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Messeinrichtung zur kontinuierlichen überwachung biologischer oder
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chemischer Verfahren durch Messung elektrochemischer Werte
Messeinrichtung
zur kontinuierlichen Ueberwachung biologischer oder chemischer Verfahren durch Messung
elektrochemischer Werte Gegenstand der Erfindung ist eine Messeinrichtung gemäss
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Für die Ueberwachung biologischer oder chemischer Verfahren, insbesondere
von Fermentationsprozessen, werden allgemein elektrochemische Messfühler, wie pH-Elektroden,
insbesondere Einstabmessketten, verwendet. Dabei wirkt es sich nachteilig aus, dass
die genannten Messfühler in der Praxis nur eine begrenzte Standzeit besitzen und
ihre Anzeige im Laufe der Zeit eine Aenderung erfährt und zwar aus mehreren GrUnden:
1. Verschmutzung durch das Reaktionsmedium; 2. Nullpunktsdrift; 3. Steilheitsverlust
bei pH-Elektroden, Verschiebung der Bezugsspannung bei pH- und Redox-Elektroden
und Inaktivierung bei Redox-Elektroden; und 4. Totalausfall der Elektrode.
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Die dadurch hervorgerufenen Störungen haben bisher die kontinuierliche
Ueberwachung von biologischen und chemischen Verfahren erschwert und teilweise unmöglich
gemacht, da sie zu einer erheblichen Verfälschung der Messwerte fUhren und der häufig
notwendige Ausbau und Ersatz des MessfUhlers eine Unterbrechung des Verfahrensablauf
nach sich zieht.
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Zur Behebung der durch die unter 1. genannte Verschmutzung auftretenden
Störungen sind in der Vergangenheit kontinuierliche oder diskontinuierliche Reinigungsmethoden
vorgeschlagen oder angewendet worden. Zu ihnen zählen: 1.1 Diskontinuierliche chemische
Reinigung mit Agenzien, welche die Membran des MessfUhlers säubern; 1.2 kontinuierliche
Reinigung mit Wasser, das aus Spüldüsen gegen die Membran der Elektrode geritzt
wird; 1.3 mechanische kontinuierliche oder diskontinuierliche Reinigung mit rotierenden
BUrsten oder Ultraschall.
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Die genannten Reinigungsmethoden besitzten einige Nachteile, und zwar
wird bei der unter 1.1 erwähnten Reinigungsmethode der pH-Wert stark verfläscht
und in der Regel das Reinigungsmittel durch das Messmedium verdünnt. Dabei ist auch
der Verbrauch an Reinigungsmittel verhältnismässig hoch; die unter 1.2 erwähnte
Reinigungsmethode wirkt in der Regel nur bei locker anhaftenden Verunreinigungen,
weshalb diese Methode nur beschränkt anwendbar ist. Ausserdem wird auch in diesem
Fall der pH-Wert verfälscht. Die unter 1.3 erwähnte Reinigungsmethode ist mit grossem
mechanischem Aufwand verbunden und bei abrassiven Medien mit einem hohen Verschleiss
der bewegten Teile behaftet. Ultraschallreinigung erfordert ein relativ grosses
Bauvolumen und ist zudem in ex-gefährdeten Bereichen wegen der hohen Energieleistung
nicht anwendbar.
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Neben dem Nachteil, dass die genannten Reinigungsmethoden verhältnismässig
grosse Bauvolumina erfordern und fUr enge oder beschränkte Einbaumasse nicht geeignet
sind, kommt als weiterer Nachteil hinzu, dass ihre Wirksamkeit bei hohen Drücken
nicht immer gewährleistet ist.
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Die Behebung von Fehlern, die durch die unter 2. und 3. erwähnten
Gründe im Laufe der Zeit verursacht werden, erfordert regelmässig wiederholte Reinigungen
und Eichungen mit mindestens zwei Eichlösungen und Korrekturen an den verwendeten
Messinstrumenten. Die zur Behebung dieser Fehler notwendigen Arbeiten erfordern,
je nach Art des verwendeten Messmediums, der Art der Verunreinigungen und der Grösse
der auftretenden Elektrodendrift einen Zeiaufwand von einigen Stunden bis mehreren
Wochen. Dies bedeutet aber, dass diese Arbeiten zu einer erheblichen Beeinträchtigung
des zu Uberwachenden Verfahrens führen und somit eine erhebliche Steigerung der
Kosten bedingen.
