DE3517077C1 - Verfahren zum Panzern der Ventilsitzflaeche eines thermisch und mechanisch hoch belastbaren sowie gegen Korrosion geschuetzten Gaswechselventils fuer eine schweroelbetriebene Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zum Panzern der Ventilsitzflaeche eines thermisch und mechanisch hoch belastbaren sowie gegen Korrosion geschuetzten Gaswechselventils fuer eine schweroelbetriebene BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Panzern der
Ventilsitzfläche eines thermisch und mechanisch hoch
belastbaren sowie gegen Korrosion geschützten Gaswechselventils für ein schwerölbetriebene Brennkraftmaschine,
wobei in eine umlaufende Vertiefung am Ventilteller ein vorzugsweise, aus einer Nickel- bzw. Kobaltbasis-Superlegierung
bestehendes Panzermateria! eingebracht und durch ein Umschmelzverfahren mit dem Ventilgrundmaterial verbunden wird und anschließend
an der dabei gebildeten Panzerschicht eine Ventilsitzfläche sowie eine Ventiltellerumfangsfläehe angeschliffen
werden.
Dieses Verfahren ist aus »Lasers In Modern Industry«, 1979, Artikel in Seiten 128 bis 134, »High Power
Laser Surface Treatment« bekannt. Die Panzerung eines Gaswechselventiles ist dort aus den Kapiteln »Valve
cladding« und »Valve alloying« in Verbindung mit den Fig. 4 bis 8 ersichtlich. Dabei wird in eine am Ventilteller
des Gaswechselventiles umlaufende Vertiefung eingebrachtes
Panzermaterial mittels eines Hochleistungs-Lasers mit den Ventilgrundmaterial verbunden, wobei
das Panzermaterial im Übergangsbereich mit dem Ventilgrundmaterial umgeschmolzen wird. Die Umschmelzzöne
beträgt dabei jedoch nur einige tausendstel Millimeter. Trotz dieser relativ innigen Verbindung des Panzermaterials
mit dem Ventilgrundmaterial kommt es an einem solchermaßen hergestellten Gaswechselventil bei
dessen Einsatz in einer schwerölbetriebenen Brennkraftmaschine zu Korrosion, und zwar sowohl Naß- als
auch Heißkorrosion und hier bevorzugt zu einer sogenannten Messerkorrosion an den beiden äußeren ringsumlaufenden
Übergängen zwischen Panzermaterial und Ventilgrundmaterial.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines thermisch und mechanisch hoch
belastbaren sowie gegen Korrosion geschützten Gaswechselventiles einer schwerölbetriebenen Brennkraftmaschine
anzugeben, nach dessen Anwendung das Gaswechselventil im Maschinenbetrieb so geschützt isl, daß
eine Messerkorrosion an den beiden äußeren am Ventilteller umlaufenden Übergangsstellen zwischen Panzermaterial
und Ventilgrundmaterial weitestgehend vermeidbar ist und die heißkorrosive Wirkung der Schwerölverbrennungsrückstände
während des Motorbetriebes sowie die naßkorrosive Wirkung der Schwerölrückstände
und Schwerölbestandteile beim Motorstillstand sich nicht mehr negativ auf die Verbindung zwischen
Ventilgrundmaterial und dem den Ventilsitz bildenden Panzermaterial auswirken kann.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß nach zwei verschiedenen Methoden lösbar, zum einen wie im Anspruch
1 beansprucht dadurch, daß nach dem Anschleifen der Ventilsitzfläche und der Ventiltellerumfangsfläehe
die außen umlaufenden Nahtstellen am Übergang zwischen Ventilgrundmaterial und Panzermaterial
durch gezielte Wärmezufuhr örtlich begrenzt für den Erhalt zweier am Ventilteller ringsumlaufender Schutzschichten
umgeschmolzen werden, oder, wie im Anspruch 2 gekennzeichnet dadurch, daß nach dem Anschleifen
der Ventilsitzfläche und der Ventilteilerumfangsfläche über die beiden außen am Ventilteller umlaufenden
Nahtstellen am Übergang vom Panzermaterial zum Ventilgrundmaterial jeweils eine seitlich begrenzte Schicht aus Panzermaterial aufgebracht wird
und dann jede dieser Schichten durch gezielte Wärmezufuhr mit der am Übergang vorhandenen Malerialpaarung
für den Erhalt zweier am Ventilteller ringsumlaufender Schutzschichten umgeschmolzen werden.
