DE3513928C2 - Kosmetisches Mittel, welches Aloesin als Schutzagens gegen Sonnenstrahlung enthält - Google Patents
Kosmetisches Mittel, welches Aloesin als Schutzagens gegen Sonnenstrahlung enthältInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein kosmetisches Mittel, wel
ches Aloesin als Schutzagens gegen Sonnenstrahlung
enthält.
Es ist bekannt, daß Licht der Wellenlänge zwischen
280 und 400 nm zur Bräunung der menschlichen Haut
führt, und daß Strahlen der Wellenlänge zwischen 280
und 320 nm, die als UV-B-Strahlung bezeichnet wird,
Erytheme und Hautverbrennungen hervorruft.
Die Verwendung von Aloeextrakten ist auf dem kosmeti
schen Sektor sehr verbreitet. Insbesondere ist es be
kannt, Aloeextrakte sowie Aloin zur Verhinderung von
Sonnenerythemen zu verwenden, wobei man sich die
Eigenschaften dieser Extrakte zu Nutze macht und in
geringerem Masse die Aloinunterfraktion bestimmter
Aloeextrakte zur Absorption von Sonnenstrahlen im
UV-Bereich, insbesondere im UV-B-Bereich, der von 280
bis 320 nm geht, einsetzt, wobei diese Strahlen für
das Auftreten der Erytheme direkt verantwortlich sind.
Die Gattung Aloe umfaßt eine große Zahl von Spezies.
Diese Vielfalt hat eine extreme Variabilität der Aloe
extrakt-Zusammensetzungen zur Folge. Unter den in die
sen Extrakten auftretenden Komponenten sind zu nennen:
- - Barbaloin, das den Hauptbestandteil dessen darstellt, was man als Aloin bezeichnet, welches eine Unterfrak tion bestimmter Aloeextrakte darstellt,
- - Aloeemodin,
- - Homonataloin
- - Aloenin
- - Aloesin
- - Aloesinester: 2′-O-p-Cumaroylaloesin und 2′-O-Feruloylaloesin
- - Aloinosid
- - Aloeson.
Man hat dem Aloin häufig die Filtrationseigenschaften
der Aloeextrakte zugeschrieben. In der Tat besitzt
Aleosin, das einen wesentlichen Bestandteil bestimmter
Aloearten darstellt, ausgezeichnete Absorptionseigen
schaften im Ultraviolett-Bereich, insbesondere in der
UV-B-Zone, besonders bevorzugt im Absorptionsmaximum
bei 296 nm, welches einem log ε von 3,9 entspricht.
Von der Anmelderin wurde nunmehr festgestellt, daß
Aloeextrakte sowie Aloin, welche als Sonnenfilter zum
Schutz der Haut und der Haare verwendet werden, sensi
bilisierend wirken, d. h. sie wirken allergisierend,
was im Falle von Aloesin nicht auftritt.
Außerdem ist allgemein bekannt, daß Aloin gegenüber
Oxidation sehr empfindlich ist, im Gegensatz zu Aleo
sin, was dazu führt, daß entsprechende Schutzmaßnah
men bei der Herstellung der kosmetischen Mittel sowie
bei der Lagerung getroffen werden müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein kosme
tisches Mittel zur Verfügung zu stellen, das als
Schutzagens gegen Sonnenstrahlung, insbesondere gegen
UV-B-Strahlen, reines Aloesin oder einen an Aloesin
angereicherten Extrakt, der nur einen geringen Gehalt
an Aloin und folglich an Barbaloin aufweist, enthält.
Gegenstand der Erfindung ist ein kosmetisches Mittel gemäß
Anspruch 1.
Bevorzugte Ausführungsformen davon sind Gegenstand der
Ansprüche 2 bis 4.
Ein an Aloesin angereicherter Extrakt ist ein Extrakt,
der mindestens 40% Aloesin enthält.
Ein Extrakt mit einem geringen Aloingehalt ist ein
Extrakt, der weniger als 5% Barbaloin enthält.