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Aus der DE-PS 2 557 542 ist bekannt, die Elektrode in Kugelhähne einzubauen,
welche beim Stellungswechsel die Elektrode von dem Messmedium trennen und den Reinigungs-
oder Eichlösungen zugänglich machen. Weiterhin st aus der DE-OS 27 12 159 bekannt,
Mess- und Eichlösungen in kleinen Mengen durch feine Düsen auf die Elektrode zu
versprühen. Schliesslich ist vorgeschlagen worden, die Elektrodenmembran in einer
Vertiefung unterzubringen, in der sie bei Bedarf gereinigt oder geeicht werden kann.
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Diese erwähnten Methoden sind mit verschiedenen Mängeln behaftet,
zumal sie offensichtlich nicht universell anwendbar sind. Ausserdem werden keine
Angaben gemacht, mit welchen Mitteln und auf welche Weise die Zufuhr von Reinigung
und Eichlösungen und deren Dosierung bewerkstelligt wird. Ausserdem wird bei diesen
Methoden die Temperatur der verwendeten Eichlösungen nicht berücksichtigt, was zu
einer nicht zu vernachlässigenden Beeiträchtigung der Genauigkeit der Eichung führt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Messeinrichtung zur kontinuierlichen
Ueberwachung biologischer oder chemischer Verfahren durch Messung elektrochemischer
Werte in einem fluiden Medium zu schaffen, welche eine einfache und wenig arbeitsintensive
Wartung des Messfühlers mit geringem Zeitaufwand gestattet und eine teilweise oder
vollständige Automatisierung der Wartung erlaubt. Die gestellte Aufgabe wird durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch die Kombination von Messertgebereinheit, Dosiereinheit und Steuereinheit
wird erreicht, dass das gesamte Wartungsprogramm mit geringem Arbeits- und Zeitaufwand
und ohne Ausbau des Messfühlers aus dem das Messmedium enthaltenden Behälter erreicht
wird. Ausserdem erlaubt diese Kombination, bei der alle zur Durchführung der Wartung
erforderlichen Funktionen mittels pneumatischer Signale ausgelöst und/oder gesteuert
werden können, eine mindestens teilweise Automatisierung der Wartung.
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Vorteilhafte Ausbildungen der Messeinrichtung sind in den Ansprüchen
2 bis 13 umschrieben.
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Die Ausbildung nach Anspruch 2 erlaubt eine laufende Ueberwachung
des gesamten Wartungsprogrammes auf einfache Weise, während durch die Ausbildung
nach Anspruch 3 eine Verschmutzung oder Verdünnung des Messmediums durch die verwendete
Spül- oder Reinigungsflüssigkeit und/oder durch die als Eichflüssigkeit verwendeten
Pufferlösungen oder eine Veränderung des pH-Wertes der Pufferlösungen durch das
Messmedium verhindert werden kann.
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Die Ausbildung nach Anspruch 4 gestattet sowohl eine genaue Dosierung
der Zufuhr der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit und der Pufferlösungen und die zeitliche
Begrenzung der Zuführung der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit und der Pufferlösungen.
Ausserdem erlaubt diese Ausbildung eine laufende
Ueberwachung des
Druckes der Spül- oder Reinigungsflüssigkeit und des Vorhandenseins ausreichender
Mengen der Pufferlösungen.
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Die Ausbildung nach Anspruch 5 erlaubt eine einfache und mit wenig
Zeitaufwand verbundene Ausführung aller zur Druchführung der Wartung notwendiger
Arbeitsschritte.
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Die Ausbildungen nach den Ansprüchen 6 und 7 gestatten eine laufende
Ueberwachung aller für die erfolgreiche Durchführung der Wartung erforderlichen
Arbeitsgänge und Messwerte.
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Mittels der Ausgestaltung nach Anspruch 8 lassen sich Ungenauigkeiten,
die durch nichtbeachtete Temperaturdifferenzen in den Pufferlösungen oder im Reaktionsmedium
hervorgerufen werden, vermeiden.
