DE3520033C2 - Einrichtung zur Abschirmung elektromagnetischer Strahlung in mindestens zwei Wellenlängenbereichen - Google Patents
Einrichtung zur Abschirmung elektromagnetischer Strahlung in mindestens zwei WellenlängenbereichenInfo
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- H05K9/0088—Electromagnetic shielding materials, e.g. EMI, RFI shielding comprising a plurality of shielding layers; combining different shielding material structure
Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Abschirmung
elektromagnetischer Strahlung in mindestens zwei
Wellenlängenbereichen.
Auf verschiedenen Gebieten der Technik ist es von
Bedeutung, Mittel vorzusehen, durch die elektromag
netische Strahlung abgeschirmt werden kann. Im Be
reich der Hochfrequenztechnik werden beispielsweise
Abschirmelemente verwendet, die aus Blech geformt
sind. Solche Abschirmelemente dienen dazu, einen vor
gegebenen Bereich gegenüber einfallender elektro
magnetischer Strahlung abzuschirmen. Ferner ist es
auch bekannt, Bereiche, die selbst als elektromag
netische Strahlungsquelle wirken, mit einem Abschirm
element zu umgeben, so daß keine elektromagnetische
Strahlung nach außerhalb des abgeschirmten Bereiches
gelangen kann.
Es gibt auch Fälle, bei denen es erwünscht ist, eine
Einrichtung, die selbst als Strahlungsquelle mit einer
Strahlung in einem ersten Wellenlängenbereich wirkt,
so abzuschirmen, daß nach außerhalb der Abschirmung
möglichst wenig Strahlung in diesem Wellenlängenbe
reich abgegeben wird, und auch so abzuschirmen, daß
auf die Abschirmung auffallende Strahlung in einem
zweiten Wellenlängenbereich möglichst wenig reflek
tiert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ein
richtung zur Abschirmung elektromagnetischer Strah
lung in mindestens zwei Wellenlängenbereichen zu
schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kenn
zeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Wenn die erfindungsgemäße Abschirmeinrichtung zwischen
einer ersten Strahlungsquelle, die Strahlung in mindestens
einem ersten Wellenlängenbereich aussendet, und einer
zweiten elektromagnetischen Strahlungsquelle, die Strah
lung in mindestens einem zweiten Wellenlängenbereich aus
sendet, angeordnet ist, so ergeben sich grundsätzlich
die folgenden Verhältnisse.
Zur Vereinfachung der Erläuterung wird im folgenden
davon ausgegangen, daß die erste Strahlungsquelle
elektromagnetische Strahlung in einem ersten Wellen
längenbereich und die zweite Strahlungsquelle elektro
magnetische Strahlung in einem zweiten Wellenlängen
bereich aussendet.
Von der ersten Strahlungsquelle ausgesandte Strahlung
gelangt auf die der ersten Strahlungsquelle zugewandten
Oberflächen der ersten und zweiten Abschirmelemente.
Diese Oberflächen werden im folgenden als Vorderflächen
bezeichnet. Da die ersten Abschirmelemente in diesem
Wellenlängenbereich absorbierende Eigenschaften auf
weisen, wird die direkt ihre Vorderflächen beauf
schlagende elektromagnetische Strahlung entsprechend
ihrem Absorptionsvermögen absorbiert. Die ersten Ab
schirmelemente sind nebeneinander und voneinander be
abstandet angeordnet. Infolgedessen kann elektromag
netische Strahlung von der ersten Strahlungsquelle
durch die Zwischenräume zwischen den ersten Abschirm
elementen hindurchgelangen und auf zweite Abschirm
elemente auftreffen. Diese zweiten Abschirmelemente
weisen im ersten Wellenlängenbereich ein Reflexions
vermögen auf. Da die zweiten Abschirmelemente so ange
ordnet sind, daß wenigstens ein Teil erster elektro
magnetischer Strahlung von ihnen reflektiert und auf
die ersten Abschirmelemente gelenkt wird, wird infolge
dessen die erste elektromagnetische Strahlung, die
durch die Zwischenräume zwischen den ersten Abschirm
elementen hindurchgeht und auf die zweiten Abschirm
elemente auftrifft, zumindest teilweise zu den ersten
Abschirmelementen gelenkt und von diesen absorbiert.