Das kosmetische Mittel gemäß der Erfindung umfaßt somit als
Schutzagens, das die Sonnenstrahlen im UV-B-Bereich von 280 bis
320 nm filtert, eine ausreichende Menge an reinem Aloesin oder
an einem Aloeextrakt, der mindestens 40% Aloesin und weniger
als 5% Barbaloin enthält, in einem kosmetisch annehmbaren
Medium.
Das erfindungsgemäße Mittel enthält vorzugsweise 0,5 bis 20
Gew.% Aloesin, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, und
insbesondere bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.% Aloesin.
Es gibt verschiedene Verfahren zum Erhalt der an Aloe
sin angereichterten Extrakte; diese Verfahren richten
sich im wesentlichen nach der Art der verwendeten
Aloearten. Es ist in der Tat zu unterscheiden zwischen
Aloearten, die Aloesin, jedoch kein Barbaloin enthal
ten, und Aloearten, die beide Bestandteile enthalten.
Zur ersten Kategorie gehören die folgenden Arten:
- - Aloe mutabilis
- - Aloe melanocantha
- - Aloe manchii
- - Aloe pearsonii
- - Aloe comptonii
- - Aloe mitriformis
- - Aloe distans
- - Aloe arenicola
- - Aloe volkensii
- - Aloe petrophylla.
Wenn man die zuletzt genannte Art ausnimmt, so enthal
ten alle anderen Arten Homonataloin. Soweit dies mög
lich ist, versucht man dieses Homonataloin, das zwar
gut im UV-B-Bereich absorbiert (λmax = 297 nm; log ε
= 3,85), dessen Sensibilisierungseffekt jedoch nicht
bekannt ist, zu eliminieren.
Zur zweiten Kategorie gehören die folgenden Arten:
- - Aloe ferox
- - Aloe africana
- - Aloe globiligemma
- - Aloe perry
- - Aloe visckensii
- - Aloe vera
- - Aloe lettyae
- - Aloe capensis
- - Aloe barbadensis
- - Aloe socetriis
- - Aloe curacao
- - Aloe candelabrum
- - Aloe excelsa
- - Aloe cameronii
- - Aloe sessiliflora
- - Aloe reitzii
- - Aloe aculeate
- - Aloe marlothii
- - Aloe utyhei sensis
- - Aloe dolomitica
- - Aloe castanea
- - Aloe vanlabemii
- - Aloe alooides
- - Aloe gerstueri
- - Aloe petricola.
Für die Aloearten, die zur ersten Kategorie gehören,
kann man zum Erhalt eines Extraktes direkt eine wäß
rige Extraktion oder eine Extraktion mit Aceton oder
Methylethylketon anwenden, wobei der letzteren eine
Verdampfung des Lösungsmittels folgt.
Wenn man die Anwesenheit von Homonataloin vermeiden
will, verwendet man obligatorisch entweder Aceton oder
Methylethylketon in der Kälte. Unter diesen Bedingun
gen geht Aloesin in Lösung, während sich das Homo
nataloin im unlöslichen Rückstand befindet.
Für den Fall, daß man die Extraktion mit Methylethyl
keton durchgeführt hat, kann man eine weitere Reini
gung durchführen, indem man dem organischen Extrakt
Wasser zugibt und nach dem Schütteln und dem Trennen
der wäßrigen Phase durch Dekantieren das Aloesin in
bzw. aus der wäßrigen Phase gewinnt.
Wenn der Aloesingehalt in dem erhaltenen Aloeextrakt
weniger als 40 Gew.-% beträgt, kann man das Produkt
durch Leiten über neutrales Aluminiumoxid anreichern.
Beim Gewinnen von Aloeextrakten aus Aloearten, die zur
zweiten Kategorie gehören, lassen sich zwei Verfah
renstypen anwenden.