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Die Ausbildung nach Anspruch 9 ermöglicht eine gleichzeitige und gleichmässige
Auslösung und Ueberwachung aller Funktionen der Messwertgebereinheit und der Dosiereinheit.
Dabei ist es von besonderem Vorteil, dass die Verbindung der Steuereinheit mit der
zentralen Druckluftversorgung über eine einfache Steckverbindung erfolgen kann.
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Die Ausbildung nach Anspruch 10 ermöglicht eine vollautomatische Durchführung
des gesamten Wartungsprogrammes und dessen vollständige Adaptierung an den Ablauf
und die Erfordernisse des zu überwachenden Verfahrens.
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Die Ausbildungen nach den Ansprüchen 11, 12 und 13 sind je nach Art
des im Einzelfall durchzuführenden Messvorganges einzusetzen. Die Möglichkeit ihrer
Wahl erlaubt den Einsatz der Messeinrichtung innerhalb eines weiten Anwendungsbereiches.
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Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Messeinrichtung werden
nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben; dabei zeigen: Figur 1 ein
Blockdiagramm der Messeinrichtung; Figur 2 eine Messwertgeber-Einheit entsprechend
A1 der Figur 1 teilweise in vertikalem Längsschnitt; Figur 3 eine Dosiereinheit
entsprechend A2 der Figur 1 teilweise in vertikalem Längsschnitt; und Figür 4 eine
Steuereinheit gemäss A3 der Figur 1 in Draufsicht.
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Das Blockdiagramm gemäss Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung
eine zur störungsfreien Messung elektrochemischer Werte in einem fluiden Medium
geeignete Messeinrichtung mit eiener Messwertgeberqeinheit Al, einer Dosiereinheit
A2 und einer Steuereinheit A3. Die Messwertgeber-Einheit Al ist mit einem Kupplungsglied
B1 zur Verbindung mit der Dosiereinheit A2 und mit einer Multipol-Kupplung C1 zur
Kopplung mit der Steuereinheit A3 ausgestattet. Die Dosiereinheit A2 weist ihrerseits
ein mit dem Kupplungsglied B1 in Wechselbeziehung stehendes Kupplungsglied B2 und
eine Multipol-Kupplung C2 zur Kopplung mit der Steuereinheit A3 auf. Die Steuereinheit
A3 ist mit Multipol-Kupplungen C 3.1 und C 3.2 ausgestattet, wobei C 3.1 mit der
Multipol-Kupplung C1 von Al und C 3.2 mit der Multipol-Kupplung C2 von A2 korrespondieren.
Die Steuereinheit AS weist ausserdem einen Signalausgang D auf, über den sie mit
einer zentralen Druckluftversorgung oder zusätzlich über pneumatisch/elektrische
Wandler mit einer zentralen Prozesssteuerungs-Einheit verbunden werden kann.
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Figur 2 zeigt eine den wesentlichen Bestandteil der Messwertgeber-Einheit
Al bildende Messwertgeber-Sonde 2, die ein Aussenrohr 4 aufweist und in eine Spülkammer
5 eintaucht. Im Aussenrohr 4 ist ein Messfühler 6, z.B. eine pH-Elektrode verschiebbar
angeordnet. Das Aussenrohr 4 trägt an seinem, einem in einem durch eine Führungsbuchse
8 angedeuteten Behälter gefindlichen, Messmedium zugewandten Kopfteil ein Ab sperrorgan
10 z.B. ein Kugelventil, zur Verhinderung des Eindringens des Messmediums ins Freie.