Somit können die ersten Abschirmelemente nicht nur
die direkt auf sie auffallende erste elektromagnetische
Strahlung absorbieren, sondern auch noch zusätzlich
den Anteil der ersten elektromagnetischen Strahlung,
der durch die zweiten Abschirmelemente zu den ersten
Abschirmelementen hin umgelenkt wird.
Die zweiten Abschirmelemente weisen im zweiten Wellen
längenbereich ein geringes Emissionsvermögen für
elektromagnetische Strahlung auf, so daß infolge
dessen die zweite elektromagnetische Strahlung, die
von der zweiten Strahlungsquelle ausgesandt wird und
die der zweiten Strahlungsquelle zugewandten Ober
flächen der zweiten Abschirmelemente beaufschlagt,
nicht durch die Abschirmung hindurch gelangt. Diese
Oberflächen werden im folgenden als Rückseiten be
zeichnet.
Durch die im Rahmen der Erfindung vorgesehene Kombi
nation der besonderen Anordnung der ersten und zweiten
Abschirmelemente relativ zueinander wird erreicht,
daß ein Flächenbereich der erfindungsgemäßen Abschir
mung erste elektromagnetische Strahlung abschirmt,
welcher größer als die Gesamtfläche der ersten Ab
schirmelemente ist, welche direkt mit erster elektro
magnetischer Strahlung beaufschlagt werden. Infolge
dessen ist es möglich, die Gesamtoberfläche der ersten
Abschirmelemente, welche zu der ersten Strahlungs
quelle weist, relativ klein zu halten, so daß von
den ersten Abschirmelementen ausgesandte Strahlung,
beispielsweise Strahlung im zweiten Wellenlängenbe
reich bzw. insbesondere Wärmestrahlung gering bleibt.
Somit läßt sich die erfindungsgemäße Abschirmein
richtung besonders gut, wie es im Rahmen der Erfindung
vorgesehen ist, zum Abschirmen eines Infrarotstrahlung
aussendenden Gegenstandes verwenden,
welcher mit einem Strahlungsbündel elektromagnetischer
Strahlung in einem zweiten Wellenlängenbereich, wie
im Gigaherzbereich bzw. im Zentimeterbereich
abgetastet wird, wobei insgesamt von der Abschirmung
eine möglichst geringe Emission von Strahlung in dem
zweiten Wellenlängenbereich vorliegen soll. Bei der
militärischen Tarnung liegen solche Verhältnisse vor.
Die zu der ersten Strahlungsquelle weisenden Vorder
flächen der ersten und zweiten Abschirmelemente sollten
so geformt sein, daß insbesondere möglichst viel von
den zweiten Abschirmelementen reflektierte erste elektro
magnetische Strahlung zu den ersten Abschirmelementen
gelenkt wird, um von diesen absorbiert zu werden. So
ist es im Rahmen der Erfindung bevorzugt, wenigstens
einen Bereich der zu der ersten Strahlungsquelle weisenden
Oberflächen der zweiten Abschirmelemente konkav
auszubilden, um möglichst viel erste elektromagnetische
Strahlung zu den ersten Abschirmelementen zu lenken.
Welches Material verwendet wird, um die absorbierenden
Eigenschaften im ersten Wellenlängenbereich bei den
ersten Abschirmelementen zu erhalten, hängt von dem
gewählten Wellenlängenbereich ab. Beispielsweise sind
für den Bereich der Zentimeterwellen Graphit und
Kohlenstoff oder solche Materialien enthaltendes
Material geeignet, da diese einen kleinen spezifischen
Leitwert aufweisen. Es ist auch möglich, für die ersten
Abschirmelemente einen Kern vorzusehen, der mit dem
entsprechenden absorbierenden Material beschichtet ist.
Ferner eignen sich zum Erzielen der absorbierenden
Eigenschaften Materialien mit hoher spezifischer Perme
abilität, wie z. B. Ferrit oder Ferrit enthaltendes Material.