Das erste Verfahren besteht in der selektiven Gewin
nung von Aloesin. Man kann das chromatografische Ver
fahren über neutraler Aluminiumoxidsuspension in Pro
pan-2-ol mit einer Eluierung mit Hilfe von entioni
siertem Wasser anwenden. Das Barbaloin bleibt in der
Säule gebunden. Nach Filtration der Fraktion, die das
Aloesin enthält, gegebenenfalls in Anwesenheit eines
kationischen Harzes, konzentriert man die wäßrige
Fraktion durch einfaches Eindampfen oder durch Co
verdampfung mit Methanol.
Das zweite Verfahren besteht in einer selektiven Ge
winnung von Barbaloin und der anschließenden Gewin
nung eines wertvollen Extraktes, der einen hohen An
teil an Aloesin enthält. Unter den möglichen Lösungen
sind die folgenden zwei Lösungen zu nennen:
Das erste Verfahren beginnt mit einer Extraktion in
einem Gemisch Methanol/Chloroform. Nach Dekantierung
wird die Flüssigkeit eingedampft und der Rückstand in
Ethylalkohol aufgenommen. Es folgt eine selektive Kri
stallisierung des Barbaloins in der Kälte. Man kann
eine Aloesin-angereicherte Fraktion gewinnen, indem
man die Kristallisationsflüssigkeit in einem Ketonme
dium behandelt, dann das Aloesin durch Behandlung der
Ketonphase mit Wasser extrahiert, dekantiert, und
schließlich die wäßrige Phase durch Eindampfen kon
zentriert.
Ein zweites Verfahren besteht in einer ersten Extrak
tion mit Aceton oder Methylacetat. Der Rückstand wird
nach Eindampfen mit Isobutanol behandelt. Das Barba
loin kristallisiert sehr schnell aus. Die Kristallisa
tionsflüssigkeit wird in einem wäßrigen Medium aufge
nommen. Nach dem Dekantieren konzentriert man die
wäßrige Phase durch Eindampfen.
Wenn der Aloesingehalt weniger als 40% und der Barba
loingehalt mehr als 5% beträgt, kann man das Produkt
durch Leiten über neutrales Aluminiumoxid konzen
trieren.
Wenn die Ausgangsextrakte Aloesinester enthalten, ist
es zur Steigerung der Ausbeute an Aloesin und zur Ver
meidung des sensibilisierenden Effektes dieser Produk
te angebracht, im Ausgangsextrakt eine leichte Hydro
lyse in wäßrigem Medium durchzuführen und dann das
gesamte Gemisch zu verarbeiten.
Die vorliegende Erfindung umfaßt auch ein kosmeti
sches Sonnenschutzmittel, welches andere Agentien ent
hält, die im ultravioletten Bereich filtrieren, wobei
der Gehalt der zusätzlichen filtrierenden Agentien 10
Gew.-% des Mittels nicht überschreitet.
Somit können das Aloesin oder der an Aloesin angerei
cherte Extrakt mit anderen Sonnenfiltern, die für die
UV-B- und/oder die UV-A-Strahlung spezifisch sind, und
die mit den gemäß der Erfindung verwendeten Sonnen
filtern kompatibel sind, kombiniert werden. Man kann
auf diese Weise eine Formulierung erhalte, die sowohl
die UV-B- als auch die UV-A-Strahlen filtriert.
Das Aloesin oder der an Aloesin angereicherte Extrakt können mit UV-B-
Filtern kombiniert werden, die fettlösliche Verbindun
gen darstellen, oder mit Ölen, die Filtrationseigen
schaften besitzen, wie insbesondere Kaffeeöl. Als li
pophile UV-B-Sonnenfilter sind zu nennen: Derivate von
Salicylsäure, wie z. B. 2-Ethylhexyl-salicylat, Homo
menthylsalicylat, Derivate der Zimtsäure, wie 2-Ethyl
hexyl-p-methoxycinnamat, 2-Ethoxyethyl-p-methoxycinna
mat, p-Aminobenzoesäure-Derivate, wie Amyl-p-aminoben
zoat, 2-Ethylhexyl-p-dimethylaminobenzoat, Benzophe
non-Derivate, wie 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon,
2,2′-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon, Campher-Derivate,
wie 3-(4-Methylbenzyliden)-campher, gegebenenfalls in
Kombination mit 4-Isopropyl-dibenzoylmethan oder
3-Benzyliden-campher.