Im Ausssenrohr 4 ist weiterhin eine mit dem Absperrorgan 10 gekoppelte Führungseinrichtung
12 zur Halterung und Führung des Messfühlers 6 beim Verschieben in eine Betriebsstellung,
bei der der Messfühler 6 bei geöffnetem Absperrorgan 10 in das Messmedium eintaucht,
und in eine Wartungsstellung bei der der Messfühler 6 bei geschlossenem Absperrorgan
10 in das Aussenrohr 4 zurückgezogen ist, untergebracht. Die Führungseinrichtung
12 ist mit in Richtung der Längsachse des Messfühlers 6 beweglichen Betätigungsgliedern
13, 14 gekoppelt, durch welche der Messfühler 6 mittels über Druckluftleitungen
16 oder 18 eingespeister Druckluft in die Betriebsstellung oder die Wartungsstellung
verschoben werden kann. Zur Abführung der Druckluft aus dem Aussenrohr 4 sind Ableitungen
20, 22 vorgesehen. In der Spülkammer 5 ist weiterhin ein Temperaturkompensationswiderstand
24 angeordnet, dessen Messwerte der Steuereinheit A3 eingespeist werden. Die Spülkammer
5 weist ausserdem eine Einlassöffnung 26 mit einem Rückschlagventil 28 in dem Bereich
auf, in dem sich der eine Membran 30 tragende Kopfteil des Messfühlers 6 befindet.
Der Messfühler 6 ist von einem Innenrohr 32 umgeben, das an seinem, dem Kopfteil
entgegengesetzten Endteil fest mit einer Steckverbindung 34 zur Verbindung mit einem
Messgerät verbunden ist. Die Einlassöffnung 26 entspricht dem Kupplungsglied B1
aus Figur 1 zur Verbindung der Messwertgeber-Einheit Al mit der Dosiereinheit A2
über
das Kupplungsglied B2 der Dosiereinheit A2 und ist für die
Einführung von Reinigungsmittel- und/oder Pufferlösungen aus der Dosiereinheit A2
vorgesehen. Zur Koppelung der Betätigungsglieder 13, 14, der Druckluftleitungen
16, 18, 20 und 22 ist eine mit der Multipol-Kupplung C 3.1 der Steuereinheit A3
korrespondierende Multipol-Kupplung 35, entsprechend der Multipol-Kupplung C2 gemäss
Figur 1 vorgesehen.
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Figur 3 zeigt eine für die Verwendung von Wasser als Reinigungsmittel
und von zwei Pufferlösungen mit unterschiedlichen pH-Werten ausgelegte Dosiereinheit
A2. Dem Kupplungsglied B2 entspricht dabei ein aus Leitungen 36, 38 und 40, die
mit Rückschlag-Ventilen 42, 44 und 46 ausgestattet sind, gebildetes Zuleitungssystem
48. In die Leitung 36 zur Zuführung des Wassers, das einem Vorratsbehälter oder
einer Wasserversorgungsleitung entnommen werden kann, ist zur Ueberwachung und Steuerung
des Wasserdruckes ein Druckwächter 50, der über Druckluftleitungen 52 und 54 mit
der Steuereinheit A3 gekoppelt ist, sowie ein pneumatisch betätigtes Wegventil 56
eingebaut, das zur Einstellung der Dauer des Wasserzuflusses mit einem Zeitventil
in der Steuereinheit A3 gekoppelt ist.
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Die Dosiereinheit A2 weist ausserdem ein erstes Vorratsgefäss 60 für
eine erste Pufferlösung, z.B. mit pH 7, und ein zweites Vorratsgefäss 62 für eine
zweite Pufferlösung, z.B. mit pH 4, auf. Im Vorratsgefäss 60 sind ein Sensor 64,
und im Vorratsgefäss 62 ein Sensor 65, die über Druckluftleitungen 66, 67 mit der
Steuereinheit A3 gekoppelt sind, angeordnet.
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Zur Förderung der ersten Pufferlösung ist eine erste Dosierpumpe 68,
im vorliegenden Fall eine Kolbenpumpe, die über eine Leitung 70 mit dem Vorratsgefäss
60 verbunden und über Druckluftleitungen 72, 73 mit der Steuereinheit A3 gekoppelt
ist, vorgesehen. Zur Förderung der zweiten Pufferlösung ist
eine
zweite Dosierpumpe 74, im vorliegenden Fall eine mit der ersten identische Kolbenpumpe,
die über eine Leitung 76 mit dem Vorratsgefäss 62 verbunden und über Druckluftleitungen
78, 79 mit dem Steuergerät A 3 gekoppelt ist, vorgesehen.
