DE3520288C2 - Schaltungsanordnung zur Handschriftenverifikation - Google Patents
Schaltungsanordnung zur HandschriftenverifikationInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zur
Handschriftenverifikation von auf einer Schreibplatte mittels
eines Schreibstiftes aufgezeichneten Schriftproben durch Ver
gleich mit vorher in gleicher Weise aufgezeichneten und ge
speicherten Originalschriftzügen unter Ausnutzung der beim
Schreiben erzeugten Beanspruchungswellencharakteristik.
Derartige Anordnungen, wie sie beispielsweise in der
DE 28 07 378 A1 beschrieben sind, haben gegenüber den auf
Koordinatenvergleich beruhenden Prüfvorrichtungen den Vorteil,
daß eine Fälschung selbst bei optisch weitgehender Überein
stimmung festgestellt werden kann. Bei der in der DE 28 07 378 A1
beschriebenen Vorrichtung zur Unterschriftenverifikation
werden die Ausschläge einer Kugelschreibernachfüllmine durch
piezoelektrische Kristalle beim Schreiben aufgezeichnet. Die
durch die piezoelektrischen Kristalle erzeugten Signale werden
zusammen mit jenen Signalen, die den Kristallen der Schreib
oberfläche zugeordnet sind, verarbeitet, um ein eindeutiges
Signal zu erzeugen. Dieses eindeutige Signal wird dann mit
einem gespeicherten Signal verglichen, um festzustellen, ob
die beiden Schriftproben auf einen gemeinsamen Urheber zurück
gehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Anordnung weiter derart zu verbessern, daß bei kostengünstigem
Aufbau eine optimale Fälschungssicherheit gewährleistet ist,
wobei das Ergebnis der Überprüfung zuverlässig sofort nach Vor
nahme der Schriftprobe zur Verfügung steht.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die im Kennzeichnungs
teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.
Demgemäß beruht die vorliegende Erfindung auf der Festellung
und Verarbeitung einer Beanspruchungswellenaktivität, die durch
das Zusammenwirken eines Schreibstiftes mit der Oberfläche er
zeugt wird, auf der der Schreibstift abläuft. Diese Beanspru
chungswellen beruhen auf einer akustischen Emission, d. h.,
die Erfindung beruht darauf, daß Geräusche durch das Zusammen
wirken zwischen Schreibstift und Schreiboberfläche erzeugt
werden. Im bekannten Falle wird demgegenüber nicht das Zusam
menwirken zwischen Schreibstift und Schreiboberfläche über
wacht, sondern es werden die Ausschläge des Schreibstiftes
und der Schreiboberfläche zum Vergleich herangezogen.
Es hat sich gezeigt, daß durch Überwachung der akustischen
Emissionen, die bei der Erzeugung von Handschriftproben auftre
ten, eine äußerst zuverlässige Verifikation erfolgen kann. Die
erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist störsicher gegenüber
Störungen, die von äußeren Quellen herrühren, und sie liefert
daher eindeutige Resultate. Außerdem ist die Vorrichtung sehr
einfach, und sie besteht aus einem herkömmlichen Schreibstift,
mit dem eine sichtbare Aufzeichnung erzeugt werden kann, aber
nicht erzeugt werden muß, weil auf einen optischen Vergleich
verzichtet werden kann.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung beschrieben. Die einzige Figur der
Zeichnung zeigt ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Anordnung.
Eine Schreibplatte in Gestalt einer Stahlplatte
10 ist auf Gummiblöcken 11 gelagert, um diese akustisch von
der die Platte tragenden Oberfläche zu isolieren. Ein
herkömmlicher akustischer Resonanzemissionswandler 12 ist
an der Platte 10 festgelegt, um die Beanspruchungswellen
aktivität festzustellen, die der Platte 10 zugeordnet
ist. Diese Beanspruchungswellenaktivität wird durch Auf
zeichnung einer Handschrift auf einer Oberfläche der
Platte 10 erzeugt, wobei ein Schreibstift 13 benutzt wird.
