DE3533322C2 - Vorrichtung zur Beeinflussung der Hubendgeschwindigkeit des Kolbens eines hydraulischen Zylinders - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der US-PS 2,556,698 be­ kannt, wobei ein in einem Zylinder verschiebbarer Kolben auf beiden Seiten eine Ventilplatte trägt, die gegenüber dem Kol­ ben über eine Feder abgestützt ist. Vor Erreichen der Endstel­ lung kommt die Ventilplatte an einem Druckmitteldurchlaß mit großem Querschnitt zum Anliegen und schließt diesen, worauf der Kolben entgegen der Kraft der Feder in die Endstellung verschoben wird, wobei die Druckmittelverdrängung aus der Druckkammer über einen Durchlaß mit kleinem Querschnitt er­ folgt, wodurch die Hubendgeschwindigkeit des Kolbens verrin­ gert wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art so auszubilden, daß unabhängig vom Kolbenaufbau die Hubendgeschwindigkeit des Kolbens beeinflußt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im kenn­ zeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch, daß in der Druckkammer eine vom Kolben beaufschlagbare Hebelanordnung vorgesehen ist, die ein Ventil zum Öffnen und Schließen des Druckmitteldurchlasses mit großem Querschnitt beaufschlagt, kann der Kolben in beliebiger Weise gestaltet sein.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weite­ ren Ansprüchen angegeben.

Die einzige Figur zeigt schematisch eine Schnittansicht eines doppelt wirkenden Zylinders mit der erfindungsgemäßen Vorrich­ tung.

Der beschriebene hydraulische Zylinder kann insbesondere zum Öffnen von Toren oder Türen eingesetzt werden.

Die Vorrichtung umfaßt einen Zylinder 1, in dem zwei Kolben 2, 3 verschiebbar sind, die über eine Zahnstange 4 miteinander verbunden sind. Die Kolben 2, 3 werden über eine Pumpe 5 betätigt, die ein Fluid unter Druck über Leitungen 6, 7 den Druckkammern 8, 9 liefert, die sich an den äußeren Enden des Zylinders 1 befinden.

Es werden weder der hydraulische Kreislauf noch die anderen dargestellten Einrichtungen, die mit der Pumpe verbunden sind, im einzelnen beschrieben, da diese herkömmlicher Bauart sind.

Zwischen den Leitungen (Druckmitteldurchlässen) 6 und 7 und den jeweiligen Druckkammern 8 und 9 ist eine entsprechende Anzahl von Rückschlagventilen (Ventilkörpern) 10, 11 in Form von Kugelventilen angeordnet.

Die Kammern 8, 9 sind mit den Leitungen 6, 7 stromabwärts von den Ventilen 10, 11 über Zweigleitungen (Druckmitteldurchlässe) 12, 13 verbunden, deren Querschnitt kleiner als der der Leitungen 6, 7 ist und über Einstelleinrichtungen 14, 15 bekannter Art verändert werden kann.

Die Zähne der Zahnstange 4 arbeiten mit einem Zahnrad 16 zu­ sammen, das auf eine Welle 17 aufgekeilt ist, die den zu schließenden und zu öffnenden Torflügel betätigt. Im inneren der Kammer 9 ist ein Hebel 18 angelenkt, der an einem Zahn­ segment befestigt ist, das mit einem ähnlichen Segment in Eingriff steht, das seinerseits an einem zweiten Hebel 19 befestigt ist, der gleichfalls an die Wand der Kammer ange­ lenkt ist.

Die Drehung eines der Hebel führt dazu, daß sich der andere Hebel in die entgegengesetzte Richtung dreht. Eine Schraubenfeder 20 oder eine ähnliche Einrichtung bringt den Hebel 18 dazu, sich ohne Kolbenbeaufschlagung in die rechts in der Figur wiedergegebene Stellung zu drehen, in der er mit dem Kugelventil 11 zusammen wirkt, um einen offenen Durchgang zwischen der Kammer 9 und der Leitung 7 zu bilden. Auf der gegenüberliegenden Seite im Inneren der Kammer 8 gibt es eine analoge symmetrische Einrichtung aus Hebeln 21, 22 und einer Feder 23.