Das für die zweiten Abschirmelemente zu verwendende
Material im Hinblick auf das geringe Emissionsver
mögen in dem zweiten Wellenlängenbereich hängt von
der Lage dieses Wellenlängenbereiches innerhalb
des Strahlungsspektrums ab. Für den Bereich der
Infrarotstrahlung ist erfindungsgemäß vorgesehen,
zur Bildung eines zweiten Abschirmelementes einen
Träger zu verwenden, der eine metallisierte Oberfläche
aufweist, die, wenn dieses erwünscht ist,
erfindungsgemäß mit einer im Infraroten durch
lässigen Farbe versehen ist. Es kann
auch ein Träger verwendet werden, der eine metall
bedampfte Oberfläche aufweist, die, wenn dieses er
wünscht ist, erfindungsgemäß mit einer im Infraroten
durchlässigen Farbe versehen ist. Die Verwendung
dieser Farben ermöglicht den zweiten Abschirmelementen
im sichtbaren Wellenlängenbereich ein erwünschtes
Aussehen zu geben, ohne die Emission im
Infraroten wesentlich zu erhöhen.
Im Rahmen der Erfindung kann es auch vorgesehen sein,
die Zwischenräume zwischen den ersten und zweiten
Abschirmelementen mit einem Material zu füllen, welches
gleichzeitig als Träger für die ersten und zweiten
Abschirmelemente dient. Welches Material hierfür
auszuwählen ist, hängt von den ersten und zweiten
Wellenlängenbereichen ab. Im Falle von Zentimeterwellen
und Infrarotstrahlung können beispielsweise
PVC oder Polyäthylen als Trägermaterial verwendet
werden.
Vorzugsweise sind die ersten und zweiten Abschirm
elemente derart angeordnet, daß bei senkrechter
Projektion jeweils ein erstes Abschirmelement mindestens
ein zweites Abschirmelement in der Projektionsebene
wenigstens teilweise überlappt. Vorzugsweise weisen
die ersten und zweiten Abschirmelemente eine geringe
Dickenabmessung auf, wodurch das Gesamtgewicht der er
findungsgemäßen Abschirmeinrichtung verringert werden
kann. Ferner können im Rahmen der Erfindung die
elektromagnetischer Strahlung in mindestens dem ersten
Wellenlängenbereich ausgesetzten Oberflächen der
ersten und/oder zweiten Abschirmelemente gebogen sein,
wobei vorzugsweise die zu den ersten Abschirmelementen
weisende Oberfläche der zweiten Abschirmelemente zu
mindest teilweise konkav ist.
Es ist auch möglich, die ersten und/oder zweiten Ab
schirmelemente in der Form ebener Platten auszubilden,
wobei diese ebenen Platten rechteckförmig sein können.
Eine bevorzugte Anordnung in diesem Fall oder wenn
allgemein die ersten und zweiten Abschirmelemente
länglich ausgebildet sind, besteht darin, die zweiten
Abschirmelemente parallel zueinander und die ersten
Abschirmelemente quer zu den zweiten Abschirmelementen
anzuordnen. Es ist auch möglich, erste
und zweite Abschirmelemente jeweils zu Gruppen zusammen
zufassen, so daß jeweils einer Gruppe von ersten Ab
schirmelementen eine Gruppe von zweiten Abschirmele
menten zugeordnet ist. Diese Gruppierungen von einander
zugeordneten Abschirmelementen ergeben Abschirmmodule,
die in unterschiedlicher Orientierung angeordnet sein
können.
Gemäß einem Gedanken der Erfindung können die ersten
Abschirmelemente in einer ersten Ebene angeordnet
sein, und die ersten und zweiten Abschirmelemente
können auch an einem gemeinsamen Tragelement ange
bracht sein.
Wenn es erwünscht ist, daß die Abschirmeinrichtung
nach der Erfindung insgesamt nicht starr ist, werden
die ersten und zweiten Abschirmelemente unter
Bildung einer doppelten Netzanordnung miteinander
verbunden, wobei die ersten Abschirmelemente aus
schließlich einem ersten Netz und die zweiten Ab
schirmelemente sowohl dem ersten als auch einem
zweiten Netz zugeordnet sind. Die ersten und zweiten
Abschirmelemente können entweder an den Netzen be
festigt werden, oder es ist auch im Rahmen der Er
findung möglich, die ersten und zweiten Abschirm
elemente in die ihnen zugeordneten Netze einzu
knüpfen.
Vorzugsweise weisen die zweiten Abschirmelemente
über ihre gesamte, zu den ersten Abschirmelementen
weisende Oberfläche in dem mindestens zweiten Wellen
längenbereich ein geringes Emissionsvermögen auf.
