-
Vorrichtung zum Anzeigen von Haltestellen im Bahnbetrieb. Gegenüber
den bisher bekannten Haltestellenanzeigern in Eisenbahnen und Straßenbahnen besteht
der Gegenstand der Erfindung darin, daß unter Benutzung einer an sich bekannten
Projektionseinrichtung die kommende Haltestelle vom Schaffner auf der jedesmal in
der Fahrtrichtung vorn liegenden Projektionswand dadurch angezeigt wird, daß durch
einen Kurzschließkontakt ein erster Stromkreis zur Ingangsetzung des den Vorschub
des
Anzeigenbandes bewirkenden Motors für kurze Zeit geschlossen wird, wodurch eine
mit dem Motor verbundene Kontakteinrichtung einen zweiten vom ersten imabhängigen
Stromkreis schließt, der den Motor so lange weiterlaufen läßt, bis nach Passieren
einer Feldbreite des Anzeigenbandes der Motor durch einen anderen Kontakt wieder
stillgesetzt wird. Das zweckmäßig als Filmband ausgeführte Anzeigenband wird dabei
durch ein verstellbares Fenster aufwärts bzw. abwärts gezogen, so daß es sich abwechselnd
abrollt oder aufwickelt. Das Band kann außer den Stationsilamen auch noch andere
Ankündigungen tragen und gestattet so die Verwendung als Reklamevorführungsapparat,
um z. B. während (ler Nachtzeit eine auffallende Reklame durch sich selbsttätig
fortbewegende Lichtbilder zu machen.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel. dargestellt.
Abb. i zeigt eine Vorderansicht, Abb. 2 eine Seitenansicht dazu. Abb.
3 zeigt die mechanische Übertragung von der Motorschnecke aus, die Abb. 4
gibt in den Einzelabbildungen a, b, c, d und e eine Darstellung der für die
Umsteuerung des Filmbandes wichtigen Teile. Abb. 5 zeigt die Anordnung der
Kurzschließleine, Abb. 6 das Schema der Ausrüstung eines Straßenbahnwagens.
-
Gemäß der Erfindung soll der Haltestellenanzeiger bei einem Handgriff
des Schaffners mit einem drehbar befestigten Projektionsapparat i in Betrieb kommen
und die fällige Haltestelle auf einer vorn liegenden '\7#Tand:2 anzeigen; Ausrufen
fällt -weg. Zweckmäßig wird man dabei auch Reklamen anbringen, vornehmlich solche,
die zur kommenden Haltestelle in einem bestimmten örtlichen Verhältnis stehen. An
Stelle der Wand 2 kann man auch an der Lampe selbst befindliche Transparentwände
benutzen. Bei der Verwendung als Haltestellenanzeiger erfolgt die Umschaltung durch
den Schaffner, bei Ver-%vendung als Reklamevorführungsvorrichtung durch ein besonderes
Uhrwerk.
-
Der Zusammenbau des App;rates ergibt sich aus den Abb. i und 2. An
der Rückwand 3 ist der verstellbare Schieber 4 angebracht, der den Film
5 im Fenster 6 einstellt. Mit 7 und 8 sind die Filmspulen
bezeichnet, die den Filmstreifen 5 von beliebiger Länge aufnehmen können.
Der Film läuft über die Trommeln 9 und io, vorwärts und rückwärts durch das
Fenster 6. Die gefederte Verriegelung i i hält die Tür 12- mit dem Fenster
6
auf der Filmführung fest. Wird die Verriegelung i i zurückgezogen,
so springt die Tür 12 durch die auf dem Dorn 13 angebrachte Feder auf. Die Trommeln
9 und io werden durch die Kegelräder 14, 15 in gleichem Tempo und i#ichtung
gedreht. Für die FilmsPulen 7
und 8 ist ein Zahnradgetriebe 16,
17, 18 mit Scheiben ig, :2o mit je einem festen Stift:2i,
.-2 vorgesehen, welcher die Sihnurräder 23,
.-2.4 mit beweglicher Sperrklinke
mitnimmt.
