DE3526762A1 - Hoehenverstellbarer zeichentisch - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen höhenverstellbaren Zeichen­ tisch mit einem zwei Teleskopglieder umfassenden Unterge­ stell, von denen ein unteres Teleskopglied ortsfest abge­ stützt und ein oberes Teleskopglied am unteren gleitver­ schieblich geführt ist, und mit einer am oberen Teles­ kopglied schwenkbar gelagerten Zeichenplatte.

Bei den Zeichentischen dieser Art ist die durch Teleskop­ glieder verwirklichte Höhenverstellbarkeit immer auf einen bestimmten Bereich, beispielsweise 60 cm beschränkt. Dies bedeutet, daß für ein Arbeiten auf dem unteren Bereich der Zeichenplatte die Teleskopführung ganz auseinandergezogen und für ein Arbeiten auf dem oberen Bereich ganz zusammen­ geschoben ist. Beim Zeichnen im mittleren Bereich der Zeichenplatte ist die Teleskopführung etwa halb ausein­ andergezogen. Diese Mittelstellung der Teleskopführung ist bei den bekannten Zeichentischen auf die Augenhöhe einer menschlichen Person von durchschnittlicher Körper­ größe bezogen. Es ist offensichtlich, daß bei einer über­ durchschnittlich kleinen oder einer überdurchschnitt­ lich großen Person der begrenzte Höhenverstellbereich des Zeichentisches nicht voll ausgenutzt werden kann; denn bei einer entsprechend großen Person kann es erfor­ derlich sein, die Teleskopführung ganz auseinanderzu­ ziehen, um den mittleren Bereich der Zeichenplatte in Augenhöhe zu bringen, wodurch dann der untere Bereich der Platte nicht mehr weiter nach oben verstellt und in Augenhöhe gebracht werden kann. Bei einer überdurch­ schnittlich kleinen Person gilt das Umgekehrte: Hier muß, um den mittleren Bereich der Zeichenplatte in Augenhöhe zu bringen, die Teleskopführung ganz zusammengeschoben werden, so daß dann der obere Bereich der Zeichenplatte nicht mehr weiter nach unten und in Augenhöhe verschoben werden kann, weil ein weiteres Zusammenschieben der Teleskopführung nicht mehr möglich ist.

Die bekannten höhenverstellbaren Zeichentische sind also aufgrund des ziemlich eng begrenzten Verstellbereichs der Teleskopführung nur für Zeichner durchschnittlicher Größe geeignet, nicht aber für überdurchschnittlich kleine oder große Personen. Es kann vorkommen, daß diese überdurchschnittlich kleinen und großen Personen durch ständiges Arbeiten an nicht auf ihre Größe eingestellten Zeichentischen gesundheitliche Schäden, insbesondere an der Wirbelsäule und den Augen erleiden.

Es ist Aufgabe der Erfindung, diesem Mangel abzuhelfen und den Höhenverstellbereich eines gattungsgemäßen Zeichentisches so zu erweitern, daß auch kleine und große Personen den für das Zeichnen erforderlichen Verstellbereich der Teleskopglieder voll ausnutzen können.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen dem oberen Teleskopglied und der Zeichenplatte eine Hebelanordnung vorgesehen ist, die durch eine lös­ bare Feststelleinrichtung in bestimmten Winkelstellungen blockierbar ist und eine zusätzliche Höhenverstellung der Zeichenplatte ermöglicht.

Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungs­ formen der Erfindung dient im Zusammenhang mit beilie­ gender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:

Fig. 1 einen Zeichentisch mit doppelter Höhen­ verstellbarkeit,;

Fig. 2 eine Hebelanordnung mit einem Doppelge­ lenkhebel;

Fig. 3 eine andere Ausführung einer Hebelan­ ordnung mit Parallelogrammführung und

Fig. 4 die Anwendung eines doppelt höhenver­ stellbaren Zeichentisches.

In Fig. 1 umfaßt ein Untergestell für einen Zeichen­ tisch zwei Ständer 1, 2, die jeweils als Teleskopführung ausgebildet sind und zwei Teleskopglieder 3, 4 umfassen. Das obere Teleskopglied 4 ist dabei im unteren Teleskop­ glied 3 gleitverschieblich geführt und kann in beliebiger Höhenlage durch eine an sich bekannte und daher nicht eigens dargestellte Einrichtung festgestellt werden. Die beiden Ständer weisen Standfüße 5 auf und sind durch einen Schenkel 6 miteinander verbunden, so daß eine orts­ feste, stabile Aufstellung des Zeichentisches möglich ist.

