DE3538236C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kipptor nach dem Oberbegriff des Patent­ anspruches 1.

Ein derartiges Kipptor ist durch die DE-AS 10 99 900 bekanntgeworden. Diese Torkonstruktion besteht aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Flügelteilen. Bei geöffnetem Tor bieten derartige Torflügel eine große, zusammenhängende Windangriffsfläche, woraus letztlich auch die massige Torkonstruktion resultiert, die insbesondere für große Türöffnungen, wie beispielsweise bei Flugzeughangaren, wegen des zu bewegenden Gewichtes sehr ungünstig ist.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein Kipptor mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen dahingehend weiterzubilden, daß es im geöffneten Zustand eine vergleichsweise geringe Windangriffsfläche bietet, im geschlossenen Zustand einen Luft- und Druckausgleich des Innen­ raumes mit der Umgebungsluft zuläßt und darüber hinaus eine leichte und günstige Bauweise ermöglicht, die auch ästhetisch ansprechend ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeich­ chen des Patentanspruches 1 gelöst.

Im geöffneten Zustand des Tores wird ein Vordach gebildet, das jedoch - im Vergleich zu einem ungeknickten Tor - eine wesentlich geringere Windangriffsfläche bietet und deshalb leichter und günstiger gebaut werden kann.

Da der untere Torteil relativ zum oberen Torteil durch Lamellen­ gelenke in unterschiedlichen Höhenlagen ausknicken kann, wird eine leichte Anpassung an bauliche Gegebenheiten ermöglicht.

Da zwischen den einzelnen Lamellen ein Längszwischenraum besteht, findet ein Luft- und Druckaustausch zwischen der Innen- und Außen­ seite statt, was namentlich bei großen Hallen erwünscht ist.

Besondere Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der Patentan­ sprüche 2-4.

Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind anhand der Zeichnungen näher erläutert:

Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch das Kipptor in geöffnetem Zustand.

Fig. 2 zeigt die Ansicht des Kipptores in geöffnetem Zustand.

Fig. 3 zeigt den Grundriß der Fachwerkverstärkung des Tor­ fußes.

Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch ein Lamellengelenk.

Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch die gelenkige Verbindung der Lamellen mit dem Torfuß.

Fig. 5-8 zeigen verschiedene Ausführungsformen der Lamellen im Querschnitt.

Das Kipptor enthält eine Vielzahl von Lamellen 2, die je ein Knickgelenk 4, im folgenden Lamellengelenk genannt, aufweisen, dessen Gelenkachse waagerecht und damit quer zur Längsausdehnung der Lamellen 2 verläuft. Das obere Ende der Lamellen 2 ist gelenkig mit Konsolen 11 ver­ bunden, wobei sich alle Lamellen 2 um eine gemeinsame hori­ zontale Achse relativ zu diesen Konsolen 11 schwenken lassen. Die unteren Enden der Lamellen 2 sind gelenkig mit einem Torfuß 1 verbunden. Dieser Torfuß 1 ist durch ein räumliches Fachwerk 10 verstärkt und wird beidseitig durch je eine an seitlichen Stützen 3 gehaltene Führungsschiene 8 geführt.

Die zweigeteilten Lamellen 2 sind alle gleich lang, so daß das Tor im geschlossenen Zustand eine im wesentlichen verti­ kale, ebene Fläche bildet. Die Lamellengelenke 4 der Lamellen 2 liegen dabei auf verschiedenen Höhen, d. h. jede Lamelle ist in zwei Abschnitte geteilt, die bei den verschiedenen Lamellen unterschiedliche Längen haben. Bei einer bevorzugten Ausführungsform liegen diese Lamellengelenke 4 auf einer bogenförmigen, imaginären Kurve, deren Scheitel in der Tor­ mitte liegt.

Das Öffnen des Tores erfolgt mit Hilfe mindestens eines am Tor angebrachten Motors 26. Dessen Ritzel 9 greift in eine parallel zur Führungsschiene 8 verlaufende Zahnstange 24 ein.

Beim Öffnen des Tores wird der durch das Fachwerk 10 ver­ stärkte Torfuß entlang den Führungsschienen 8 nach oben bewegt. Diese Führungsschienen 8 verlaufen entlang den seit­ lichen Stützen 3 und sind in einem Winkel zur Vertikalen von unten nach oben leicht nach der Toraußenseite geneigt. Bei geschlossenem Tor besteht beim Gelenk 4 ein leichter Knick, um die Ausknickung zu erleichtern.

