DE3530513C2 - - Google Patents

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von vieleckigen, insbesondere rechteckigen Formteilen aus Blech mit um wenigstens eine Ecke umlaufenden, abgewinkelten Randstegen, wobei ein Zuschnitt, der im Eckbereich der späteren Randstege von der um die Steghöhe vergrößerten Umrißform des Formteiles abweicht, einem Ziehvorgang unterworfen wird, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Um Formteile mit abgewinkelten Randstegen herzustellen, wird üblicherweise ein dem Netz des Formteiles entsprechender Zuschnitt hergestellt, bei dem die Randstege aufgekantet und im Eckbereich nachträglich miteinander verschweißt werden. Dieses nachträgliche Verschweißen der Ecken bedingt einen zusätzlichen Arbeitsaufwand, der ein Nachbearbeiten der Ecken erforderlich macht, ohne die beispielsweise für ein Emaillieren notwendigen Übergänge im Eckbereich zwischen den Randstegen sicherstellen zu können.
Zur Vermeidung dieser Nachteile ist ein Herstellungsverfahren bekanntgeworden (DE-PS 31 36 753), bei dem ein im wesentlichen rechteckiger Zuschnitt tiefgezogen wird, so daß die Randstege übergangslos um die Eckbereiche des Formteiles umlaufen. Die aufgrund der Fließvorgänge beim Ziehen über die Steghöhe überstehenden Eckbereiche der Formteile werden nach dem Ziehen beschnitten, um eine durchgehend gleiche Randsteghöhe zu erreichen. Nachteilig bei diesem Ziehverfahren ist, daß die Randstege zwischen den Eckbereichen zum Ausbeulen neigen und daß für unterschiedliche Werkstücke jeweils gesonderte Ziehwerkzeuge erforderlich sind.
Um die Formteile nach dem Ziehvorgang nicht beschneiden zu müssen, ist es bekannt (DE-OS 28 24 723), die Zuschnitte mit einer von der Reckteckform abweichenden, im Eckbereich empirisch ermittelten Kontur zu beschneiden, so daß durch den Ziehvorgang eine auch im Eckbereich einheitliche Randsteghöhe erhalten wird. Diese besondere Zuschnittform kann jedoch die grundsätzlichen Nachteile des Ziehverfahrens nicht ausschalten, weil die Zuschnittform keinen Einfluß auf die Welligkeit der Randstege ausübt. Außerdem bleibt die Notwendigkeit bestehen, für unterschiedliche Formteile gesonderte Ziehwerkzeuge einsetzen zu müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und ein Verfahren der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, daß einerseits mit einfachen Mitteln ein gerader Randstegverlauf gewährleistet wird, ohne die Ausbildung der Eckbereiche zu beeinträchtigen, und daß andererseits Formteile unterschiedlicher Größe ohne aufwendigen Werkzeugwechsel hergestellt werden können.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Zuschnitt im Eckbereich der späteren Randstege mit einem die um die Steghöhe vergrößerte Umrißform des Formteiles überragenden, für einen Werkzeugangriff bestimmten Ziehansatz hergestellt wird, und daß die Randstege bis zum Ziehansatz abgebogen werden, bevor lediglich der Eckbereich zwischen den bereits abgebogenen Randstegen gezogen wird.
Da zunächst die Randstege durch einen herkömmlichen Biege- bzw. Abkantvorgang nur bis in den Eckbereich abgebogen werden, kann ein gerader Stegverlauf in einfacher Weise sichergestellt werden. Der anschließende Ziehvorgang im Eckbereich zwischen den bereits aufgebogenen Randstegen ergibt eine einwandfreie Eckenausbildung, wenn dafür gesorgt wird, daß die gezogene Ecke übergangslos an die Randstege anschließt. Dies wird über die Ziehansätze erreicht, die durch einen über die Steghöhe hinaus vergrößerten Randbereich des Formteiles für einen Werkzeugangriff gebildet werden, so daß auch im Übergangsbereich zwischen den bereits abgebogenen Randstegen und den noch nicht gezogenen Eckbereichen entsprechende Ziehkräfte ausgeübt werden können. Beim Abbiegen der Randstege werden ja auch die Eckbereiche einer Verformung unterworfen, wobei sich von den aufgebogenen Randstegen ein allmählicher Übergang in den Eckbereich ergibt. Durch das anschließende Ziehen dieser Eckbereiche wird somit ein Formteil erhalten, der die Vorteile von ausschließlich gebogenen Werkstücken mit den Vorteilen ausschließlich gezogener Werkstücke verbindet, ohne die jeweiligen Nachteile dieser Herstellungsverfahren in Kauf zu nehmen.