An den beiden oberen Teleskopgliedern 4 ist jeweils eine Hebelanordnung 7 angeordnet, die vergrößert in Fig. 2 dargestellt ist. Die Hebelanordnung umfaßt einen im wesentlichen horizontal nach rückwärts abstehenden Träger 11, der, z. B. durch Verschweißen, starr mit dem oberen Teleskopglied 4 verbunden ist. Am rückwärtigen Ende des Trägers 11 ist mit Hilfe einer an ihren Enden mit Gewinde versehenen Stange 12 unter Zwischenschaltung eines an sich bekannten Lamellenpakets 13 ein Doppelge­ lenkhebel 14 schwenkbar gelagert. Der Doppelgelenkhebel 14 kann mit Hilfe des Lamellenpakets 13 und einer auf die Stange 12 aufgeschraubten Mutter 15 in verschiedenen Winkelstellungen je nach Wunsch eingestellt werden, wo­ bei sein freies Ende relativ zum Träger 11 verschiedene Höhenlagen einnimmt. Die Stange 12 erstreckt sich von der an der linken Seite des Zeichentisches angeordneten Hebelanordnung 7 bis zur gegenüberliegenden, an der rechten Seite vorgesehenen Hebelanordnung 7.

Am freien Ende des Doppelgelenkhebels 14 ist wiederum unter Zwischenschaltung eines Lamellenpakets 16 auf einer Achse 17 eine Stützplatte 18 schwenkbar gelagert. Mit der Platte 18 ist fest ein Tragerahmen 19 verbunden, der seinerseits, wie in Fig. 1 schematisch angedeutet, fest mit einer Zeichenplatte 20 verbunden ist. Die Stützplatten 18 sind wiederum an der linken und rechten Seite des Zeichentischs (Fig. 1) vorgesehen und durch den aus vier Stäben bestehenden Rahmen 19 miteinander ver­ bunden. Die Winkellage der Zeichenplatte 20 kann durch Verschwenkung um die Achse 17 verstellt werden, wobei eine an sich bekannte, mit dem Lamellenpaket 16 zusam­ menwirkende Bremseinrichtung mit Betätigungsstange 9 gelöst und wieder festgespannt werden muß.

In Fig. 1 ist der Höhenverstellbereich der aus den Teleskopgliedern 3, 4 bestehenden Teleskopführung an den Ständern 1 durch den Doppelpfeil A dargestellt. Der Verstellbereich beträgt beispielsweise 60 cm und ist auf die Breite der Zeichenplatte 20 im wesentlichen abgestimmt, d. h., ein Zeichner von normaler Größe kann bei ganz ineinandergeschobenen Teleskopgliedern 3, 4 den oberen und bei ganz auseinandergezogenen Teleskop­ gliedern den unteren Bereich der Zeichenplatte 20 be­ arbeiten.

Hat der Zeichner Durchschnittsgröße und durchschnitt­ liche Augenhöhe, so wird die Hebelanordnung 7 auf die Mitte ihres durch den Pfeil B angedeuteten Verstellbe­ reichs eingestellt. Dann befindet sich bei halb aus­ einandergezogener Teleskopführung der mittlere Bereich der Zeichenplatte 20 in Augenhöhe und der Zeichner kann durch komplettes Auseinanderschieben oder Zu­ sammenziehen der Teleskopglieder 3, 4 auch den unteren bzw. oberen Bereich der Zeichenplatte 2 in Augenhöhe verbringen.

Bei einer überdurchschnittlich kleinen Person wird die Hebelanordnung 7 zusammengeklappt, so daß sich der Doppelgelenkhebel 14 etwa parallel zum Träger 11 erstreckt. Dann liegt bei halb auseinandergeschobenen Teleskopgliedern 3, 4 der mittlere Bereich der Zeichen­ platte 20 wiederum in Augenhöhe der kleinen Person und diese kann von da aus den vollen Höhenverstellbereich A nach unten oder oben ausnutzen. Entsprechendes gilt für eine überdurchschnittlich große Person: In diesem Falle wird der Doppelgelenkhebel 14 bis zu einem möglichst großen Winkel ausgeklappt, so daß dann bei halb ausein­ andergezogenen Teleskopgliedern 3, 4 die Mitte der Zeichenplatte 20 in Augenhöhe des großen Zeichners liegt.

