-
-
BESCHREIBUNG:
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Trimmen eines
Riggs bei Segelbooten, insbesondere bei Segel brettern, gemäß der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 bezeichneten Art.
-
Derartige Vorrichtungen finden beim Segeln üblicherweise in Form von
Flaschenzügen mit beispielsweise vier Rollen Anwendung. Die um die Rollen herumgeführte
Schot erstreckt sich dabei im wesentlichen in der Richtung des Streckers, der zu
trimmen ist. Ein derartiger Flaschenzug ist einerseits sehr raumgreifend und andererseits
in seiner Wirkung durch die teilweise beträchtlichen, zu überwindenden Reibungskräfte
begrenzt, so daß er sich vor allem bei kleineren Segeln nur eingeschränkt anwenden
läßt. Andererseits sind Trimmschlaufen, die ein unmittelbares Trimmen der Strekker
von Hand ermöglichen, oft nicht ausreichend. Bereits bei Surfbrettern treten beim
sachgerechten Trimmen des Riggs Kräfte von 50 bis 70 kp auf, die nicht in allen
Fällen zur Verfügung stehen. Kraftübersetzer, die demgegenüber nicht mehr in der
Wirkungsrichtung der Strecker arbeiten, bedingen in der Regel Eingriffe am Mast
bzw. am Baum, die dort aus konstruktiven Gründen nur ungerne in Kauf genommen werden.
Sofern Umlenkungen der Trimmschot vorzunehmen sind, besteht darüber hinaus die Gefahr,
daß letztere zerfasert und in ihrer Lebensdauer begrenzt wird.
-
Der Erfindung liegt, vom einleitend benannten Stand der Technik ausgehend,
die Aufgabenstellung zugrunde, die Vorrichtung zum Trimmen des Riggs dahingehend
zu verbessern, daß das Trimmen auch bei kleinen Segeln von Segelbooten und Segel
brettern mühelos durchgeführt werden kann. Eingriffe am Mast und am Baum, die über
die unumgängliche Befestigung bei Klemmeinrichtungen hinausgehen, sollen dabei vermieden
werden. Vor allem soll den Bedürfnissen des Windsurfens durch Vermeidung jeglicher
Unfallgefärdung entsprochen werden.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabenstellung durch den Vorschlag gemäß
dem Kennzeichnungsteil des Patentanspruches 1 gelöst, für den die Vorschläge der
Unteransprüche 2 bis 5 vorteilhafte Weiterentwicklungen vorsehen.
-
Auf diese Weise läßt sich am Mast bzw. am Baum lediglich im Bedarfsfall
ein durch die Schwenkachse definierter Achsbolzen vorsehen, der so gerichtet ist,
daß der hierum schwenkbare Handhebel in einer zur Ebene der Mast- bzw. Baumachse
parallelen Ebene bewegbar ist. Die mittels des Handhebels aufbringbaren Kräfte können
daher nicht über die Kanten, welche die gekrümmte Schale in achsialer Richtung begrenzen,
auf den Mast bzw. auf den Baum einwirken. Damit werden Beschädigungen beim Betätigen
des Handhebels auch dann vermieden, wenn letztere beträchtliche Kräfte übertragen
muß. Dank der vorgesehenen Krümmung der Schale läßt sie sich leicht lösbar an beliebigen
Stellen des Mastes bzw. des Baumes befestigen. Besonders einfach ist die Befestigung
möglich, wenn vor und hinter der Schwenkachse umgreifende Gurte verwendet werden.
Die Schale liegt im wesentlichen formschlüssig am Mast bzw. am Baum an. Aus Sicherheitsgründen
ist indes ihr Krümmungsradius etwas größer als der Außendurchmesser des Mastes oder
des Baumes zu wählen.
-
Da die Verbindung mit dem Mast bzw. mit dem Baum lösbar ist, muß sie
nur dann bestehen, wenn die Trimmarbeit auszuführen ist. Beim Windsurfen geschieht
dies ohnehin am Strand. Man kann also nach der Trimmarbeit die Schale mit dem Hebel
vom Mast bzw. Baum abnehmen und am Strand zurücklassen. In keinem Falle kann daher
von diesen Teilen während der Fahrt irgendeine Gefahr für den Segler ausgehen.
-
Am Mast bzw. am Baum sind somit lediglich die üblichen Klemmeinrichtungen
vorhanden, die in bekannter Weise derart ausgeführt sind, daß sie die Schoten in
ihrer Zugrichtung klemmen. Eine entsprechende oder ähnlich wirkende, gleichfalls
an sich bekannte Richtklemme ist ebenfalls am Handhebel vorgesehen. Die durch die
Richtklemme laufende Trimmschot ist dann fixiert, wenn der Handhebel zum Zwecke
des Trimmes in der Spannrichtung bewegt wird. In der hierzu entgegengesetzten Richtung
läßt sich die Klemmschot ohne nennenswerten Widerstand durch die Richtklemme ziehen,
so daß mittels des Handhebelsein mehrfaches Pullen möglich ist, wobei dessen Richtklemme
und die am Mast bzw. am Baum befindliche Klemmeinrichtung jeweils wechselweise wirksam
sind.
-
Da sich die Richtklemme in Nähe der Schwenkachse befindet, wird die
Trimmschot praktisch nicht aus der Wirkungsrichtung des Streckers abgelenkt.