Vorteilhafte Details dieses Verfahrens sind in den Un-
50
teransprüchen gekennzeichnet.
Unabhängig davon, nach welcher Methode das Gaswechselventil gegen korrosiven Angriff geschützt wird,
ergeben sich durch das örtlich begrenzte Umschmelzen am Ventilteller zwei umlaufende Umschmelzzonen,
durch die verhindert ist, daß die Nahtstellen zwischen dem den Ventilsitz bildenden Panzermaterial und dem
Ventilgrundmaterial bis zur Außenfläche des Ventiltellers auslaufen. Die umgeschmolzene Zone bildet dabei
eine relativ breite, umlaufende Abdeckung für die Nahtstelle zwischen dem Ventilgrundmaterial und dem den
Ventilsitz bildenden Panzermaterial.
Nachstehend sind die erfindungsgemäßen Verfahren anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigt
Fi g. 1 ein Gaswechselventil für eine schwerölbetriebene
Brennkraftmaschine nach Anbringung der den Ventilsitz bildenden Panzermaterialschicht,
F i g. 2 das Gaswechselventil von F i g. 1 nach dem Formschleifen des Ventiltellers im Bereich seiner Ventilsitzpanzerung,
Fig. 3 das Gaswechselventil von Fig.2 nach der
Nachbehandlung durch die erste erfindungsgemäße Methode,
F i g. 4 das Gaswechselventil von F i g. 2 nach dem ersten Verfahrensschritt der zweiten erfindungsgemäßen
Nachbehandlungsmethode,
Fig.5 das Gaswechselventil von Fig.4 nach dem
zweiten Schritt der zweiten erfindungsgemäßen Nachbehandlungsmethode.
Zunächst sei darauf hingewiesen, daß es sich bei dem in den Figuren dargestellten Gaswechselventil sowohl
um das Auslaßventil als auch das Einlaßventil einer schwerölbetriebenen Brennkraftmaschine handeln
kann. Auch wenn das Einlaßventil thermisch nicht so hoch wie das Auslaßventil belastet ist, so ist es doch
ebenso wie letzteres dem heißkorrosiven Angriff der Schwerölverbrennungsrückstände während des Maschinenbetriebes
sowie der naßkorrosiven Wirkung der Schwerö.lrückstände und Schwerölbestandteile während
des Motorstillstandes ausgesetzt.
In den Figuren ist jeweils nur teilweise der Ventilteller 1 eines des weiteren nicht dargestellten Gaswechselventiles
gezeigt. Um am Ventilteller 1 einen gepanzerten Ventilsitz zu erhalten, wird zunächst am Ventilteller
1 eine umlaufende Vertiefung 2 geschaffen. In diese umlaufende Vertiefung 2 wird dann ein aus einer Nickelbzw.
Kobaltbasis-Superlegierung bestehendes Panzermaterial eingebracht und durch ein Umschmelzverfahren
mit dem Ventilgrundmaterial verbunden. Dies geschieht unter Anwendung der Plasmaschweißtechnik
oder mittels eines Hochleistungs-Lasers. Nach diesem Verfahrensschritt ist am Ventilteller 1 — wie aus F i g. 1
ersichtlich — eine umlaufende, die Vertiefung 2 vollständig auffüllende Schicht 3 aus dem besagten Panzermaterial
vorhanden, die fest mit dem Ventilgrundmaterial verbunden ist.
Diese feste Verbindung ist dadurch gegeben, daß bedingt durch das Umschmelzverfahren das Panzermaterial
in der Übergangszone am Boden der umlaufenden Vertiefung 2 geringfügig (einige Hundertstel Millimeter)
mit dem Ventilgrundmaterial umgeschmolzen wird und eindiffundiert.
Anschließend wird der Ventilteller 1 auf Endform nachgearbeitet, wobei — wie aus F i g. 2 ersichtlich —
unter Abtragung eines Teils der Panzermaterialschicht eine hier keglige Ventilsitzfläche 4 sowie eine zylindrischen
Ventiltellerumfangsfläche 5 angeschliffen werden.