Als wasserlösliche Sonnenfilter, die die UV-B-Strahlen
filtrieren, welche ebenfalls mit Aloesin oder dem an Aloesin angereicherten Extrakt kombiniert werden können, vorausge
setzt, daß sie mit den letzteren kompatibel sind,
sind zu nennen: Benzyliden-camper-Derivate, wie sie in
den FR-PSen 2 199 971, 2 236 515, 2 282 426 und 2 383
904 der Anmelderin beschrieben sind, insbesondere
4-(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)-phenyltrimethylammonium
methylsulfat, Salze von 4-(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)
benzolsulfonsäure, 2-Methyl-l5-(2-oxo-3-bornyliden
methyl)-benzolsulfonsäure, 2-Phenylbenzimidazol-5-
sulfonsäure.
Das Aloesin oder der an Aloesin angereicherte Extrakt
können auch in
Kombination mit UV-A-Filtern verwendet werden, unter
denen insbesondere die Dibenzoylmethan-Derivate zu
nennen sind.
Nach einer ersten Ausführungsform gemäß der Erfindung
ist das kosmetische Mittel gemäß der Erfindung dazu
bestimmt, auf die Haut aufgetragen zu werden; es kann
als Lösung in Form einer Lotion oder eines Öles, als
Emulsion, in Form einer Creme, Pomade, eines Geles
oder einer Milch vorliegen, oder als Aerosol konditio
niert sein, und im allgemeinen in sämtlichen üblichen
Formen kosmetischer Strahlenschutzmittel vorliegen.
Unter den wesentlichen Hilfsstoffen, die in einem sol
chen Mittel vorliegen können, sind zu nennen: Solubi
lisierngsagenzien, wie Wasser, Monoalkohole oder Nied
rig-Polyalkohole mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine
wäßrig-alkoholische Lösung; ebenfalls sind zu nennen:
Fettkörper, wie Öle oder mineralische, tierische oder
pflanzliche Wachse, Fettsäuren, Fettsäureester, wie
Fettsäuretriglyceride mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen,
Fettalkohole und oxyethylierte Fettalkohole.
Die am meisten bevorzugten Mono- und Polyalkohole wer
den ausgewählt aus: Ethanol, Isopropanol, Propylengly
kol, Glycerin, Sorbit; die bevorzugten wäßrig-alkoho
lischen Gemische sind Gemische aus Wasser und Ethyl
alkohol.
Als Fettkörper sind unter den mineralischen Ölen zu
nennen: Vaselinöl; unter den tierischen Ölen: Walöl,
Robbenöl, Menhardenöl, Heilbuttleberöl, Kabeljauöl,
Thunfischöl, Schildkrötenöl, Talgöl, Öl von Rinderfuß,
Pferdefuß, Schaf
fuß, Nerzöl, Fischotteröl, Murmel
tieröl, etc.; unter den pflanzlichen Ölen sind zu nen
nen: Mandelöl, Erdnußöl, Weizenkeimöl, Olivenöl,
Maiskeimöl, Jojobaöl, Sesamöl, Sonnenblumenöl, Plamen
öl, Nußöl und ähnliche.
Unter den Fettsäureestern sind die Isopropylester von
Myristinsäure, Palmitinsäure und Stearinsäure und die
bei 25°C festen bzw. zähflüssigen Fettsäureester zu
nennen.
Außerdem sind als Fettkörper zu nennen: Vaseline,
Paraffin, Lanolin, hydriertes Lanolin, acetyliertes
Lanolin, Siliconöl.