-
Die mit dem Handhebel ausgebrachte Kraft wird daher ohne größere Verluste
unmittelbar auf den Strecker zur Einwirkung gebracht. Von weiterem Vorteil ist dabei,
daß es wegen der Beibehaltung der Wirkungsrichtung des Streckers infolge des Verzichtes
auf Umlenkungen zu einer sehr schonenden Behandlung der Trimmschot kommt.
-
Die beschriebene Wirkung sowohl beim Einleiten der Kraft als auch
in Bezug auf die Haltbarkeit der Trimmschot läßt sich noch steigern, wenn nan die
Richtklemme am Handhebel ihrerseits parallel zur Schwenkachse des Handhebels verschwenkbar
anbringt. Dadurch stellt sich die Richtklemme selbsttätig in die optimale Wirkungsrichtung
ein.
-
Da nicht nur Nässe, sondern an der See auch Salzwasser auf die Schale,
die Schwenkachsen und den Handhebel einwirken, werden diese Teile vorteilhaft aus
nichtrostendem Stahl hergestellt. Sie lassen sich wirtschaftlich durch Prägung aus
entsprechend starkem Blech herstellen.
-
Die die Schale umgreifenden Gurte bestehen vorteilhaft aus textilen
Geweben aus Kunststoff-Fasern, die damit nicht nur verrottungssicher sind, sondern
sich auch mit Signal farben einfärben lassen, so daß man die Teile der erfindungsgemäßen
Vorrichtung am Strand leicht wiederfinden kann.
-
Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung wird auf die sich auf
ein Ausführungsbeispiel beziehende Zeichnung Bezug genommen. Darin zeigen: Fig.
1 ein Segelbrett mit getrimmtem Rigg zur Veranschaulichung der Trimmstellen, Fig.
2 die erfindungsgemäße Vorrichtung in Draufsicht u n d Fig. 3 eine teilweise Querschnittsdarstellung
entsprechend Fig.2.
-
Das Segel brett 14 ist über das Gelenk 15 mit dem Mast 1 verbunden.
An letzterem ist das Vorliek 16 des Segels 17 in bekannter Weise angeschlagen. Das
Segel 17 ist zwischen dem Mast 1 und dem Gabel baum 18 zu trimmen. Diesem Zweck
dienen der Vorliekstrecker 19, der Unterliekstrecker 20 und der Baumstrecker 21.
Am Gabel baum erkennt man die
Klemmrichtung 10 zuln Festklemmen
der Strecker, die, wie beim Vorliel;-strecker 19, JedL auch an der Schot angeschlosien
sein können.
-
Die erfindungsgemaße Vorrichtung ist in den Figuren 2 und 3 dargestellt.
Fig. 2 zeigt deren Anwendung beim Unterliekstrecker 20, dessen vorderer Abschnitt
allgemein als Strecker 8 dargestellt ist. Der Strecker 8 führt durch die Klemmeinrichtung
10, die am vorderen Teil des Gabel baums 1X befestigt ist. Gegebenenfalls läßt er
sich indes auch am Mast 1 vorsehen, wenn dort eine Festlegung vorzunehmen ist.
-
Am Mast bzw. Baum ist die Schale 4 befestigt. Diese Schale 4 besitzt,
wie vor allem Fig. 3 erkennen läßt, einen etwas größeren Krümmungsradius als der
Mast bzw. der Baum. Die Achse des Mastes bzw. Baumes ist mit 2 bezeichnet. Hierzu
verläuft parallel die Krümmungsachse 3 der Schale 4. Von der Schale 4 erstreckt
sich ein Achsbolzen mit der Schwenkachse 5 in radialer Richtung nach außen. Um diese
Schwenkachse 5 ist der Handhebel 6 verschwenkbar gelagert, so daß er sich in Richtung
der Bewegungspfeile 12 lediglich in der Ebene 13 bewegen kann.
-
Die Schale 4 ist zu diesem Zweck mittels der Gurte 11 am Mast bzw.
-
Baum festgeklemmt. Aus der Bewegungsrichtung des Handhebels 6 in der
Ebene 13, die parallel zur Ebene der Achse 2 liegt, ergibt sich, daß Kräfte in Richtung
auf die Achse 2 auch bei sehr starker Betätigung des Handhebels 6 nicht ausgeübt
werden können. Somit werden die Beschädigungen am Mast bzw. Baum mit Sicherheit
vermieden.
-
Der Handhebel 6 trägt die Richtklemme 7, durch welche die Trimmschot
9, welche den Strecker 8 verlängert, geführt ist. Die Richtklemme 7 ist um die Achse
22 verschwenkbar auf den Handhebel 6 angeordnet. Sie stellt sich somit, wie Fig.
2 erkennen läßt, stets in Richtung auf die feststehende Klemmeinrichtung 10 ein.
Mit letzterer tritt sie bei Bewegung des Handhebels 6 in Wechselwirkung derart,
daß jeweils eine der beiden die Trimmschot festgeklemmt hält. Sowie der Handhebel
6 losgelassen wird, ist die von ihm getragene Richtklemme 22 wirkungslos, während
die Trimmschot an der Klemmeinrichtung 10 fixiert ist.