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Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung eines Tiefdruckmusters Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Echtheitsprüfung eines gedruckten
Dokuments, etwa eines Zertifikats, eines Sicherheitsaufklebers o. dgl.
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Wertpapiere oder Dokumente, wie Banknoten, Aktienzertifikate, Sicherheitsmarken
und dgl. werden derzeit nach einem Tiefdruckverfahren gedruckt, bei dem Druckfarbe
auf die Oberfläche eines Druckzylinders oder dgl. aufgetragen wird, in dessen Mantel
fläche Rillen und Punkte eingeätzt sind, in denen sich die Druckfarbe sammelt. Beim
Auftrag auf eine Papierbahn o.dgl. bildet die Druckfarbe erhabene Punkte und Erhebungen
bzw. Wülste auf dem Papier, deren Höhe und mithin Dunkelheitsgrad sich entsprechend
der Tiefe des zugeordneten Punkts bzw. der zugeordneten Rille auf der geätzten Druckplattenfläche
ändert. Da Dokumente dieser Art häufig gefälscht werden ist die Notwendigkeit für
eine einfache, zuverlässige und billige Möglichkeit für die Echtheitsbelegung oder
Echtheitsprüfung von im Tiefdruck hergestellten Dokumenten, wie Banknoten und Aktienzertifikalte,
offensichtlich.
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Die US-PS 3 599 15) beschreibt ein Verfahren zur Echtheitsbelegung
ode -prüSung bei einem in Tiefdruck hergestellten Dokument, bei welchen ein Teil
des Drucks im Tiefdruckverfahren mit rnagiietischer Druckfarbe ausgeführt ist. Zum
Ablesen wird die Druckfarbe durch eiri Magnetfeld gesättigt und dann unter einem
Magnetlesekopf hindurchgeführt, der ein elektrisches Signal erzeugt, dessen Amplitude
in Abhängigkeit von der Höhe, d.h. Auftragsdicke der vom Lesekopf überstrichenen
magnetischen Druckfarbe variiert.
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Dieses Signal kann dalm mit einem Norm- oder Bezugssignal verglichen
werden, um das Dokument als echt zu bestätigen oder es zurückzuweisen.
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Nach diesem Verfahren können gerälschte Dokumente festgestellt werden,
die zwar in Tiefdruck ausgerührt sind, bei denen jedoch nicht genau die richtige
Menge an magnetischer Druckfarbe an genau den richtigen Stellen vorhanden ist.
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Diese Fähigkeit wird jedoch in der Praxis selten wirklich benötigt}
da nahezu alle gefälschten Dokumente nicht in Tiefdruck ausgeführt sind, so daß
sie durch eine einfache Prüfung, ob sie Tiefdruck aufweisen oder nicht, erkannt
werden können. Da außerdem erwartet werden kann, daß der Fälscher größere Schwierigkeiten
bei der Beschaffung und beim Drucken der richtigen magnetischen Druckfarbe hat,
so daß der Lesekopf ein Signal mit über bzw. unter einem bestimmten Wert liegender
Amplitude erzeugt, können praktisch alle gefälschten Dokumente dadurch erkannt werden,
daß das Vorhandensein von magnetischer Druckfarbe in ausreichend großen, für den
Fälscher schwierig herzustellenden Volumina festgestellt wird. Die hoch entwickelten,
komplexen und ziemlich aufwendigen Möglichkeiten der in der genannten Patentschrift
beschriebenen Vorrichtung sind daher zum großen Teil unnötig.
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Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, ein vergleichsweise
einfaches Verfahren und eine Vorrichtung zur ~ileI v'- nenn uer genannten Art, zum
Schutz von Produkten gegen unberechtigte Nachahmer und dgl. zu schaffen.
