DE3528324A1 - Verfahren zur herstellung von luftmoertel- und wassermoertelsystemen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von luftmoertel- und wassermoertelsystemenInfo
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- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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- C04B24/24—Macromolecular compounds
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Luftmörtel- und Wassermörtelsystemen gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bekannte Hydrophobierungsmittel für Luftmörtel-
bzw. Wassermörtel-Systeme sind Fettsäure bzw. ihre
Metallsalze, langkettige Amine, weiter Siliciumorganische
Verbindungen.
Der Nachteil solcher Produkte besteht häufig darin,
daß die Wirkungsweise nur kurzfristig ist, da sie zum
Teil wasserlöslich sind und damit aus dem System entfernt
werden, oder, daß sie durch chemische und biologische
Einwirkungen abgebaut werden und damit ihre Funktion
nicht mehr erfüllen können. Weiter führen die genannten
Verbindungen große Mengen Luftporen ein. Diese Tatsache
führt zu einer Abnahme der Druckfestigkeit und einer
unerwünschten Erhöhung der Wasseraufnahme.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß Nonylphenolpolyglykolätherprodukte
(maximal 4 Athylenoxid), gelöst
in Glykolen, eine sehr gute - langfristige Hydrophobierungswirkung
in Systemen von Luft- und Wassermörtel zeigen.
Nonylphenolpolyglykoläther (4 Addukte: Athylenoxid)
(z. B. Arkopal N 0 4 0 )
Arkopal N 0 4 0 ist in Wasser unlöslich. Die Wasserlöslichkeit
nimmt mit der Länge der Polyglykolätherkette
zu.
Im Falle des Nonylphenols mit vier Äthylenoxidaddukten
überwiegt der hydrophobe Teil des Moleküls,
so daß keine Lösung im Wasser möglich ist.
Damit ist es auch unmöglich, diese Substanz allein
optimal in einem wässrigen System zu verteilen und
mögliche chemische Reaktionen in initieren.
Äthylenglykol (Di-Tri-Tetraglykol) sind nun,
vermöge ihrer OH-Gruppen (neben nur kleinen Kohlenwasserstoff-
Ketten), in Wasser löslich.
Äthylenglykol löst nun aber auch wieder Nonylphenol
Addukte mit vier Molekülen Äthylenoxid
(Arkopal N 0 4 0 ), da mit steigender Länge der Kohlenwasserstoffkette
derartige Substanzen in Alkoholen
löslich sind (Literatur: Hans Buern - Heinrich Großmann -
Grenzflächenaktive Substanzen - Verlag Chemie Weinheim,
Ausgabe 1971).
Nun ist weiter bekannt, daß Ca-Ionen imstande sind,
beständige Ca-Glykolate zu bilden. Ca-Ionen treten als
erste Reaktionspartner bei der Umsetzung von
a) CaSO4 × 0,5 H2O + H2O
b) Zement + H2O auf.
a) CaSO4 × 0,5 H2O + H2O
b) Zement + H2O auf.
Die so dargestellten Verbindungen kann man als
eine Art von Komplexverbindungen betrachten. Diese
sind möglich, vermöge der organischen "Umhüllung"
in Äthylenglykol löslich.
Äthylenglykol ist die Reaktionslösung, in der
die beiden Reaktanten Ca-Äthylenoxidkomplex und
Nonylphenol-Addukt in löslicher Form, und damit
reaktionsfähiger Form, vorhanden sind.
Das Ca-Äthylenglykoladdukt (I) reagiert nun
mit dem Nonylphenol-Äthylenaddukt (II) dergestalt,
daß das Ca-Ion aus (1) in Addukt II gebunden wird.
In beiden Fällen entstehen gegenüber dem Ca-Äthylenglykoladdukt
stabilere Komplexe, die in ihrer Bildung
energetisch bevorzugt sind, da sie einmal 5er- bzw.
6er-Ringe bilden, die besonders stabil sind. Dieses
wird noch unterstützt durch mesomere bzw. Resonanzeffekte
des aromatischen Systems (Literatur: Cotton,
Wilkinson - Anorganische Chemie, Seite 115 ff. VEB-
Verlag, Berlin 1968).
Diese oben so gebildeten Komplexe sind nun in
wässrigen Systemen (da löslich) optimal verteilbar.