Da die Form der zu bildenden Ecken in vielen Fällen gleich bleibt und nur die Eckbereiche zwischen den bereits abgewinkelten Randstegen gezogen werden, können mit denselben Werkzeugen unterschiedliche Formteile gefertigt werden. Es muß lediglich dafür gesorgt sein, daß die Randstege in einer entsprechenden Länge aufgebogen werden, was sich verhältnismäßig einfach durchführen läßt.
Um eine auch über den Eckbereich gleichbleibende Steghöhe der Formteile sicherzustellen, ist der Rand im Bereich des Ziehansatzes in herkömmlicher Weise zu beschneiden. Der durch den Ziehansatz bedingte Überstand in den Eckbereichen läßt sich aber auch zur Bildung von Befestigungslaschen od. dgl. ausnützen, indem der nach dem Ziehen des Formteiles im Eckbereich über die Steghöhe überstehende Ziehansatz gegen das Formteil hin abgekantet wird. Durch dieses Abkanten, das auch durch einen Ziehvorgang durchgeführt werden kann, wird ebenfalls eine einheitliche Steghöhe erhalten. Die entstehenden Laschen können zur Befestigung des Formteiles oder zur Befestigung von Formteileinsätzen verwendet werden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorteilhaft von einer Vorrichtung mit einer Biegemaschine und einer Zuführeinrichtung ausgegangen werden, die aus einem auf einem Gestell verfahrbaren, eine Spanneinrichtung für die Zuschnitte tragenden Schlitten und aus einem Drehantrieb für die Zuschnitte mit einer zur Zuschnittebene senkrechten Drehachse besteht. Wird bei einer solchen Vorrichtung auf der der Biegemaschine gegenüberliegenden Seite der Zuführeinrichtung wenigstens eine quer zur Schlittenführung verstellbare Ziehvorrichtung für die Eckbereiche zwischen den abgebogenen Randstegen des Zuschnittes vorgesehen, so kann die Zuführeinrichtung auch zur Beschickung der Ziehvorrichtung benützt werden. Nach dem Abbiegen zweier eine Raumecke des Formteiles bildenden Randstege in der Biegemaschine kann das Werkstück mit Hilfe der Zuführeinrichtung der Ziehvorrichtung zugefördert werden, wobei jedoch das Werkstück im allgemeinen über den Drehantrieb zu drehen sein wird, um es lagerichtig der Ziehvorrichtung übergeben zu können.
Da in den meisten Fällen im wesentlichen rechteckige Formteile hergestellt werden, ergeben sich besonders günstige Verhältnisse, wenn auf der der Ziehvorrichtung gegenüberliegenden Schlittenseite eine Nachbearbeitungsvorrichtung für die gezogenen Formteilecken vorgesehen ist und wenn die beiden Vorrichtungen gegenläufig quer zur Schlittenführung verstellbar sind. Nach dem Ziehen einer Raumecke kann somit die gezogene Ecke bereits durch ein Beschneiden oder Abkanten fertiggestellt werden, während die nächste Raumecke gezogen wird. Die gegenläufige Verstellung der beiden Vorrichtungen erlaubt dabei eine einfache Anpassung an die Randsteglänge, ohne einen Kreuzschlitten benützen zu müssen. Es genügt das Vorsehen einer Zuführeinrichtung mit einem Längsschlitten und einem Drehantrieb für die Werkstücke, um die Bearbeitung aller vorkommenden Werkstücke sicherstellen zu können.
Die zum Abbiegen der Randstege eingesetzte Biegemaschine ist in üblicher Weise mit wenigstens einem Biegewerkzeug und einem mit dem Biegewerkzeug zusammenwirkenden Gegenwerkzeug versehen. Da beim Abbiegen der Randstege verhindert werden muß, daß die Randstege bis in den Bereich der anschließenden Seitenkanten des Zuschnittes, also über die gesamte Länge der jeweiligen Zuschnittseite abgebogen werden, weist das Biegewerkzeug zur freien Verformung des Eckbereiches des Zuschnittes im Bereich des Ziehansatzes eine Freistellung auf, so daß lediglich der Randstegbereich zwischen den eckseitigen Ziehansätzen in die Endlage abgebogen wird, nicht aber der Eckbereich. Durch das Ziehen dieses in den Randsteg stufenlos übergehenden Eckbereiches wird dann das Raumeck des Formteiles übergangslos an den Bandsteg angeformt.
