DE3522368A1 - Medizinische winkelmessvorrichtung - Google Patents
Medizinische winkelmessvorrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine medizinische
Winkelmeßvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine gattungsgemäße Winkelvorrichtung ist durch Gebrauch
in ärztlichen Praxen bekannt. Eine derartige Winkelmeßvorrichtung
dient zu Bestimmung der Beugesehnenfunktion
eines Fingers. Mit anderen Worten setzt man eine derartige
Winkelmeßvorrichtung ein, um zum Ermitteln der freien
Gleitstrecke der Beugesehne eines Fingers die Winkel festzulegen,
um den jedes Gelenkteil eines Fingers gegenüber
dem jeweils benachbarten Gelenkteil abbeugbar ist. Das
bekannte Winkelmeßgerät hat zwei durch ein Drehgelenk miteinander
verbundene Anlageteile, die an der Außenkontur
eines gebeugten Fingers derart anlegbar sind, daß der Beugewinkel
angrenzender Fingergelenkteile auf einer Skala ablesbar
ist, die im Bereich des Drehgelenkes zwischen den
beiden Anlageteilen angeordnet ist. Zur Ermittlung der
durch die Beugesehne bestimmten Gelenkfunktionen werden
die Beugewinkel aller drei Langfingergelenke bzw. beider
Daumengelenke nacheinander gemessen und aufaddiert. Die
Summe der Beugewinkel gibt ein Maß für die Beweglichkeit
bzw. einen Anhaltspunkt über das Ausmaß einer möglichen
Verkürzung der Beugesehne. Beim Messen mittels der bekannten
Winkelmeßvorrichtung wird der Beugewinkel der einzelnen
Fingergelenke einzeln bestimmt. Hierbei besteht die Gefahr,
daß der Patient das momentan untersuchte Fingergelenk
weiter abwinkelt und dabei unbewußt die jeweils anderen
Gelenke winkelmäßig öffnet. Das Meßergebnis,
das auf diese Weise bezüglich eines einzelnen Fingergelenks
erzielt wird, zeigt jedoch nur dessen passive Beweglichkeit,
kann jedoch nicht als Anhaltspunkt für die Beugesehnenfunktionsbestimmung
genommen werden.
Gegenüber diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine medizinische Winkelmeßvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart
weiterzubilden, daß die Genauigkeit bei der Bestimmung der
Beugesehnenfunktion weiter erhöht wird.
Diese Aufgabe wird bei einer medizinischen Winkelmeßvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die
Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Winkelmeßvorrichtung ermöglicht bei
äußerst einfacher Struktur der Winkelmeßvorrichtung eine
Ermittlung sämtlicher gleichzeitiger an den Fingergelenken
eines Fingers erzielten Beugewinkel. In völliger Abkehr
vom Stand der Technik wird nicht eine Winkelmeßvorrichtung
zum Ermitteln eines Winkels mehrfach verwendet, um den Gesamtwinkel
zu bestimmen, sondern es wird gleichzeitig der
an allen Gelenken auftretende Beugewinkel bestimmt. Dies
ist mit einem einheitlichen, für die verschiedenen Fingerabmessungen
verschiedener Patienten passenden Meßgerät
dadurch möglich, daß der Abstand des zweiten Drehgelenks
vom ersten und dritten Drehgelenk veränderlich ist.
Die in Anspruch 2 beschriebene Weiterbildung ermöglicht
eine einfache Ablesung und Ermittlung der Beugefunktion.
Die in Anspruch 3 beschriebene Weiterbildung ergibt eine
einfache Anpaßbarkeit der Winkelmeßvorrichtung an die
unterschiedlichen Abmessungen der Finger verschiedener
Patienten.
Der selbe Vorteil wird durch die in Anspruch 4 beschriebene
Weiterbildung erreicht, die insbesondere in Verbindung mit
der in Anspruch 3 beschriebenen Weiterbildung zu einer
optimalen Struktur der Winkelmeßvorrichtung führt. Ist
nämlich das zweite Drehgelenk, das das zweite und dritte
Anlageteil verbindet, sowohl bezüglich des zweiten als
auch bezüglich des dritten Anlageteils parallel zu deren
jeweiligen Anlageflächen verschiebbar ausgeführt, so können
das erste und dritte Drehgelenk durch ein einfaches, bezüglich
der angrenzenden Anlageteile unverschiebbares Drehgelenk
gebildet werden. Die Aufgabe eines derartigen Drehgelenks
kann zum Beispiel durch einen Niet erfüllt werden.
