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Eine Aufgabe dieser Erfindung ist
ein Futter wie ein Misch- oder Vollfutter, welches insbesondere
für Wiederkäuer wie
für Kühe bestimmt
ist, wobei das Futter herkömmliche,
vorteilhaft fettarme Futterbestandteile auf Getreidegrundlage ebenso
wie herkömmliche
Futterzusatzstoffe und andere Hilfsstoffe enthält und wobei mit Hilfe des
Futters die Zusammensetzung von Milchfett in eine gesündere Richtung
verändert
werden kann, um die Erwartungen der Verbraucher zu befriedigen.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist ebenfalls
ein Verfahren zur Herstellung des Futters und eines als Zusatzstoff
in Futter verwendbares Fettsäuregemisch
ebenso wie ein Verfahren zur Herstellung und Verwendung des Fettsäuregemisches.
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Der Verbrauch an Milchfett hat bei
den Finnen während
der letzten 20 Jahre um nahezu 25% abgenommen. Gemäß Ernährungsempfehlungen
ist das allgemeine Ziel eine Abnahme um 45 % im Verbrauch an Milchfett
verglichen mit dem Wert des Jahres 1975. Der durchschnittliche Verbrauch
an Milchfett betrug damals 55 g je Person am Tag. Gemäß gegenwärtiger Empfehlungen
sollte der tägliche
Verbrauch an Milchfett auf unter 30 g abnehmen.
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Der Grund für die starke Abnahme im Milchfettverbrauch
und für
die Versuche, deren Verbrauch weiter zu vermindern, beruht erstens
in der Milchfettsäurezusammensetzung,
welche das Risiko für
Herz-Kreislauferkrankungen erhöht
und den Cholesterinspiegel im Blut erhöht. Auf der anderen Seite gibt
es Bemühungen,
den Gesamtfettverbrauch in der menschlichen Ernährung zu vermindern, weil Fettsucht
in den westlichen Ländern ein
neues Gesundheitsrisiko geworden ist.
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Das größte Problem im Milchfett ist
der hohe Wert an mittellangen gesättigten Fettsäuren (Laurinsäure (C12:0),
Myristinsäure
(C14:0) und Palmitinsäure
(C16:0)), von denen gezeigt werden konnte, dass sie das Risiko einer
Herz-Kreislauferkrankung erhöhen.
Auf der anderen Seite ist Milchfett arm an Ölsäure (C18:1 cis) ebenso wie
an mehrfach ungesättigten
Fettsäuren.
Der neueste Brennpunkt des Interesses ist die im Milchfett enthaltene
konjugierte Linolsäure,
das heißt
CLA, von der in vielen Tier- und in-vitro-Versuchen gezeigt werden konnte,
dass sie das Risiko für
Krebs vermindert. Ebenfalls ist die im Milchfett enthaltene trans-Vaccensäure (C18:1
trans 11) ein erwünschter
Bestandteil, weil gezeigt werden konnte, dass sie sich in Gewebe
unter der Wirkung des delta-9-Desaturase-Enzyms in CLA umwandelt.
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Eine heute typische Zusammensetzung
für Milchfett
und das Ziel, was die Änderung
der Zusammensetzung in Bezug auf bestimmte Fettsäuren betrifft, ist die folgende:
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Es ist möglich, die Zusammensetzung
der Milch und die Qualität
des Fetts in einem gewissen Maß mit Hilfe
der für
die Kühe
bereitgestellten Nahrung zu beeinflussen. Es ist bekannt, dass die
Verabreichung von Ölen
an Kühe
das Milchfett weicher macht. Die Ölnahrung hat jedoch negative
Wirkungen sowohl auf die Pansenfunktion als auch auf die Milchqualität. Durch
Schützen
der Fettsäuren
von Pflanzenölen
ist es möglich,
die negativen Wirkungen auf den Pansen zu vermindern, aber dann
werden weder Vaccensäure
noch CLA im Milchfett erhalten.