Ein Stück Papier oder ein Material mit einer ähnlichen
Oberfläche kann auf der Stahlplatte befindlich sein, um
die Handschrift aufzunehmen, oder stattdessen kann die
Handschrift unmittelbar auf die Stahlplatte 10 aufge
zeichnet werden. Außerdem kann die Handschrift auch durch
ein anderes Schreibinstrument erzeugt werden.
Wenn es beispielsweise nicht er
wünscht ist, eine sichtbare Aufzeichnung der Handschrift
zu erzeugen, kann der Schreibstift die Form eines
Stichels haben. Das einzige wesentliche Erfordernis für
das Schreibinstrument und die Schreiboberfläche besteht
darin, daß bei Erzeugung der Handschrift die Reibung da
zwischen so hoch ist, daß feststellbare Beanspru
chungswellen innerhalb der Stahlplatte 10 erzeugt
werden.
Wenn die Handschrift auf der Stahlplatte 10 durch Be
nutzung des Schreibstifts 13 aufgezeichnet ist, dann wird
die sich hieraus ergebende Beanspruchungswellenaktivität
vom Wandler 12 festgestellt. Der Wandler 12 stellt jedoch
nicht die gesamte Beanspruchungswellenaktivität innerhalb
der Platte 10 fest. Stattdessen wird nur die Spannungs
wellenaktivität über ein schmales Frequenzband festge
stellt. Das hierfür gewählte Band ist eines, das sich
wirksam innerhalb der Stahlplatte 10 fortpflanzt, das je
doch schneller durch Luft und das Gummimaterial, auf dem
die Platte 10 ruht, gedämpft wird. Das Ziel besteht dar
in zu gewährleisten, daß im wesentlichen nur die Bean
spruchungswellenaktivität festgestellt wird, die durch
das Zusammenwirken von Schreibstift 13 und Stahlplatte 10
erzeugt wird und durch den Wandler 12 festgestellt wird.
Es hat sich gezeigt, daß ein Frequenzband um 100 kHz für
diesen Zweck ausreichend ist.
Der Wandler 12 erzeugt eine amplitudenmodulierte Einzel
frequenzausgangsspannung gemäß der festgestellten Bean
spruchungswellenaktivität. Dieses Signal wird einem Wand
ler 14 zur Herstellung des quadratischen Mittelwerts zu
geführt, der das Signal vereinfacht und es als Umhüllungs
kurve einer akustischen Aktivität demoduliert, die der
Erzeugung der Handschrift zugeordnet ist. Die Bandbreite,
der dynamische Bereich und die Dauer dieser Umhüllungs
kurve werden in geeigneter Weise auf jene Werte begrenzt,
die relevant im Hinblick auf die Charakteristik der be
treffenden zu überprüfenden Handschrift sind.
Der Ausgang des Wandlers 14 für den quadratischen Mittel
wert wird einem Digitalrecorder 15 zugeführt, der dazu
dient, jenen Ausgang als einen solchen zu speichern, der
charakteristisch für die Beanspruchungswellenaktivität
ist, welche durch die Erzeugung der Handschrift herge
stellt wurde.
Es wird angenommen, daß der Ausgang des quadratischen
Mittelwertbildners 14, der im Digitalrecorder 15 gespei
chert wird, repräsentativ ist für die Echtheit einer
Handschrift, und die erfindungsgemäße Anordnung kann
demgemäß benutzt werden, um zu bestimmen, ob eine später
hergestellte Handschrift, die ähnlich aussieht, ebenfalls
authentisch ist oder eine Fälschung darstellt, d. h. ob
die Handschriften einen gemeinsamen Autor haben. Demgemäß
wird die spätere Handschrift auf der gleichen Oberfläche
der Stahlplatte 10 erzeugt, wobei der gleiche Schreibstift
13 benutzt wird. Die durch die folgende Handschrift er
zeugte Beanspruchungswellenaktivität wird durch den qua
dratischen Mittelwertsbildner 14 in der gleichen Weise
verarbeitet wie die ursprüngliche Handschrift, bevor eine
Aufzeichnung durch den Digitalrecorder 15 erfolgt. Die
Ausgangssignale des Digitalrecorders 15, die der ur
sprünglichen und nachfolgenden Handschrift entsprechen,
werden einer Kreuzkorrelationsstufe 16 zugeführt, die die
Signale vergleicht und eine Anzeige des Ausmaßes der
Übereinstimmung dazwischen liefert.
