DE3523477A1 - Geraet zum reinigen von bohrloechern - Google Patents
Geraet zum reinigen von bohrloechernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Reinigen von der
Verankerung von Dübeln dienenden Bohrlöchern, mit einem in
das Bohrloch einführbaren Stössel.
Bohrlöcher für Dübel werden heute hauptsächlich mit mittels
Bohrhämmern und Schlagbohrmaschinen betriebenen Bohrwerk
zeugen hergestellt. Solche Bohrlöcher sind meist zylin
drisch und weisen über die gesamte Länge im wesentlichen
gleichen Querschnitt auf. Die Verankerung der Dübel kommt
in der Regel durch Spreizdruck oder adhäsiv, beispiels
weise mittels einer Klebe- oder Mörtelmasse, zustande.
Insbesondere bei letzterer Dübelgattung, aber auch bei
Spreizdübeln, spielt die Reinigung des Bohrloches vor dem
Einsetzen des Dübels eine wichtige Rolle und hat einen
wesentlichen Einfluss auf die Funktion und den Veranke
rungswert des Dübels.
Da für höhere Belastungen der Dübel das bisher übliche Aus
blasen des Bohrloches mittels eines Blasebalges meist nicht
mehr genügt, wurde auch schon versucht, das an der Bohrloch
wandung anhaftende Bohrklein mittels eines speziellen Werk
zeuges abzustreifen und im Bohrlochgrund zu einem Zapfen
zu verdichten. Der Nachteil dieser Methode besteht darin,
dass die Funktionsweise stark von der Beschaffenheit des
Bohrkleins, insbesondere von der Körnung und Feuchtigkeit
abhängig ist. Ausserdem ist bei diesen Werkzeugen nicht
sichergestellt, dass der aus dem Bohrklein entstehende, im
Grund des Bohrloches zusammengepresste Zapfen herausgenom
men werden kann. Andererseits besteht auch keine Gewähr,
dass dieser Zapfen im Bohrlochgrund verbleibt. So kann er
beispielsweise während des Setzvorganges teilweise heraus
rutschen und dabei die Verankerung des Dübels beeinträch
tigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zum
Reinigen von der Verankerung von Dübeln dienenden Bohr
löchern zu schaffen, das einfach handhabbar und für unter
schiedliche Bohrlochdurchmesser einsetzbar ist sowie auch
bei unterschiedlicher Beschaffenheit des Bohrkleins eine
ausreichende Reinigung und Funktion gewährleistet.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der
Stössel an seinem in Einführrichtung vorderen Endbereich
eine auf einem Zentrieransatz lose gelagerte, entgegen der
Einführrichtung abgestützte Abstreifscheibe aufweist, de
ren Aussendurchmesser im wesentlichen dem Durchmesser des
Bohrloches entspricht.
Durch das Einführen der Abstreifscheibe mittels des Stös
sels werden die losen Teile von der Wandung des Bohrloches
abgestreift und in das Bohrlochtiefste geschoben. Somit
wird das Bohrloch gewissermassen kalibriert. Das lose wer
dende Material des Bohrloches wird dabei durch die Ab
streifscheibe in das Bohrlochtiefste geschoben. Nachdem
der Stössel bis zum Anschlag in das Bohrloch eingeführt
worden ist, wird er wieder zurückgezogen. Die lose auf dem
Zentrieransatz gelagerte Abstreifscheibe verbleibt dabei
samt dem abgeschabten Wandmaterial im Bohrlochgrund. Da
die Abstreifscheibe entgegen der Einführrichtung am Stös
sel abgestützt ist, kann sie dünn ausgebildet sein und
beispielsweise aus relativ weichem Material wie Aluminium
oder dergleichen bestehen. Dies ergibt den Vorteil, dass
auch die Scheibe etwas nachgeben und beispielsweise trotz
eines etwas vorstehenden Kiesels oder Armierungseisens bis
in das Bohrlochtiefste vorgeschoben werden kann.