Es ist auch vorgesehen, die
zweiten Abschirmelemente als Flächenbereiche einer
einstückigen Oberfläche auszubilden. Dies kann bei
spielsweise dadurch geschehen, daß auf einer Ober
flächenseite eines Trägers ein Profil derart ausge
bildet wird, daß dieses Profil den zu den ersten
Abschirmelementen weisenden Oberflächen der zweiten
Abschirmelemente entspricht. Die Profiloberfläche
kann dann mit einem Material beschichtet werden,
welches die erwünschten Eigenschaften in den je
weiligen Wellenlängenbereichen aufweist. Statt
eines starren Trägers, welcher dieses Oberflächen
profil aufweist, kann auch eine Kunststoffolie ge
eigneter Dicke mit der erwünschten Profiloberfläche
ausgebildet werden. Aufgrund der Profilstruktur er
hält die Kunststoffolie eine gewisse Steifigkeit,
ohne insgesamt starr zu sein. Selbstverständlich
ist zu berücksichtigen, daß möglichst weitgehend
die relative Lage zwischen den ersten und zweiten
Abschirmelementen im Raum beibehalten wird, bei
welcher die günstigsten Abschirmverhältnisse er
zielt werden.
Ferner ist auch vorgesehen, daß sich
benachbarte, zweite Abschirmelemente berühren können.
Wenn sich alle einander benachbarten zweiten Ab
schirmelemente miteinander berühren, wie es auch er
findungsgemäß vorgesehen sein kann, so bilden die zwei
ten Abschirmelemente eine geschlossene Oberfläche.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegen
standes sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Aus
führungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
Figuren näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Teilschnittdarstellung einer ersten
Ausführungsform nach der Erfindung,
und
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Teil der ersten Aus
führungsform gemäß Fig. 1.
In Fig. 1 sind die Abschirmelemente 1 in der Form von
Platten dargestellt; sie können jedoch auch eine
andere Formgebung aufweisen. Die Abschirmelemente 1
haben eine Vorderseite 10, die zu einer Strahlungs
quelle (nicht dargestellt) weist, welche in mindestens
einem ersten Wellenlängenbereich erste elektromagnetische
Strahlung aussendet. Die Rückseite der ersten Abschirm
elemente 1 ist mit 11 bezeichnet.
Zweite Abschirmelemente 2 sind bei dieser Ausführungs
form zickzackförmig angeordnet und weisen jeweils eine
Vorderfläche 20 auf, die zu der ersten Strahlungsquelle
weist. Die Rückfläche 21 weist in Richtung einer zweiten
Strahlungsquelle (nicht dargestellt), die zweite elektro
magnetische Strahlung in mindestens einem zweiten Wellen
längenbereich aussendet.
Die ersten und zweiten Abschirmelemente 1 bzw. 2
sind mit Abstand in Richtung der einfallenden ersten
Strahlung angeordnet.
Die Enden der zweiten Abschirmelemente,
die hinter den ersten Abschirmelementen 1 liegen,
sind an der Stelle 35 miteinander verbunden.
Zwei benachbarte Verbindungsstellen 35 sind je
weils über ein Verbindungsglied verbunden, welches
bei dieser Ausführungsform eine Kunststoffschnur 34
sein soll.
Jeweils benachbarte zweite Abschirmelemente 2 sind
an den Enden, denen kein erstes Abschirmelement gegen
überliegt, miteinander verbunden, wie bei der Stelle
32 angedeutet.
Die zu den Verbindungsstellen 32 weisenden Enden 31
der ersten Abschirmelemente 1 sind mit den ihnen
zugeordneten Verbindungsstellen 32 der zweiten Ab
schirmelemente 2 über Verbindungsglieder verbunden,
die auch hier Kunststoffschnüre 30 sein sollen.
Die Längenabmessung der Kunststoffschnur 34 zum Ver
binden der Verbindungsstellen 35 der zweiten Ab
schirmelemente 2 ist so bemessen, daß sie kleiner
als das Zweifache der Längenabmessung eines zweiten
Abschirmelementes 2 zwischen dessen Verbindungs
stellen 32 und 35 ist. Durch diese Dimensionierung
läßt sich diese dachförmige oder zickzackförmige
Anordnung der zweiten Abschirmelemente 2 erhalten,
wie sie Fig. 1 zeigt.