Damit ein Vergleich der Beanspruchungswellenaktivitäten
der beiden Handschriften durchgeführt werden kann, soll
ten jene Handschriften durch die gleichen Schreibstifte auf
gleichen oder gleichartigen Platten hergestellt werden.
So kann die zweite Handschrift auf der gleichen Oberfläche
der gleichen Platte 10 unter Benutzung des gleichen
Stifts 13 hergestellt werden, oder statt dessen kann eine
hiermit identisch ausgebildete Oberfläche eines identi
schen Körpers benutzt werden und ein völlig gleichartig
ausgebildeter Stift.
Selbst wenn beide Handschriften einen gemeinsamen Autor
haben, besteht die Wahrscheinlichkeit, daß gewisse Abwei
chungen dazwischen bestehen, und diese Abweichungen kön
nen durch die Korrelationsstufe 16 zugestanden werden.
Der Faktor, der jedoch mit der größten Wahrscheinlichkeit
einen Unterschied liefert, ist die Zeit. Da dies so ist,
wird vorzugsweise der quadratische Mittelwertbildner 14
mit geeigneten Mitteln vorgesehen, um eine begrenzte Ein
stellung seines Ausgangs gegenüber der Dauer der späteren
Handschrift zu ermöglichen, so daß gleiche Handschriften
innerhalb einer gleichen Zeitperiode überprüft werden
können. Eine solche Zeitveränderung könnte durch Digitali
sierung des Signals erreicht werden, welches sich auf
die folgende Handschrift bei einer hohen Abtastrate be
zieht, so daß ein übermäßiger Anteil der Information auf
gezeichnet wird, und dann kann die gewählte Zahl regulär
angeordnet er Informationsextrakte zum Zweck des Ver
gleichs herangezogen werden. Eine Digitalisierung kann
erreicht werden unter Benutzung eines Aufzeichnungsgerä
tes für ein Übergangsereignis, welches für eine "Vor-
Triggerung" eingestellt ist, so daß der Vorgang des Auf
legens des Bleistifts 13 auf die Stahlplatte 10 die ent
sprechende Folge triggert.
Wenn demgemäß ein gewisses Ausmaß von Ungenauigkeiten
zwischen den Signalen der beiden Handschriften zugelassen
wird, dann kann dennoch die Erfindung zwischen einer
authentischen und einer gefälschten Handschrift unter
scheiden.
Bei den in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Anordnung
vorgenommenen Versuchen, hat man versucht, unter Be
nutzung des Schreibstifts 13 und der Stahlplatte 10 eine Un
terschrift zu fälschen, die durch den Digitalrecorder 15
aufgezeichnet worden war. Diese Versuchsreihen erzeugten
Unterschriften, die visuell außerordentlich ähnlich der
authentischen Unterschrift waren, jedoch zeigte die
Kreuzkorrelationsstufe 16 an, daß nur eine sehr kleine
Übereinstimmung zwischen der authentischen und der ge
fälschten Unterschrift bestand. Weitere Versuche haben
gezeigt, daß die erfindungsgemäße Anordnung ein hohes
Maß an Übereinstimmung der gelieferten Ergebnisse zeig
te.
Durch die Erfindung wird demgemäß eine Anordnung
geschaffen, durch die zwischen authenti
schen und gefälschten Handschriften unterschieden werden
kann. Die Erfindung basiert auf Charakteristiken in den
Handschriften, die nicht direkt verknüpft sind mit der
visuellen Erscheinung.
