukte auf 600-800°C,
vorzugsweise ca. 750°C, erhitzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 mit Kaliumionen in der
Waschflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reaktionsprodukte auf 500-600°C erhitzt werden und das
gebildete Kaliumsulfat zu Gips umgefällt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß vor
der thermischen Zersetzung die festen Reaktionsprodukte
aus dem Teilstrom abgefiltert werden und aus der verbleibenden
Flüssigkeit durch Kalkmilchzugabe Calziumsulfat
und -sulfit ausgefällt und abgetrennt wird,
und daß sowohl die Flüssigkeit aus der Gipsfällung, als
auch die Feststoffe aus der thermischen Zersetzung in die
Waschflüssigkeit zurückgeführt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß den Reaktionsprodukten vor oder beim Erhitzen Kohle
oder Koks in einem Molverhältnis kleiner als 0,7,
vorzugsweise ca. 0,5, zum gebildeten Sulfat zugemischt
wird, und daß auf mindestens 800°C, vorzugsweise zwischen
900 und 1000°C, erhitzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das SO2-Reichgas mit einer
Absorptionsflüssigkeit, die einen pH-Wert zwischen 1 und 2
aufweist, gewaschen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem die Rauchgase einer
Vorwäsche unterzogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß
zur SO2-Reichgaswäsche ein Teilstrom der Vorwaschflüssigkeit
abgezogen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das SO2-Reichgas durch eine Trocken-
oder Halbtrockenabsorption mit Alkali- oder Erdalkalisalzen
gereinigt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853544367 DE3544367A1 (de) | 1985-12-14 | 1985-12-14 | Kombinationsverfahren zur abscheidung von schwefeloxiden und stickstoffoxiden aus rauchgasen |
DE19863612143 DE3612143A1 (de) | 1985-12-14 | 1986-04-10 | Kombinationsverfahren zur abscheidung von schwefeloxiden und stickstoffoxiden aus rauchgasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853544367 DE3544367A1 (de) | 1985-12-14 | 1985-12-14 | Kombinationsverfahren zur abscheidung von schwefeloxiden und stickstoffoxiden aus rauchgasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3544367A1 true DE3544367A1 (de) | 1987-06-19 |
Family
ID=6288510
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853544367 Withdrawn DE3544367A1 (de) | 1985-12-14 | 1985-12-14 | Kombinationsverfahren zur abscheidung von schwefeloxiden und stickstoffoxiden aus rauchgasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3544367A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2554584A1 (de) * | 1974-12-28 | 1976-07-01 | Chisso Corp | Verfahren zum regenerieren einer absorptionsloesung, die zum reinigen von abgas verwendet wurde |
-
1985
- 1985-12-14 DE DE19853544367 patent/DE3544367A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2554584A1 (de) * | 1974-12-28 | 1976-07-01 | Chisso Corp | Verfahren zum regenerieren einer absorptionsloesung, die zum reinigen von abgas verwendet wurde |
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