DE3534104A1 - Verfahren zur regelung der atmosphaere von oefen zur gasaufkohlung und -karbonitrierung - Google Patents

Verfahren zur regelung der atmosphaere von oefen zur gasaufkohlung und -karbonitrierung

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    • C21D9/00Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
    • C21D9/32Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for gear wheels, worm wheels, or the like
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23CCOATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
    • C23C8/00Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
    • C23C8/06Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases

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Description

  • AICHELIN INDUSTRIA E COMERCIO DE FORNOS INDUSTRIAIS
  • LTDA., Avenida Prestes Maia, No. 515, Diadema, Sao Paulo Verfahren zur Regelung der Atmosphäre von Öfen zur Gasaufkohlung und -karbonitrierung Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederverwendung einer bei der Gasaufkohlung oder -karbonitrierung von Metallen, insbesondere eisenhaltigen Metallen, verwendeten Atmosphäre.
  • Im allgemeinen setzen sich die Aufkohlungs- oder Karbonitrierungsatmosphären aus Mischungen von Kohlenmonoxid, Wasserstoff, Kohlendioxid, Methan, Wasser-und/oder Stickstoff zusammen, und zwar unabhängig vom Ursprung dieser Gase.
  • Die Gasbestandteile CO, H2, C02, CH4, H20 stehen über das Methan-Wassergasgleichgewicht in einem engen Austauschverhältnis. Dieser zu berücksichtigende Umstand bedeutet, daß eine Mengen- oder Konzentrationsänderung bei einem Gasbestandteil zwangsläufig immer eine Anpassung der anderen Gasbestandteile zur Folge hat.
  • Hierbei wird selbstverständlich jeweils gleiche Temperatur vorausgesetzt. Im allgemeinen erfolgt die kontinuierliche Bestimmung des Kohlenstoffpegels mit Hilfe technischer Meßmittel durch indirekte Meßverfahren. Das Kohlendioxid, der Taupunkt oder der Partialdruck des Sauerstoffs der jeweiligen Ofenatmosphäre bilden hierbei die Parameter, die für die Messung verwendet werden können. In jedem Fall stellt die Einregelung eines bestimmten Kohlenstoffpegels die wichtigste Voraussetzung für die Regelung des Prozesses dar.
  • üblicherweise wird die Atmosphäre in einem Gasgenerator erzeugt. Die Atmosphäre wird z.B. aus Propan erhalten, das mittels eines Katalysators gespalten wird.
  • Der Kohlenstoffpegel muß durch Anreicherung der Ofenatmosphäre mit reinem Propan geregelt werden; hierbei fällt überschüssige Ofenatmosphäre an.
  • Alternativ wurden ab 1980 Alkoholverdüsungsverfahren zur Anreicherung der Atmosphäre entwickelt. Der Alkohol wird mit Stickstoff oder Luft verdünnt. Beispiele für Alkohole, die in diesen Atmosphären verwendet werden können (auch endothermes Gas oder Endogas genannt), sind Methylalkohol oder Äthylalkohol.
  • Die in der endothermen Atmosphäre erzeugten Gase werden sowohl im Fall von Endogas aus Propan als auch im Fall von Endogas aus Alkohol nach ihrer Verwendung für die thermochemische Behandlung üblicherweise abgefackelt.
  • Im Falle einer nur aus wasserhaltigem Äthylalkohol erzeugten Atmosphäre, bei der der Methangehalt (CH4) im Ofen auf unzulässig hohe Werte ansteigt, z.B. 16 + 2% Rauminhalt, wurde versucht, auch Alkohol als Träger für die Einstellung der Ofenatmosphäre zu verwenden.
  • Während der Auf kohlung muß genügend Kohlenstoff vorhanden sein (siehe Tabelle 2). Dies bedeutet eine Atmosphäre mit viel CO und H2, so wenig Luftzusatz wie möglich, um den Anteil des CH4 im Inneren des Ofens zu vermindern, das aus der Dissotiation des Äthanols entsteht.