Unter den Wachsen sind zu nennen: Sipol-Wachs, Lano
linwachs, Bienenwachs, Candellila-Wachs, mikrokristal
lines Wachs, Carnaubawahs, Walrat, Kakaobutter, Kari
tebutter, Siliconwachse, hydrierte, bei 25°C feste
bzw. zähflüssige Öle, Sucroglyceride, Oleate, Myrista
te, Linoleate und Stearate von Ca, Mg, Zr und Al.
Unter den Fettalkoholen sind zu nennen: Laurylalkohol,
Cetylalkohol, Myristinalkohol, Stearylalkohol, Palmi
tin- und Oleinalkohol; und unter den polyoxyethylier
ten Fettalkoholen: Laurylalkohol, Cetylalkohol, Stea
ryl- und Oleinalkohol mit 2 bis 20 Mol Ethlyenoxid.
Das kosmetische Mittel kann auch emulgierende Mittel
umfassen, die ionischer, anionischer, kationischer
oder amphoterer Natur sind.
Es ist auch vorteilhaft, Verdickungsmittel zu verwen
den, wie Cellulose-Derivate, Polyacrylsäure-Derivate,
Guar-Gummi und Caruba-Gummi.
Die kosmetischen Mittel gemäß der Erfindung können
auch Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in
der Kosmetik verwendet werden, insbesondere anfeuch
tende Mittel, weichmachende bzw. lindernde Mittel,
Farbstoffe, opazifizierende Mittel, Konservierungsmit
tel und Parfüme.
Sie können auch pH-regulierende Agenzien umfassen. Der
pH-Wert liegt zwischen 4 und 9, vorzugsweise zwischen
5,5 und 8.
Im Falle der Aerosole verwendet man klassische Treib
gase, wie Alkane, Fluoralkane und Fluorchloralkane.
Die Erfindung umfaßt auch Mittel, die dazu bestimmt
sind, natürliche oder sensibilisierte Haare vor UV-
Strahlen zu schützen. Diese Mittel können in Form von
Shampoonierungsmitteln, von Lotionen, von Gelen oder
Spüllotionen vorliegen, welche vor oder nach der Sham
poonierung, vor oder nach der Färbung oder Entfärbung,
vor oder nach der Dauerwellbehandlung angewendet wer
den; oder sie können als Lotionen zum Frisieren oder
Behandeln der Haare, als Fönlotionen oder als Lotionen
zum Einlegen der Haare, als Haarlacke, als Mittel zur
Dauerwellbehandlung, zur Färbung oder Entfärbung der
und dem an Aloesin angereicherten Extrakt verschiedene übliche Hilfs
stoffe enthalten, wie sie bei diesem Typ von kosmeti
schen Mitteln verwendet werden, wie Oberflächenagen
zien, Verdickungsmittel, Polymere, weichmachende bzw.
lindernde Mittel, Konservierungsmittel, Schaumstabili
satoren, Elektrolyte, organische Lösungsmittel, sili
conisierte Derivate, Öle, Wachse, Antifettagenzien,
Farbstoffe und/oder Pigmente, deren Aufgabe es ist,
entweder das Mittel selbst oder die Haare zu färben,
oder sie können sämtliche übrigen Bestandteile enthal
ten, wie sie auf dem Gebiet der Haarbehandlung üblich
sind.
Wenn die Mittel Shampoonierungsmittel darstellen, so
sind diese im wesentlichen dadurch charakterisiert,
daß sie mindestens ein anionisches, nicht-ionisches
oder amphoteres oberflächenaktives Mittel oder ein Ge
misch derselben und eine Verbindung gemäß der Erfin
dung in wäßrigem Milieu enthalten.
Wenn die Mittel Lotionen darstellen, die nicht ausge
spült werden, wie z. B. Fönlotionen, Lotionen zum Ein
legen der Haare, Lotionen zum Frisieren oder Behandeln
der Haare, so enthalten sie im allgemeinen in alkoho
lischer oder wäßrig-alkoholischer Lösung außer der
erfindungsgemäßen Verbindung mindestens ein kationi
sches, anionisches, nicht-ionisches oder amphoteres
polymer oder ein Gemisch derselben in Mengen, welche
im allgemeinen zwischen 0,1 und 10 Gew.-%, vorzugswei
se zwischen 0,1 und 3 Gew.-%, liegen, sowie eventuell
Antischaummittel.