Beim Einführen des Stössels wird das Bohrloch durch die
auf den Durchmesser des Bohrloches abgestimmte Abstreif
scheibe praktisch abgeschlossen. Damit nun im Bohrloch
kein das weitere Einführen des Stössels verhinderndes
Luftpolster entsteht, ist es zweckmässig, den Stössel mit
einer vom vorderen Ende ausgehenden, zur Atmosphäre hin
offenen Zentralbohrung zu versehen. Durch diese Zentral
bohrung kann die im Bohrlochgrund enthaltene Luft samt
darin herumwirbelndem Staub durch radial in die Zentral
bohrung mündende, in Einführrichtung hinter die Abstreif
scheibe angeordnete Austrittsöffnungen in den rückwärtigen
Bereich des Bohrloches gelangen. Beim Herausziehen des
Stössels schafft die Zentralbohrung wiederum einen Druck
ausgleich, indem Luft von aussen durch die Zentralbohrung
in das Bohrlochtiefste gelangen kann. Dadurch wird die Bil
dung eines das Herausziehen des Stössels erschwerenden Va
kuums im Bohrlochgrund verhindert.
Durch das Einführen der Abstreifscheibe bis in das Bohr
lochtiefste werden die Unebenheiten der Bohrlochwandung
geglättet und loses Material abgestreift. Für gewisse
Dübeltypen, wie beispielsweise mechanisch zu verankernde
Spreizdübel, kann diese Art der Bohrlochreinigung genügen.
Um insbesondere das Zustandekommen einer adhäsiven Ver
bindung des Dübels mit der Bohrlochwandung zu verbessern,
weist vorteilhafterweise der Stössel eine entgegen der
Einführrichtung an die Abstreifscheibe anschliessende,
elastische Topfmanschette mit einer entgegen der Einführ
richtung des Stössels gewandten Oeffnung auf. Eine solche
Topfmanschette gleitet beim Einführen des Stössels ohne
grossen Widerstand an der durch die Abstreifscheibe ge
glätteten Bohrlochwandung entlang. Wenn der Stössel bis
zum Bohrlochtiefsten eingeschoben worden ist und anschlies
send unter Verbleiben der Abstreifscheibe im Bohrlochgrund
wieder herausgezogen wird, streift die nun in Auszugsrich
tung gerichtete Lippe der Topfmanschette an der Bohrloch
wandung entlang und entfernt auch noch feinsten Bohrstaub.
Da die Topfmanschette elastisch ist, kann dasselbe Gerät
innerhalb eines bestimmten Durchmesserbereiches für Bohr
löcher unterschiedlicher Grösse verwendet werden. Die
Topfmanschette ist ein Verschleissteil und kann erforder
lichenfalls auch leicht ausgewechselt werden.
Der Komfort beim Reinigen von nach oben gerichteten Bohr
löchern kann für die Bedienungsperson verbessert werden,
wenn nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung auf dem
Stössel eine den Durchmesser des Bohrloches überragende
Abdeckung verschiebbar angeordnet ist. Eine solche Ab
deckung dient gleichzeitig beim Einführen und Herausziehen
des Stössels dessen Führung und kann beispielsweise aus
einem elastischen Kunststoff bestehen. Vorzugsweise wird
sie beim Reinigen des Bohrloches von der Bedienungsperson
mit der Hand gegen die Bohrlochmündung gepresst. Durch
eine schalenförmige Ausbildung der Abdeckung kann beim
Herausziehen des Stössels aus dem Bohrloch befördertes
Bohrklein von der Abdeckung aufgefangen und leicht besei
tigt werden. Falls die Abdeckung beispielsweise aus einem
transparenten Kunststoff besteht, erleichtert dies das An
setzen des Reinigungsgerätes und das Einführen des Stös
sels in das Bohrloch.