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Wenn eine Kuh ungeschütztes Fett
mit ihrem Futter frisst, wird das Fett der Wirkung der Pansenmikroben
ausgesetzt. Die von den Mikroben hergestellten Lipaseenzyme hydrolysieren
Esterbindungen in den Triglyceriden, wodurch Glycerol und freie
Fettsäuren
gebildet werden. Die Hydrolyse verläuft rasch, weil bereits nach
einer Stunde nach der Fütterung
ein Hauptteil der Triglyceride hydrolysiert ist, was zu einer Zunahme
der freien Fettsäuren
im Pansen führt.
Die Fettsäuren
müssen
in freier Form vorliegen, bevor die Mikroben sie verwenden können. Nach
der Freisetzung beginnen die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, im
Pansen hydriert zu werden. Die Biohydrierung verläuft schrittweise,
so dass das Endprodukt Stearinsäure
ist. Der Biohydrierungsprozess verläuft nicht vollständig, sondern
viele verschiedene Fettsäuren werden
im Pansen als Hydrierungszwischenprodukte gebildet. Insbesondere
trans Vaccensäure
ist ein begrenzender Schritt in der Hydrierung, wodurch das Endprodukt
oft ein Gemisch aus diesem Isomer und Stearinsäure ist.
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Isomere Umwandlungen treten oft in
den Zwischenprodukten und möglichen
Endprodukten der Hydrierung auf. Isomere Umwandlungen von Fettsäuren sind
oft mit einem Wechsel der Position einer Doppelbindung und Veränderungen
in der Kettenlänge
verbunden. Konjugierte Linolsäure,
das heißt
CLA, ist ein Zwischenprodukt der Hydrierung, wovon einiges vom Pansen
in den unteren Gastrointestinal fließt. Vom CLA des Milchfetts
stammt ein Teil aus dem Pansen, ein Teil wird im Milchdrüsengewebe
durch die Desaturierung von Vaccensäure gebildet.
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Biohydrierung schützt die Pansenmikroben, weil
mehrfach ungesättigte
Fettsäuren
giftig sind, insbesondere für
Cellulose abbauende Bakterien. Die Nebenwirkungen von Fetten können durch
Verhindern der Hydrolyse der Fette vermindert werden. Die Hydrolyse
von Fetten kann zum Beispiel durch Schützen des Fetts mit Formaldehyd
behandeltem Casein vermindert werden. Eine andere Variante ist es,
unlösliche
Salze der Fettsäuren
zu bilden, insbesondere Calciumsalze, wobei in diesem Fall Pansenhydrierung
vermieden werden kann.
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Durch Schützen der Triglyceride oder
der Fettsäuren
gegen Pansenmikroben ist es möglich,
die Menge mehrfach ungesättigter
Fettsäuren
in der Milch zu erhöhen,
nicht aber die von CLA noch von trans-Vaccensäure. Ein hoher Wert mehrfach
ungesättigter
geschützter
Fettsäuren
in der Milch führt
zu Geschmacksfehlern und Konservierungsproblemen, weshalb deren
Gehalt nicht sehr hoch sein kann.