Lösung: Glykol (Wasser).
Mit beginnender chemischer Reaktion der anorganischen
Reaktanten (z. B. Reaktion von Gips und Zement) können
sich aus den Komplexen stabile Salze bilden, die mit in
das sich bildende Kristallgitter eingebaut werden.
Nach Ende der anorganischen, chemischen Reaktion
(Erhärtung bzw. Hydration) sind die so fest eingebauten
Nonylphenolpolyglykoläther wasserunlöslich, in
optimaler Verteilung im System eingebaut, und hydrophobieren
so, vermöge der langen Kohlenwasserstoffkette
das Reaktionsprodukt gegen kapillar-eindringendes
Wasser.
Die eingebauten organischen Moleküle wirken auf die
Oberflächenspannung des Wassers und inhibieren damit
das Kapillarsystem.
900 cm3 MEG (Äthylenglykol) werden mit 100 cm3 Nonylphenolpolyglykoläther
abgemischt. Von dieser Abmischung
wird eine Menge von 0,5% bezogen auf das Zementgewicht
bei der Herstellung von Beton verwendet. Die hiermit
hergestellten Betonformkörper wurden nach dem Erhärten
in ein Wasserbad gelegt. Es zeigte sich, daß nach
3-tägiger Wasserlagerung keine Wasseraufnahme zu
beobachten war.
Zu einer Farbslurry mit einem Pigmentanteil von ca. 50%
werden auf 1000 kg eine Mischung von 50 kg Äthylenglykol
und 10 kg Nonphenolpolyglykolätheraddukt zugefügt.
Bei einer Dosierung von ca. 5% auf dem Zementanteil
dieser midifizierten Slurry war bei den erhärteten,
farbigen Betonsteinen nach mehrtägiger Unterwasserlagerung
keine Wasseraufnahme festzustellen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Luftmörtelsystemen (Kalk
und Gips) sowie Wassermörtelsystemen (unter Mitverwendung
von Zementen nach DIN 1164 und Tonerdeschmelzzement),
dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke der Hydrophobierung
Nonylphenolpolyglykoläther mit maximal 4 Äthylenoxidaddukten
in Äthylenglykol gelöst, zu irgendeinem Zeitpunkt
bei der Produktion zugesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Lösungsmittel anstelle von Äthylenglykol, Propylenglykol,
Diglykol und deren Destillationsrückstände, sowie
Gemische eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß auch andere Substanzen, die in der Lage sind
Nonylphenolpolyglykolätheraddukte zu lösen und in
den Luft- und Wassermörtelsystemen zu dispergieren,
allein oder in Abmischung mit den bereits benannten
Substanzen verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Gemisch Substanzen zugesetzt werden können,
die in den Ablauf der chemischen Reaktionen der zu
hydrophobierenden Systeme eingreifen (Beschleuniger,
Verzögerer und LP-Mittel).
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge des Nonylphenolpolyglykolätheradduktes
vorzugsweise 10% des Lösungsmittels, z. B. Äthylenglykol,
enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hydrophobierungsmittel nicht allein, sondern
in Verbindung mit Farbslurries den oben beschriebenen
Systemen zugesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853528324 DE3528324A1 (de) | 1985-08-07 | 1985-08-07 | Verfahren zur herstellung von luftmoertel- und wassermoertelsystemen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853528324 DE3528324A1 (de) | 1985-08-07 | 1985-08-07 | Verfahren zur herstellung von luftmoertel- und wassermoertelsystemen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3528324A1 true DE3528324A1 (de) | 1987-02-19 |
Family
ID=6277922
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853528324 Ceased DE3528324A1 (de) | 1985-08-07 | 1985-08-07 | Verfahren zur herstellung von luftmoertel- und wassermoertelsystemen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3528324A1 (de) |
Cited By (2)
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DE4138627A1 (de) * | 1991-11-25 | 1993-05-27 | Buna Ag | Verfahren zur hydrophobierung von calciumsulfatprodukten |
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1985
- 1985-08-07 DE DE19853528324 patent/DE3528324A1/de not_active Ceased
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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DE-B.: GUNDERMANN, E.: "Bautenschutz, Chemie und Technologie", 2. Auflage, Verlag Theodor Steinkopff, Dresden (1970), S. 107 * |
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