Die Erfindung soll nachstehend anhand der sie beispiels
weise wiedergebenden Zeichnungen näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemässes Reinigungsgerät beim
Einführen des Stössels,
Fig. 2 das Reinigungsgerät gemäss Fig. 1, beim
Herausziehen des Stössels.
Das aus Fig. 1 und 2 ersichtliche Bohrlochreinigungsgerät
weist einen insgesamt mit 1 bezeichneten Stössel auf. Der
Stössel 1 besteht im wesentlichen aus einem Kopf 1 a und
einem damit verbundenen, zylindrischen Schaft 1 b. Das vor
dere Ende des Schaftes 1 b ist als Zentrieransatz 1 c aus
gebildet. Der Schaft 1 b weist ferner eine vom in Einführ
richtung vorderen Ende ausgehende Zentralbohrung 1 d sowie
radial in die Zentralbohrung mündende, als Längsschlitze
ausgebildete Austrittsöffnungen 1 e auf. Ein Ring 2 ist
mittels eines Stiftes 3 mit dem Stössel 1 verbunden und
bildet einen axialen Anschlag für eine auf dem Zentrier
ansatz 1 c angeordnete Abstreifscheibe 4. Der Stössel weist
weiterhin ein entgegen der in Fig. 1 mit E bezeichneten
Einführrichtung an den Ring 2 anschliessende, elastische
Topfmanschette 5 mit entgegen der Einführrichtung des Stös
sels 1 gewandter Oeffnung auf. Die Topfmanschette 5 ist
mittels eines Sicherungsringes 6 auf dem Schaft 1 b des
Stössels 1 befestigt. Auf dem Schaft 1 b ist ferner eine
Abdeckung 7 verschiebbar angeordnet. In Fig. 1 und 2 ist
der Stössel 1 in ein Bohrloch 8 a eines insgesamt mit 8 be
zeichneten Aufnahmematerials eingeführt. Die Abstreif
scheibe 4 sowie die Topfmanschette 5 entsprechen im Aus
sendurchmesser dem Bohrloch 8 a.
In Fig. 1 wird der Stössel 1 in Richtung des Pfeiles E in
das Bohrloch eingeführt. Dies kann je nach vorhandenem
Widerstand von Hand oder durch Hammerschläge auf den Kopf
1 a des Stössels 1 erfolgen. Beim Einführen des Stössels 1
wird die Wandung des Bohrloches 8 a durch die Abstreif
scheibe 4 geglättet und loses Material von der Bohrloch
wandung abgestreift und gegen den Bohrlochgrund 8 b ge
schoben. Wenn das vordere Ende des Stössels 1 bzw des Zen
trieransatzes 1 c den Bohrlochgrund 8 b erreicht hat, wird
der Stössel 1 wieder herausgezogen.
Das Herausziehen des Stössels 1 in Richtung des Pfeiles A
ist in Fig. 2 dargestellt. Dabei verbleibt die lose auf
den Zentrieransatz 1 c aufgesteckte Abstreifscheibe 4 im
Bohrlochgrund 8 b. Das beim Einführen des Stössels 1 durch
die Abstreifscheibe 4 zusammengeschobene Bohrklein 9 ver
bleibt im Bohrlochgrund 8 b. Allfällig noch an der Wandung
des Bohrloches 8 a anhaftender Bohrstaub wird beim Heraus
ziehen des Stössels 1 durch die Topfmanschette 5 abge
streift und aus dem Bohrloch 8 a herausgezogen.