Die den Verbindungsstellen 32 der zweiten Abschirm
elemente 2 benachbarten Enden 31 der ersten Abschirm
elemente 1 sind über jeweils ein Verbindungsglied
miteinander verbunden, wobei auch hier das Verbindungs
glied eine Kunststoffschnur 30 sein soll.
Die Entfernung zwischen zwei benachbarten Verbindungs
stellen 32 der zweiten Abschirmelemente 2 ist genauso
groß wie der Abstand zweier benachbarter Verbindungs
stellen 35 der zweiten Abschirmelemente 2. Die Summe
der Längenabmessung der beiden Kunststoffschnüre 30
und der Abmessung zwischen den zwei Enden 31 eines
ersten Abschirmelementes 1 entspricht im wesentlichen
der Entfernung zwischen den zwei Verbindungsstellen 32,
so daß infolgedessen das erste Abschirmelement 1 ge
wissermaßen "gespannt" ist.
Wenn die Verbindung der zweiten Abschirmelemente an den
Verbindungsstellen 32 und 35 beweglich ist, so ergibt
sich insgesamt eine Struktur in der Form einer Netz
anordnung, wobei die ersten Abschirmelemente 1 und
ihre Kunststoffschnüre 30 ein erstes Netz und die
Verbindungsstellen 35 und die Kunststoffschnüre 34
ein zweites Netz ergeben, wobei die beiden Netze
durch die Anordnung der zweiten Abschirmelemente
2 voneinander beabstandet gehalten werden. Diese An
ordnung in der Form eines doppelten Netzes erlaubt,
die erfindungsgemäße Abschirmeinrichtung auf Wölbungen
anzuordnen.
Wenn statt der Kunststoffschnüre 30 und 34 starre
Elemente verwendet werden und die zweiten Abschirm
elemente 2 an ihren jeweiligen Verbindungsstellen
32 und 35 fest miteinander verbunden sind, so erhält
man eine starre Ausbildung, deren Steifigkeit von
der Steifigkeit der ersten und zweiten Abschirm
elemente 1 bzw. 2 und der Steifigkeit der Verbindungs
glieder abhängt.
Im folgenden soll die Wirkungsweise der in Fig. 1
gezeigten Abschirmeinrichtung kurz erläutert werden.
Von einer nicht dargestellten ersten Strahlungsquelle
geht erste elektromagnetische Strahlung aus, die senk
recht auf die Abschirmeinrichtung fällt. Der Anteil A
der ersten elektromagnetischen Strahlung trifft unmittel
bar auf die Vorderfläche 10 der ersten Abschirmelemente
1 auf. Der daran anschließende Anteil B tritt durch die
Zwischenräume zwischen den ersten Abschirmelementen 1
hindurch und gelangt auf die Vorderfläche 20 der zweiten
Abschirmelemente 2. Von diesen Vorderflächen 20 wird
die Strahlung in Richtung zu der rückwärtigen Fläche
11 der ersten Abschirmelemente 1 reflektiert. Somit
wird sowohl der direkte Anteil A als auch ein daran
anschließender Anteil B von den ersten Abschirmelementen
1 absorbiert. Ein an den Anteil B anschließender Anteil
C der ersten elektromagnetischen Strahlung wird eben
falls reflektiert, jedoch derart, daß die von der
Vorderfläche 20 reflektierte Strahlung nicht zu dem
ersten Abschirmelement 1 gelangt, sondern als diffuse
Strahlung insgesamt reflektiert wird.
Es ist deutlich zu erkennen, daß der von der erfindungs
gemäßen Einrichtung absorbierte Anteil der ersten
elektromagnetischen Strahlung größer ist als derjenige,
der direkt auf die ersten Abschirmelemente 1 auffällt.
Vorhergehend wurde der Verlauf der ersten elektro
magnetischen Strahlung nur im Hinblick auf die Anteile
A, B und C, d. h. also einen Teil der ersten elektro
magnetischen Strahlung beschrieben. Es ist offen
sichtlich, daß der Anteil A der ersten elektromag
netischen Strahlung auf beiden Seiten jeweils einen
Anteil B und an die Anteile B anschließend jeweils
einen Anteil C aufweist, wobei für diese Anteile B
und C die gleichen Überlegungen gelten.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf eine Ausführungs
form gemäß der Fig. 1, wobei erste Abschirmelemente
1 und Elemente 2′ vorgesehen sind, die jeweils vier
zweite Abschirmelemente 2 umfassen. Das zweite Element
2′ ist streifenförmig und zickzackförmig gebogen, so
daß jeder Abschnitt zwischen zwei Biegekanten ein
zweites Abschirmelement bildet. Die Verbindungsstellen
35 und 32 zweier benachbarter Abschirmelemente 2 sind
also Biegekanten.