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Der die Vorratsgefässe 60, 62 und die Dosierpumpen 68, 74 mit den
zugehörigen Druckluftleitungen 66, 67, 72, 73, 78, 79 umfassende Teil der Dosiereinheit
A2 ist in ein Gehäuse 80 mit einer Multipol-Kupplung 82, mit Durchführungen 84,
86, 88 für die Druckluftleitungen 52, 54, 58 und mit Rohrverbindungen 90, 92 für
die Speiseleitungen 38, 40 eingebaut.
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Die in Figur 4 dargestellte Steuereinheit weist Bedienungselemente
94, 96 zum Ein- und Ausfahren des Messfühlers 6, ein Bedienungselement 98 zum Ein-
und Ausschalten der Spülung, ein Bedienungselement 102 zum Ein- und Ausschalten
des Eichprogrammes, eine erste Aufforderung 106 für die Einstellung des pH-Wertes
auf 7,00, eine zweite Aufforderung 108 für die Einstellung des pH-Wertes auf z.B.
4,01, ein Bedienungselement QUITTIEREN 110, pneumatische Anzeigen 111, 112, 113,
115, von denen der aktuelle Stand des Programmablaufs ablesbar ist, eine LCD-Anzeige
114, von der der aktuelle Messwert des Messfühlers 6 ablesbar ist, eine Warnanzeige
116 für ungenügenden Spülwasserdruck, einen Verstärker 117 zur Einstellung des pH-Wertes,
eine Warnanzeige 118 fUr ungenügenden Füllzustand der Vorratsbehälter 60 und/oder
62, ein Bedienungselement EICHUNG 120, eine pneumatische Anzeige EICHUNG eine mit
der Multipol-Kupplung C1 der Messwertgeber-Einheit A1 korrespondierende Multipol-Kupplung
122, entsprechend C 3.1 von Figur 1, eine mit der Multipol-Kupplung C2 der Dosiereinheit
A2 korrespondierende Multipol-Kupplung 124, entsprechend C 3.2 von Figur 1, und
einen mit einer zentralen Druckluftversorgung oder einer zusätzlichen zentralen
Prozesssteuerungs-Einheit koppelbaren Signalausgang 126, entsprechend D der Figur
1, auf. Ausserdem ist die Steuereinheit A3 mit zwei getrennten, in der Figur nicht
dargestellten,
Eingängen für den Temperaturkompensationswiderstand«n
einen weiteren, nicht dargestellten, im Messmedium befindlichen Temperaturkompensationswiderstand
sowie mit einem Bedienungselement 128 zum Umschalten von automatischer Temperaturkompensation
auf manuelle Temperaturkompensation ausgestattet.
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Bei der vorliegenden Ausgestaltung der Steuerungseinheit sind sämtliche
Bedienungselemente als Drucktasten ausgebildet. Die Farbe der Anzeige ist blau mit
Ausnahme der Anzeige MESSUNG, die in grün erscheint. Die Warnanzeigen bei mangelndem
Spülwasserdruck und/oder ungenügendem Füllzustand der Vorratsbehälter für die Pufferlösung
enerscheinen rot. Weitere Einzelheiten hierzu sind der Beschreibung des Ausführungsbeispieles
zu entnehmen.
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Die in den Figuren 2 bis 4 beschriebene Ausgestaltung der Messeinrichtung
der eingangs erwähnten Art ist für einen teilweise automatischen Betrieb ausgelegt.
Die Auslösung sämtlicher Bedienungsschritte erfolgt ebenso wie alle Rückmeldungen
durch pneumatische Signale. Bei einer für einen vollautomatischen Betrieb ausgelegten
Ausgestaltung sind die hand-oder pneumatisch betätigten Ventile durch elektrisch
angesteuerte Magnetventile ersetzt, des gleichen alle pneumatischen Rückmeldungen
durch PE-Wandler (pneumatisch-elektrische Wandler), die ein pneumatisches Signal
in ein elektrisches umwandeln. Durch diese pneumatisch/elektrische Schnittstelle
kann die Messeinrichtung als Ganzes an eine zentrale Prozesssteuerungseinheit z.B.
einen Rechner oder einen mikroprozessorbetriebenen pH-Verstärker, angeschlossen
und von dieser gesteuert werden.