Die Zentralbohrung 1 d und die radialen Austrittsöffnungen 1 e
des Stössels 1 dienen beim Einführen und beim Herausziehen
des Stössels 1 als Entlüftung. Beim Einführen des Stössels
1 kann die im Bohrloch 8 a gefangene Luft samt darin herum
wirbelndem Bohrstaub durch die Zentralbohrung 1 d in Einführ
richtung hinter die Topfmanschette 5 strömen. Beim Heraus
ziehen des Stössels 1 kann wiederum Luft durch die Aus
trittsöffnungen 1 e und die Zentralbohrung 1 d in das Bohr
loch 8 a gelangen und die Bildung eines das Herausziehen
des Stössels 1 erschwerenden Vakuums verhindern. Die auf
dem Schaft 1 b des Stössels 1 verschiebbar gelagerte Ab
deckung 7 überragt den Durchmesser des Bohrloches 8 a und
verschliesst somit die Mündung des Bohrloches 8 a. Beim
Herausziehen des Stössels 1 gelangt der durch die Topf
manschette 5 abgestreifte Teil des Bohrkleins 9 in die Ab
deckung und kann beispielsweise bei nach oben gerichteten
Bohrlöchern mittels der Abdeckung 7 zusammen mit dem Bohr
lochreinigungsgerät auf einfache Weise entfernt werden.
Claims (4)
1. Gerät zum Reinigen von der Verankerung von Dübeln
dienenden Bohrlöchern, mit einem in das Bohrloch ein
führbaren Stössel, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Stössel (1) an seinem in
Einführrichtung vorderen Endbereich eine auf einem
Zentrieransatz (1 c) lose gelagerte, entgegen der Ein
führrichtung abgestützte Abstreifscheibe (4) aufweist,
deren Aussendurchmesser im wesentlichen dem Durchmes
ser des Bohrloches (8 a) entspricht.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Stössel (1) mit einer vom vorderen Ende ausge
henden, zur Atmosphäre hin offenen Zentralbohrung (1 d)
versehen ist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Stössel (1) eine entgegen der Einführrich
tung an die Abstreifscheibe (4) anschliessende, ela
stische Topfmanschette (5) mit einer entgegen der Ein
führrichtung des Stössels (1) gewandten Oeffnung auf
weist.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass auf dem Stössel (1) eine den Durch
messer des Bohrloches (8 a) überragende Abdeckung (7)
verschiebbar angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853523477 DE3523477A1 (de) | 1985-07-01 | 1985-07-01 | Geraet zum reinigen von bohrloechern |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19853523477 DE3523477A1 (de) | 1985-07-01 | 1985-07-01 | Geraet zum reinigen von bohrloechern |
Publications (1)
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DE3523477A1 true DE3523477A1 (de) | 1987-01-08 |
Family
ID=6274663
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853523477 Withdrawn DE3523477A1 (de) | 1985-07-01 | 1985-07-01 | Geraet zum reinigen von bohrloechern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3523477A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5315800A (en) * | 1991-06-29 | 1994-05-31 | Fischerwerke Artur Fischer Gmbh & Co., Kg | Anchoring rod for anchoring an article to a base using a synthetic resin |
EP2014397A1 (de) * | 2007-07-12 | 2009-01-14 | HILTI Aktiengesellschaft | Profilierungselement |
EP2123369A2 (de) | 2008-05-21 | 2009-11-25 | HILTI Aktiengesellschaft | Vorrichtung zur Bohrlochreinigung |
DE102010063859A1 (de) * | 2010-12-22 | 2012-06-28 | Hilti Aktiengesellschaft | Werkzeug und Verfahren zum Reinigen eines Bohrlochs |
-
1985
- 1985-07-01 DE DE19853523477 patent/DE3523477A1/de not_active Withdrawn
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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EP2123369A2 (de) | 2008-05-21 | 2009-11-25 | HILTI Aktiengesellschaft | Vorrichtung zur Bohrlochreinigung |
DE102008001908A1 (de) | 2008-05-21 | 2009-11-26 | Hilti Aktiengesellschaft | Vorrichtung zur Bohrlochreinigung |
DE102010063859A1 (de) * | 2010-12-22 | 2012-06-28 | Hilti Aktiengesellschaft | Werkzeug und Verfahren zum Reinigen eines Bohrlochs |
US9802226B2 (en) | 2010-12-22 | 2017-10-31 | Hilti Aktiengesellschaft | Tool and method for cleaning a drilled hole |
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