Jeweils eine Gruppe von zwei ersten Abschirmelementen
1 und eine Gruppe von jeweils vier zweiten Elementen 2′
ist zu einer Gruppierung zusammengefaßt, wie dies in
Fig. 2 zu erkennen ist. Die ersten Abschirmelemente 1
sind über Verbindungsglieder 30 mit den jeweils be
nachbarten Biegekanten bzw. Verbindungsstellen von
zwei zweiten Abschirmelementen 2 verbunden. Vorzugsweise
sind jeweils zwei benachbarte Elemente 2′ auch
über nicht dargestellte Verbindungsglieder miteinander
verbunden. Wenn diese Verbindungsglieder entweder selbst
flexibel sind oder aber starr und an ihren Enden bewegbar
gehaltert sind, so ergibt sich eine Gesamtstruktur
in der Form eines doppelten Netzes. Die einzelnen Gruppierungen
aus ersten Abschirmelementen 1 und zweiten Elementen
2′ können ebenfalls durch Verbindungsglieder miteinander
verbunden werden, so daß, wenn diese Verbindungsglieder
ähnlich den Verbindungsgliedern 30 ausgebildet und ange
bracht sind, eine relative Beweglichkeit zwischen
einzelnen Gruppierungen aus ersten Abschirmelementen
1 und zweiten Elementen 2′ möglich ist.
Die Verbindung zwischen den einzelnen Elementen einer
Gruppierung und zwischen den jeweiligen Gruppierungen
sollte so sein, daß weitgehend die relative Lage
zwischen ersten Abschirmelementen 1 und zweiten
Elementen 2′ bzw. zweiten Abschirmelementen 2 im
Raum beibehalten wird, um optimale Abschirmergebnisse
zu erzielen.
Es ist offensichtlich, daß die im Rahmen der Erfindung
vorgesehene Doppelnetzstruktur wegen ihrer Beweglichkeit
äußerst gut geeignet ist, sich dem Verlauf von
Außenflächen eines abzuschirmenden Gegenstandes anzupassen.
Unter Zentimeterwellen sollen hier auch Wellenlängen
umfaßt werden, die kürzer als 1 cm sind.
Im militärischen Bereich sind die für eine Abschirmung
interessanten Wellenlängenbereiche der thermische Infra
rotbereich und der Radarbereich. Zur Tarnung im ersten
Bereich kann wirkungsvoll mit Metallpigmenten angereicherte
Farbe verwendet werden. Der übliche Anteil von 5 bis
50%, bezogen auf den Festkörpergehalt der Farbe, bewirkt mit
abnehmender Wellenlänge ein zunehmendes Reflexionsvermögen.
Erwünscht ist aber ein hohes Absorptionsvermögen
für Radarwellen. Geeignete Absorber hierfür verschlechtern
die Verhältnisse im thermischen Infrarotbereich, so daß
eine Erkennung in diesem Bereich möglich wird. Andererseits
ergeben sich für die Radarabsorption ungünstige
Verhältnisse, wenn Metallpigmentfarben auf die Radarabsorber
aufgebracht werden.
Es ist erkennbar, daß mit einer erfindungsgemäßen Abschirm
vorrichtung die vorhergehend genannten Schwierigkeiten
in hohem Maße verringert werden können. Bei einer erfindungs
gemäß ausgebildeten Abschirmeinrichtung wurde als
Meßergebnis erhalten, daß die Radardämpfung um 30%
höher lag als vom prozentualen Flächenanteil der radar
absorbierenden Abschirmelemente zu erwarten gewesen
wäre. Die radarabsorbierenden Abschirmelemente hatten
bei direkter Draufsicht einen Flächenanteil von ca. 40%,
wohingegen sich ein absorbierender Gesamtanteil von ca. 70%
ergab.
Es wird noch angemerkt, daß
die zweiten Abschirmelemente elektrisch beheizbar
sein können, wodurch die Abstrahlung der Ab
schirmeinrichtung beeinflußt werden kann.