-
Die Schnurrollen 25, 26 bewegen die Filmpulen in der
jeweils erforderlichen Auf wickiungsrichtung, während bei der Abwicklung
(lies nicht notwendigerweise mit der Drehrichtung zusammenfallen muß. Die Schnüre
-27, 28 werden als Federspiralen ausgeführt und durch Druckrollen:29, 3o
angepreßt. Das Zahn. getriebe 16, 17, 18 mit den Scheiben ig, .#2o und den Rädern
2-3,24 rollt den Film beim Laufen in einer Richtung auf einer Spule auf, wobei der
Film auch-von der anderen Spule abgerollt werden kann, ohne daß er zerreißt.
-
Ferner sind Schleiffedern 31, 32 mit Kurzchließkontakt
33 vorgesehen, die den Motor ,24 ausschalten, welcher durch Übersetzungen
die Schraubenräder 35, 36 zur Drehung der Welle 37 antreibt. Der Knopf
38 bewegt durch den Hebel 39 den Schieber 4 mit seinen Führungsleisten
40 zur Einstellung des Feldes.
-
Die Abb. 2 zeigt in Seitenansicht den Antriebsmotor 34 mit der Schnecke
41, dem Schneckenrad 42, der Schnecke 43, dein Schneckenrad 44 und der Welle 45,
wodurch die Schraubenräder 35, 36 bewegt werden. (-",ber dem Motor -wird
man zweckmäßig die übliche Lichtquelle 46 und den Kondensator 47 anordnen, welcher
sein Licht durch den Film 5 (in Abb.:2 dünn gezeichnet) und durch (las Objektiv
über den verstellbaren Objektivlialter 48 auf die Wand 2 wirft.
-
Man wird z. B. an der Decke des Wagens den Apparat i mit dem Filmband
anbringen, welches sich wählbar auf- oder abrollt, so daß es je nach der
Schaltung des Motors 34 ruckweise durch das Fenster auf- oder abwärts bewegt wird.
Die Einschaltung des Motors tind die Umschaltung für Rechts- und Linkslauf mit einem
besonderen Umschalter wird durch den Schaffner bewirkt; die Ausschaltung dagegen
erfolgt selbsttätig. Der Schaffner gibt mit der üblichen Klingelleine 49 das Fahrzeichen.
Durch Druckknöpfe oder durch eine zweite, von der ersten unterschiedene Leine wird
der Kurzschließkontakt 5o betätigt. In diesem Augenblick wird nacheinander ein erster
und dann ein zweiter Stromkreis geschlossen, der Apparat läuft so lange weiter,
bis auf der Wand 2 die nächste Haltestelle erscheint, worauf sich der Apparat selbsttätig
ausschaltet und für ein neues Anzeigen bereit ist.
-
Durch Kurzschluß bei 5o wird der erste Stromkreis geschlossen; der
Strom fließt
durch Widerstand und Umschalter, setzt den 2,Jotor
34 in Bewegung und schaltet die Lampe 46 ein. Im gleichen Augenblick wird durch
die Federn 31, 32 der zweite Stromkreis geschlossen, bis die nächste Aussparung
##i den Stromkreis wieder unterbricht. -Wilirend dieser Zeit dreht sich der Motor
und bewegt den Film.