Die Weiterbildung nach Anspruch 5 erleichtert die Handhabung
der erfindungsgemäßen Winkelmeßvorrichtung, da diese
zunächst an den abgebeugten Finger des Patienten angelegt
werden kann und daraufhin von diesem derart abnehmbar ist,
daß die gewünschte Winkelablesung nicht an der Hand des
Patienten erfolgen muß, sondern in einem von der Hand des
Patienten abgenommenen Zustand der Winkelmeßvorrichtung
vorgenommen werden kann.
Die in Anspruch 6 beschriebene Weiterbildung erhöht die
Meßgenauigkeit durch Anpassung des vierten Anlageteils
an den Verlauf des Handrückens des Patienten.
Eine besonders einfache Ablesbarkeit wird durch Verwendung
eines transparenten Kunststoffs für die Anlageteile erreicht.
Eine fertigungstechnisch einfache und haltbare Ausführung
eines verschiebbaren Drehgelenks ist in Anspruch 8 angegeben.
Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die beiliegende
Zeichnung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Winkelmeßvorrichtung näher beschrieben.
Die einzige Figur zeigt eine medizinische Winkelmeßvorrichtung
mit einem ersten, zweiten, dritten und vierten
Anlageteil 1 bis 4, die durch jeweils ein erstes, zweites
und drittes Drehgelenk 5, 6, 7 miteinander verschwenkbar
verbunden sind. Im Bereich eines jeden Drehgelenkes 5, 6, 7
sind die durch das Drehgelenk 5, 6, 7 miteinander verbundenen
Teile zu einer Winkelmeßeinrichtung ausgebildet, die über
Winkelskalen 8, 9, 10 eine Ablesung der Abbeugung der jeweils
aneinander grenzenden Teile ermöglichen.
Vorzugsweise bestehen die Anlageteile aus transparentem
Kunststoff, in den Winkelskalen 8, 9, 10 konzentrisch bezüglich der Drehpunkte der Drehgelenke 5, 6, 7 eingraviert
sind. Die Anlageteile 1 bis 4 weisen jeweils Anlageflächen
11, 12, 13 und 14 auf, mit denen die Anlageteile 1 bis 4
im Konturbereich eines abgewinkelten Fingers an diesen
anlegbar sind.
Bei der gezeigten Ausführungsform haben das erste bis
dritte Anlageteil 1 bis 3 parallel zu den Anlageflächen
11 bis 13 angeordnete Führungsschlitze 15 bis 17, in denen
Achsen der Drehgelenke 5 bis 7 verschiebbar geführt sind.
Jedoch kann in Abweichung von dem gezeigten Ausführungsbeispiel
auch das erste und dritte Drehgelenk bezüglich
des ersten und zweiten bzw. dritten und vierten Anlageteils
ortsfest angebracht sein, während das zweite Drehgelenk
6 sowohl bezüglich des zweiten Anlageteils 2 als
auch bezüglich des dritten Anlageteils 3 jeweils parallel
zu deren Anlageflächen 12, 13 in Führungsschlitzen verschiebbar
angeordnet ist.
In jedem Fall bilden die Drehgelenke 5 bis 7, die vorzugsweise
durch Nieten gebildet werden, einen Klemmsitz zwischen
den sie verbindenden Anlageteilen. Der Klemmsitz
ist leichtgängig genug, um eine winkelmäßige Verstellung
der jeweils benachbarten Anlageteile zueinander zu ermöglichen.
Andererseits ist der Klemmsitz streng genug,
um ein selbsttätiges, durch die Schwerkraft bewirktes
Verstellen eines von Hand einmal eingestellten Winkels
zwischen zwei Anlageteilen zu verhindern.
Vorzugsweise hat das vierte Anlageteil, das dem Handrücken
zugeordnet ist, eine gekrümmte Anlagefläche 14, die von
ihrem Verlauf an den gekrümmten Handrückenverlauf angepaßt
ist.
In Abweichung von dem gezeigten Ausführungsbeispiel kann
die Skalierung derart beschriftet sein, daß die Zahlen um
180° gegenüber der gezeigten Lage verdreht sind, um eine
Ablesung der Zahlen während des Meßvorganges zu erleichtern.