Um den unterschiedlichen Seitenlängen der Formteile Rechnung zu tragen, kann das Biegewerkzeug in einfacher Weise in seiner Länge verstellbar ausgebildet sein, so daß das Biegewerkzeug an die jeweilige Abbiegelänge angepaßt werden kann. Besonders günstige Konstruktionsverhältnisse ergeben sich dabei, wenn das Biegewerkzeug der Länge nach aus mehreren Werkzeugteilen zusammengsetzt ist, von denen zumindest die äußeren in Werkzeuglängsrichtung verstellbar gelagert sind. Durch ein Verstellen der äußeren Werkzeugteile außerhalb des Zuschnittbereiches kann das Biegewerkzeug um die Länge der verstellten Werkzeugteile verkürzt werden, um sowohl die längeren als auch die kürzeren Seiten beispielsweise eines rechteckigen Formteiles abbiegen zu können. Durch ein Austauschen dieser Werkzeugteile oder ein Einsetzen von Futterstücken od. dgl. läßt sich die jeweils erforderliche Länge des Biegewerkzeuges in einfacher Weise erreichen.
An Hand der Zeichnung wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Formteil nach dem Abbiegen der Randstege eines Zuschnittes in Draufsicht,
Fig. 2 diesen Formteil in einer Seitenansicht,
Fig. 3 den Formteil nach dem Ziehen der Eckbereiche in Draufsicht,
Fig. 4 den Formteil nach Fig. 3 in einer Seitenansicht, die
Fig. 5 bis 8 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens in verschiedenen Arbeitsstellungen in einer schematischen Draufsicht,
Fig. 9 eine vereinfachte Seitenansicht einer Biegemaschine zum Abbiegen der Randstege eines Formteiles,
Fig. 10 eine schematische Draufsicht auf das Biegewerkzeug,
Fig. 11 eine der Fig. 10 entsprechende Darstellung eines Biegewerkzeuges mit verstellbaren äußeren Werkzeugteilen, die
Fig. 12 und 13 eine Ziehvorrichtung zum Ziehen der Eckbereiche eines Formteiles in einer zum Teil geschnittenen Seitenansicht,
Fig. 14 eine der Fig. 9 entsprechende Darstellung der Biegemaschine zum Abkanten des überstehenden Ziehansatzes der Formteilecken und
Fig. 15 eine Vorrichtung zum Nachbearbeiten der gezogenen Ecken in einer vereinfachten Seitenansicht.
Um aus einem Zuschnitt 1, der gemäß Fig. 1 eine um die späteren Randflansche 2 und 3 vergrößerte Umrißform des Formteiles 4 mit in den Eckbereichen 5 diese Umrißform überragenden Ziehansätzen 6 aufweist, einen Formteil mit um die Eckbereiche 5 umlaufenden Randstegen 2 und 3 bilden zu können, ist gemäß den Fig. 5 bis 8 eine Vorrichtung mit einer Zuführeinrichtung 7 vorgesehen, auf deren einer Seite eine Biegemaschine 8 und auf deren anderer Seite eine Ziehvorrichtung 9 und eine Nachbearbeitungsvorrichtung 10 für die gezogenen Ecken 5 angeordnet sind. Die Zuführeinrichtung 7 besteht dabei aus einem Tisch 11, einem auf einem Gestell zwischen der Biegemaschine 8 und den Vorrichtungen 9 und 10 für das Ziehen und Nachbearbeiten der Ecken 5 hin- und herverfahrbaren Schlitten 12, der eine Spanneinrichtung für die Zuschnitte 1 trägt, und aus einem Drehantrieb 13 für die Zuschnitte 1, die mit Hilfe des Drehantriebes 13 um eine zur Zuschnittebene senkrechte Achse um vorbestimmte Winkel, vorzugsweise um 90° oder 180°, gedreht werden können.