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In der Parallelanmeldung P vom gleichen Tag sind eine Vorrichtung
und ein Verfahren beschrieben, bei denen beim überstreichen eines in Tiefdruck mit
magnetischer Druckfarbe ausgeführten Dokuments durch einen Magnetkopf auf einem
ein oder mehrere elektrische Signale mit über einem vorgegebenen Werft liegender
Amplitude erzeugt werden, durch welche eine Anzeige geliefert werden kann, daß das
geprüfte Dokument echt ist. Das Verfahren und die Vorrichtung gemäß dieser Parallelanmeldung,
auf deren Inhalt hiermit Bezug genommen wird, sind zwar in vielen Fällen zweckmäßiger
als die kompliziertere Anordnung gemäß der genannten USA-Patentschrift, doch sind
sie in manchen-Anwendungsfällen dem Nachteil unterworfen, daß ein erheblicher Teil
der festzustellenden magnetischen Druckfarbe durch Abrieb bei der Handhabung des
Dokuments abgetragen worden sein kann, so daß sich unter Umständen eine falsche
Anzeige ergibt.
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In der weiteren Parallel anmeldung P ("Sicherheitsaufkleber") vom
gleichen Tag ist ein Aufkleben beschrieben, der zur Echtheitsbelegung an einem Erzeugnis
angebracht werden kann. Der Aufkleben gemäß dieser Parallelanmeldung, auf die ebenfalls
Bezug genommen wird, weist eine Anzahl von dicht nebeneinander angeordneten Balken
aus vorzugsweise magnetisierbarer Tiefdruckfarbe auf, die schwierig zu fälschen
und leicht mit Hilfe eines tragbaren Detektors, wie er in der zuerst genannten Parallelanmeldung
beschrieben ist, festzustellen sind. Obgleich mittels dieses Aufklebers die Echtheitsbelegung
einer Vielzahl verschiedener Erzeugnisse möglich ist, hat sich der Aufkleber für
die Echtheitsbelegung von Schallplatten,
Tonbändern und Kassetten
als besonders vorteilhaft erwiesen.
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Bei der hier zu erläuternden Erfindung dagegen ist vorgesehen, akustische
bzw. Schallenergie auf ein akustisches Beugungs- oder Brechungsschema zu richten,
das beispielsweise aus mehreren parallelen Balken von Tiefdruckfarbe auf einem Dokument,
Aufkleber o.dgl. bestehen kann, wie es z.B. in der zweitgenarrnten Paralielanmeldung
beschrieben ist. Das durch die Ausbreitung der akustischen Energie durch das Tiefdruck-Gittermuster
erzeugte Brechungsschema wird zur Echtheitsbelegung des Dokuments festgestellt.
Im Gegensatz zum vorher genannten Verfahren und zur entsprechenden Vorrichtung ist
bei der Erfindung nicht notwendigerweise die Verwendung einer spezielle/magnetischen
Druckfarbe erforderlich, vielmehr kann die Erfindung auf gewöhnliche Tiefdruckfarbe
oder als zusätzliche Echtheitsprüfung bei Balken aus magnetischer Druckfarbe in
Verbindung mit dem vorher genannten Verfahren und der betreffenden Vorrichtung angewandt
werden. Da das akustische Brechungsschema' das durch den Durchtritt von Schallenergie
durch ein aus aufgedruckten Tiefdruckbalken bestehendes Gitter erzeugt wird, auch
dann auftritt, wenn der größte Teil der Tiefdruckfarbe durch Abrieb abgetragen worden
ist, sind die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren weniger
empfindlich als die oben genannten Lösungen, bei denen magnetische Druckfarbe verwendet
und die Echtheit des Dokuments durch das Zusammenwirken dieser magnetischen Druckfarbe
mit einem Magnetfeld bestätigt wird.
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Im folgenden ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine scirematische Darstellung einer Vorrichtung
mit Merkmalen nach der Erfindung, bei welcher
die Ausbreitung von
Schallenergie durch ein bestimmtes Brechungsschema beeinflußt wird, das durch auf
einem Dokument vorgesehene parallele Balken aus- Tiefdruckfarbe gebildet ist, wobei
das so gebildete Brechungsschema ein Anzeigesignal für die Echtheit des Dokuments
bestimmt, und Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines mit aufgedruckten, parallelen
Balken aus Tiefdruckfarbe versehenen Aufklebers, der sich zur Anbringung an einem
zu prüfenden Erzeugnis, etwa einer Schallplattenhülle, einer Tonbandkassette o.dgl.
eignet.
