DE3523426A1 - Audio-verstaerkeranordnung mit einem elektrodynamischen lautsprecher, insbesondere aktivlautsprecher - Google Patents
Audio-verstaerkeranordnung mit einem elektrodynamischen lautsprecher, insbesondere aktivlautsprecherInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Audio-Verstärkeranord
nung mit einem elektrodynamischen Lautsprecher, insbeson
dere auf einen Aktivlautsprecher, mit mindestens einem
Verstärker, an dessen Ausgang der elektrodynamische Laut
sprecher angeschlossen ist.
Audioverstärker für HiFi-Anlagen sind üblicherweise als
Breitbandverstärker für den gesamten Audiobereich ausge
führt. In typischen Stereo-Anlagen sind zwei derartige
Verstärker, die möglichst identisch aufgebaut sind, vorge
sehen, sie treiben jeweils einen Lautsprecher mit mehreren
Einzelchassis. Dabei wird die Frequenzaufteilung in typi
scherweise einen Tiefton-, einen Mittelton- und einen
Hochtonbereich durch eine Frequenzweiche erreicht, die in
der Lautsprecherbox angeordnet ist. Der Verstärker befind
det sich im Normalfall außerhalb der Lautsprecherbox.
Bei sogenannten Aktivlautsprechern ist der Audio-Verstär
ker in der Lautsprecherbox selbst untergebracht. Zumeist
ist jedem Einzelchassis des Lautsprechers ein separater
Verstärker zugeordnet, üblicherweise ist ein Verstärker
für den Tiefton-, ein Verstärker für den Mittelton- und
ein Verstärker für den Hochtonbereich pro Lautsprecherbox
vorgesehen. Die Aufteilung in diese Frequenzbereiche er
folgt vor den eigentlichen Leistungsverstärkerstufen.
Während sich elektrische Verstärker mit sehr guten elek
trischen Daten aufbauen lassen, ist dies für Lautsprecher
generell nicht der Fall. Ihre elektrischen Daten, bei
spielsweise der Frequenzgang des (akustischen) Ausgangs
signales, der Frequenzverlauf ihrer Impedanz und der
Klirrfaktor zeigen deutliche Abweichungen von einem er
wünschten, geradlinigen Verlauf, der bei Verstärkern schon
mit geringen Mitteln erreichbar ist. Man hat daher bereits
mehrfach versucht, die nachteiligen Eigenschaften des
elektrodynamischen Lautsprechers durch Maßnahmen im Elek
tronikbereich, also im Bereich des Verstärkers, zu kompen
sieren. So ist aus der US-PS 42 60 954 eine Audio-Verstär
keranordnung der eingangs genannten Art bekannt, bei der
Variationen der Impedanz des Lautsprechers korrigiert wer
den, indem der Strom durch den Lautsprecher erfaßt und ein
von diesem Strom abhängiges Steuersignal erzeugt wird, das
mit dem Audio-Signal im Verstärker verglichen wird, wobei
eine Spannung für die Regelung des Verstärkungsfaktors des
Verstärkers erzielt wird. Auf diese Weise soll eine mög
lichst exakte Übereinstimmung des durch die Lautsprecher-
Schwingspule fließenden Stromes und des am Verstärkerein
gang anliegenden Audio-Signales ereicht werden. Diese
vorbekannte Audio-Verstärkeranordnung ist jedoch relativ
aufwendig, sie hat sich in der Praxis nicht durchgesetzt.
Weiterhin sind Anordnungen der eingangs genannten Art vor
bekannt, bei denen auf der Membran des Lautsprechers ein
Sensor angeordnet ist, der die Beschleunigung des Laut
sprechers in eine elektrische Spannung zurückumwandelt.
Sie wird mit dem tatsächlichen Audio-Signal verglichen,
die dabei beobachteten Abweichungen werden zur Verstärker
regelung benutzt.