Die oben beschriebene Vorrichtung arbeitet in der folgenden Weise:
Die Pumpe 5 liefert ein Fluid unter Druck über die Leitung 6 in das Innere der Kammer 8. Aufgrund des Öldruckes bleibt das Ventil 10 offen und es werden die Kolben 2, 3 nach rechts gedrückt. Während dieser Bewegung bringt die Zahnstange 4 sowohl das Zahnrad 16 als auch die Welle 17 dazu, sich zu drehen. Am An­ fang wirkt der Kolben 3 nicht mit dem Hebel 18 zusammen, so daß die Hubbewegung frei erfolgen kann. In dieser Phase wird das Ven­ til 11 durch den Hebel 19 offengehalten.

Wenn der Kolben 3 in die Nähe seines Hubendes kommt, erfaßt er den Hebel 18, so daß sich dieser gegen die Feder 20 entge­ gen dem Uhrzeigersinn dreht. Die daraus folgende Drehung des Hebels 19 im Uhrzeigersinn gibt die Kugel des Ventils 11 frei, so daß diese die Leitung 7 schließt, über die das Öl in der Kammer 9 abgeführt wird.

Das Freigeben der Kugel 11 erfolgt nicht plötzlich, sondern allmählich, und auch das Schließen der Leitung 7 erfolgt all­ mählich, während sich der Kolben 3 nach vorne bewegt.

Aufgrund des Schließens der Leitung 7 strömt das aus der Kam­ mer 9 verdrängte Öl über die Zweigleitung 13 mit verringertem Querschnitt ab, was zu einer Verlangsamung des Kolbenhubs in der Endphase führt.

Claims (4)

1. Vorrichtung zur Beeinflussung der Hubendgeschwindigkeit des Kolbens eines hydraulischen Zylinders, dessen Druck­ kammer (8, 9) einen Druckmitteldurchlaß (6, 7) mit großem Querschnitt und einen Druckmitteldurchlaß (12, 13) mit kleinerem Querschnitt aufweist, wobei der Kolben (2, 3) nahe der Endstellung den Druckmitteldurchlaß (6, 7) mit großem Querschnitt schließt, so daß eine Verdrängung des Druckmittels nur noch über den Druckmitteldurchlaß (12, 13) mit kleinerem Querschnitt erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß in der Druckkammer (8, 9) eine vom Kolben (2, 3) be­ aufschlagbare Hebelanordnung (18, 19; 21, 22) vorgesehen ist, die bei Kolbenbeaufschlagung einen Ventilkörper (10, 11) freigibt, der den Druckmitteldurchlaß (6, 7) mit großem Querschnitt abschließt, während ohne Kolbenbeauf­ schlagung die Hebelanordnung (18, 19; 21, 22) durch eine Feder (20, 23) in eine Stellung zum Abheben des Ventilkörpers (10, 11) für die Freigabe des Druckmittel­ durchlasses (6, 7) mit großem Querschnitt verstellbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelanordnung zwei sich gegeneinander drehende Hebel (18, 19; 21, 22) aufweist, die miteinander in Ein­ griff stehen, wobei ein Hebel (18, 21) vom Kolben (2, 3) beaufschlagt wird, und dadurch der andere Hebel (19, 22) für die Beaufschlagung des Ventilkörpers (10, 11) verschwenkt wird.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem doppelt wirkenden hydraulischen Zylinder (1) in den beiden Druckkammern (8, 9) jeweils eine Hebel­ anordnung (18, 19; 21, 22) angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurchgekennzeichnet, daß der bzw. die Kolben (2, 3) über eine Zahnstange mit einem Zahnrad (16) zum Verschwenken einer Welle (17) in Eingriffsteht.