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In Fig. 1 ist eine Vorrichtung mit Merkmalen nach der Erfindung schematisch
dargestellt. Eine herkömmliche Schallenergiequelle 20 erzeugt Schallwellen, vorzugsweise
im Frequenzband zwischen 500 kHz und 750 kHz. Diese Energie wird durch ein herkömmliches
Leitstück 22 auf eine Anzahl paralleler Balken aus Tiefdruckfarbe gerichtet, die
auf ein Dokument 24 o.dgl. aufgedruckt sind.
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In Fig. 2 ist ein derartiges Dokument in Form eines Aufklebers 26
dargestellt, der vier dicht nebeneinander angeordnet, parallele Balken aus Tiefdruckfarbe
sowie ein kompliziertes Schnörkelmuster 30 aufweist, das ebenfalls schwierig zu
fälschen ist und eine Sichtprüfung ermöglicht.
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Zwei aufgedruckte Bereiche 52 und 34 können zur optischen Ausrichtung
des Aufklebers zwecks Anbringung an einem Erzeugnis benutzt werden.
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Wie in der zweitgenannten Parallel anmeldung erläutert, ist der Aufkleben
26 vorzugsweise an seiner Rückseite mit einem Klebmittel zur Anbringung an einem
Erzeugnis, etwa einer "chalLplattenhtille, einer Kassette oder einem Tonband, beschichtet.
Im
Fall einem Schallplattenhülle kann der Aufkleber in der Weise angebracht werden,
daß er die Entnahmeöffnung für die Schallplatte vewschließt. Für die beschriebene
Echtheitsprilfung mittels akustischer bzw. Schallenergie hat sich eine Breite von
0,) mm für jeden der parallelen Balken und ein gleich großer Abstand zwischen den
Balken als zufriedenstellend erwiesen.
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Die Laufgeschwindigkeit der Schallwelle hängt vom Mittelwert des Moduls
und der Dichte des Materials ab. Infolgedessen tritt ein erheblicher Unterschied
zwischen den Übertragungen durch einen Tiefdruckbalken und durch die Grundschicht
auf, wobei ein Dämpfungsfaktor von 2 und 2,5 als wünschenswert und ausreichend angesehen
wird> um eine Brechung bzw. Beugung der aus dem Papier austretenden und auf einen
herkömmlichen Wandler 38 fallenden Wellenform zu erreichen. Der Wandler 38 erzeugt
ein elektrisches Signal, das durch entsprechende Einrichtungen auf eine Detektorschaltung
40 zur Bestimmung des Brechungsschemas übertragen wird, welche eine Anzeige der
Echtheit oder Unechtheit des die parallelen Balken aus Tiefdruckfarbe tragenden
Dokuments liefert. Die Schaltung 40 kann eine beliebige von verschiedenen herkömmlichen
Schaltungen sein, die derzeit zur Auswertung der durch optische und andere Brechungsschemata
erzeugten Signale nach Umwandlung in entsprechende elektrische Signale benutzt werden.
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Zusammenfassend wurde mit der Erfindung somit ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Echtheitsprüfung eines gedruckten Dokuments, etwa eines Zertifikats,
eines Sicherheitsaufklebers und dgl., geschaffen, wobei Schallenegie auf ein auf
dem Dokument gebiJ(etes akustisches Beugungs- odet Brechungsmuster in Form von parallelen
Balken aus Tiefdruck farbe gerichtet unl das durch die Ausbteitung der Energie durch
das Tiefdruckgitter erzeugte BIechungsschema zur' Be -stätigung detF Echtheit des
Dokuments üestgestel L wird.