Die Biegemaschine weist in üblicher Weise ein Biegewerkzeug 14 auf, das mit einem Gegenwerkzeug 15 zusammenwirkt. Dieses Gegenwerkzeug 15 dient dabei zugleich als Niederhalter für den Zuschnitt 1 beim Abbiegen der Randstege 2 bzw. 3, wie dies die Fig. 9 erkennen läßt. Da die Randstege 2 bzw. 3 jedoch nur zwischen den Ziehansätzen 6 des Zuschnittes 1 und nicht über die volle Seitenlänge abgebogen werden sollen, sind das Biegewerkzeug 14 und das Gegenwerkzeug bzw. der Niederhalter 15 in ihrer Länge auf die Abmessungen des Zuschnittes 1 abgestimmt. In Fig. 10 ist gezeigt, daß der Randsteg 2 lediglich zwischen den Eckbereichen 5 abgebogen wird und daß sich die Eckbereiche 5 frei verformen können, weil das Biegewerkzeug 14 in diesen Bereichen entsprechende Freistellungen 16 aufweist. Nach dem Aufbiegen des einen oder beider Randstege 2 werden die Randstege 3 in gleicher Weise aufgebogen, doch muß zu diesem Zweck das Biegewerkzeug 14 mit dem Gegenwerkzeug bzw. dem Niederhalter 15 in seiner Länge verstellt werden, damit die Randstege 3 nicht über die volle Seitenlänge des Zuschnittes 1 abgebogen werden. Zu diesem Zweck ist das Biegewerkzeug 14 der Länge nach aus mehreren Werkzeugteilen 14 a und 14 b zusammengesetzt, wobei die äußeren Werkzeugteile 14 a über Zugstangen 17 verstellt werden können, so daß lediglich der Werkzeugteil 14 b sich im Bereich des Zuschnittes 1 befindet, wie dies in Fig. 11 dargestellt ist. Da auch das Gegenwerkzeug 15 entsprechend in Werkzeugteile 15 a und 15 b unterteilt ist und der Länge nach verstellt werden kann, wird die Werkstückhandhabung durch die bereits aufgebogenen Randstege 2 nicht behindert. Mit Hilfe der Biegemaschine 8 kann daher der Zuschnitt 1 an allen Umfangsseiten abgebogen werden, um ein Werkstück entsprechend den Fig. 1 und 2 zu erhalten. Gemäß Fig. 5 wird zunächst der Zuschnitt 1 mit Hilfe des Schlittens 12 der Biegemaschine 8 zum Abkanten eines Längsrandsteges 2 zugeführt. Nach dem Abkanten dieses Randsteges 2 wird der Zuschnitt 1 mit Hilfe des Schlittens 12 zum Drehantrieb 13 gefördert, wo der Zuschnitt 1 aus der Querlage um 90° in eine Längslage gedreht wird, um danach abermals der Biegemaschine zum Biegen der Breitseite des Zuschnittes zugeführt zu werden, wie dies in Fig. 5 durch die strichpunktiert angedeuteten Lagen des Zuschnittes gezeigt ist. Nach einer Drehung mit Hilfe des Drehantriebes 13 um 180° kann das so vorbereitete Werkstück über den Schlitten 12 in die Ziehvorrichtung 9 eingebracht werden, die zu diesem Zweck quer zur Verfahrrichtung des Schlittens 12 auf die Breite des Werkstückes verstellt wird. Nun kann der Eckbereich zwischen den beiden bereits abgebogenen Randstegen 2 und 3 gezogen werden. Nach diesem Ziehvorgang wird das Werkstück durch den Schlitten 12 wieder der Biegemaschine 8 zugeführt, um die zweite Breitseite abzubiegen. Nach einem Drehen des Werkstückes um 90° kann dann die zwischen dem neu aufgebogenen Randsteg 3 und dem bereits vorher aufgebogenen Längssteg 2 befindliche Ecke 5 gezogen werden, während die bereits gezogene Ecke in der Nachbearbeitungsvorrichtung 10 fertiggestellt wird. Nunmehr kann die letzte Seite des Zuschnittes abgekantet werden, um nach einer entsprechenden Drehung des Werkstückes einen neuen Eckbereich 5 zu ziehen und gleichzeitig die vorher gezogene Ecke fertigzustellen, wie dies in Fig. 7 dargestellt ist. Zum Ziehen der verbleibenden Ecke ist das Werkstück nochmals um 90° zu drehen, das nunmehr die Lage gemäß Fig. 8 einnimmt, wobei eine gegengleiche Verstellung der Vorrichtung 9 und 10 zum Ziehen und Nachbearbeiten der Eckbereiche 5 zur Anpassung an die jeweilige Seitenlänge des Formteiles 4 notwendig ist. Die Fertigstellung der letzten Ecke in der Nachbearbeitungsvorrichtung 10 bedingt eine letzte Werkstückdrehung um 90° und eine neuerliche Seitenverstellung der Nachbearbeitungsvorrichtung 10, bevor der fertige Formteil 4 aus der Vorrichtung entnommen werden kann.