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Im US-Patent 5,770,247 ist ein Verfahren
zum Erhöhen
der Menge an CLA in Milch durch Füttern ungeschützten Pflanzenöls, welches über 30%
Linolsäure
und über
30% Linolensäure
enthält,
an Kühe
offenbart. Durch Infusion teilweise hydrierten Pflanzenöls, während der
Pansen umgangen wird, wurde der CLA-Gehalt der Milch ebenfalls erhöht. Gleichzeitig
nahm der Fettgehalt der Milch in einigen Tests ab. Zusammensetzungen,
um Wiederkäuer
mit Fettsäuren
zu versorgen, umfassend das Verfüttern
der Fettsäuren
an die Wiederkäuer
in Form von deren Calciumsalzen, um Probleme mit der Störung der
Pansenmikroorganismuspopulation zu vermeiden, sind aus US-A-4,642,317
bekannt. Hydriertes Pflanzenöl
enthält
trans-Fettsäuren,
von denen bekannt ist, dass sie die Fettsynthese der Milchdrüse hemmen,
siehe zum Beispiel US-Patent 5,416,115. Der Milchproteingehalt hat
jedoch als ein Ergebnis des Verabreichens von teilweise hydriertem Öl nicht
abgenommen, wie es im Allgemeinen beim Verfüttern mehrfach ungesättigter Öle der Fall
ist. Trans-Vaccensäure,
welche in teilweise hydriertem Pflanzenöl eingeschlossen ist, erhöht wiederum
den CLA-Gehalt der Milch. Ein typisches industriell hydriertes Pflanzenöl (Sojabohnenöl) enthält 30–35% trans-Fettsäuren. Hydriertes
Pflanzenöl
kann jedoch nicht als solches verfüttert werden, weil ein Hauptteil
von dessen Fettsäuren
ein Ziel der Pansenbiohydrierung wird.
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Gemäß der Erfindung ist nun ein
Futtergemisch entwickelt worden, mit dessen Hilfe die Fettsäurezusammensetzung
der Milch näher
in Richtung des Ziels verändert
werden kann, das heißt
eine Fettsäurezusammensetzung
wird in der Milch erhalten, wobei der Anteil der gesättigten
Fettsäuren
mit mittlerer Kettenlänge
vermindert ist und gleichzeitig der Anteil an Ölsäure, CLA und trans-Vaccensäure erhöht ist.
Das Futtergemisch gemäß der Endung
stört jedoch
nicht die Pansenfunktionen. Der Milchproteinwert bleibt unverändert, und
der Fettgehalt nimmt etwas ab, die Milchproduktion erhöht sich
jedoch.
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Gemäß der Erfindung wird dieses
Ziel mit Hilfe eines Futters erreicht, welches ein geschütztes trans-Fettsäuregemisch
enthält.
Die Aufgabe der Erfindung ist folglich ein Futter, welches ein Gemisch
aus Fettsäuren
enthält,
wobei der Anteil von einfach und mehrfach ungesättigten C18-trans-Fettsäuren, die
gegen Biohydrierung geschützt
sind, mehr als 50 Gew.-% beträgt.
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Aus Sicht der Erfindung ist es vorteilhaft
und bevorzugt, dass das Gesamtfett in der Nahrung niedrig ist. Folglich
werden bevorzugt fettarme Rohmaterialien auf Getreidegrundlage als
Futterbestandteile verwendet. Gerste (Fett ungefähr 2,2 Gew.-% der Trockenmasse),
Hafer (Fett ungefähr
5 Gew.-% der Trockenmasse) und Weizenkleie (Fett ungefähr 3–4 Gew.-%
der Trockenmasse) können
als Beispiele derartiger Rohmaterialien angegeben werden. Der Anteil
des Glycerins im Fett verändert
sich natürlich
etwas in Abhängigkeit
von dem Fett, beträgt
aber typischerweise ungefähr
10 Gew.-%, wobei der übrige
Teil aus Fettsäuren
besteht. Aus Sicht der Erfindung ist es unabdingbar, dass der Anteil
der trans-Fettsäuren
im Futter im Wesentlichen erhöht wurde,
dadurch dass dazu ein Gemisch aus Fettsäuren, welches in Bezug auf
die trans-Fettsäuren
konzentriert worden ist, gegeben wurde.
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In Folge dessen wird das Ziel der
Erfindung erreicht dadurch dass zu einem Futtergemisch ein Fettsäuregemisch
gegeben wird, welches in Bezug auf einfach und mehrfach ungesättigte C18-trans-Fettsäuren, welche
gegen Biohydrierung geschützt
sind, konzentriert ist, bevorzugt in Form von deren Salzen, welche
unter neutralen Bedingungen unlöslich
sind, wie deren Calciumsalze, wobei das Fettsäuregemisch ebenfalls eine vorteilhafte
trans-Isomerverteilung zeigt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung sind mindestens die ungesättigten, aber insbesondere
alle Fettsäuren
des Fettsäuregemisches
geschützt,
zum Beispiel in der vorstehend genannten Weise, insbesondere in
der Form eines Calciumsalzes.