Auch diese Anordnung hat in der Praxis wenig Bedeutung er
langt und ist ebenfalls nicht geeignet, die typischen Feh
ler elektrodynamischer Lautsprecher auf elektronischer
Seite entscheidend zu verbessern. Zu diesen Fehlern ge
hören:
- 1. die mechanische Verzögerung des elektrodynamischen Laut sprechers, die darin begründet ist, daß die zu bewegen de Masse aus Schwingspule und Membran eine träge Masse ist, so daß die mechanische Bewegung stets dem antrei benden elektrischen Signal des Verstärkers hinterher hinkt;
- 2. die Frequenzabhängigkeit des Widerstandes der Schwing spule;
- 3. die Frequenzabhängigkeit des Phasenunterschiedes zwi schen Spannung und Strom an den Anschlußpunkten einer Lautsprecher-Schwingspule.
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Nach
teile, die sich in der vorbekannten Audio-Verstärkeranord
nung auswirken, möglichst weitgehend auf elektronischem
Wege zu verringern, insbesondere die Beschleunigung der
Schwingeinheit zu erhöhen und die durch den Phasenunter
schied zwischen Strom und Spannung hervorgerufene Fehler
weitgehend auszuschalten.
Diese Aufgabe wird ausgehend von der eingangs genannten
Audio-Verstärkeranordnung dadurch gelöst, daß der Verstär
ker eine spannungsgesteuerte Stomquelle ist, bei der ein
Spannungssignal am Eingang zu einem möglichst weitgehend
proportionalen Stromsignal am Ausgang führt.
Im Gegensatz zu den bislang bekannten Verstärkern der Au
dio-Verstärkeranordnungen der eingangs genannten Art, die
Spannungsverstärker sind, wird nunmehr ein Stromverstärker
eingesetzt. Sein Ausgangssignal ist ein Ausgangsstrom,
während das Ausgangssignal der bisher bekannten Verstärker
eine Ausgangsspannung ist. Anders ausgedrückt liefert der
Stromverstärker bei einem vorgegebenen Ausgangssignal pri
mär einen Stromwert, während ein Spannungsverstärker pri
mär einen Ausgangsspannungswert liefert. Da nun aber bei
elektrodynamischen Lautsprechern die Bewegung der Membran
durch das von der Schwingspule momentan hervorgerufene,
magnetische Feld bestimmt ist und dieses magnetische Feld
dem Stromfluß durch die Schwingspule proportional ist, hat
die Verwendung eines Stromverstärkers (einer spannungsge
steuerten Stromquelle) folgende Vorteile:
- 1. Da die am Verstärkereingang anliegende Audio-Spannung linear in einen Ausgangsstrom umgesetzt wird, der wie derum in der Schwingspule ein magnetisches Feld hervor ruft, wird eine direktere Kopplung zwischen dem Ein gangssignal und der mechanischen Bewegung erreicht, Phasenunterschiede zwischen der an der Schwingspule anliegenden Spannung und dem durch sie fließenden Strom haben keine Auswirkungen. Demgegenüber liefert ein Spannungsverstärker zunächst einen Spannungswert an die Anschlußklemmen der Schwingspule, der - mit einer ge wissen Phasenverzögerung - einen Stromfluß durch die Schwingspule erzwingt. Dieser Phasenunterschied ist je doch frequenzabhängig. Da sich bei Verwendung eines Stromverstärkers als Verstärker primär ein Ausgangs strom einstellt und unmittelbar zum Aufbau eines magne tischen Feldes führt, spielen Phasenunterschiede zwi schen Spannung und Strom praktisch keine Rolle mehr.
- 2. Bei einem Stromverstärker richtet sich - wie schon an geführt - die Ausgangsspannung nach dem Ausgangsstrom. Bei einer induktiven Last, wie sie die Schwingspule des Lautsprechers bildet, kann sich der Ausgangsstrom je doch nur mit einer gewissen Zeitkonstanten auf den richtigen Wert einfinden. Bis dahin nimmt die Ausgangs spannung einen möglichst hohen Wert, zumeist den Sätti gungswert, an. Insgesamt steht damit bei einer Span nungsänderung am Eingang des Verstärkers eine relativ große momentane Ausgangsleistung zur Verfügung, die in der Schwingspule verbraucht wird. Diese momentane Aus gangsleitung ist größer als bei einem Spannungsverstär ker. Bei einem Spannungsverstärker bleibt die Ausgangs spannung bei dem zur Eingangsspannung proportionalen Spannungswert, der Strom nähert sich ebenfalls exponen tiell und von derselben Zeitkonstante bestimmt seinen Endwert. Die Spannung "schießt" bei einem Spannungsver stärker also nicht über den von der Eingangsspannung be stimmten Ausgangsspannungswert hinaus, so daß die an die Schwingspule abgegebene momentane Leistung geringer ist als bei einem Stromverstärker, bei dem auch bei kleinen Eingangssignalen dieselbe Beschleunigung der Schwingein heit erreicht wird wie bei großen Signalen am Eingang.
