DE3542500C2 - Antriebseinrichtung für eine selbstfahrende Landmaschine - Google Patents
Antriebseinrichtung für eine selbstfahrende LandmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebseinrichtung für
eine selbstfahrende Landmaschine der im Gattungsbegriff des
Patentanspruchs 1 näher bezeichneten Art.
Eine solche Antriebseinrichtung für eine selbstfahrende
Landmaschine mit einem unsynchronisierten Zahnrad-Wechselgetriebe
ist in der nachveröffentlichten DE 34 21 582 A1,
die auf dieselbe Anmelderin zurückgeht, beschrieben. Die
Besonderheit des unsynchronisierten Zahnrad-Wechselgetriebes
liegt in einer Schalteinrichtung, bei der bei einem Gangwechsel
der jeweils günstigste Einrückzeitpunkt durch den
Prozessor in Abhängigkeit verschiedener Meßdaten unter Berücksichtigung
eines stets konstanten Schaltverhaltens der
Schaltvorrichtung errechnet wird. Dabei wird die Einrückfreigabe
jeweils für einen Zeitpunkt ermittelt, der vor dem
Synchronlauf der zu kuppelnden Getriebewellen bzw. Zahnräder
liegt, so daß die aufeinandertreffenden Zähne dieser Zahnräder
noch eine geringe Relativgeschwindigkeit zueinander
haben, wodurch ein Zahn-vor-Zahn-Auftreffen vermieden
und ein sicheres Einspuren gewährleistet wird.
Solche Schaltschwierigkeiten gibt es bei einem hydraulischen
Steuerungssystem für eine Kupplung und ein Synchrongetriebe
nicht, wie es in der US-PS 4 515 255 beschrieben ist. Bei
dieser bekannten Ausführung genügt ein einfacher Fahrhebel
ohne Funktionsdetails, der die bei hydraulischen Fahrgetrieben
üblichen Schaltstellungen aufweist und die eigentlichen
Schalt- und Steuerfunktionen dem Hydrauliksystem sowie der
Getriebesynchronisation überläßt.
Wiederum anders liegt der Fall bei einem aus der US-PS
3 348 644 bekannten Lastschaltgetriebe, welches die für
diese Getriebeart üblichen Kupplungen für den Gangwechsel
aufweist. Neben den Kupplungen für die Vorwärts- und die
Rückwärtsfahrt ist zusätzlich eine separat zu betätigende
Anfahrkupplung erforderlich. Die einzuhaltende Steuerfolge
der Kupplungen des Lastschaltgetriebes wird hier durch senkrecht
zueinander stehende Schaltwege eines Fahrhebels erzwungen,
dagegen ist über die Fahrhebelstellung ein Geschwindigkeits-
Sollwert nicht einzustellen.
Bei keiner der vorbekannten Antriebs- und Schalteinrichtungen
wird der Bedienungskomfort erreicht, der mit den erheblich
teureren hydrostatischen Fahrantrieben bei Landmaschinen
erzielbar ist. Dies gilt auch für die gattungsbildende
Antriebseinrichtung eines unsynchronisierten Zahnrad-Wechselgetriebes,
auch hier bleiben der Bedienungsperson zahlreiche
und in bestimmten Zeitabläufen auszuführende Betätigungsfolgen
nicht erspart, die vom eigentlichen Arbeitsablauf
ablenken. Insbesondere stört beim Reversieren, daß
zur Schaltung des unsynchronisierten Zahnrad-Wechselgetriebes
stets die Betätigung einer Kupplung unumgänglich ist.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Antriebseinrichtung
der gattungsgemäßen Art dadurch zu verbessern,
daß eine zentrale Einrichtung zur Betätigung des Fahrgeschehens
vorgesehen wird, die derjenigen von hydrostatischen
Fahrantrieben ähnlich ist, so daß die Bedienungsperson in
gleicher Weise entlastet und daher auch beim Wechsel von
einer Maschine mit hydrostatischem Fahrantrieb auf eine Maschine
mit einem unsynchronisierten Fahrgetriebe von Umstellungsschwierigkeiten
befreit ist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die kennzeich
nenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der besondere Vorteil der Erfindung liegt darin, daß der
Fahrhebel eine sinnfällige Bedienung der selbstfahrenden
Landmaschine ermöglicht, indem in den beiden Stellbereichen
für die Vorwärtsfahrt und die Rückwärtsfahrt mit von der
Mittelstellung ausgehend zunehmendem Stellwinkel des Fahr
hebels über den Fahrvariator in dem jeweils gefahrenen Gang
die Geschwindigkeit erhöht wird. Entsprechend wird die
Geschwindigkeit wieder verringert, wenn der Fahrhebel
in Richtung zur Mittelstellung hin zurückgenommen wird.