Die Ziehvorrichtung 9 kann in üblicher Weise aufgebaut sein und entsprechend den Fig. 12 und 13 aus einem Ständer 18 bestehen, der mit Hilfe eines Spindeltriebes 19 von einem Stellmotor 20 her quer zur Verfahrrichtung des Schlittens 12 verstellt werden kann. In dem Ständer 18 ist ein unterer und ein oberer Werkzeugträger 21, 22 vertikal verschiebbar auf Säulen 23 geführt. Der untere Werkzeugträger 21, der von einem Arbeitszylinder 24 über einen Keiltrieb 25 beaufschlagt werden kann, bildet ein hydraulisches Ziehkissen 26, an das der Zuschnitt 1 über den Ziehstempel 27 angedrückt wird, der fest mit dem oberen Werkzeugträger 22 verbunden ist. Der obere Werkzeugträger 22 weist außerdem einen über einen Kolben 28 beaufschlagten Niederhalter 29 auf, der mit einem Gegenhalter 30 im unteren Werkzeugträger 21 zusammenwirkt. Dieser Gegenhalter 30 bildet eine Ziehkante für die zu ziehenden Eckbereiche 5 der Zuschnitte.
Nach dem Einführen des Werkstückes in die Ziehvorrichtung 9, was bei abgesenktem, unterem Werkzeugträger 21 und angehobenem, oberem Werkzeugträger 22 erfolgen kann, wird der obere Werkzeugträger 22 über einen Arbeitszylinder 31 und ein Keilgetriebe 32 abgesenkt, bis der Ziehstempel 27 den Zuschnitt 1 gegen das Ziehkissen 26 drückt und der zu ziehende Eckbereich zwischen dem Niederhalter 29 und dem Gegenhalter 30 zu liegen kommt, wie dies in Fig. 12 dargestellt ist. Wird aus dieser Stellung der untere Werkzeugträger 21 in die Stellung nach Fig. 13 über den Keiltrieb 25 angehoben, so wird der eingespannte Eckbereich 5 des Zuschnittes mit Hilfe des Ziehstempels 27 über die Ziehkante des Gegenhalters 30 gezogen und eine Raumecke zwischen den Randstegen 2 und 3 gebildet. Da in dem zu ziehenden Eckbereich ein Ziehansatz 6 vorhanden ist, der über die durch die Steghöhe vergrößerte Umrißform des Formteiles vorragt, kann der Zuschnitt auch im Übergangsbereich zwischen dem späteren Raumeck und den bereits abgebogenen Randstegen zwischen dem Niederhalter 29 und dem Gegenhalter 30 erfaßt werden, um ausreichende Ziehkräfte ausüben zu können, die ein übergangsloses Anziehen der Eckbereiche an die Randstege 2 und 3 erlaubt.
Der nach dem Ziehen der Eckbereiche überstehende Ziehansatz kann in der Nachbearbeitungsvorrichtung 10 in herkömmlicher Weise beschnitten werden, um einen über den Eckbereich durchgehenden Randsteg gleicher Höhe zu erhalten. Es ist aber auch möglich, diese über die Steghöhe überstehenden Ziehansätze gegen den Formteil 1 hin umzubiegen, um in vorteilhafter Weise Befestigungslaschen zu erhalten. Zu diesem Zweck kann die Biegemaschine 8 neben dem Biegewerkzeug 14 ein Kantwerkzeug 33 aufweisen, das einen schwenkbaren Nuteinsatz 34 trägt. Mit Hilfe dieses Kantwerkzeuges 33 kann der überstehende Ziehansatz einwärts gebogen werden, wie dies in Fig. 14 angedeutet ist. Sind das Biegewerkzeug 14 und das Kantwerkzeug 33 auf einer gemeinsamen Schwinge 35 angeordnet, so ergeben sich besonders einfache Konstruktionsverhältnisse. Das Gegenwerkzeug 15 für das Biegewerkzeug 14 kann dabei vorteilhaft eine Biegekante 36 für das Einbiegen des Überstandes der Raumecken des Formteiles 4 bilden.