-
Der Motoranker dreht die Sclineckc 41, welche durch die übersetzung
4:2, 43, 44 die Welle 45 und init dieser die Schraubenräder 36, 35
dreht. Durch die Drehung der Welle 37 wird der Film 5 von der Spule
7 abgewickelt. Hierzu sitzt auf der Welle 37 das Zahnrad 16; Welle
37 macht bei jedesmaligeiii Arbeiten nur 1/, Umdrehung und bewegt
dabei den Film um eine Feldbreite, etwa 2o mm. Zahnrad 16 greift in Zahnrad
18 mit der Scheibe 2o ein; auf der Welle des Rades 18 sitzt lose beweglich
das Schnurrad 24. SO-bald sich Rad 18 mit der Scheibe 2o dreht, wird der auf dieser
Scheibe befindliche Stift 22 die Sperrklinke 53 berühren und die Rolle 2,
drehen. Auf dieser Rolle läuft ebenfalls eine Pese 28, die auch um die Filmspule
8
läuft und den Film aufrollt. Die Verwendung von elastischen Pesen ist deshalb
zweckmäßig, weil der Filmdurchmesser sich ändert; die aufzuwickelnde Länge bleibt
wohl die gleiche, aber da der Durchmesser der Filmspulen abwechselnd groß und klein
wird, ändert sich (las Aufwicklungsverhältnis. jedesmal sollen 2o mm Filmlänge aufgewickelt
werden. Bei vollen Spulen ist der Durchmesser aber groß, so daß - die Spule
daher mehr Filmband aufwickeln will-. Wenn die bestimmte Länge aber aufgewickelt
ist und der Film eine gewisse Spannung hat, dann läuft die Pese tot über die Schnurrollen,
ohne den Film zu zerreißen.
-
Das übersetzungsverhältnis der Räder 16, 18 wird zweckmäßig mit
1 : 5 gewählt. Es 1zann vorkommen, daß zufällig der Stift :22 hinter
die Sperrklinke 53 zu stehen kommt. Wäre das Verhältnis nicht 1
:5 und würde sich die Trommel 24 nur genau um ein Viertel soviel um ihre
Achse drehen wie das Zahnrad 16, so würde der Film nicht ganz auf die Spule8 aufgewickelt
werden. Dieser Zufall kann sich sogar bis zu viermal wiederholen; dann wären 8omm
unaufgewickelter Film vorhanden, was zu Störungen führen muß.
-
urch das Verhältnis I : 5 schafft man eine ,gewisse Voreilung.
-
Das Zahnrad
17 dreht sich gemäß dem Zahnrad 18, so daß sich
der Film jetzt selbsttätig von der SPule7 abwickelt, weil die Pesenübertragung die
Spule nach der gleichen Richtung zu drehen bestrebt ist. Um dies zu vermeiden, muß
der Film auf Spule7 in entgegengesetzter Richtung aufgelegt werden,
(l. h. einmal ist er rechts, das andere Mal ist |
(r links um die Spule gewickelt. Er würde |
-ich sonst zwar selbsttätig abwickeln, aber |
,-icht aufwickeln. |
# Ist aber der Film in entgegeijgesetzter Ricli- |
'111# zur Drehrichtun- der Spule gewickelt, so |
.Jeht die Trommel 9 beim Abwickeln die |
Nilmspule herum, trotz ihres Bestrebens, sich |
entgegengesetzter Richtung zu drehen. Die |
,-lese 2- gleitet dabei über den S#linurrollen. |
z,ei Umschaltung des Motors arbeitet er in |
Leiner anderen Drehrichtung, so daß sich der |
, vorgang in entgegengesetzter Richtung ab- |
.,pielt. |
Damit nun die Aufwicklung auch nach |
(lieser anderen Richtung sicher arbeitet, muß |
.aan den Film bei Vorwärtsgang auf einer |
Spule aufwickeln, von der anderen ohne Zer- |
reißen abwickeln. Bei Umschaltung muß der |
Film sich auf der Spule, von der er sich vor- |
lier abgewickelt hat, nunmehr aufwickeln und |
L#mgekehrt. Hierzu müssen die Schnurrollen |
24 die in den Abb. 4a bis e dargestellte |
Form haben. |
Aus diesen Abbildungen ist die Aussparung 54 ersichtlich, in der die Sperrklinke
53 durch einen im Loch
55 geführten Stift gehalten ist. Aus dem Schnitt
in Abb. 4c ist die Lage dieser Klinke zu ersehen, in Abb. 4e in Ansicht. Die Schnurräder:23,
:24 besitzen
je eine Bohrting, in welcher eine Feder
56 liegt, die
die Klinke
53 nach oben herausdrücken will. Die Schrägfläche
57 gestattet
aber nicht, daß die Klinke über die gezeichnete Lage hinausdringen kann. Wenn die
Stifte 2 1, :2:2 beim Drehen mit den Klinken
5:2, 53 in Berührung kommen,
werden die Klinken in der Drehrichtung mitgenommen und drehen ebenfalls die Räder
2,3, :24. Dann werden aber auch durch die Pesenübertragung die Rollen
25, :26 gedreht, so daß die Filmspulen den abgewickelten Film aufrollen.