  • T A B E L L E 1
    Reaktionserodukt Reaktion mit Methan
    H20 CH4 + H20 = CO + 3112
    C°2 CH4 + OH4 +
    CO2 200 + 2112
    n-
    c
    + H,O CO + 3H,-j
    Tabelle 2 zeiqt nachfolgend eine typische Zusammensetzung für verschiedene Atmosphären TABELLE 2
    Typ des Gases CO H2 Kohlenstoff-Übergange
    (% Raum (% Raum koeffizient
    inhalt) inhalt) (cm/s)
    Endogas aus Naturgas 20 40 125.10-7 N2-Methylalkohol Endogas aus Propan 23 31 115.10-7 Aethylalkohol N2 23 46 165.10-7 Aethylalkohol -Luft 31 58 245.10-7 Bislang ist es nicht gelungen, zufriedenstellende Resultate bei der Gasaufkohlung oder -karbonitrierung zu erzielen, ohne die Atmosphäre mit Propan, Methan, Alkohol oder anderen Gasen zur Aufrechterhaltung des entsprechenden Kohlenstoffpegels der Atmosphäre zusätzlich anzureichern.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, einen großen Teil des eigentlichen Gases für den thermochemischen Prozeß wiederzuverwenden.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch-ein Verfahren mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst.
  • Das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf, ohne die Verwendung von Fremdgasen für die Flammenvorhänqe auszukommen, die sich an den Stellen befinden, an denen sonst die Ofenatmosphäre der Oxidation ausgesetzt wäre, wobei diese Flammenvorhänge eine Barriere gegen das Eindringen von Sauerstoff bilden. Bei der vorliegenden Erfindung wird das Gas für die Vorhänge unmittelbar dem Ofen entnommen.
  • Auf diese Weise stellt das vorliegende Verfahren eine Möglichkeit dar, die die vollständige Verwertung des Gases erlaubt, das die Ofen sowie die erwähnten Flammenvorhänge speist, die die Ein- und Ausgänge der Öfen abdichtet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, einen großen Teil des Ofengases wiederzugewinnen, wozu es einem Abkühlungsvorgang unterzogen wird und in einem Lager für eine spätere Verwendung aufbewahrt wird.
  • An Trägergas kann durch die Erfindung gespart werden (siehe Tabelle 1). Es ist darauf hinzuweisen, daß das gelegentlich bei anderen Verfahren mit synthetischen Atmosphären zur Aufkohlung beobachtete ungleichmäßige Aufkohlungs- und Karbonitrierungsverhalten im allgemeinen an einem Mangel an Kohlenstoff liegt. Es ist auch sicher, daß das Gleichgewicht (Reaktion) zwischen den vorliegenden Gasbestandteilen nicht oder nur unvollständig vorliegt, wobei im wesentlichen die Reaktion des Methans (CH4) mit H20 und C02 von Bedeutung ist und dessen Reaktionsgeschwindigkeit ebenso stark von der Verdüsung (Zerstäubung) der Mischung aus Alkohol mit wiedergewonnenem Gas und Luft ebenso wie von der Anwesenheit katalytisch wirkendem Materials und der Verweildauer abhängt.
  • Durchgeführte praktische Experimente haben die Wirksamkeit des Verfahrens bei der Speisung der Ofenatmosphäre und der Bildung von schützenden Gasvorhängen unter Beweis gestellt. Ein Beispiel einer Ofenatmosphäre für die Aufkohlung lautet wie folgt: CO- 31 + 1% Rauminhalt CH4 - 6 + 2% Rauminhalt H2 - 58 + 2% Rauminhalt CO2- 0,14 - 0,21% Rauminhalt (gemäß Gehalt an C, Zyklus und Temperatur; katalysierende Wirkung) N2 - der Rest.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 ein Schema des erfindungsgemäßen Verfahrens, Fig. 2a den Zusammenhang zwischen den Kohlenstoffge-und 2b halt bei randaufgekohlten Teilen und der Eindringtiefe des Kohlenstoffs, Fig. 3 ein Stirnzahnrad eines Zahnradgetriebes, das gemäß der Erfindung aufgekohlt wurde, Fig. 3a eine mikroskopische Aufnahme des bei 1 veranschaulichten Abschnitts eines Zahns des Zahnrades nach Fig. 3 und Fig. 3b eine mikroskopische Aufnahme eines mit 2 bezeichneten Bereiches an einem Zahn des Zahnrades nach Fig. 3.