Nach diesem Behandlungsvorgang kam bisher ein solches Gaswechselventil zum Einsatz in einer schwerölbetriebenen
Brennkraftmaschine. Infolge des korrosiven Angriffes zeigte sich an den äußeren, ringsumlaufenden
Nahtstellen — siehe Pfeile 6 und 7 in F i g. 2 — am Übergang zwischen dem Panzermaterial 3 und dem
Ventilgrundmaterial, daß Korrosion an diesen Stellen auftritt. Diese Korrosion offenbart sich sichtbar in Form
eines Spaltes, der sich mit zunehmender Betriebsdauer vergrößert und schlimmstenfalls unter Einwirkung der
mechanischen Betriebsbelastung des Gaswechselventiles zum Abreißen der Schicht 3 aus Panzermaterial führenkann.
Um diese nachteiligen Auswirkungen zu vermeiden und um das Gaswechselventil gegen die korrosiven Wirkungen
dieser Schwerölverbrennungsrückstände und der Schwerölanteile an den äußeren umlaufenden Nahtstellen
6 und 7 zu schützen, wird das Gaswechselventil nach der Erfindung gezielt nachbehandelt, wobei zwei
verschiedene Methoden anwendbar sind.
Die erste erfindungsgemäße Methode besteht dabei darin, daß nach dem Anschleifen der Ventilsitzfläche 4
und der Ventiltellerumfangsfläche 5 die außen umlaufenden Nahtstellen 6 und 7 am Übergang zwischen Ventilgrundmaterial
und Panzermaterial 3 durch gezielte Wärmezufuhr örtlich begrenzt umgeschmolzen werden.
Die gezielte Wärmezufuhr erfolgt dabei vorzugsweise durch den jeweils auf die umlaufenden Nahtstellen 6
und 7 fokussierten Strahl eines Hochleistungs-Lasers.
Dadurch werden die vorher am Ventilteller in dessen Umfangsfläche auslaufenden ringsumlaufenden Nahtstellen
6 und 7 durch eine mehrere Zehntel Millimeter dicke, aus umgeschmolzenem Panzermaterial und Ventilgrundmaterial
bestehende, jeweils am Ventilteller ringsumlaufende Schutzschicht 8 und 9 abgedeckt.
Etwas anders wird bei der zweiten erfindungsgemäßen Methode verfahren. Dort wird — wie aus F i g. 4
ersichtlich — nach dem Anschleifen der Ventilsitzfläche 4 und der Ventiltellerumfangsfläche 5 am Ventilteller 1
des Gaswechselventil zunächst über jede der beiden außen umlaufenden Nahtstellen 6 und 7 am Übergang
vom Panzermaterial zum Ventilgrundmaterial eine seitlich begrenzte Schicht 10 bzw. 11 aus Panzermaterial
angebracht. Bei diesem Panzermaterial kann es sich um das gleiche wie das den Ventilsitz bildende Panzermaterial
oder ein ähnliches Panzermaterial handeln. Die Dikke dieser Schichten 10 bzw. 11 kann bis zu einigen Zehntel
Millimeter betragen. Die Aufbringung der beiden vor den Nahtstellen 6 und 7 am Ventilteller 1 ringsumlaufenden
Schichten 10 und 11 aus Panzermaterial kann beispielsweise durch das an sich bekannte Flammspritzverfahren
oder durch Auftragen von in einem flüssigen Bindemittel gebundenem pulverförmigen Panzermaterial
erfolgen. Im nächsten Verfahrensschritt wird dann jede der beiden Schichten 10 und 11 aus Panzermaterial
durch gezielte Wärmezufuhr mit der am Ventilteller an den Nahtstellen bereits vorhandenen Materialpaarung
umgeschmolzen. Auch in diesem Fall wird die gezielte Wärmezufuhr vorzugsweise durch einen jeweils auf die
Schicht 10 bzw. 11 fokussierten Strahl eines Hochleistungs-Lasers durchgeführt. Dadurch ergeben sich am
Ventilteller 1 — wie aus F i g. 5 ersichtlich — zwei ringsumlaufende
Schutzschichten 12 und 13, die die Übergangsbereiche vom Ventilsitzpanzermaterial zum Ventilgrundmaterial
an der Außenseite des Ventiltellers 1 vollständig abdecken. Diese Schutzschichten 12 und 13
bestehen aus einem umgeschmolzenen Material, das sich aus dem Material der Schichten 10 und 11 sowie
dem den Ventilsitz bildenden Panzermaterial 3 und dem
Ventilgrundmaterial zusammensetzt.