Die Schnurräder
23, 24 sitzen auf den gleichen Wellen wie die Zahnräder 17,
18. Die Sperrklinken sind daher so ,gearbeitet, daß der Stift 2-1 bzw. 2-2 einmal
beim Rechtslauf und einmal beim Linkslauf sich an der Klinke festsetzt und so entweder
Teil
23 oder Teil 24 dreht.
-
Es kommt darauf an, daß eine Rolle, z. B. die Rolle:24 mitgenommen
wird, während die andere, Rolle 23 stehenbleibt. Sie muß sicli sogar beim
Abwickeln des Filmbandes in ent-.cxegengesetzter Richtung bewegen. Die Räder
-23, 24 sind daher so gearbeitet, daß die entz5 sprechende Sperrklinke einmal
rechts und einmal links herausragt. Abb. 4c zeigt das Linksseitigherausragen der
Klinke für die Ingangsetzung im Sinne des Uhrzeigers. Wenn das Rad 2,3 sich
beim Abwickeln nach rechts dr#lit, so kommt der Stift:2i mit der gleichen Drehrichtung
gegen Teil 52,; da aber die
Klinke jetzt verkehrt sitzt, so kommt
der Stift2i von hinten über die Klinke52, übt einen Druck auf die sich ihm entgegenstcllende
Überhöhung im Klinkenrücken aus, welcher durch Zusammendrücken der Feder
56
n,acli£:#il)t. Stift :21 kann daher die Klinke passieren, so daß das Zahnrad
17 mit der Scheibe ig keine Drehbewegung auf das Rad 2- überträgt, welches sich
d aher trotz der Ilese 27 in entgegengesetzter Richtung drehen
k>
kann. Während bei gewöhnlichen kinematographischen Apparaten nur eine Trommel
erforderlich ist, müssen hier zwei Tronimcln verwendet werden, weil das Filmband
nach beiden Richtungen gezogen werden muß.
-
Auf der Welle 37 ist der Schleifkontakt 33
init Aussparung
5 1 vorgesehen, über dem die Feder" 31, 32- gleiten. Die Feder
32 schleift dauernd über dein Kontakt 33, die Fed2r 3 1 mit
Unterbrechungen. Die Welle 37 dreht sich so lange, als der Stro!iii.:rei.-,
durch die Federn 31, 3:3 geschlossen ist. Da der Kontakt
33 aber vier um c)o' verschnbene Aussparungen hat, so macht die Welle nur
lf, Umdrehung, welche genügt, um den Film um 2011iiii durch das Fenster zu bewe
'gen. Die Aussparung51 ist so bemessen, daß der Atigenblick des Kurzschließens im
Wagen ge-
nügt, den Stronikreis zwischen den Teilen 3 1 und
33 zu schließen, worauf der Motor so lange arbeitet, bis durch die nächste
Aussparung 51 «der Stromkreis von neuem unterbrochen wird. Dieser Vorgang wiederholt
sich bei jedesmaliger Drehung der Achse 1.iii-i ein Viertel ihres Umfanges.