- Die beschriebenen Vorgänge werden besser verständlich, wenn man an den Eingang des jeweiligen Verstärkers ein elektrisches Signal anlegt, dessen Spannungswert abrupt von Null auf eins springt und dann den Wert eins beibe hält (Sprungfunktion).
- Bei einem Spannungsverstärker springt dann die Aus gangsspannung auf einen proportionalen Spannungswert, beispielsweise zehn Volt, der Strom steigt exponentiell auf den zugehörigen Maximalwert an. Bei einem Stromver stärker steigt der Ausgangsstrom in kürzerer Zeit auf diesen Maximalwert an, weil der Stromverstärker bei An legen der Sprungfunktion maximale Ausgangsspannung ab gibt und die Ausgangsspannung danach wieder zurückgeht, wenn der Strom seinen Maximalwert erreicht hat. Eine gewisse Zeitspanne nach dem Sprung liefern beide Ver stärker somit - bei vergleichbarer Auslegung - ver gleichbare Strom- und Spannungssignale an den Lautspre cher. Der Unterschied liegt lediglich darin, wie der eingangsseitige Sprung ausgangsseitig beantwortet wird. Bei dem Stromverstärker führt der steilere Anstieg des Stromes zu einem schnelleren Aufbau eines Magnetfeldes, dieser Effekt wird durch die an die Schwingspule abgege bene, höhere momentane Leistung als beim Spannungsver ker noch erhöht. Dadurch bewegt sich bei einer Audio- Verstärkeranordnung mit Stromverstärker die Membran mit einer geringeren Verzögerung gegenüber dem Eingangssig nal als bei einem Spannungsverstärker.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung wird vorge
schlagen, daß der Verstärker eine Spannungsverstärkerstufe
und eine dieser nachgeschaltete Leistungsstufe aufweist,
die als spannungsgesteuerte Stromquelle ausgebildet und
mit dem Lautsprecher verbunden ist. Da nur die eigentliche
Endstufe des Verstärkers als Stromverstärker ausgebildet
ist, kann die übliche Schaltungstechnik für die Vorstufen
beibehalten werden.
Weiterhin wird vorgeschlagen, Spannungsverstärkerstufe und
Leistungsstufe voneinander getrennt mit Speisespannung zu
versorgen. Dadurch kann die Spannungsverstärkerstufe auf
ein anderes Massepotential gelegt werden als die Leistungs
stufe, wodurch die maximal am Lautsprecher abfallende Span
nung größer sein kann als die vom Vorverstärker gelieferte,
maximale Spannung. Nebenbei werden auch Wechselwirkungen
zwischen den Spannungsquellen dieser Stufen vermieden.
In einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung weist die
Leistungsstufe zwei jeweils mit ihrem Gate und ihrem
Source verbundene, in Gegentaktschaltung angeordnete Feld
effekttransistoren (FETs) auf. An den gemeinsamen Gates
liegt das Signal des Spannungsverstärkers an, die zusam
mengeschalteten Sourceelektroden liegen über einen Wider
stand, der als Monitorwiderstand bezeichnet wird, auf
Nullpotential. An der Drainelektrode des ersten FET ist
der Pluspol einer ersten Spannungsquelle und an der Drain
elektrode des zweiten FET ist der Minuspol einer zweiten
Spannungsquelle angeschlossen, die Spannungsquellen sind
jeweils mit ihren anderen Polen miteinander verbunden und
über den Lautsprecher auf Nullpotential gelegt. Dieser
Leistungsverstärker bildet eine bipolare Stromquelle, so
daß die Lautsprechermembran nicht nur in eine Bewegungs
richtung, sondern in beiden Bewegungsrichtungen angetrie
ben wird. Bei einem Leistungs-Feldeffekttransistor ist der
Sourcestrom praktisch gleich dem Drainstrom, durch die ho
he Eingangsimpedanz fließt praktisch kein Gatestrom. Bei
Leistungs-Bipolartransistoren tritt dagegen ein Unterschied
zwischen Emitter- und Kollektorstrom auf, da der Basisstrom
nicht vernachläßigt werden kann. Bei Feldeffekttransistoren
entspricht somit der durch den Monitorwiderstand fließende,
die Gegenkopplung bestimmende Strom besser dem durch den
Lautsprecher fließenden Strom als bei Bipolar-Leistungs
transistoren, so daß erstere, ebenso aber auch Elektronen
röhren, vorzuziehen sind.