Wenn die Mittel Lotionen darstellen, die ausgespült
werden und welche man auch als Spüllotionen bezeich
net, werden sie vor oder nach der Entfärbung, vor oder
nach der Dauerwellbehandlung, vor oder nach der Sham
poonierung oder zwischen zwei Shampoonierschritten an
gewendet, und dann nach einer bestimmten Einwirkungs
zeit ausgespült.
Diese Mittel können wäßrige oder wäßrig-alkoholische
Lösungen darstellen, die gegebenenfalls oberflächenak
tive Mittel, Emulsionen oder Gele umfassen. Diese Mit
tel können auch als Aerosol unter Druck abgepackt sein.
Die Erfindung betrifft auch ein kosmetisches Mittel,
dessen gegenüber UV-Strahlen empfindliche Bestandteile
gegenüber der Lichtstrahlung durch die Anwesenheit von
reinem Aloesin oder einem an Aloesin angereicherten
Aloeextrakt geschützt werden, wobei die Menge an rei
nem Aloesin zwischen 0,5 und 10 Gew.-% variiert; diese
Mittel, die eine oder mehrere, gegenüber UV-Strahlen
besonders empfindliche Verbindungen enthalten, können
Haarbehandlungsmittel darstellen, wie Haarlacke, Lo
tionen zum Einlegen der Haare, wobei diese gefärbt
oder nicht gefärbt sind, Shampoonierungsmittel, fär
bende Shampoonierungsmittel, Haarfärbemittel, Schmink
produkte, Cremes zur Behandlung der Haut sowie alle
übrigen Arten kosmetischer Mittel, welche aufgrund
ihrer Bestandteile Schwierigkeiten bei der Lagerung
und der Lichteinwirkung ergeben.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher er
läutern, ohne diese zu beschränken.
Emulsion für die Haut | ||||
Gereinigtes Aloesin|3,0 g | ||||
Sipol-Wachs | 7,0 g | |||
Glycerinmonostearat | 2,0 g | |||
Vaselinöl | 15,0 g | |||
Siliconöl | 1,5 g | |||
Cetylalkohol | 1,5 g | |||
Glycerin | 10,0 g | |||
Parfüm, in ausreichender Menge @ | Konservierungsmittel, in ausreichender Menge @ | Farbstoff(e), in ausreichender Menge @ | Wasser bis auf | 100 g |
Man stellt die Emulsion auf klassische Weise her, in
dem man die Fettkörper und die Emulgiermittel auf ca.
80 bis 85°C erwärmt. Außerdem erwärmt man unter hef
tigem Rühren die wäßrige Phase, die das Aloesin ent
hält, auf die gleiche Temperatur, und fügt die Fett
phase zu der wäßrigen Phase. Nach 15 minütigem kräf
tigem Rühren läßt man unter mäßigem Rühren abkühlen.
Emulsion für die Haut | |
Aloeextrakt, aus dem Barbaloin entfernt wurde, und welcher mindestens 70% Aloesin enthält|8,0 g | |
Stearinsäure | 2,0 g |
Cetylalkohol | 1,2 g |
autoemulgierbares Glycerinmonostearat | 6,0 g |
Sorbitanmonostearat, monooxyethyliert mit 60 Mol Ethylenoxid | 2,0 g |
Lanolin | 4,0 g |
Vaselinöl | 30,0 g |
Triethanolamin | 0,1 g |
Parfüm, in ausreichender Menge Konservierungsmittel, in ausreichender Menge Farbstoff(e), in ausreichender Menge Wasser bis auf | 100 g |
Diese Emulsion wird in der gleichen Weise wie in Bei
spiel 1 beschrieben hergestellt.