  • Wenn in einem in Fig. 1 gezeigten Industrieofen 1 insbesondere Metalle thermochemisch behandelt, beispielsweise aufgekohlt oder karbonitriert werden, fällt ständig ein Überschuß an Ofenatmosphäre an. Diese überschüssige Ofenatmosphäre entsteht beispielweise, wenn die Kammer des Industrieofens 1 kontinuierlich aus einem nicht weiter veranschaulichten Endogasgenerator oder sonstwie mit frischer neu erzeugter Ofenatmosphäre gespült wird. Uberschüssige Ofenatmosphäre fällt auch dann an, wenn in die Kammer des Ofens 1 zum Zwecke der Einregelung des Kohlenstoffpegels entweder ein Verdünnungsgas, beispielsweise Stickstoff, oder ein Kohlenstoffträger Methan oder Alkohol zugeführt wird. Im letzteren Fall dissoziiert der Kohlenstoffträger in der Ofenkammer und vermehrt die dort befindliche Gasmenge. Damit der Druck der Ofenatmosphäre konstant bleibt, muß folglich ständig überschüssige Ofenatmosphäre aus der Kammer abgelassen werden.
  • Diese überschüssige Ofenatmosphäre, die giftige Bestandteile enthält, muß entsorgt werden, was bislang im wesentlichen durch AbfaCkeln erfolgte. Mit dem Abfackeln wird aber die an sich nahezu die richtigen Atmosphärenparameter aufweisende überschüssige Atmosphäre praktisch ungenutzt vernichtet.
  • Um dem entgegenzuwirken, wird deshalb gemäß Fig. 1 bei dem Ofen 1 zur thermochemischen Behandlung von Metallen dessen überschüssige Atmosphäre über eine Leitung 2 gesammelt und einem Kühler 4 zugeführt; eine an die Leitung 2 angeschlossene Sicherheitsleitung 3 mit Überdruckventil gestattet zusätzlich ein Abfackeln. Das Gas strömt durch den Kühler 4 und von dort in ein nachgeordnetes Filter 5, wo Ruß und andere Schwebeteilchen ausgefiltert werden. Danach strömt das Gas über ein Ventil 6 zu einem Kompressor 7, der es verdichtet und in einen Speichertank 8 preßt. Dort wird es unter ständiger Kontrolle mittels eines Manometers 9 gespeichert bzw. zwischengespeichert. Von dem Tank 8 führt eine Leitung 10 zurück, aus der Einspritzer-oder Verdüsungseinrichtungen 11 des Ofens 1 gespeist werden, die frische Ofenatmosphäre mit dem jeweils gewünschten Kohlenstoffgehalt erzeugen. Ferner gehen von der Leitung 10 Zufuhrleitungen 12 ab, die die Flammenvorhänge an den Öffnungen des Ofens 1 speisen.
  • Die zwischengespeicherte Ofenatmosphäre kann auch anderen zu einer getrennten Anlage gehörenden Ofen zugeführt werden. Ebenso ist es möglich, aus dem Tank 8 zwischengespeicherte Atmosphäre zu verwenden, um schnell den Atmosphärenverlust auszugleichen, der auftritt, wenn zum Beschicken oder Entleeren des Ofens 1 die Türen oder Schleusen kurzzeitig geöffnet werden müssen. Das zwischengespeicherte und nahe den optimalen Parametern liegende Gas steht bei einem derartigen impulsweisen Bedarf schneller und in einer größeren Menge zur Verfügung als wenn es aus den Ausgangskomponenten Luft und Propan oder auch Luft und Alkohol erzeugt werden müßte. Ein Eindringen von Außenluft durch die geöffneten Türen läßt sich somit wirksam verhindern, was der Gleichmäßigkeit des Behandlungsvorgangs und der Reproduzierbarkeit der Ergebnisse zugute kommt.