Eine andere Möglichkeit besteht gemäß Fig. 15 darin, als Nachbearbeitungsvorrichtung 10 ein Umkantwerkzeug einzusetzen, das aus einem mittels eines Spindeltriebes 37 und eines Motors 38 quer zur Schlittenbewegung verstellbaren Ständer 39 besteht und einen Umkantschieber 40 aufweist, der mittels eines Stellzylinders 41 betätigt werden kann. Mit Hilfe dieses Umkantschiebers wird der Formteil 4 zwischen einem Niederhalter 42, der über einen Zylinder 43 angestellt werden kann, und einem festen Gegenhalter 44 eingespannt gehalten, wobei der Niederhalter 42 eine Biegekante 45 bildet, um die der überstehende Ziehansatz der Eckbereiche 5 des Formteils 4 mit Hilfe des Umkantschiebers 40 gegen den Formteil 4 hin umgebogen wird. Zum Ausfädeln des Formteiles nach dem Bearbeiten des Eckbereiches 5 muß der Formteil 4 relativ gegenüber dem Niederhalter 42 zumindest um das Maß des Überstandes verschoben werden, um den Niederhalter 42 frei anheben zu können. Diese Verschiebung kann über den Spindeltrieb 37 vorgenommen werden, der den Ständer 39 entsprechend verstellt.

Claims (7)

1. Verfahren zum Herstellen von vieleckigen, insbesondere rechteckigen Formteilen aus Blech mit um wenigstens eine Ecke umlaufenden, abgewinkelten Randstegen, wobei ein Zuschnitt, der im Eckbereich der späteren Randstege von der um die Steghöhe vergrößerten Umrißform des Formteiles abweicht, einem Ziehvorgang unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt im Eckbereich der späteren Randstege mit einem die um die Steghöhe vergrößerte Umrißform des Formteiles überragenden, für einen Werkzeugangriff bestimmten Ziehansatz hergestellt wird und daß die Randstege bis zum Ziehansatz abgebogen werden, bevor lediglich der Eckbereich zwischen den bereits abgebogenen Randstegen gezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der nach dem Ziehen des Formteiles im Eckbereich über die Steghöhe überstehende Ziehansatz gegen den Formteil hin abgekantet wird.
3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer Biegemaschine und einer Zuführeinrichtung, die aus einem auf einem Gestell verfahrbaren, eine Spanneinrichtung für die Zuschnitte tragenden Schlitten und aus einem Drehantrieb für die Zuschnitte mit einer zur Zuschnittebene senkrechten Drehachse besteht, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Biegemaschine (8) gegenüberliegenden Seite der Zuführeinrichtung (7) wenigstens eine quer zur Schlittenführung verstellbare Ziehvorrichtung (9) für die Eckbereiche (5) zwischen den abgebogenen Randstegen (2, 3) des Zuschnittes (1) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Ziehvorrichtung (9) gegenüberliegenden Schlittenseite eine Nachbearbeitungsvorrichtung (10) für die gezogenen Formteilecken vorgesehen ist und daß die beiden Vorrichtungen (9, 10) gegenläufig quer zur Schlittenführung verstellbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, bestehend aus einer Biegemaschine mit wenigstens einem mit einem Gegenwerkzeug zusammenwirkenden Biegewerkzeug, dadurch gekennzeichnet, daß das Biegewerkzeug (14) zur freien Verformung des Eckbereiches (5) des Zuschnittes (1) im Bereich des Ziehansatzes (6) des Zuschnittes (1) eine Freistellung (16) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Biegewerkzeug (14) in seiner Länge verstellbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Biegewerkzeug (14) der Länge nach aus mehreren Werkzeugteilen (14 a, 14 b) zusammengesetzt ist, von denen zumindest die äußeren in Werkzeuglängsrichtung verstellbar gelagert sind.
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