Da dies so ist, sieht sich der Fälscher bei der Erzeugung
einer nachgemachten Handschrift sehr viel größeren
Schwierigkeiten gegenübergestellt als dies der Fall ist,
wenn nur eine visuelle Übereinstimmung erzeugt werden
muß. Selbst wenn ein Fälscher in der Lage wäre, eine
Kopie der Beanspruchungswellenaktivität zu erlangen, die
einer gegebenen Handschrift zugeordnet ist, würde die
Duplizierung jener Beanspruchungswellenaktivität sich als
äußerst schwierig, wenn nicht als unmöglich erweisen.
Wie oben erwähnt, kann die erfindungsgemäße Anordnung
benutzt werden, um eine visuelle Version einer gegebenen
Handschrift zu erzeugen, nur wenn dies gewünscht wird. Es
kann jedoch erforderlich sein, eine visuelle Version der
Handschrift als zusätzliche Sicherungsmaßnahme vorzuse
hen, so daß die Handschrift durch herkömmliche Koordina
tenvergleichssysteme überprüft werden kann. Stattdessen
kann es auch erwünscht sein, eine nicht sichtbare Version
einer gegebenen Handschrift zu erzeugen, wenn die
spezielle Handschrift in Form eines Geheimwortes oder von
Geheimworten vorliegt. Auch dies wäre eine zusätzliche
Sicherheitsmaßnahme, da jeder Fälscher das Geheimwort
oder die Geheimworte und außerdem die Beanspruchungs
wellenaktivität aufdecken müßte, die der Handschrift zu
geordnet sind.
Der Anteil der Software, die für die Kreuzkorrelations
stufe 16 erforderlich ist, um einen wirksamen Vergleich
durchzuführen, ist klein im Vergleich mit jener Software,
die bei den herkömmlichen Koordinatenhandschrifterken
nungssystemen benötigt wird. Da dies so ist, kann eine
Handschrifterkennungsanordnung gemäß der Erfindung ver
gleichsweise billig und einfach hergestellt werden, so
daß der Weg frei ist für eine weitgehende Anwendung. Tat
sächlich kann die Kreuzkorrelationsstufe 16 auf einer
vergleichsweise billigen elektronischen Hardware auf
bauen, beispielsweise ladungsgekoppelten Vorrichtungen,
die Korrelationsberechnungen sehr schnell anstelle einer
Software durchführen können.
Claims (4)
1. Schaltungsanordnung zur Handschriftenverifikation von auf
einer Schreibplatte (10) mittels eines Schreibstiftes (13)
aufgezeichneten Schriftproben durch Vergleich mit vorher in
gleicher Weise aufgezeichneten und gespeicherten Original
schriftzügen unter Ausnutzung der beim Schreiben erzeugten Bean
spruchungswellencharakteristik,
dadurch gekennzeichnet, daß an der akustisch von einem Träger
isolierten (11) Schreibplatte (10) ein akustischer Resonanzemis
sionswandler (12) festgelegt ist, um die akustischen Emissionen
beim Schreiben festzustellen und in einem Speicher (15) zu
speichern, und daß die gespeicherten akustischen Emissionen der
Originalschriftzüge mit den akustischen Emissionen der Schrift
probe in einer Kreuzkorrelationseinheit (16) verglichen werden.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der akustische Resonanzemissions
wandler (12) eine Beanspruchungswellenaktivität bei Frequenzen
überwacht, die im Bereich von 100 kHz liegen.
3. Schaltungsanordnung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (14) vorgesehen sind, um
während eines begrenzten Bereichs die Dauer der Beanspruchungs
wellenaktivität zu ändern, die durch die Erzeugung der aufein
anderfolgenden handschriftlichen Niederschriften erzeugt werden,
um eine Anpassung der Dauer hiervon an die Dauer der Beanspru
chungswellenaktivität zu ermöglichen, die durch die Erzeugung
der ersten Handschrift geliefert wurde.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Resonanzemissionswandler (12)
eine amplitudenmodulierte Einzelfrequenzausgangsspannung er
zeugt, die einem Wandler (14) zugeführt wird, um einen quadra
tischen Mittelwert zu liefern, der als Umhüllungskurve einer
akustischen Aktivität demoduliert wird.
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