Wenn der Torfuß 1 sich nach oben bewegt, bewirkt dies, daß die Lamellen 2 in ihren Lamellengelenken 4 nach außen knicken. Durch eine Lamellenbremse 12 wird die Endlage des Torfußes 1 auf eine bestimmte Höhe und damit die Höhe der Toröffnung festgelegt.

Im geöffneten Zustand sind alle Lamellen 2 nach außen ge­ knickt und bilden ein Vordach, wobei durch die unterschied­ liche Lage der Lamellengelenke 4 erreicht wird, daß die Lamellengelenke 4 auf einer bogenförmigen Kurve liegen. Die Extrembogen der Lamellenabschnitte bei geöffnetem Tor gehen aus Fig. 1 in vollen bzw. unterbrochenen Linien hervor.

Fig. 6-8 zeigen drei verschiedene Ausführungsformen von Lamellen im Querschnitt. Für einen Luft- oder Druckaustausch des Innenraumes mit der Umgebung weisen die Lamellen 2 gemäß Fig. 6 untereinander einen Längszwischenraum 17 auf. Die Längsränder der einzelnen Lamellen weisen zwei senkrecht zur Torebene in Lamellenlängs­ richtung verlaufende Stege 14, 15 auf, die verschieden hoch sind. Diese dienen der Verstärkung der Lamelle und zur Er­ höhung der Verwindungssteifigkeit. Zwischen den Stegen 14, 15 besteht der Längszwischenraum 17′, der zudem ein leichtes Gleiten der Lamellen 2 gegeneinander ermöglicht. Zwischen diesen Stegen 14, 15 befindet sich eine ebene Verbindungsplatte 13.

Wird eine gegen Schlagregen geschützte Ausführung gewünscht, so eignen sich hierzu Lamellenformen nach den Fig. 7 und 8. Dabei überprüft jeweils ein Steg 19 am Seitenrand der einen Lamelle einen Steg 18 am Seitenrand der anderen Lamelle. Ähnlich der Ausführungsform nach Fig. 6 können ein nach der anderen Seite gerichteter zweiter Steg 15 und Kehlen vorhanden sein (Fig. 8).

Die einzelnen Lamellen 2 bestehen vorteilhafterweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung.

Ein Lamellengelenk ist in Fig. 4 dargestellt. Das Gelenk ist mit angeschweißten Bolzen 20 oder Nieten an den Lamellen­ abschnitten 2 befestigt. An den Enden weisen die Lamellen­ abschnitte schräge Stirnflächen auf.

Fig. 5 zeigt die Gelenkverbindung 5 der Lamellen 2 mit dem Torfuß 1, die analog zu den Lamellengelenken 4 ausgebildet ist.

Fig. 3 zeigt den Torfuß 1 mit seiner Fachwerkverstärkung 10. In der Führungsschiene 8 in der seitlichen Stütze 3 wird das Fachwerk 10 und damit der Torfuß 1 durch je zwei über­ einanderliegende Führungszapfen 28 geführt.

Claims (4)

1. Kipptor mit einem oberen und unteren je um eine horizontale Achse schwenkbaren Torteil, wobei das untere Torteil beidseitig durch je eine Führungsschiene geführt ist und wobei ein Knickge­ lenk zwischen dem oberen und dem unteren Torteil eine Knickung der Torteile ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (8) in einem Winkel zur Vertikalen verlaufen, daß die Torfläche aus einer Vielzahl von Längszwischenräume (17) aufweisenden Vertikallamel­ len (2) zusammengesetzt ist, deren jeweiliges Knickgelenk (4) auf einer waagerechten Achse liegt, daß die Knickgelenke (4) aller Lamellen (2) gegeneinander entlang einer gekrümmten Linie höhenversetzt sind und ein Ausknicken der Torteile nach der Gebäudeaußenseite ermöglichen und daß die unteren Enden der Lamellen (2) mit einem Torfuß (1) gelenkig verbunden sind.

2. Kipptor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gekrümmte Linie eine Kurve mit Scheitel in der Tormitte ist.

3. Kipptor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Torfuß (1) auf der Gebäudeinnenseite durch ein räumliches Fachwerk (10) verstärkt ist.

4. Kipptor nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein am Tor angebrachtes, motorisch angetriebenes, in eine parallel zu den Führungsschienen (8) verlaufende Zahnstange (24) eingreifendes, den Torantrieb bewirkendes Ritzel (9) vorhanden ist.