Ein Wechsel der Fahrtrichtung wird einfach durch Umlegen
des Fahrhebels von dem einen Stellbereich über die Mittel
stellung hinaus in den anderen Stellbereich bewirkt. Auch
ein Durchreißen des Fahrhebels ist möglich, weil die
logischen Verknüpfungen und Programmabläufe der elektrischen
Steuervorrichtung vorteilhaft so gewählt sind, daß die
Schaltung des Fahrgetriebes im Zusammenspiel mit der
Kupplung jeweils in dem errechneten, optimalen Zeitablauf
nacheinander erfolgt. Denn der Fahrhebel stellt lediglich
das Stellglied für den Sollwert der Fahrgeschwindigkeit
innerhalb eines Regelkreises dar, und es wird innerhalb
des Vor- bzw. Rückwärts-Stellbereichs mittels eines
Soll-Ist-Vergleichs der Fahrvariator entsprechend der am
Fahrhebel aufgenommenen Winkelstellung bzw. Winkeländerung
bis zum Sollwert hin nachgeführt.
In vorteilhafter Ausgestaltung ist der Fahrhebel in seiner
Mittelstellung sowohl in einem Querweg als auch vor- und
rückwärts durch eine überwindbare Rastung fixiert. Man
erhält dadurch eine deutliche Trennung von Leerlauf-,
Vorwärts- und Rückwärts-Stellbereich, so daß sich meist
eine visuelle Überprüfung der Fahrhebelstellung erübrigt.
Durch geeignete federbelastete Rastglieder, die mit dem
Fahrhebel in der Mittelstellung in Eingriff kommen, können
diese überwindbaren Raststellungen leicht verwirklicht
werden.
Dabei vollziehen sich mit dem Überwinden der Fahrhebel-
Rastungen die Aus- und Einkuppelvorgänge nach je eigenen
Ablaufvorgaben: Das Auskuppeln geschieht jeweils mit
maximaler Stellgeschwindigkeit, das Einkuppeln hingegen
nur in der O-Stellung (Leerlauf) mit dieser maximalen
Stellgeschwindigkeit, im übrigen vollzieht sich das
Einkuppeln in mindestens zwei Phasen mit zunächst
schnellem Durchfahren des Totweges bis an das beginnende
"Greifen" heran, dann gangabhängig verlangsamt zum Erzielen
eines mehr oder minder langsamen Anpreßkraft-Anstiegs
zur Vermeidung ruckhaften Beschleunigens. Dazu reichen
bei hydraulischer Kupplungsbetätigung schon einfache und
an sich bekannte hydraulische oder hydropneumatische
Mittel aus, während Anfang und Ende dieser Vorgänge über
einfache Kontrollschalter dem Prozessor signalisiert werden
können.
Da die Fahrtrichtungswahl über den Fahrhebel vorgenommen
wird, ist für die Wahl des Übersetzungsverhältnisses
lediglich noch ein Gangwahlhebel erforderlich, der ohne
eine Rückwärtsfahrstufe auskommt. Vorteilhaft wird eine
Gangvorwählschaltung vorgesehen, die von einem Gangvor
wählhebel betätigt wird, wobei die Betätigung des
Gangvorwählhebels einen automatischen Gangwechsel nach
sich ziehen kann. Dazu steht der Gangvorwählhebel mit
einem Gangwechselkontrollschalter in Verbindung, über
den die Gangvorwahl derart auf den Prozessor aufschaltbar
ist, daß der jeweils festliegende bzw. errechenbare Schalt
ablauf, nämlich das Auskuppeln und Umschalten der Gänge
mit nachfolgendem Wiedereinkuppeln, ausgelöst wird. Zugleich
wird vorteilhaft mit dem Auskuppeln der Fahrvariator in
die Langsamfahrstellung gebracht, um ihn dann nach dem
Wiedereinkuppeln dem der Fahrhebelstellung entsprechenden
Geschwindigkeits-Sollwert nachzuführen.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
auch der Kuppelbereich bis zur Mindestgeschwindigkeit
in dem jeweiligen Gang einstellbar. Dazu wird ein hilfskraft
betätigtes Kupplungspedal vorgesehen, das zum feinfühligen
Rangieren, zum plötzlichen Anhalten, z. B. bei Schreck
reaktionen oder auch zum momentanen Anhalten und zum Wieder
anfahren bis zur vorher eingestellten Geschwindigkeit dient.
