DE3543642A1

DE3543642A1 - Fussgelenkschale

Info

Publication number: DE3543642A1
Application number: DE19853543642
Authority: DE
Inventors: Alexander Philipp
Original assignee: C NICOLAI GmbH and Co KG
Current assignee: C NICOLAI GmbH and Co KG
Priority date: 1985-12-11
Filing date: 1985-12-11
Publication date: 1987-06-19
Also published as: DE3543642C2

Description

Die Erfindung betrifft eine Fußgelenkschale zur Stellungskor rektur des einwärts geschwenkten Vorfußes (pes adductus).

Fehlstellungen des Fußes in Form eines Einwärtsschwenkens des Vorfußes (Sichelfuß) sind angeborene, häufig doppelseiti ge Fußfehlformen. Auch bei dieser, wie bei vielen anderen Fuß verkrümmungen, sind abnorme Muskelwirkungen und Banderschlaf fungen von Einfluß. Mit der Zeit treten Knochenveränderungen ein.

Bereits frühzeitig sollte deshalb mit einer konventionellen Versorgung begonnen werden. Hierfür wurde bereits eine ortho pädische Korrekturschiene entwickelt, die nicht nur für den Sichelfuß, sondern auch für andere Fehlstellungen Verwendung findet. Es handelt sich um eine Nachtschiene, die eine Re dression lediglich in kleinen Korrekturschritten durch Ra stengelenke erlaubt. Die Konstruktion ist aufwendig, was sich sowohl auf das Tragen und die Herstellung negativ aus wirkt. Die gleichen Nachteile treffen auf spezielle Sichel fußschienen und vollständige Schuhe zu, mit welchen eine Korrektur erreicht werden soll.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zur Korrektur der Sichelfußstellung zu schaffen, die sowohl in ihrer technischen Ausbildung weniger aufwendig als auch bei ihrer Verwendung eine bessere Anpassung an die Fehlstel lung und eintretende Fußveränderungen ermöglicht. Die Erfin dung zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich durch zwei ge lenkig miteinander verbundene Schalenteile für die Ferse und den Vorfuß aus, deren Stellung zueinander in der Standebene stufenlos verstell- und arretierbar ist. In weiterer vorteil hafter Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht das die Fersen- und die Vorfußschale miteinander verbindende Drehgelenk aus zwei scharnierartig miteinander verbundenen Lochschienen, durch deren Öffnungen Befestigungsschrauben der Schalenteile greifen. Von besonderem Vorteil ist die Aus bildung der Lochschienen mit Langlöchern.

Durch die erfindungsgemäß gestaltete Fußgelenkschale ist eine stufenlose Anpassung sowohl an die Fehlstellung des Fußes als auch bei der anschließend vorzunehmenden vorsichtigen Redres sion erreichbar. Außerdem besteht die Möglichkeit der kontinu ierlichen Anpassung an Wachstumsschübe, so daß die Sichelfuß gelenkschale, trotz der bei Kindern bekannten raschen Wachs tumsfortschritte, längere Zeit von einem Patienten getragen werden kann.

Weitere, die erfindungsgemäß gestaltete Sichelfußgelenkschale vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind den Unteransprüchen entnehmbar.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt und nachstehend erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 die Seitenansicht einer Sichelfußgelenkschale,

Fig. 2 eine Sichelfußgelenkschale gemäß Fig. 1, jedoch mit Langlöchern in den Halteschienen des Drehgelenkes,

Fig. 3 eine schaubildliche Darstellung der Sichelfußgelenk schale gemäß Fig. 2,

Fig. 4 die Seitenansicht des Drehgelenks mit einem zugehöri gen Betätigungsschlüssel,

Fig. 5 die Draufsicht auf das Drehgelenk gemäß Fig. 4 zur Darstellung des möglichen Schwenkwinkels,

Fig. 6 die Draufsicht auf eine Sichelfußgelenkschale für den rechten Fuß mit einer Auswärtsstellung der Vor fußschale und

Fig. 7 die Sichelfußgelenkschale gemäß Fig. 6 mit gerade ge richtetem Drehgelenk.

Die Sichelfußgelenkschale besteht aus den beiden Schalenteilen 1 für den Vorfuß und 2 für die Ferse. Beide Teile sind durch ein Drehgelenk 3 in der Standebene des Fußes drehbeweglich mit einander verbunden. Durch Zuglaschen 4 und 5 sind die Schalen individuell anpaßbar am Fuß zu befestigen.

Das Drehgelenk 3 ist scharnierartig ausgebildet mit Schienen 6 und 7 und darin angeordneten Öffnungen, beispielsweise Lang löchern 8 und 9. Die aufeinander zuweisenden Enden der Loch schienen sind mit Scharnieraugen 10 und 11 versehen, durch welche eine Befestigungsschraube 12 mit einem Klemmbund 13 greift. Die Scharnieraugen sind durch gerollte, absatzförmig verjüngte Enden der Lochschienen gebildet. Das dem Schrauben kopf abseitige Scharnierauge 10 ist mit einem Innengewinde zum Eingriff des Schraubengewindes versehen. Zur Erhöhung des Kraftschlusses zwischen den Scharnieraugen 10 und 11 zur starren Fixierung nach dem Einstellen des Korrekturwinkels dient eine die Reibung erhöhende Zwischenscheibe 14. Der Schraubenkopf ist mit Kerben 15 für den formschlüssigen Ein griff eines Schraubenschlüssels 16 versehen.

Zum Anpassen der Fußgelenkschale an den Fuß des Patienten wird durch Lösen der Klemmschraube 12 genügend Spielraum zwischen den Scharnieraugen 10 und 11 geschaffen, so daß der Stellwinkel zwischen den Lochschienen 6 und 7 beim Anpassen der Fußgelenkschale an den Fuß des Patienten verändert wer den kann. Die eingestellte Position der Lochschienen zuein ander kann dann durch Festziehen des Schraubenkopfes arretiert werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, durch Lösen der Be festigungsschrauben 17 die Position jedes Schalenteils zum Drehgelenk 3 zu verändern. Dadurch ist es möglich, den Wachs tumsschüben entsprechend den Abstand der beiden Schalenteile 1 und 2 zueinander zu verändern und die Gesamtgröße der Sichel fußgelenkschale der jeweiligen Fußlänge genau anzupassen. Die genaue Justierbarkeit der beiden Schalenteile 1 und 2 in Längs stellung und in ihrer Winkelposition zueinander wird ergänzt durch die kontinuierlich veränderbare Länge der Zuglaschen, was durch die verwendeten Klettverschlüsse ermöglicht wird. Zur genauen Einstellung der Winkelposition wird die Klemmschrau be 3 erst nach dem Anpassen der Schale an den Fuß und nach vorsichtiger Redression der gesamten orthopädischen Vorrichtung am Fuß erfolgen.

Claims

1. Orthopädische Fußgelenkschale zur Stellungskorrektur einer Adduktion des Vorfußes (pes adductus), gekennzeich net durch zwei gelenkig miteinander verbundene Schalenteile (1, 2) für die Ferse und den Vorfuß, deren Stellung zuein ander in der Standebene stufenlos verstell- und arretierbar ist.

2. Fußgelenkschale nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die Fersen- und die Vorfußschale miteinander verbin dende Drehgelenk (3) aus zwei scharnierartig miteinander ver bundenen Lochschienen (6, 7) besteht, durch deren Öffnungen Befestigungsschrauben (17) der Schalenteile greifen.

3. Fußgelenkschale nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lochschienen (6, 7) mit Langlöchern (9) versehen sind.

4. Fußgelenkschale nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehgelenk (3) durch eine Klemmschraube (12) arretierbar ist.

5. Fußgelenkschale nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmschraube (12) durch zwei zu Scharnieraugen (10, 11) gerollte, absatzförmig verjüngte Enden der Lochschienen greift, wobei das mit dem äußeren Ende der Klemmschraube (12) in Eingriff stehende Scharnierauge (10) ein Innengewinde aufweist.

6. Fußgelenkschale nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Scharnierau gen (10, 11) eine den Kraftschluß erhöhende Zwischenscheibe (14) eingelegt ist.

7. Fußgelenkschale nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf der Klemmschraube (12) Kerben (14) zum formschlüssigen Eingriff eines feinstufig verstellbaren Werkzeugs (16) versehen ist.

8. Fußgelenkschale nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalenteile (1, 2) für Ferse und Vorfuß mit Zuglaschen (4, 5) mit textilen Ver hakungsverschlüssen (Klettverschlüssen) versehen sind.