Claims (8)
1. Medizinische Winkelmeßvorrichtung zum Bestimmen der
Beugesehnenfunktion eines Fingers, sowie der aktiven und
passiven Beweglichkeit der Fingergelenke,
mit einem ersten und einem zweiten Anlageteil, die jeweils
an Konturbereiche eines abgebeugten Fingers anlegbar
sind, und
mit einem das erste und das zweite Anlageteil verbindenden ersten Drehgelenk,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein drittes Anlageteil (3) mit dem zweiten Anlageteil (2) über ein zweites Drehgelenk (6) verbunden ist,
daß ein viertes Anlageteil (4) mit dem dritten Anlageteil (3) über ein drittes Drehgelenk (7) verbunden ist, und
daß der jeweilige Abstand des zweiten Drehgelenks (6) von dem ersten und dritten Drehgelenk (5, 7) veränderbar ist.
mit einem das erste und das zweite Anlageteil verbindenden ersten Drehgelenk,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein drittes Anlageteil (3) mit dem zweiten Anlageteil (2) über ein zweites Drehgelenk (6) verbunden ist,
daß ein viertes Anlageteil (4) mit dem dritten Anlageteil (3) über ein drittes Drehgelenk (7) verbunden ist, und
daß der jeweilige Abstand des zweiten Drehgelenks (6) von dem ersten und dritten Drehgelenk (5, 7) veränderbar ist.
2. Medizinische Winkelmeßvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an jedem Drehgelenk (5, 6, 7) eine Winkelskala (8, 9,
10) angeordnet ist.
3. Medizinisches Winkelmeßgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Drehgelenk (6) parallel zu einer Anlagefläche
(12) des zweiten Anlageteils (2) verschiebbar ist.
4. Medizinisches Winkelmeßgerät nach einem der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das zweite Drehgelenk (6) parallel zu einer Anlagefläche
(13) des dritten Anlageteils (3) verschiebbar ist.
5. Medizinische Winkelmeßvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Drehgelenke (5, 6, 7) einen Klemmsitz aufweisen,
der ein selbsttätiges, durch die Schwerkraft bewirktes
Verstellen eines von Hand eingestellten Winkels zwischen
zwei Anlageteilen (1 bis 4) verhindert.
6. Medizinische Winkelmeßvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet ,
daß zumindest ein Anlageteil (4) eine gekrümmte Anlagefläche
(14) aufweist.
7. Medizinische Winkelmeßvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Anlageteile (1 bis 4) aus transparentem Kunststoff
bestehen.
8. Medizinische Winkelmeßvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet ,
daß zumindest das zweite und dritte Anlageteil (2, 3)
Führungsschlitze (16, 17) zum verschiebbaren Führen zumindest
des zweiten Drehgelenks (6) aufweisen, die sich
im wesentlichen parallel zu den Anlageflächen (12, 13)
des zweiten und dritten Anlageteils (2, 3) erstrecken.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853522368 DE3522368A1 (de) | 1985-06-22 | 1985-06-22 | Medizinische winkelmessvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853522368 DE3522368A1 (de) | 1985-06-22 | 1985-06-22 | Medizinische winkelmessvorrichtung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3522368A1 true DE3522368A1 (de) | 1987-01-02 |
DE3522368C2 DE3522368C2 (de) | 1988-04-14 |
Family
ID=6273898
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853522368 Granted DE3522368A1 (de) | 1985-06-22 | 1985-06-22 | Medizinische winkelmessvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3522368A1 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102012016323B4 (de) * | 2012-08-10 | 2017-01-19 | Herbert Lutz | Meßvorrichtung |
CN103549958B (zh) * | 2013-11-21 | 2016-01-06 | 苏博宏 | 一种用于关节骨折康复进程测量仪 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2249208A1 (de) * | 1972-10-07 | 1974-04-11 | Max Planck Gesellschaft | Verfahren und einrichtung zur eignungspruefung |
-
1985
- 1985-06-22 DE DE19853522368 patent/DE3522368A1/de active Granted
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2249208A1 (de) * | 1972-10-07 | 1974-04-11 | Max Planck Gesellschaft | Verfahren und einrichtung zur eignungspruefung |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
GB-Z: The Lancet, 1. Sept.1962, S.435 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3522368C2 (de) | 1988-04-14 |
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