Dieses Kupplungspedal ist vergleichbar mit dem sogenannten
Inch-Pedal, das bei manchen Hydrostatantrieben vorgesehen ist.
Insgesamt erreicht man mit der Kombination sämtlicher
Erfindungsmerkmale eine hohe Bedienungsvereinfachung der Antriebseinrichtung einer
selbstfahrenden Landmaschine mit einem unsynchronisierten
Zahnrad-Wechselgetriebe, wobei noch folgende vorteilhafte
Nebeneffekte auftreten: Beim Auskuppeln wird automatisch
der Fahrvariator abgeregelt und nach dem Wiedereinkuppeln
heraufgeregelt, was entweder durch Verstellen des Fahrhebels
über die Mittellage hinweg, durch Verstellen des Gangvor
wählhebels oder durch Betätigen des Kupplungspedals über
die zugehörige Schaltlogik im Prozessor bewirkt wird. Man
kann sogar während der Fahrt auf einen über den Gangvor
wählhebel vorgewählten anderen Gang umschalten, weil auch über
den Gangvorwählhebel der automatische Gangwechselablauf
mit Auskuppeln, Leerlauf-Stellen, Freigeben des neuen Gangs
nach Absinken der Getriebe-Drehzahlen unter die elektronisch
erfaßten Freigabe-Werte bis zum Einkuppeln nach erfolgtem
Einrücken des neuen Ganges und schließlich das Hochregeln
des Fahrvariators bis zu dem vom Fahrhebel vorgegebenen
Wert ausgelöst werden kann. Beim Herunterschalten kann
der Fahrer noch, so er will, durch Abbremsen bis fast zum Stillstand den
Schaltablauf beschleunigen, da dann das vom Prozessor
errechnete Schaltfenster für das in Eingriffbringen der
betreffenden Zahnräder schneller erreicht wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung an
einem Ausführungsbeispiel noch näher erläutert. In der
Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Fahrantriebs
einer selbstfahrenden Erntemaschine mit zuge
höriger Betätigungseinrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Fahrhebelführung der
Betätigungseinrichtung nach Fig. 1.
Der Fahrantrieb der Maschine erfolgt über einen zentralen
Antriebsmotor 1, der auch als Kraftquelle für andere
Funktionen der Maschine genutzt werden kann. Er ist über
einen Fahrvariator 2 mit einem Fahrgetriebe 6 gekuppelt,
dessen Eingangswelle vom Fahrvariator 2 über eine dazwischen
liegende Kupplung 4 getrennt werden kann. Der Fahrvariator 2
ist über einen Hilfsantrieb 3 und die Kupplung 4 über einen
zugehörigen Hilfsantrieb 5 betätigbar, beide Hilfsantriebe
können in ein hydraulisches System integriert sein.
Der Gangwechsel im Fahrgetriebe 6 erfolgt über Schalt
stangen 8 von einem Schaltblock 7 aus, der ebenfalls in ein
hydraulisches Schaltsystem mit einem vorgelagerten elek
trischen Steuerungssystem eingebunden ist. Über eine
Antriebswelle 9 ist das Fahrgetriebe 6 mit Antriebsrädern 10
der selbstfahrenden Erntemaschine verbunden.
Die Hilfskraftvorrichtungen werden über eine zentrale
Hydraulikpumpe 12 versorgt, die ebenfalls vom Antriebsmotor 1
angetrieben werden kann. Eine Verteilervorrichtung 11
steuert die einzelnen Hilfskraftvorrichtungen 3, 5 und 7, 8
in Abhängigkeit von elektrischen Signalen an, die über
elektrische Leitungen 14 an im einzelnen nicht näher
dargestellte Stell- und Ventilglieder innerhalb der
Vorrichtung 11 weitergeleitet werden.