In Verbesserung und Weiterentwicklung dieser Leistungsstu
fe wird vorgeschlagen, daß die Spannungsverstärkerstufe
einen Operationsverstärker mit zwei Eingängen aufweist, von
denen ein Eingang mit dem zu verstärkenden Audio-Signal be
aufschlagt ist und der andere Eingang über einen ersten
Widerstand an Nullpotential liegt und über einen zweiten
Widerstand am Verbindungspunkt der Sourceelektroden und des
Monitorwiderstandes angeschlossen ist.
Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, parallel zum Monitor
widerstand einen Kondensator mit kleiner Kapazität anzuord
nen. Er hat folgende Bewandnis: Ändert die von der Span
nungsverstärkerstufe abgegebene, an den Sourceelektroden
anliegende Spannung ihre Polarität, so werden zunächst die
Gate-Source-Kapazitäten der beiden FET's umgeladen. Dieser
Vorgang dauert einige Zeit, die Kapazitäten der Leistungs
feldeffekttransistoren liegen im Wertbereich Nanofarad.
Nachteilig ist dabei, daß während der beschriebenen Umla
dungsvorgänge am Lautsprecher keine Spannung abfällt. Erst
wenn die Umladevorgänge abgeschlossen sind, beginnt wieder
ein Ausgangsstrom zu fließen. Dieser lädt zunächst den dem
Monitorwiderstand parallelgeschalteten Kondensator auf, wo
durch zunächst am Monitorwiderstand keine Spannung abfällt.
Dadurch erhält die Spannungsverstärkerstufe zunächst keine
Gegenkopplungsspannung und verstärkt zunächst mit ihrem
maximalen Verstärkungsfaktor weiter, wodurch ein relativ
großes Spannungssignal am Eingang der Leistungsstufe an
liegt und der durch die Umladung der Gate-Source-Kapazitä
ten auftretende Effekt weitgehend kompensiert wird.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus den übrigen Ansprüchen sowie der nun folgenden Be
schreibung von lediglich beispielhaft zu verstehenden Aus
führungsbeispielen, die unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert werden. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine Audio-Verstärkeranordnung in Form einer uni
polaren Transistorstromquelle,
Fig. 2 ein Schaltbild einer Audio-Verstärkeranordnung
mit einer Spannungsverstärkerstufe und einer Lei
stungsstufe,
und
Fig. 3 einen Ausschnitt des Schaltbildes gemäß Fig. 2,
bei dem nun eine Treiberstufe zwischen der Span
nungsverstärkerstufe und der Leistungsstufe vor
gesehen ist.
Fig. 1 zeigt eine Audio-Verstärkeranordnung mit einem
elektrodynamischen Lautsprecher 20 und mit einem Verstär
ker 22, an dessen Ausgang der elektrodynamische Lautspre
cher 20 angeschlossen ist. Eine derartige Audio-Verstärker
anordnung ist Teil eines Aktivlautsprechers, der mehrere
derartige Anordnungen aufweist. Im hier erläuterten Bei
spiel betrifft die Schaltung nach Fig. 1 den Tieftonzweig
eines Aktivlautsprechers, demzufolge liegt am Eingang 24
des Verstärkers 22 der Tieftonanteil beispielsweise im
Frequenzbereich 20 bis 300 Hz eines zu verstärkenden und
akustisch abzustrahlenden Audio-Signals an.