Nach Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahrensschritte
ist lediglich nochmals ein kurzes Überschleifen der Ventilsitzfläche 4 erforderlich, um dessen
Oberfläche im Bereich der Schutzschicht 8 bzw. 12 zu glätten und auf Maßhaltigkeit zu bringen.
Unabhängig davon, nach welcher Methode verfahren wird, bewirken die den Übergang von dem den Ventilsitz
bildenden Panzermaterial 3 zum Ventilgrundmaterial außen abdeckenden Schutzschichten 8, 9 einerseits
bzw. 12,13 andererseits, daß eine Korrosion am Übergang
vom den Ventilsitz bildenden Panzermaterial 3 zum Ventilgrundmaterial nicht mehr auftreten kann.
Das Gaswechselventil ist damit wirksam gegen die korrosiven Angriffe der Schwerölrückstände und Schwerölbestandteile
geschützt, womit sich dessen Einsatzdauer in einer schwerölbetriebenen Brennkraftmaschine erheblich
verlängert.
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Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Claims (6)
1. Verfahren zum Panzern der Ventilsitzfläche eines thermisch und mechanisch hoch belastbaren sowie
gegen Korrosion geschützten Gaswechselventils für eine schwerölbetriebene Brennkraftmaschine,
wobei in eine umlaufende Vertiefung am Ventilteller ein, vorzugsweise aus einer Nickel- bzw. Kobaltbasis-Superlegierung
bestehendes Panzermaterial eingebracht und durch ein Umschmelzverfahren mit dem Ventilgrundmaterial- verbunden wird und
anschließend art der dabei gebildeten Panzerschicht eine Vehtilsitzfläche sowie eine Ventiltellerumfangsfläche
angeschliffen werden, dadurch gekennzeichne t, daß nach dem Anschleifen der Ventilsitzfläche
(4) und der Ventiltellerumfangsfläehe (5) die außen umlaufenden Nahtstellen (6, 7) am Übergang
zwischen Ventilgrundmaterial und Panzermaterial (3) durch gezielte Wärmezufuhr örtlich begrenzt
für den Erhalt zweier am Ventilteller (1) ringsumlaufender Schutzschichten (8, 9) umgeschmolzen
werden.
2. Verfahren zum Panzern der Ventilsitzfläche eines thermisch und mechanisch hoch belastbaren sowie
gegen Heißkorrosion geschützten Gaswechselventils für eine schwerölbetriebene Brennkraftmaschine,
wobei in eine umlaufende Vertiefung am Ventilteller ein, vorzugsweise aus einer Nickel- bzw.
Kobaltbasis-Superlegierung bestehendes Panzermaterial eingebracht und durch ein Umschmelzverfahren
mit dem Ventilgrundmaterial verbunden wird und anschließend an der dabei gebildeten Panzerschicht
eine Ventilsitzfläche sowie eine Ventiltellerumfangsfläehe
angeschliffen werden, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Anschleifen der Ventilsitzfläche
(4) und der Ventiltellerumfangsfläehe (5) über die beiden außen am Ventilteller (1) umlaufenden
Nahtstellen (6,7) am Übergang vom Panzermaterial
(3) zum Ventilgrundmaterial jeweils eine seitlich begrenzte Schicht (10, 11) aus Panzermaterial
aufgebracht wird und dann jede dieser Schichten (.10,.1I)- durch gezielte Wärmezufuhr mit der am
Übergang vorhandenen Materialpaarung für den Erhalt zweier am Ventilteller (1) ringsumlaufender
Schutzschichten (12,13) umgeschmolzen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gezielte Wärmezufuhr durch
einen jeweils auf den Bereich der Nahtstelle (6 bzw. 7) fokussierten Strahl eines Hochleistungs^-Lasers erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das die Schutzschicht (10 bzw. 11) bildende
Panzermaterial gleich dem das den Ventilsitz bildende Panzermaterial (3) ist.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (10 bzw. 1.1) aus Panzermaterial
nach dem Flammspritzverfahren aufgebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (10 bzw. 11) in Form eines
in einem flüssigen Bindemittel gebundenen pulverförmigen Panzermaterials aufgebracht wird.
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