Bei dem dargestellten und beschriebenen Zeichentisch dient also die Hebelanordnung 7 der Anpassung des Tisches an eine bestimmte Körpergröße des den Tisch benutzenden Zeichners, während die durch die Glieder 3, 4 vermittelte Teleskopführung dann voll für die übliche Höhenverstellbarkeit der Zeichenplatte 20 aus­ genutzt werden kann.

Dies ist in Fig. 4 noch einmal übersichtlich darge­ stellt, wobei sich der linke Teil dieser Figur auf eine überdurchschnittlich kleine und der rechte Teil auf eine überdurchschnittlich große Person bezieht. Für die kleine Person ist die Hebelanordnung 7 zusammengeklappt, für die große Person auseinandergeklappt. Somit kann jede Person bei entsprechender vorheriger Einstellung der Hebelanordnung 7 den vollen Höhenverstellbereich A ausnutzen und sowohl den unteren als auch den oberen Bereich der Zeichenplatte 20 in Augenhöhe verbringen.

Die Fig. 3 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform einer Hebelanordnung 27 zur Grundeinstellung eines Zeichen­ tisches auf eine bestimmte Augenhöhe. Einander entspre­ chende Teile sind in Fig. 3 mit den gleichen Bezugs­ zeichen wie in Fig. 1, 2 und 4 bezeichnet.

Mit dem oberen Teleskopglied 4 ist starr ein winkel­ förmiger Träger 31 verbunden, an dem an entsprechenden Gelenkstellen 32, 33 zwei Hebel 34, 35 schwenkbar ange­ lenkt sind, die an ihren freien Enden durch einen Lenker 36 ebenfalls gelenkig miteinander verbunden sind. Somit bildet die aus den Teilen 31, 34, 35, 36 bestehende Hebelanordnung in bekannter Weise eine Parallelogramm­ führung. Am freien Ende des Hebels 34 ist unter Zwischen­ schaltung des Lamellenpakets die Stützplatte 18 für den Rahmen 19 und die Zeichenplatte angelenkt. Eine übliche Bremseinrichtung mit Betätigungsstange 9 dient gleich­ zeitig der Blockierung der Hebelanordnung 27 und der Zeichenplatte in vorbestimmter Winkelanordnung. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfin­ dung ist jedoch die Hebelanordnung 27 für sich blockier­ bar, so daß die auf die Augenhöhe bezogene Grundein­ stellung sich auch bei Verschwenkung der Zeichenplatte nicht ändert.

Bei einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung können die Parallellenker 34 und 35 mit einem an sich bekannten verstellbaren Gewichtsausgleich ausgestattet werden, so daß beim Öffnen der Blockierbremse 9 das Zeichenbrett in einer "schwimmenden" oder "schwebenden" Lage gehalten wird. In dieser Gleichgewichtslage kann die normale Höhenverstellung stufenlos von der Teleskopfüh­ rung in die zusätzliche Höhenverstellung mittels Paralle­ logrammführung übergehen. Der Gewichtsausgleich könnte in Form von Schenkelfedern, Gasfedern oder auch über Gegengewichte an vorzugsweise nach hinten verlängerten Armen des Parallelogramms 34 oder 35 erfolgen. In diesem Fall kann die vorherige Anpassung an die Kör­ pergröße des Zeichners außerordentlich rasch durch­ geführt werden, so daß auch ein kurzfristiger Wechsel von Personen unterschiedlicher Größe an diesem Zeichen­ tisch möglich ist.

Claims (3)

1. Höhenverstellbarer Zeichentisch mit einem zwei Teleskop­ glieder umfassenden Untergestell, von denen ein unteres Teleskopglied ortsfest abgestützt und ein oberes Teles­ kopglied am unteren gleitverschieblich geführt ist, und mit einer am oberen Teleskopglied schwenkbar gelagerten Zeichenplatte, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem oberen Teleskopglied (4) und der Zeichenplatte (20) eine Hebelanordnung (7, 27) vorge­ sehen ist, die durch eine lösbare Feststelleinrichtung (9, 16) in bestimmten Winkelstellungen blockierbar ist und eine zusätzliche Höhenverstellung der Zeichenplatte ermöglicht.

2. Zeichentisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelanordnung (7) einen Doppelgelenkhebel (14) umfaßt, der schwenkbar einerseits am oberen Teleskop­ glied (4) und andererseits an der Zeichenplatte (20) angelenkt ist.

3. Zeichentisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelanordnung (27) eine Parallelogrammführung (31, 34, 35, 36) umfaßt, die schwenkbar einerseits am oberen Teleskopglied (4) und andererseits an der Zeichen­ platte (20) angelenkt ist.