Der Verstärker gemäß Fig. 1 ist schaltungsmäßig als soge
nannte spannungsgesteuerte Stromquelle aufgebaut. Er setzt
sich aus einer Spannungsverstärkerstufe 26 und einer dieser
nachgeschalteten Leistungstufe 28 zusammen. Die Spannungs
verstärkerstufe 26 besteht aus einem Operationsverstärker,
dessen nicht invertierender, mit dem Plus-Zeichen gekenn
zeichneter Anschluß mit dem Eingang 24 verbunden ist. Der
andere, invertierende Anschluß ist mit dem Emitter eines
Transistors 30 verbunden, der in der Prinzipdarstellung
der Verstärkeranordnung gemäß Fig. 1 als Leistungsstufe
28 dient. Der Emitter ist zugleich über einen Emitter-
Widerstand 32 an das Nullpotential gelegt. An der Basis
des Transistors 30 liegt der Ausgang der Spannungsverstär
kerstufe 26, also des Operationsverstärkers. Im Kollektor
kreis befindet sich der elektrodynamische Lautsprecher 20,
der mit seinem anderen Anschluß bei 34 an den Pluspol ei
ner nicht dargestellten Spannungsquelle angeschlossen ist.
Während die Schaltung nach Fig. 1 lediglich eine unipola
re Stromquelle ist, zeigt die Schaltung nach Fig. 2 eine
bipolare spannungsgesteuerte Stromquelle. Diese Schaltung
setzt sich aus zwei Schaltungen gemäß Fig. 1 zusammen,
wobei nur ein Operationsverstärker für beide Strompfade
vorgesehen ist. Die Spannungsverstärkerstufe 26 stimmt
weitgehend mit der entsprechenden Stufe in Fig. 1 über
ein, jedoch sind zusätzlich zwei Widerstände 36, 38 für
die Einstellung einer Verstärkung des Operationsverstärkers
vorgesehen. Der Widerstand 36 verbindet den invertierenden
Eingang mit dem Massenpotential, der Widerstand 38 den in
vertierenden Eingang mit dem nicht auf Massepotential lie
genden Anschlußende des Widerstandes 32, der im folgenden
als Monitorwiderstand bezeichnet wird. In einer prakti
schen Ausführung werden die Widerstände 36, 38 gleichgroß
gewählt, so daß die Spannungsverstärkerstufe 26 eine
Gleichspannungsverstärkung von zwei aufweist.
Es wird ein Operationsverstärker mit hoher Anstiegsge
schwindigkeit, beispielsweise 60 V pro Mikrosekunde verwen
det. Seine Ausgangsimpedanz soll möglichst klein sein, um
die parasitären Kapazitäten der Feldeffekttransistoren
schneller aufladen zu können. Als geeignet erwiesen hat
sich beispielsweise der Verstärker 2515 der Firma Harris.
Die Leistungsstufe 28 hat zwei in Gegentaktanordnung ge
schaltete Feldeffekt-Leistungstransistoren 40, 42, nämlich
einen n-Kanal MOS-FET 40 und einen p-Kanal MOS-FET 42.
MOS-FET's und Elektronenröhren eigenen sich besonders gut
für die gezeigte Schaltung, grundsätzlich können aber auch
andere Transistoren, beispielsweise Bipolartransistoren,
Verwendung finden.
Wie Fig. 2 zeigt, sind die beiden Gates 44 der Transistor
ren 40, 42, parallelgeschaltet und mit dem Ausgang der
Spannungsverstärkerstufe 26 verbunden. Die Sourceelektroden
46 sind ebenfalls miteinander verbunden, sie liegen ge
meinsam über den Monitorwiderstand 32 auf Nullpotential
und sind über den bereits angesprochenen Widerstand 38 mit
dem invertierenden Eingang des Operationsverstärkers 26
verbunden. Die Drainelektrode 48 des oberen Transistors 40
ist mit dem Pluspol einer ersten Spannungsquelle 52 verbun
den, ebenso ist die Drainelektrode 50 des unteren Transi
stors 42 mit dem Minuspol einer zweiten Spannungsquelle 54
verbunden. Diese beiden Spannungsquellen 52, 54 sind mit
ihrem jeweils anderen Pol bei 56 miteinander verbunden
und von dort über den Lautsprecher 20 auf Nullpotential
gelegt.