Zentrales Element der elektrischen Steuervorrichtung ist
ein Prozessor 13, der vornehmlich die Aufgabe hat, bei einem
Gangwechsel im Fahrgetriebe 6 den jeweils günstigsten
Einrückzeitpunkt in Abhängigkeit verschiedener Meßdaten
und eines konstanten Schaltverhaltens der gesamten Schalt
vorrichtung zu errechnen und über eine der Leitungen 14
eine entsprechende Einrückfreigabe an die Verteilervor
richtung 11 für den den Gangwechsel auslösenden Schalt
block 7 zu geben. Die entsprechenden logischen Verknüpfungen
und Programmabläufe des Prozessors 13 ermöglichen es, mit
einem minimalen zusätzlichen Aufwand einen automatischen
Gang- oder Fahrtrichtungswechsel vorzusehen.
Über Steuerleitungen 23 ist der Prozessor 13 mit Schalt
und Hilfselementen 15 verbunden, die in der Zeichnung
ebenfalls im einzelnen nicht wiedergegeben sind. Diese
Schalt- und Hilfselemente 15 stehen in Wirkverbindung mit
einem Fahrhebel 16, der als Fußhebel oder als Handhebel
ausgebildet sein kann und am Bedienungsplatz der Maschine
angeordnet ist.
Wie insbesondere auch Fig. 2 zeigt, ist der Fahrhebel 16
in einer langlochartigen Kulisse 24 geführt, die in ihrer
Mitte eine längsseitige Aussparung 25 hat, in die ein Teil
des Fahrhebels 16 zumindest teilweise durch Querverschiebung
relativ zur langlochförmigen Kulisse 24 formschlüssig
eingreifen kann. Durch eine federbelastete Kugel 26 auf
der gegenüberliegenden Längsseite der Kulisse 24 wird
der Fahrhebel 16 in die Aussparung 25 hineingedrückt. Die
dargestellte Lage zeigt die eingerastete Mittelstellung O
des Fahrhebels 16, aus der heraus er entgegen der Kraft
der federbelasteten Kugel 26 durch Querverschieben zur
Kugelseite hin zunächst in eine Mittelstellung N querver
schoben werden kann, aus der heraus er in Richtung der
Kulisse 24 beweglich ist. Diese Neutralstellung N ist
folglich instabil.
Aus der instabilen N-Stellung heraus kann der Fahrhebel 16
in den Vorwärtsfahrbereich VV oder in den Rückwärtsfahr
bereich VR verschwenkt werden, wobei in den beiden äußeren
Endlagen entweder die maximale Vorwärtsgeschwindigkeit
VV max oder die maximale Rückwärtsgeschwindigkeit VR max
vorgegeben wird. Die Stellung für die Minimalgeschwindig
keiten sowohl im Vorwärts- als auch im Rückwärtsfahrbereich,
also VV min und VR min, werden durch Anlage des Fahrhebels 16
an der in die Kulisse 24 quer eingerückten Kugel 26 fixiert.
In der Mittelstellung O oder N des Fahrhebels 16 wird
ferner noch über ein Schaltglied 27 ein Schaltsignal
ausgelöst, um die Betätigung der Kupplung 4 zu bewirken.
Im übrigen sind weitere nicht dargestellte Schalter und
Schaltglieder vorgesehen, um den entsprechenden Fahrt
richtungsbefehl über den Prozessor 13 an die Verteiler
vorrichtung 11 und an das Fahrgetriebe 6 zur Auswahl des
Vorwärts- oder des Rückwärtsganges zu geben. Ferner kann
über das Schaltglied 27 bewirkt werden, daß bei Belassen
des Fahrhebels 16 in der eingerasteten Mittelstellung O
nach Erreichen der Leerlaufstellung des Schaltgetriebes
die Kupplung 4 wieder einrückt, damit die Getriebe-
Eingangswelle zum Erleichtern des nächsten Gang-Einrückens
in Bewegung bleibt und damit andererseits unnötig lange
Ausrückzeiten der Kupplung 4 mit ihren Belastungen von
Hydraulik und Mechanik vermieden werden. Für diese Aufgabe
kann das Schaltglied 27 mit dem zugehörigen Schalter auch
allein zur Verfügung stehen, wenn im übrigen zur Erzeugung
des Kupplungssignals weitere geeignete Schaltelemente
an der Mechanik des Fahrhebels 16 vorgesehen werden.