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Das Ausführungsbeispiel betrifft die Reinigung und Eichung einer für
die Ueberwachung eines Fermentationsprozesses verwendeten pH-Elektrode, die dem
Messfühler 6 der Figur 2 entspricht, unter Verwendung der für einen teilweise automatischen
Betrieb ausgelegten Ausgestaltung der Messeinrichtung.
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Die pH-Elektrode 6 befindet sich zunächst in Betriebsstellung, wie
aus der Anzeige MESSUNG (grün) ersichtlich ist.
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Durch Betätigen des Drucktasters 96 wird die pH-Elektrode 6 ausgefahren,
wie die Anzeige WARTUNG (113 blau) zeigt. Das Absperrorgan 10, im vorliegenden Fall
ein Kugelventil, schliesst; dadurch wird die Spülkammer 5 der Messwertgeber-Sonde
2 gegenüber dem Messmedium abgeschlossen. Die pH-Elektrode 6 befindet sich nunmehr
in Wartungsstellung. Durch Betätigen des Kippschalters 98 wird die Spülung eingeschaltet
und durch Betätigung des Kippschalters 102 die Eichung eingeschaltet. Das Wegewasserventil
56 das durch ein Zeitventil in A3 auf eine Spüldauer von etwa 1 Minute eingestellt
ist, wird geöffnet; es erfolgt die Anzeige SPUELUNG (115 blau). Die Einstellung
der Spüldauer auf etwa 1 Minute entspricht der Regel; sie kann aber bei Bedarf verlängert
werden. Ausserdem kann der Spülvorgang im Fall einer starken Verschmutzung einmal
oder mehrmals wiederholt werden. Soll der Spülvorgang wiederholt werden, so ist
der Kippschalter 98 in AUS Position zu bringen und danach wieder EIN zu schalten,
worauf die Spülung erneut in Gang gesetzt wird. Dieser Ablauf empfiehlt sich beispielsweise
dann, wenn die Elektrode nach Prozessende sauber aufbewart werden soll. Sie bleibt
nach der Spülung im Wasser stehen. Bei mangelndem Spülwasserdruck erscheint bei
116 eine rote Warnanzeige, die so lange bestehen bleibt, bis der Spülwasserdruck
erhöht wird. Danach muss der Spülvorgang wiederholt werden. Bei mangelndem Spülwasserdruck
ist das Programm "EICHUNG" blockiert.
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Nach Beendigung des Spülvorganges wird bei Stellung des Kippschalters
102 in EIN automatisch Pufferlösung mit pH 7 aus dem Vorratsgefäss 60 mittels der
Dosierpumpe 68 über die Speiseleitung 38 über das Rückschlagventil 44 in die Spülkammer
5 gepumpt. Danach zeigt die pneumatische Anzeige 106 der Steuereinheit A3 die Aufforderung,
den pH-Wert 7 mittels des
Verstärkers einzustellen. Sobald dieser
pH-Wert erreicht ist, zeigt die pneumatische Anzeige 111 die Aufforderung mittels
des Bedienungselementes 110 QUITTIEREN den weiteren Ablauf zu betätigen. Dadurch
wird die Elektrode 6 etwa 10 Sekunden gespült, worauf die Pufferlösung mit z.B.
pH 4,01 aus dem Vorratsgefäss 62 mittels der Dosierpumpe 74 über die Speiseleitung
40 und das Rückschlagventil 46 in die Spülkammer 5 gepumpt wird. Danach zeigt die
pneumatische Anzeige 108 die Aufforderung, mittels des Reglers auf dem Verstärker
117 den pH-Wert auf den Wert von z.B. 4,01 einzustellen. Ist der Füllzustand des
ersten Voratsgefässes 60 und/oder des zweiten Vorrat-sgefässes 62 ungenügend, so
gibt der Sensor 64 und/oder der Sensor 65 über die Druckluftleitungen 66, 67 ein
Signal an die Steuereinheit A3 ab, wodurch bei 118 eine rote Warnanzeige PUFFERLOESUNG
? erscheint. Diese erlischt erst, wenn die Vorratsgefässe 60 und/oder 62 gefüllt
sind. Erst dann kann das Eichprogramm in Gang gesetzt werden.