Auf Grund der Anordnung in einer Gegentaktschaltung ist
entweder der obere Transistor 40 oder der untere Transi
stor 42 leitend. Wenn das zu verstärkende und akustisch
wiederzugebende Audio-Signal die Polarität wechselt, ge
langt der bislang leitende Transistor in den Sperrzustand,
der andere Transistor wird leitend. Im Moment der Über
gangsphase treten dadurch geringe Unregelmäßigkeiten auf,
daß die Gate-Source-Kapazitäten der Transistoren 40, 42
umgeladen werden müssen. Erst wenn diese Umladung erfolgt
ist, gelangt der zu sperrende Transistor in den Sperrzu
stand und der andere Transistor in den Leitungszustand. Da
die Gate-Source-Kapazitäten beider Transistoren 40, 42
parallelgeschaltet sind, können Kapazitätswerte in der
Größenordnung Nanofarad auftreten, beispielsweise zwei nF.
Die bei Nulldurchgängen möglichen Unregelmäßigkeiten sind
jedoch einerseits nur sehr kurzzeitig (Bereich Mikrosekun
den), so daß sie akustisch nicht in Erscheinung treten,
sie werden praktisch vollständig durch die Trägheit der
mechanisch bewegten Bauteile des Lautsprechers 20 ausge
glichen. Die Membran und die Schwingspule des Lautspre
chers 20 haben in Nulldurchgängen des Audio-Signals die
größte Geschwindigkeit, so daß ein kleiner, kurzzeitiger
Nullstrom ihre Bewegung praktisch nicht beeinflußt. Ande
rerseits läßt sich der genannte Effekt auch weitgehend
kompensieren: Hierzu ist der Monitorwiderstand 32 durch
einen Kondensator 58 überbrückt, der vorzugsweise geringe
Kapazitätswerte aufweist. Dieser Kondensator 58 wird, wenn
sich die Stromrichtung durch den Lautsprecher 20 ändert,
umgeladen. Während der für die Umladung benötigten Zeit
spanne fällt über den Monitorwiderstand 32 keine Spannung
ab, so daß die Spannungsverstärkerstufe 26 voll verstärkt.
Erst wenn der Kondensator 58 aufgeladen ist, fällt eine
Spannung am Monitorwiderstand 32 an, wodurch eine Gegen
kopplung einsetzt.
Die in Fig. 2 gezeigte Prinzipschaltung hat folgende Vor
teile: Die Verzerrung des Verstärkers ist gering, insbe
sondere die zweite und dritte Harmonische werden stärker
unterdrückt als bei üblichen Verstärkeranordnungen. Insge
samt liegt auch der akustische Klirrgrad bei niedrigen
Werten, typischerweise 10 dB niedriger als bei Verwendung
von Spannungsverstärkern. Die Ausgangssignale zeigen ab
solute Symmetrie. Die Verstärker lassen sich relativ ein
fach und aus wenigen Komponenten aufbauen. Eine Nullpunkt
einstellung, beispielsweise für den Ruhestrom der Endstu
fentransistoren, ist nicht notwendig. Der Frequenzgang
hängt im wesentlichen von den elektrischen Eigenschaften
des Operationsverstärkers und der Leistungstransistoren
40, 42 ab, ein Frequenzgang oberhalb 100 KHz, beispiels
weise bis 1 MHz, ist möglich. Die erzielbare Anstiegszeit
für Bewegungen der Membran des Lautsprechers 20 ist deut
lich kürzer als bei herkömmlichen Verstärkungsanordnungen.
Auf Grund des verwendeten Stromverstärkerkonzeptes können
die üblichen Begriffe Dämpfung und Leistung nicht mehr un
beschränkt verwendet werden. So ist auch die Leistung des
Verstärkers 22 nicht von den Transistoren 40, 42, sondern
der Höhe der Spannung der Spannungsquellen 52, 54 und in
negativer Richtung vom Innenwiderstand des Verstärkers so
wie der Spannungsquellen 52, 54 und vom Lastwiderstand ab
hängig. Die Spannungsquellen 52, 54 sind üblicherweise als
Netzteil ausgeführt, lediglich im Beispiel nach Fig. 2
sind sie als Batterien ausgebildet.