Claims (14)
1. Einrichtung zur Abschirmung elektromagnetischer
Strahlung in mindestens zwei Wellenlängenbereichen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
richtung erste (1) und zweite (2), jeweils neben
einander angeordnete Abschirmelemente aufweist,
wobei die ersten Abschirmelemente voneinander beabstandet sind, daß
in mindestens einem ersten Wellenlängenbereich die
ersten Abschirmelemente (1) absorbierende und die
zweiten Abschirmelemente (2) reflektierende Eigen
schaften aufweisen, daß die zweiten Abschirmelemente
(2) mit Abstand von den ersten Abschirmelementen (1)
angeordnet sind derart, daß wenigstens ein Teil von
in mindestens dem ersten Wellenlängenbereich auf die
zweiten Abschirmelemente (2) auffallender elektro
magnetischer Strahlung auf die ersten Abschirmelemente
(1) reflektierbar und dort mindestens teilweise ab
sorbierbar ist, und daß die zweiten Abschirmelemente
(2) mindestens in den Oberflächenbereichen, die in
mindestens dem ersten Wellenlängenbereich reflektieren
de Eigenschaften aufweisen, in mindestens einem zweiten
Wellenlängenbereich ein geringes Emissionsvermögen auf
weisen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei senkrechter Projektion je
weils ein erstes Abschirmelement (1) mindestens ein
zweites Abschirmelement (2) in der Projektionsebene
wenigstens teilweise überdeckt.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, da
durch gekennzeichnet, daß die elektro
magnetischer Strahlung in mindestens dem ersten Wellen
längenbereich ausgesetzten Oberflächen der ersten und/
oder zweiten Abschirmelemente gewölbt sind.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
ersten und/oder die zweiten Abschirmelemente (1,2)
die Form von ebenen Platten aufweisen.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2 oder
4, dadurch gekennzeichnet, daß die
ebenen Platten rechteckförmig sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die ersten Abschirm
elemente (1) in einer Ebene angeordnet sind.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die
ersten und zweiten Abschirmelemente (1, 2) an
einem gemeinsamen Tragelement angebracht sind.
8 . Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die
ersten und zweiten Abschirmelemente (1, 2) unter
Bildung einer doppelten Netzanordnung miteinander
verbunden sind, wobei die ersten Abschirmelemente
(1) ausschließlich einem ersten Netz und die zwei
ten Abschirmelemente (2) sowohl dem ersten als
auch einem zweiten Netz zugeordnet sind.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die ersten Abschirm
elemente (1) mit dem ersten Netz verbunden sind
und daß jedes der zweiten Abschirmelemente (2)
mit dem ersten und auch mit dem zweiten Netz ver
bunden ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die ersten Abschirm
elemente (1) in das erste Netz und die zweiten
Abschirmelemente (2) in das erste und auch in das
zweite Netz eingebunden sind.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die
zweiten Abschirmelemente (2) wenigstens auf ihrer
jeweils zu den ersten Abschirmelementen (1) wei
senden Oberfläche zumindest teilweise mit einem
in dem mindestens zweiten Wellenlängenbereich
ein geringes Emissionsvermögen aufweisenden Material
beschichtet sind.
12 . Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die zwei
ten Abschirmelemente (2) über ihre gesamte, jeweils
zu den ersten Abschirmelementen (1) weisenden Ober
fläche in dem mindestens zweiten Wellenlängenbereich
ein geringes Emissionsvermögen aufweisen.
13. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens zwei zweite Abschirmelemente (2) von
Oberflächenbereichen eines gemeinsamen Tragelementes
gebildet sind.
14. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der mindestens erste Wellenlängenbereich im Giga
herzbereich und der mindestens zweite Wellenlängen
bereich im Infraroten liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853520033 DE3520033C2 (de) | 1985-06-04 | 1985-06-04 | Einrichtung zur Abschirmung elektromagnetischer Strahlung in mindestens zwei Wellenlängenbereichen |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3520033A1 DE3520033A1 (de) | 1986-12-04 |
DE3520033C2 true DE3520033C2 (de) | 1994-02-17 |
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DE (1) | DE3520033C2 (de) |
Families Citing this family (1)
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FR2873231B1 (fr) * | 2004-07-16 | 2006-08-18 | Ferrari S Tissage & Enduct Sa | Article textile |
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- 1985-06-04 DE DE19853520033 patent/DE3520033C2/de not_active Expired - Fee Related
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