Im Vorwärtsstellbereich VV und Rückwärtsstellbereich VR
wird über den Fahrhebel 16 ein Geschwindigkeits-Sollwert
vorgegeben, in dessen Abhängigkeit der Fahrvariator 2
über den Prozessor 13 und die Verteilervorrichtung 11
gesteuert wird. Über eine ständige Rückmeldung erfolgt ein
Soll-Ist-Wert-Vergleich: diese Regelung erlaubt es,
unabhängig von der Geschwindigkeit, mit der der Fahrhebel 16
verschwenkt wird, jeweils auf die optimale Verstellge
schwindigkeit des Fahrvariators 2 abzustellen. Man kann
daher auch den Fahrhebel 16 durchreißen, ohne die Abregelung
des Fahrvariators, den anschließenden Schaltvorgang und
die Hochregelung des Fahrvariators überspielen zu können.
Mit Erreichen der Mittelstellung N des Fahrhebels 16 wird
zudem noch ein Ausrücksignal für die Kupplung 4 gegeben, die
über den Hilfsantrieb 5 erst wieder eingerückt wird, wenn
der Fahrhebel 16 aus der instabilen Mittelstellung N heraus quer in die
Leerlaufstellung O oder vor- oder rückwärts bewegt und damit ein ent
sprechendes Einrücksignal bewirkt wird. Selbst wenn der Fahrhebel 16 vom
Vollausschlag des Vorwärts-Stellbereichs V bis in den Vollausschlag des
Rückwärts-Stellbereichs R durchgezogen wird, erfolgt zunächst ein Abregeln
des Fahrvariators 2 bis zur Langsamfahrstellung, dann das
Ausrücken der Kupplung 4, anschließend der Gangwechsel im
Fahrgetriebe 6 nach dem vom Prozessor 13 errechneten Schalt
fenster, sodann erfolgt das Einrücken der Kupplung 4 und
danach erst wieder die Hochregelung des Fahrvariators 2.
In unmittelbarer Griffnähe zum Fahrhebel 16 ist ein Gang
vorwählhebel 17 angeordnet, über den nicht nur der Gang
vorbestimmt werden kann, auf den das Fahrgetriebe 6 wechseln
soll, sondern auch die Auslösung des Gangwechsels erfolgen
kann. Dazu ist der Gangvorwählhebel 17 mit einem Gang
wechsel-Kontrollschalter 18 gekuppelt, der bei Betätigen
des Gangvorwählhebels 17 wiederum den folgenden Ablauf
bewirkt: Abregeln des Fahrvariators 2, Ausrücken der
Kupplung 4, Wechseln des Ganges im Fahrgetriebe 6 über
den Schaltblock 7 und die Schaltstangen 8, Einrücken der
Kupplung 4 und Hochregeln des Fahrvariators 2 bis zu der
durch die Winkelstellung des Fahrhebels 16 signalisierten
Geschwindigkeitsvorgabe.
Der Fahrvariator 2 kann den Geschwindigkeitsbereich von
der Fahrgeschwindigkeit Null bis zur jeweiligen Mindest
geschwindigkeit in dem eingelegten Gang nicht überdecken.
Deshalb gibt es neben dem Fahrhebel 16 und dem Gangvorwähl
hebel 17 noch ein Kupplungspedal 20, das mit einem Schalter 21
gekuppelt ist, der bei Betätigung des Kupplungspedals 20
über die elektrische Steuervorrichtung die Kupplung 4
ausrückt. Weiter ist das Kupplungspedal 20 über ein
hydraulisches Gestänge 22 mit der Hilfskraftvorrichtung 3
des Fahrvariators 2 verbunden, um vor dem Ausrücken der
Kupplung 4 den Fahrvariator 2 in die Langsamfahrstellung
herunterzusetzen. Wird das Kupplungspedal 20 losgelassen,
wird zunächst die Kupplung 4 eingerückt und dann erst der
Fahrvariator 2 wieder auf die vorgesehene Geschwindigkeit
hochgefahren.
Claims (6)
1. Antriebseinrichtung für eine selbstfahrende Landmaschine,
insbesondere Erntemaschine, wie Mähdrescher, mit einem
Antriebsmotor, der über einen Fahrvariator und eine Kupplung,
die beide hilfskraftbetätigt sind, mit einem unsynchronisierten
Zahnrad-Wechselgetriebe als Fahrgetriebe
kuppelbar ist, das eine Schubrad- oder Klauenschaltung
mit einer Schaltvorrichtung und einer elektrischen Steuervorrichtung
hat, die mit Drehzahlaufnehmern an den
zu kuppelnden Getriebewellen und mit einem Prozessor verbunden
ist, der eine Einrückfreigabe für den betreffenden
Gang an die Schaltvorrichtung erteilt und den Zeitpunkt
der Freigabe in Abhängigkeit von den Drehzahländerungen
der Getriebewellen und einer konstanzen Schaltzeit derart
variiert, daß die Freigabe bei einer vorbestimmten Relativgeschwindigkeit
der in Eingriff zu bringenden Zahnräder
noch vor dem Synchronlauf oder dem Stillstand
erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuervorrichtung einen Hand- und/oder Fuß-Fahrhebel
(16) aufweist, der aus einer quer einrastenden
Mittelstellung (O) über eine instabile Mittelstellung (N)
in einen Vorwärtsstellbereich (V) und in einen Rückwärts
stellbereich (R) schwenkbar und über Schalt- und Hilfselemente
(15) mit dem Prozessor (13) sowie der Ansteuerung
der Kupplung und des Getriebes derart verbunden ist,
daß aus der Stellung des Fahrhebels (16) in den beiden
Stellbereichen (V, R) ein Geschwindigkeits-Sollwertsignal
abgeleitet wird, das den Hilfskraftantrieb (3) des Fahr
variators (2) steuert, und daß bei Verschwenken des Fahrhebels
(16) aus der Mittelstellung (N) heraus ein Kupplungseinrücksignal
sowie beim Einschwenken des Fahrhebels
(16) in die Mittelstellung (N) ein Kupplungsausrücksignal
erzeugt wird, die den Hilfsantrieb (5) der Kupplung (4)
über ein je eigenständiges Weg-/Zeitverhalten und passend
zum vorgewählten Gang steuern.
2. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fahrhebel (16) in der einrastenden Mittelstellung
(O) quer und längs zur den Vor- oder Rückwärtsstellungen
durch überwindbare Rastungen fixiert ist und in dieser
rastenden Mittelstellung (O) die Kupplung in Leerlaufstellung
des Getriebes wieder eingerückt wird.
3. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß nahe dem Fahrhebel (16) ein Gangvorwählhebel (17) angeordnet
ist, der mit der Schalt- und Steuervorrichtung
und dem Prozessor (13) über eine Gangvorwählschaltung
verbunden ist.
4. Antriebseinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gangvorwählhebel (17) mit einem Gangwechsel-Kontrollschalter
(18) verbunden ist, der den Prozessor (13)
derart steuert, daß zusätzlich zum Schaltablauf beim
Gangwechsel Stellsignale für das vorherige Ausrücken und
das nachfolgende Wiedereinrücken der Kupplung (4) erzeugt
und an deren Hilfsantrieb (5) weitergegeben werden.
5. Antriebseinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittelbar über den Prozessor (13) oder über dessen
Ansteuerungsmittel der Fahrvariator (2) über seinen
Hilfsantrieb (3) vor dem Ausrücken der Kupplung (4) auf
die Langsamfahrstellung und nach dem Wiedereinrücken der
Kupplung (4) auf die der Stellung des Fahrhebels (16)
entsprechende Fahrgeschwindigkeit eingestellt wird.
6. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zum Fahrhebel (16) ein Kupplungspedal (20)
vorhanden ist, das über einen Schalter (21) den Hilfsantrieb
(5) der Kupplung (4) steuert und über das für die
Dauer des Kupplungsvorganges der Fahrvariator (2) über
dessen Hilfsantrieb (3) auf die Langsamfahrstellung gesetzt
wird.
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