Emulsion für die Haut | |
gereinigtes Aloesin|2,0 g | |
3-Benzyliden-campher | 2,0 g |
Vaselinöl | 10,0 g |
Sonnenblumenöl | 5,0 g |
hydriertes Palmöl, polyoxyethyliert | 5,0 g |
Cetylstearalylakohol mit 15 Mol Ethylenoxid | 5,0 g |
Lanolin | 3,0 g |
Propylenglykol | 5,0 g |
Parfüm, in ausreichender Menge Konservierungsmittel, in ausreichender Menge Farbstoff(e), in ausreichender Menge Wasser bis auf | 100 g |
Diese Emulsion wird auf die gleiche Weise, wie dies in
Beispiel 1 beschrieben ist, hergestellt, wobei man
3-Benzyliden-campher der Fettphase zugibt.
Emulsion für die Haut | ||
gereinigtes Aloesin|2g | ||
4-[(2-Oxo-3-bornilyden)-methyl]-phenyltrimethyl-ammonium-methylsulfat | 3 g | |
4-Isopropyldibenzoylmethan | 1,5 g | |
Sorbitanstearat | 3,0 g | |
Sorbitanstearat mit 20 Mol Ethylenoxid | 4,0 g | |
Konservierungsmittel | 0,5 g | |
Parfüm, in ausreichender Menge @ | Wasser bis auf | 100 g |
Die Herstellung der Emulsion erfolgt auf die gleiche
Weise, wie in Beispiel 3 beschrieben, mit Ausnahme,
daß man in diesem Falle das 4-[(2-Oxo-3-bornyliden)
methyl]-phenyltrimethyl-ammonium-methylsulfat in der
wäßrigen Phase auflöst, das 4-Isopropyldibenzoyl
methan dagegen in der Fettphase auflöst.
Es wird das folgende Shampoonierungsmittel hergestellt:
Natrium-laurylethersulfat mit 2 Mol Ethyleoxid, erhältlich mit 25% Wirkstoff (MA)|5 g MA | ||
Alkyl(C₁₂-C₁₈)-dimethylcarboxymethylammoniumhydroxid mit 30% Wirkstoff (MA), erhältlich unter der Bezeichnung Dehyton AB 30 durch die Firma Henkel | 3 g MA | |
Aloesin | 1 g MA | |
NaOH bis auf pH 5 @ | Wasser bis auf | 100 g |
Es wird die folgende Lotion, die nicht ausgespült
wird, hergestellt:
Aloesin|1,5 g MA | ||
Polyvinylpyrrolidon | 0,75g MA | |
NaOH bis auf pH 8,5 @ | Ethylalkohol/Wasser 50/50 bis auf | 100 g |
(MA = Wirkstoff) |
Die Mittel gemäß den Beispielen 5 und 6 werden auf
die Haare aufgetragen, um diese vor UV-Strahlen zu
schützen.
Claims (4)
1. Kosmetisches Mittel zum Schutz gegen Sonnenstrahlen,
dadurch gekennzeichnet, daß es als Schutzagens, das die
Sonnenstrahlen im UV-B-Bereich von 280 bis 320 nm filtert,
eine ausreichende Menge von reinem Aloesin oder eines
Aloextraktes, der mindestens 40% Aloesin und weniger als 5%
Barbaloin enthält, in einem kosmetisch annehmbaren Medium
umfaßt.
2. Kosmetisches Mittel gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es 0,5 bis 20 Gew.% Aloesin, bezogen auf
das Gesamtgewicht des Mittels, umfaßt.
3. Kosmetisches Mittel gemäß Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß es 0,5 bis 10 Gew.% Aloesin, bezogen auf
das Gesamtgewicht des Mittels, umfaßt.
4. Kosmetisches Mittel gemäß einem oder mehreren der
Anspruche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es einen pH-
Wert zwischen 4 und 9, vorzugsweise zwischen 5,5 und 8,
aufweist.
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