Fig. 3 schließlich zeigt den Einsatz zweier Treibertran
sistoren 60, 62 in Gegentaktanordnung zwischen dem Ausgang
der Spannungsverstärkerstufe 26 und dem Eingang der Lei
stungsstufe 28. Die Gate-Elektroden beider Treibertransi
storen 60, 62 sind parallelgeschaltet und mit dem Ausgang
der Spannungsverstärkerstufe 26 verbunden. Die Transisto
ren 60, 40 und 62, 42 bilden jeweils eine Darlington-An
ordnung.
Der Monitorwiderstand 32 soll möglichst induktionsarm sein,
sein Widerstandswert liegt typischerweise bei 0,33 Ohm.
Sofern er eine Kapazität aufweist, muß der entsprechende
Kapazitätswert bei Bemessung des Kondensators 58 berück
sichtigt werden. Vorteilhafterweise ist der Monitorwider
stand 32 jedoch kapazitäts- und induktivitätsarm. Ein Me
tallfilmwiderstand hat sich als geeignet erwiesen. Eben
falls soll auch der Kondensator 58 induktionsarm sein. Er
kann gegebenenfalls einstellbar ausgeführt werden, bei
spielsweise durch zwei parallel geführte Drähte, die auf
die gewünschte Länge abgekürzt werden
Das Charakteristikum der Verstärkeranordnung gemäß Fig. 2
liegt darin, daß die Spannungsverstärkerstufe 26 und die
Leistungsstufe 28 unterschiedliche Spannungsnullpunkte ha
ben. Während das eingezeichnete Nullpotential das Bezugs
potential für die an den Anschlüssen 64, 66 anliegenden
Speisespannungen des Operationsverstärkers ist, ist das
eigentliche Nullpotential der Spannungsquellen 52, 54 der
Leistungsstufe 28 der Verbindungspunkt 56. Die Bezugs
potentiale beider Stufen 26, 28 unterscheiden sich also
um diejenige Spannung, die am Lautsprecher 20 abfällt.
Werden anstelle der eingezeichneten Spannungsquellen 52,
54 Netzteile eingesetzt, die - wie üblich - mit Kondensa
toren relativ großer Kapazitätswerte, insbesondere Elektro
lytkondensatoren ausgerüstet sind, so empfiehlt es sich,
jeweils einen impedanzarmen Kondensator von beispielsweise
10 nF direkt vom Drain 48 bzw. 50 an das Nullpotential zu
legen, um hochfrequente Ströme durch die Spannungsquellen
52, 54 kurzzuschließen.
Anstelle eines elektrodynamischen Lautsprechers kann bei
spielsweise auch ein Bändchenlautsprecher oder ein über
einen Transformator angeschlossener elektrostatischer
Lautsprecher eingesetzt werden. Grundsätzlich ist unter
dem Begriff elektrodynamischer Lautsprecher jeglicher
Lautsprecher zu verstehen, dessen reaktive Last zumindest
teilweise induktiv ist.
Claims (8)
1. Audio-Verstärkeranordnung mit einem elektrodynami
schen Lautsprecher, insbesondere Aktivlautsprecher,
mit mindestens einem Verstärker, an dessen Ausgang
der elektrodynamische Lautsprecher angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Verstärker (22) eine spannungsgesteuerte Stromquelle
ist, bei der ein Spannungssignal am Eingang zu einem
möglichst weitgehend proportionalen Stromsignal am
Ausgang führt.
2. Verstärkeranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Verstärker (22) aus einer Spannungs
verstärkerstufe (26) und einer dieser nachgeschalte
ten Leistungsstufe (28) aufgebaut ist, die als span
nungsgesteuerte Stromquelle ausgebildet und mit dem
Lautsprecher (20) verbunden ist.
3. Verstärkeranordnung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spannungsverstärkerstufe (26) und
die Leistungsstufe (28) voneinander getrennte Strom
versorgungen aufweisen.
4. Verstärkeranordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leistungsstufe (28) zwei je
weils mit ihrem Gate (44) und mit ihrem Source (46)
verbundene, in einer Gegentaktschaltung angeordnete
Feldeffekttransistoren (42, 44) aufweist, daß an den
gemeinsamen Gates (44) das Audio-Signal der Spannungs
verstärkerstufe (26) anliegt, daß die zusammenge
schalteten Sourceelektroden (46) über einen Monitor
widerstand (32) am Nullpotential liegen und daß an
der Drainelektrode (48) des ersten Feldeffekttransi
stors (40) der Pluspol einer ersten Spannungsquelle
(52) und an der Drainelektrode (50) des zweiten Feld
effekttransistors (42) der Minuspol einer zweiten
Spannungsquelle (54) angeschlossen ist, die mit ihren
jeweils anderen Polen miteinander verbunden (Verbin
dungspunkt 56) und über den Lautsprecher (20) auf
Nullpotential liegen.
5. Verstärkeranordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsverstärker
stufe (26) einen Operationsverstärker mit zwei Ein
gängen aufweist, von denen der nicht invertierende
Eingang mit dem zu verstärkenden Audio-Signal beauf
schlagt ist und der invertierende Eingang über einen
Widerstand (36) am Nullpotential liegt und über einen
Widerstand (38) am Verbindungspunkt der Sourceelektro
den (46) und des Monitorwiderstandes (32) angeschlos
sen ist.
6. Verstärkeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß parallel zum Monitorwider
stand (32) ein Kondensator (58) geschaltet ist, der
vorzugsweise impedanzarm ausgebildet ist.
7. Verstärkeranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Drainelektrode (48,
50) der Leistungstransistoren (40, 42) über einen
Kondensator hochfrequenzmäßig am Nullpotential ange
legt ist.
8. Verstärkeranordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß als Treiber zwei im Ge
gentakt betriebene Feldeffekttransistoren (60, 62)
der Leistungsstufe (28) vorgeschaltet sind, wobei die
Gateelektroden miteinander verbunden und an den Aus
gang der Spannungsverstärkerstufe (26) angeschlossen
sind, die Sourceelektroden zusammengeschaltet sind
und mit den zusammengefaßten Gateelektroden (44) der
Leistungstransistoren (40, 42) verbunden sind und
jeweils die Drainelektroden mit dem Drain (48 bzw. 50)
des zugehörigen Leistungstransistors (40, 42) verbun
den ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853523426 DE3523426A1 (de) | 1985-06-29 | 1985-06-29 | Audio-verstaerkeranordnung mit einem elektrodynamischen lautsprecher, insbesondere aktivlautsprecher |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853523426 DE3523426A1 (de) | 1985-06-29 | 1985-06-29 | Audio-verstaerkeranordnung mit einem elektrodynamischen lautsprecher, insbesondere aktivlautsprecher |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3523426A1 true DE3523426A1 (de) | 1987-01-02 |
Family
ID=6274628
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853523426 Withdrawn DE3523426A1 (de) | 1985-06-29 | 1985-06-29 | Audio-verstaerkeranordnung mit einem elektrodynamischen lautsprecher, insbesondere aktivlautsprecher |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3523426A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3925159A1 (de) * | 1988-12-28 | 1990-07-12 | Pioneer Electronic Corp | Impulsbreitenmodulationsverstaerkerschaltung |
US5216381A (en) * | 1990-12-20 | 1993-06-01 | Sgs-Thomson Microelectronics S.R.L. | Unitary-gain final stage particularly for monolithically integratable power amplifiers |
WO2008007312A1 (en) * | 2006-07-10 | 2008-01-17 | Bobinados De Transformadores S.L. | Power amplifier |
-
1985
- 1985-06-29 DE DE19853523426 patent/DE3523426A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3925159A1 (de) * | 1988-12-28 | 1990-07-12 | Pioneer Electronic Corp | Impulsbreitenmodulationsverstaerkerschaltung |
US5216381A (en) * | 1990-12-20 | 1993-06-01 | Sgs-Thomson Microelectronics S.R.L. | Unitary-gain final stage particularly for monolithically integratable power amplifiers |
WO2008007312A1 (en) * | 2006-07-10 | 2008-01-17 | Bobinados De Transformadores S.L. | Power amplifier |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |