DE3512705A1

DE3512705A1 - Synthetisches milchaustauschfuttermittel, insbesondere hundemilch

Info

Publication number: DE3512705A1
Application number: DE19853512705
Authority: DE
Inventors: Dorothee Dr. 8896 Rapperzell Meyer
Original assignee: MEYER DOROTHEE
Current assignee: MEYER DOROTHEE
Priority date: 1985-03-06
Filing date: 1985-04-09
Publication date: 1986-09-11

Description

Synthetisches Milchaustauschfuttermittel, insbesondere
Hundemilch Die Erfindung betrifft ein synthetisches Milchaustauschfuttermittel, insbesondere Hundemilch gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Synthetische Milchaustauschfuttermittel, insbesondere Hundemilchen, sind bekannt und basieren maßgeblich auf Trokkenmilch- oder Molkenpulver, Milchproteinen, Fetten und Halbfabrikaten in Form von Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und dergleichen.
Die bekannten Hundemilchen zeichnen sich sämtlich durch einen überaus hohen Milchpulver- bzw. Molkenpulveranteil aus und zwar in Höhe von insgesamt über 60 % bis maximal 85 i. Derartige Hundemilchen, die in der Regel umgeänderte Kälbermilchen sind, zeigen erhebliche Nachteile, wenn sie zur ausschließlichen Ernährung von Welpen verwendet werden. Es hat sich nämlich gezeigt, daß bei einer Fütterung von Welpen mit derartigen Hundemilchen teilweise lebensgefährlicher Durchfall auftritt und im übrigen den Welpen ein zu geringes Energieangebot durch diese Milchen vermittelt wird.
Aus diesem Grund ist es erforderlich, daß die bekannten Hundemilchen bei einer mutterlosen Aufzucht über Tag und Nacht mehrmalig und zwar etwa alle zwei Stunden verfüttert werden, was aber kaum praktikabel ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein synthetisches Milchaustauschfuttermittel, insbesondere eine Hundemilch, zu schaffen, welche sich zur ausschließlichen Ernährung von Jungtieren und damit praktisch zur mutterlosen Aufzucht eignet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 enthaltenen Merkmale gelöst.
Nach Maßgabe der Erfindung wird der Anteil an Trockenmilchpulver bzw. an Molkenpulver wesentlich verringert und zwar auf einen Anteil unter 60 Gew.-% und ein hierdurch auttretendes Defizit wird durch andere Milchproteine ausgealichen die zusätzlich beigegeben werden, und zwar durch Milchproteine mit geringem Lactose- und extrem hohem Rohproteingehalt. Diese Maßnahme berücksichtigt den Umstand, daß der Nachteil der bislang bekannten Hundemilchen maßgeblich auf dem hohen Lactosegehalt beruht, der letztendlich durch den hohen Anteil an Magermilch- bzw. Molkenpulver am synthetischen Milchaustauschfuttermittel bedingt ist.
Nach Maßgabe der Erfindung läßt sich durch entsprechende Verringerung des Magermilchpulvers und entsprechende Beigabe an Milchproteinen mit geringem Lactosegehalt der Lactoseanteil des Produkts auf unter 30 % reduzieren und zwar vorzugsweise auf 15 bis 25 %. Gleichzeitig läßt sich der Rohproteingehalt auf über 30 % und zwar vorzugsweise 31 bis 40 % anheben. Durch die vorgenommene Absenkung des Magermilchpulveranteils wird die Magermilch im wesentlichen auf die Funktion als Träger von Fett konzentriert und genützt, wohingegen die Steuerung des Lactoseanteils durch die entsprechende Beigabe an Milchproteinen erfolgt.
Als Milchproteine werden zweckmäßigerweise durch Ultrafiltration gewonnene Molkenproteine verwendet, insbesondere lösliche nicht denaturierte Proteine bestehend aus den Fraktionen Beta-Lactoglobulin Alpha-Lactalbumin Serumalbumin Immunoglobulinen Protease-Pepton-Fraktion.
Bei der Ultrafiltration wird die Molke turbulent über die Oberfläche von Membranen geführt. Unter Einwirkung eines hydrostatischen Druckes permeieren Wasser, Lactose und Salze sowie nieder-molekulare Stoffe, während die hochmolekularen Stoffe, wie die Molkenproteine, zurückgehalten werden. Es wird damit also im wesentlichen die Lactose herausgenommen, so daß aufgeschlossene Eiweißfraktionen, gewonnen aus Milcheiweiß, für den verringerten Anteil an Magermilchpulver zugegeben werden. Verwendet werinhierbei Molkenproteine mit 1 bis 10 % Lactose, vorzugsweise Molkenproteine mit 1 % Lactose.
Ferner werden Milchproteine in Form von Caseinaten zugegeben, insbesondere Natrium-, Kalium-, Calcium-Caseine oder Säure-Caseine. Diese werden zweckmäßigerweise durch Fällung aus Magermilch mit Säuren, Waschung, mechanischer Abtrennung und Spezialtrocknung gewonnen. Verwendbar ist auch Labcasein, gewonnen durch enzymatische Fällung aus Magermilch, Waschung, mechanischer Abtrennung und Spezialtrocknung.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen ist darin zu sehen, daß durch Verwendung dieser Milchproteine die angestrebte Reduktion des Lactoseanteiles des synthetischen Futtermittels bei gleichzeitiger Verwendung von ausschließlich Milchproteinen erreicht wird.
Eine weitere Anpassung des synthetischen Futtermittels an die Muttermilch läßt sich durch eine exakte Einhaltung des Albumin-Globulin-Verhältnisses zum Caseinanteil in Höhe von 2,1 bis 3,0 8: 4,1 bis 5,0 % erzielen.
Um mögliche naturbedingte Schwankungen der Rohproteinkomponente auszugleichen, ist es zweckmäßig, Zusätze von reinen Aminosäuren beizugeben. Hierfür eignen sich insbesondere Methionin, Lysin und Cystin, bevorzugt jeweils in Mengen bis 1 % der gesamten Rezeptur. Hierbei ist es zweckmäßig, ein Anteilsverhältnis Lysin : Methionin von etwa 3,1 % : 1,65 % einzustellen.
Der Rohfettgehalt der synthetischen Milch liegt bevorzugt über 25 % und zwar insbesondere bevorzugt bei 25,5 bis 40 t.
Bevorzugt werden niedrigkettige Fettsäuren und zwar unter C-12und nur geringe Anteile von langkettigen Fettsäuren von C-20und höher (unter 0,5 %) verwendet.
Eine besonders bevorzugte Fettsäureverteilung ergibt sich wie folgt: C-12 0,1 - 0,5 Gewichtsteile C-14 2,0 - 10,0 Gewichtsteile C-16 20,0 - 41,0 Gewichtsteile C-16/1 1,3 - 6,0 Gewichtsteile C-18 2,4 - 29,0 Gewichtsteile C-18/1 25,0 - 48,0 Gewichtsteile C-18/2 2,5 - 15,0 Gewichtsteile C-18/3 0,2 - 3,0 Gewichtsteile C-20/0 und höher höchstens 1 Gewichtsteil (Summe insgesamt 100 Gewichtsteile).
Ferner ist es zweckmäßig, der Fettkomposition einen Emulgator sowie ein Antoxydans beizugeben. Hierbei können als Emulgatoren die üblichen Emulgatoren eingesetzt werden, beispielsweise Fettsäuremonoglyc eridg-d iglyceride, Ester der Fettsäuremonoglyceride, Zuckerfettsäureester, natives oder modifiziertes Lecithin oder deren Mischungen. Als Antoxydantien können ebenfalls die üblichen verwendet werden, wie beispielsweise Ethoxyquin und/oder BHT.
Beispiele für den Fettbestandteil der synthetischen Futtermilch ergeben sich aus der folgenden Tabelle: Alle Angaben in % Fettrezeptur 1 2 3 4 5 6 7 8 Rindertalg 30 80 - 90 75 50 - -Sojaöl 10 18 5 8 20 20 10 18 Schweineschmalz - - 20 - 3 18 - -Sonnenblumenöl 5 - 10 - - - - -Knochenfett 53 - 60 - - - 88 70 Emulgator + Antoxydans 2 2 5 2 2 2 2 2 Summen 100% Bevorzugte Fettsäuren sind Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmitolinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Linolsäure und Linolensäure.
Zur Verbesserung der Verträglichkeit der synthetischen Hundemilch werden auch Lactobacillen zugegeben und zwar bevorzugt Lactobacillus anidophilus bzw. Lactobacillus bifidus in einer Menge von 106 Keimen pro 100 g Milch oder 0,05 - 1 % Trockenfutter an der Gesamtrezeptur.
Weitere Zusätze sind Pektine oder Tannine in einer Menge von 0,001 - 0,5 %.
Im folgenden werden Beispiele des erfindungsgemäßen Futtermittels beschrieben: Beispiel 1 30 % Magermilchpulver 30 % Fett 20 % Molkenprotein mit 1 °O Lactoseanteil 15 % Caseinate 5 % Halbfabrikate (bestehend aus Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Zusatz von Aminosäuren).
Diese Rezeptur besitzt einen Lactoseanteil von 15,8 %, einen Rohproteinanteil von 39 % und einen Anteil an Rohfett von 30 %.
Beispiel 2 40 % Magermilchpulver 35 % Fett 10 % Molkenprotein 10 % Caseinate 5 % Halbfabrikate.
Die Rezeptur hat einen Lactosegehalt von 21 %, einen Gehalt an Rohprotein von 30,5 %. Rohfettanteil 35,5 %.
Beispiel 3 41 % Magermilchpulver 27 % Rohfett 16 % Molkenprotein 11 % Caseinate 5 % Halbfabrikat.
Diese bevorzugte Rezeptur besitzt einen Lactoseanteil von 21,2 %, einen Rohproteinanteil von 36,2 %.
Die biologische Wertigkeit der Komponente Rohprotein liegt bei den genannten Beispielen im Durchschnitt bei 92 und der PER-Wert bei 3,2.
Beispiel 4 31,0 % Trockenmilchpulver 33 % Rohfett 21,8 % Casein 7,0 % Rohasche 0,1 % Rohfaser 1,35 % Methionin 1,2 % Calcium 0,9 % Phosphor 3,0 % Lysin 13,2 % Albumin sowie Vitamin A (I.E. 25 000), Vitamin E (mg) 200 und Vitamin D3 (I.E. 3 000) sowie Reste und Spurenelemente.
Diese Rezeptur besitzt einen Rohproteinanteil von 35,5 % und einen Lactoseanteil von 17,0 %. Der Nährwert beträgt ca. 7 200 Kcal bzw. 30 300 KJ.
Beispiel 5 30,0 % Trockenmilchpulver 31,3 % Fett 20,7 % Casein 7,4 % Rohasche 1,31 % Methionin 1,34 % Calcium 0,86 % Phosphor 3,02 % Lysin 10,5 % Albumin und als Vitamine Vitamin A (I.E.) 25 000, Vitamin E (mg) 200 und Vitamin D3 (I.E.) 3 000 sowie Reste und Spurenelemente.
Diese Rezeptur besitzt einen Rohproteinanteil von 33,3 % und einen Lactoseanteil von 17,3 %. Der Nährwert beträgt ca. 6 500 Kcal sowie 27 300 KJ.
Die erfindungsgemäße Rezeptur zeichnet sich aus durch eine weitgehende Anpassung an die Muttermilch, so daß mit dem synthetischen Futtermittel eine weitgehend mutterlose Aufzucht gewährleistet ist. Das Futtermittel zeichnet sich durch einen sehr hohen Nährwert aus nämlich etwa 30 000 KJ pro kg Trockenmasse, woraus sich ein voller kalorischer Ersatz der Muttermilch ergibt. Ferner ist die Milch zusätzlich geeignet als Zufütterung für die lactierende Hündin. Ferner kann die Muttermilch als Diätfutter bei Erkrankungen für rekonvaleszente erwachsene Hunde eingesetzt werden. Bei Welpen bedarf es nurmehr eines drei- bis viermaligen Fütterns am Tage ab dem ersten Lebenstag. Die exakte Einhaltung des Gehaltes an essentiellen Aminosäuren und Eiweißbestandteilen und eine weitestgehende Angleichung des Fettsäuren musters an die Muttermilch ist von weiterem maßgeblichen Anteil für den Einsatz der Milch zur mutterlosen Aufzucht von fleischfressenden Tieren, insbesondere Hunden oder Katzen.
Die hierin verwendeten Prozentangaben beziehen sich auf Gewichtsprozente.

Claims

Synthetisches Milchaustauschfuttermittel, insbesondere Hundemilch Pa t e n t a n sp r ü c h e 1. Synthetisches Milchaustauschfuttermittel, insbesondere Hundemilch, aus Magermilch- und/oder Molkenpulver, Milchprotein, Fett und Halbfabrikaten in Form von Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und/oder Aminosäurezusätzen und dergleichen, g e k e n n z e i c h n e t durch Verringerung des Milchpulveranteils auf einen Anteil unter 60 Gew.-% und durch zusätzliche Beigabe von Milchproteinen mit geringem Lactose- und hohem Rohproteingehalt.
2. Futtermittel nach Anspruch 1, g e k e n n z e i c h -n e t durch Absenken des Anteils an Magermilchpulver auf 25 bis 45 %, vorzugsweise 30 bis 41 %.
3. Futtermittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß die Beigabe von Milchprotein mit einem Anteil von 15 - 40 %, vorzugsweise 20 bis 27 t erfolgt.
4. Futtermittel nach Anspruch 3, dadurch g e k e n nz e i c h n e t , daß als beigegebene Milchproteine durch Ultrafiltration gewonnene Molkenproteine sowie Caseinate verwendet werden.
5. Futtermittel nach Anspruch 4, dadurch g e k e n nz e i c h n e t , daß der Anteil der beigegebenen Molkenproteine 5 bis 30 %, vorzugsweise 10 bis 20 % beträgt.
6. Futtermittel nach Anspruch 5, dadurch g e k e n nz e i c h n e t , daß als beigegebene Molkenproteine lösliche nicht denaturierte Proteine bestehend aus den Fraktionen Beta-Lactoglubin Alpha-Lactalbumin Serumalbumin Immunoglobulinen Protease-Pepton- Fraktion verwendet werden.
7. Futtermittel nach Anspruch 4, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß der Anteil an beigegebenen Caseinaten 5 bis 30 %, vorzugsweise 10 bis 15 % beträgt.
8. Futtermittel nach Anspruch 7, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß als beigegebene Caseinate Natrium-, Kalium-, Calciumcaseine oder Säurecaseine verwendet werden.
9. Futtermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß das Anteilsverhältnis an Albumin und Globulin zu Casein 2,1 bis 3,0 %: 4,1 bis 5,0 % beträgt.
10. Futtermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß reine Aminosäuren zum Ausgleich von Schwankungen der Rohproteinkomponente zugegeben werden.
11. Futtermittel nach Anspruch 10, dadurch g e k e n nz e i c h n e t , daß als reine Aminosäuren Methionin, Lysin, -Cystin in Mengen von jeweils bis 1 % zugegeben werden.
12. Futtermittel nach Anspruch 11, dadurch g e k e n nz e i c h n e t , daß das Anteilsverhältnis Lysin : Methionin, etwa 3,1 % : 1,65 % bezogen auf Trockenmasse beträgt.
13. Futtermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß der Rohfettgehalt über 25 % und zwar vorzugsweise 25,5 bis 40 % beträgt.
14. Futtermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, g e k e n n z e i c h n e t durch einen Zusatz von Bakterienstammen, vorzugsweise Lactobac il len oder Streptokokkenarten.
15. Futtermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, g e k e n n z e i c h n e t durch einen Zusatz an Pektinen oder Tannin in einer Menge von 0,001 bis 1,5 %.
16. Futtermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, g e k e n n z e i c h n e t durch folgende Zusammensetzung: 41 % Magermilchpulver 27 % Rohfett 16 % Molkenprotein 11 % Caseinate 5 % Halbfabrikat.
17. Futtermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 15, g e k e n n z e i c h n e t durch 30 % Magermilchpulver 30 % Fett 20 E Molkenprotein mit 1 % Lactose 15 E Caseinate 5 % Halbfabrikat.
18. Futtermittel nach einem der Ansprüche 1 - 15, g e -k e n n z e i c h n e t durch folgende Zusammensetzung: 40 % Magermilchpulver 35 % Fett 10 % Molkenprotein 10 % Caseinate 5 % Halbfabrikat.
19. Futtermittel nach einem der Ansprüche 1 - 15, g e -k e n n z e i c h n e t durch folgende Zusammensetzung: Trockenmilchpulver 31,0 % Rohfett 33 i Casein 21,8 % Rohfaser 0,1 % Rohasche 7,0 % Methionin 1,358 Calcium 1,2 % Phosphor 0,9 % Vitamin A ( I.E.) 25 000 Vitamin E (mg) 200 Vitamin D3 (I.E.J 3 000 Lysin 3,0 % Albumin 13,2 % und Reste.
20. Futtermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 15, g e k e n n z e i c h n e t durch folgende Zusammensetzung: Trockenmilchpulver 30,0 % Rohfett 31,3 % Casein 20,7 % Rohasche 7,4 % Methionin 1,33 % Calcium 1,34 % Phosphor 0,86 % Vitamin A (I.E.) 25 000 Vitamin E (mg) 200 Vitamin D3 (I.E.) 3 000 Lysin 3,02 % Albumin 10,5 % und Reste.