  • Je nach Art der Anlage lassen sich 40 bis 70% der Aufkohlungs- oder Karbonitrierungsgasmengen gegenüber solchen Anlagen einsparen, bei denen das überschüssige Gas lediglich abgefackelt wird.Schließlich eignet sich das zwischengespeicherte Gas, das unter verhältnismäßig hohem Druck steht, auch gut zur Verdüsung von flüssigen Kohlenstoffträgern, wie Alkohol, bzw. der Verwirbelung.
  • Die Fig. 2a und 2b zeigen den Zusammenhang zwischen dem Kohlenstoffgehalt und der Eindringtiefe des Kohlenstoffes im aufgekohlten Bereich. Eine Kurve 1 veranschaulicht die Abhängigkeit bei einer mittels Propan eingeregelten Atmosphäre bei einem Gehalt von ca. 23% CO.
  • Eine Kurve 2 zeigt hingegen den Zusammenhang bei einer gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugten Atmosphäre mit rückgeführtem und mittels Luft geregeltem Gas bei einem Gehalt von 31% CO in der Atmosphäre.
  • Kurven 3 und 4 veranschaulichen den Zusammenhang bei einer mit Stickstoff verdünnten Atmosphäre aus Alkohol.
  • Es ist ersichtlich, daß die Kurve für das erfindungsgemäße Verfahren bei einem CO-Gehalt von 31% dieselbe Aufkohlungstiefe erkennen läßt wie die Kurve für eine mit Propan angereicherte Atmosphäre und daß die Kurven besser liegen als bei einer mit Alkohol angereicherten Atmosphäre.
  • Bei über der Sättigungslinie des Kohlenstoffpegels liegenden Atmosphären oder bei solchen mit hohem Kohlenstoffübergangskoeffizienten wird das Aufkohlungsprofil bei querschnittgestörten Bauteilen, wie Zahnrädern, Sackbohrungen, genormten Bauteilen usw. günstiger, d.h.
  • der vorhandene Kohlenstoffpotentialsprung wird geringer.
  • Außerdem verringert sich die Korngrenzenkorrosion um ca. 30% infolge des hohen Kohlenstoffgehalts und der besseren Ofen- bzw. Prozeßführung.
  • In Fig. 3 ist schematisch ein Teil des Umfangs eines Zahnrades unter Veranschaulichung der Zähne dargestellt. Eine der typischen Schwierigkeiten bei der konventionellen Aufkohlung besteht darin, daß ein Bereich 1 und ein Bereich 2 unterschiedlich aufkohlen, was bedeutet, daß die Aufkohlungsschicht an der Spitze des Zahnes im allgemeinen dicker ist als am Zahngrund.
  • Einer der Vorteile des neuen Verfahrens besteht darin, daß bei Anwendung dieses Verfahrens der Unterschied in der Aufkohlung an dem Zahnkopf und dem Zahnfuß kleiner ist wie es die Fig. 3a (Mikrofotografie aus dem Bereich der Zahnspitze) und 3b (Mikrofotografie aus dem Bereich des Zahngrundes) zeigen.
  • Eine Erklärung hierfür ist eine Verminderung der sprunghaften Anderung des Kohlenstoffpegels, wie sie bei Aufkohlungsatmosphären auftritt, bei denen keine zusätzliche Anreicherung des Kohlenstoffs durch Propan oder ähnlichem erfolgt (siehe Fig. 2a).
  • Man erhält eine Verringerung der Aufkohlungszeit um ungefähr 25% bei Aufkohlungstiefen von bis zu 0,8 mm, wodurch der Durchsatz beim Aufkohluncrsverfahren erhöht wird. Bei geringeren Aufkohlungstiefen kann man eine gewisse Verminderung der Prozeßtemperatur vornehmen, wodurch sich die Energiekosten vermindern und die Lebensdauer der Hilfseinrichtungen steigt.