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Nach Beendigung des Eichprogrammes, kann dieses gegebenenfalls durch
Drücken der Taste 102 wiederholt werden, was jedoch nur sinnvoll ist, wenn die pH-Elektrode
6 unklare Ergebnisse zeigt. Andernfalls kann durch Betätigen der Drucktaste 94 die
Elektrode wieder in den Messraum gefahren werden, wobei das Absperrorgan 10 geöffnet
wird. Nach Einfahren der pH-Elektrode 6 in den Messraum erscheint auf der LCD-Anzeige
114 der aktuelle Messwert und auf der pneumatischen Anzeige 112 die Rückmeldung
MESSEN (grün).
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Durch die laufende Ueberwachung des Spülwasserdruckes einerseits und
der Menge der in den Vorratsgefässen vorhandenen
Pufferlösungen
und die sofortige Meldung auftretender Mängel durch das Aufleuchten von Warnsignalen
im Anzeigeteil der Steuereinheit A3 sowie die laufende Anzeige des aktuellen Standes
des Programmablaufs wird eine einfache und störungsfreie Abwicklung des gesamten
Wartungsvorganges gewährleistet. Durch den Einsatz des im Elektrodenraum angeordneten
Temperaturkompensationswiderstandes 24 und eines weiteren Temperaturkompensationswiderstandes
im Messmedium, die beide mit der Steuereinheit A3 gekoppelt sind, können die Temperatur
der Pufferlösungen einerseits und die Temperatur des Messmediums automatisch kompensiert
werden, wodurch Messfehler, die auf unterschiedliche Temperaturen zurückgehen, ausgeschlossen
werden. Durch Betätigen des Bedienungselementes 128 können die Temperatur der Pufferlösungen
einerseits und die Temperatur des Messmediums auch manuell kompensiert werden.
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Bezugszeichenliste 2 Messwertgeber-Sonde 4 Aussenrohr 5 Spülkammer
6 Messfühler 8 Führungsbuchse 10 Absperrorgan 12 Führungseinrichtung 13 Betätigungsglied
14 Betätigungsglied 16 Druckluftleitung 18 Druckluftleitung 20 Ableitung 22 Ableitung
24 Temperaturkompensationswiderstand 26 Einlassöffnung 28 Rückschlagventil 30 Membran
32 Innenrohr 34 Steckverbindung 35 Multipol-Kupplung 36 Speiseleitung (für Wasser)
38 Speiseleitung (für 1. Puffer) 40 Speiseleitung (für 2. Puffer) 42 Rückschlagventil
in 36 44 Rückschlagventil in 38 46 Rückschlagventil in 40 48 Zuleitungssystem 50
Druckwächter 52 Druckluftleitung 54 Druckluftleitung
56 Wegeventil
58 Druckluftleitung 60 1. Vorratsgefäss 62 2. Vorratsgefäss 64 Sensor für 60 65
Sensor für 62 66 Druckluftleitung für 64 67 Druckluftleitung für 65 68 1. Dosierpumpe
70 Leitung 72 Druckluftleitung für 68 73 Druckluftleitung für 68 74 2. Dosierpumpe
76 Leitung 78 Druckluftleitung für 74 79 Druckluftleitung für 74 80 Gehäuse 82 Multipol-Kupplung
84 Durchführung für 54 86 Durchführung für 52 88 Durchführung für 58 90 Rohrverbindung
92 Rohrverbindung 94 Bedienungslelement MF EIN 96 Bedienungselement MF AUS 98 Bedienungselement
Spülung EIN 102 Bedienungselement Eichung EIN 106 Aufforderung für Einstellung pH
7,00 108 Aufforderung für Einstellung pH 4,01 110 Bedienungselement QUITTIEREN 111
pneumatische Anzeige QUITTIEREN 112 pneumatische Anzeige MESSUNG 113 pneumatische
Anzeige WARTUNG
114 LCD-Wert-Anzeige 115 pneumatische Anzeige SPUELUNG
EIN 116 Warnanzeige H20 117 Verstärker 118 Warnanzeige für 60, 62 PUFFER 120 Bedienungselement
EICHUNG 121 pneumatische Anzeige EICHUNG 122 Multipol-Kupplung = C3.1 124 Multipol-Kupplung
= C3.2 126 Signal-Ausgang 128 Bedienungselement Temperaturkompensation.