  • Zusammenfassend läßt sich feststellen: a) Bislang wurden die Aufkohlungsatmosphären mittels Trägergasen,beispielsweise Propan, angereichert; b) alternativ ging man dazu über, die aus den Öfen austretenden Atmosphären mit einigen Arten von Alkohol als Trägergas anzureichern; c) das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, den größten Teil des Ofengases aufzusammeln, zu komprimieren, zu lagern und anschließend demselben Ofen ganz oder teilweise wieder zuzuführen, wobei dieses Gas entsprechend dem Kohlenstoffpegel für die Ofenatmosphäre mit verdüstem Alkohol versehen wird, wodurch sich ein Trägergas erübrigt.
  • Im Fall der nur teilweisen Wiedereinspeisung kann der überschuß in anderen Öfen verwendet werden, die Gas für die Alkoholverdüsunq oder Schutzaas benötigen, d) das wieder in den Prozeß eingeführte Gas wird auch als Brennstoff für die an dem Ein- und dem Ausgang des Ofens vorgesehenen Flammenvorhänge zum Schutz der Ofenatmosphäre verwendet; e) im Falle der Aufkohlung von unregelmäßigen Teilen wird eine bessere Gleichmäßigkeit der Aufkohlung erzielt; f) wegen der Einsparung von Trägergas ergibt sich eine Kostenminderung für den Prozeß.
  • Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren für'eine Aufkohlungsatmosphäre beschrieben wurde, ist es ersichtlich, daß die Ausführungen auch für Karbonitrierungsatmosphären gelten, bei denen der nitrierende Bestandteil (Ammoniak) zusammen mit Alkohol verdüst wird.

Claims (13)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren für die Verwendung der Atmosphäre von Ofen zum thermochemischen Aufkohlen und Karbonitrieren, insbesondere von Metallen, bei dem die reagierenden Gasbestandteile im wesentlichen CO, H2, CO2, CH4, H20 sind, wobei während der Behandlung infolge der Spülung der Ofenkammer oder der Regelung der Ofenatmosphäre ständig ein überschuß an Ofenatmosphäre anfällt, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte: a) das den Über schuß der Ofenatmosphäre bildende Gas wird gesammelt, b) das gesammelte Gas wird gekühlt, c) das gekühlte Gas wird komprimiert, d) das komprimierte Gas wird gespeichert oder zwischengespeichert und e) das gespeicherte oder zwischengespeicherte Gas wird einem der Ofenatmosphäre benötigenden oder mit Ofenatmosphäre arbeitsfähigen Schritte beim thermochemischen Behandeln zugeführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlenstoffpegel einem Gehalt von ca. 30% CO entspricht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Karbonitrierung beispielsweise Ammoniak zusammen mit gespeichertem Gas und gegebenenfalls einem Kohlenstoffträger, z.B. verdüstem Alkohol ab C 2H50H verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Atmosphäre etwa 30 bis 32 Vol. % CO, 4 bis 8 Vol. % CH4, 56 bis 60 Vol. % H2, 0,14 bis 0,21 Vol. % C02 sowie N2 entsprechend dem verbleibenden Rest enthält.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem nachfolgenden Verfahrensschritt das gespeicherte Gas mit einem den Kohlenstoffpegel erhöhenden Kohlenstoffträger gemischt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Kohlenstoffträger Alkohol gewählt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gespeicherte Gas als Brenngas verwendet wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das gespeicherte Gas zum Speisen von Flammenvorhängen verwendet wird.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das gespeicherte Gas zum Speisen von Zündflammen verwendet wird.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das gespeicherte Gas zum Heizen verwendet wird.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gespeicherte Gas gegebenenfalls nach entsprechender Aufbereitung und Anpassung des Kohlenstoffpegels in anderen Öfen zur thermochemischen Behandlung verwendet wird.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gespeicherte Gas als Schutzgas verwendet wird.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gesammelte Gas vor dem Komprimieren gefiltert wird.
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Prospekt: LINDBERG GmbH (1946), S.6 u. 7 *

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