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Gemäß der Erfindung wird das Fettsäuregemisch
in einer Menge von ungefähr
2–8 Gew.-%
der Trockenmasse des Futters oder ungefähr 2–5 Gew.-% der Trockenmasse
des Futters verwendet, wenn es auf Basis einer Zusammensetzung,
d.h. eines Vollfutters, berechnet wird, welches typischerweise die
Gesamtnahrungsquelle für
das Tier, abgesehen von Häckselfutter
wie Heu oder Silofutter darstellt. Gleichzeitig wird der Gesamtfettgehalt
(das heißt,
die Summe der Fett- und Fettsäuregehalte)
niedrig gehalten, so dass er im Allgemeinen höchstens 10 Gew.-%, berechnet
aus der Trockenmasse des Futters, oder bevorzugt höchstens
ungefähr
$%, d.h. höchstens
7–8 Gew.-%,
wie für
ein Mischfutter, beträgt,
oder berechnet auf der Basis eines Mischfutters. Der niedrige Gesamtfettgehalt
wird durch Auswählen
fettarmer Rohmaterialien, bevorzugt auf Getreidegrundlage, für das Futtergemisch
erreicht. Wenn die Nahrung eher auf der kombinierten Verwendung eines
Kraftfutters und Getreides als auf einem Mischfutter basiert, wobei
ein Kraftfutter üblicherweise
in kleineren Mengen verwendet wird, zum Beispiel in einer Menge
von höchstens
der Hälfte
verglichen mit einem Mischfutter, kann die im Kraftfutter einzuschließende Menge
des Fettsäuregemisches
entsprechend erhöht werden,
so dass ein Fettsäuregemisch
in einer Menge entsprechend den 2–5 Gew.-%, berechnet aus der
Gesamtnahrung oder eingeschlossen in einem Mischfutter, an das Tier
verfüttert
wird. Typischerweise können dann
ungefähr
5–8 Gew.-%
des Fettsäuregemisches
in einem Kraftfutter verwendet werden, berechnet aus der Trockenmasse
des Kraftfutters, wobei die Gesamtmenge an Fett geeigneterweise
höchstens
10 Gew.-% beträgt.
Abhängig
von der An des Futters ist es das Ziel, das Futter so zu gestalten,
dass die dem Tier zu verabreichende tägliche Ration ungefähr 0,5 – 1,5 g/kg
Körpergewicht
beträgt,
was für
Kühe ungefähr 200–500 g Fettsäuregemisch
je Tag bedeutet.
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Das im Futter gemäß der Erfindung zu verwendende
Fettsäurregemisch
enthält
gewöhnlich
höchstens ungefähr 80 Gew.-%
C18-trans-Fettsäuren,
und hiervon sind bevorzugt 5–20
Gew.-% mehrfach
ungesättigte C18-trans-Fettsäuren und
40–60
Gew.-% sind einfach ungesättigte
C18-trans-Fettsäuren.
Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
enthält
das gemäß der Erfindung
zu verwendende Fettsäuregemisch
5–20 Gew.-% C18:1-trans-11-Fettsäure (trans-Vaccensäure), 5–20 Gew.-%
C18:1-trans-10-Fettsäure
und/oder 5–20 Gew.-%
C18:2-trans-Fettsäuren. Das
Fettsäuregemisch
enthält
bevorzugt die folgenden Fettsäuren
in den angegebenen Mengen, ausgedrückt als Gew.-%:
C18:1 | 20–35 |
C18:1
trans 6–9 | 15–30 |
C18:1
trans 10 | 5–20 |
C18:1
trans 11 | 5–20 |
C18:2
trans | 5–20. |
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Der Gesamtgehalt gesättigter
Fettsäuren
in einem derartigen Gemisch ist so niedrig wie möglich, aber gute Ergebnisse
sind auch erhalten worden, wenn derartige Fettsäuren in einer Gesamtmenge von
15–25,
typischer 15–20
Gew.-%, vorhanden sind, wobei die C12–16-Fettsäuren gewöhnlich den Hauptteil wie ungefähr 2/3 bilden,
und die C18:0-Fettsäuren
nahezu den Rest bilden. Typische Mengen sind ungefähr 10–12 Gew.-% C12:0-16:0-Fettsäuren und
5–6 Gew.-%
C18:0-Fettsäuren.
Zusätzlich
kann das Gemisch kleine Mengen, üblicherweise
weniger als ungefähr
10–12
Gew.-% anderer Fettsäuren,
wie C18:1 trans 12, enthalten.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform
kann das Fettsäuregemisch
die folgenden Fettsäuren enthalten
(in Prozentwerten bezogen auf das Gewicht):
C12–16 | 10–12 |
C18:0 | 5–6 |
C18:1
cis | 24–30 |
C18:1
trans 6–9 | 18–22 |
C18:1
trans 10 | 10–11 |
C18:1
trans 11 | 7–10 |
C18:1
trans 12 | 6–8 |
C18:2
trans | 8–12 |
andere | 1–3 |
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Ein typisches Mischfutter gemäß der Erfindung
enthält
bevorzugt die folgenden Bestandteile in Gew.-% der Trockenmasse:
Sojabohnenmehl | 0–20 |
Rapssamenmehl | 0–25 |
Gerste | 0–30 |
Hafer | 0–30 |
Zuckerrübenpulpe | 0–20 |
Weizenkleie | 0–30 |
Melasse | 0–8 |
Weizenfuttermehle | 0–20 |
Mineralien | 0–5 |
Vormischung
aus Vitaminen und Spurenelementen | 0–2 |
Fettsäuregemisch | 2–5. |
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Ein typisches Kraftfutter gemäß der Erfindung
kann zum Beispiel die folgenden Bestandteile in Gew.-% der Trockenmasse
des Futters enthalten:
Sojabohnenmehl | 0–50 |
Rapssamenmehl | 0–70 |
Melasse | 0–7 |
Weizenkleie | 0–20 |
Zuckerrübenpulpe | 0–20 |
Mineralien | 0–4 |
Vormischung
aus Vitaminen und Spurenelementen | 0–2 |
Fettsäuregemisch | 5–8. |
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Eine Aufgabe der Erfindung ist ebenfalls
ein Verfahren zur Herstellung des vorstehend definierten Futters,
gemäß dem zu
herkömmlichen
Futterbestandteilen und herkömmlichen
Futterhilfsstoffen und -zusatzstoffen ein Fettsäuregemisch zugegeben wird,
welches über
50 Gew.-% einfach und mehrfach ungesättigte C 18-trans-Fettsäuren enthält, welche
gegen Biohydrierung geschützt
sind. Die zuzugebende Menge beträgt
bevorzugt 2–8
Gew.-% der Trockenmasse des Futters, wie früher beschrieben.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist ebenfalls
ein neuartiges Fettsäuregemisch
mit einem hohen Anteil von C18-trans-Fettsäuren, welche gegen Biohydrierung
geschützt
sind, nämlich
ein Fettsäuregemisch,
welches eine Gesamtmenge von über
50 Gew.-% und bevorzugt höchstens
80 Gew.-% einfach und mehrfach ungesättigter C18-trans-Fettsäuren enthält, welche
bevorzugt in Form ihrer Calciumsalze geschützt sind. Von diesen machen
die einfach ungesättigten
C18-trans-Fettsäuren
den Hauptteil, 40–60
Gew.-%, aus und die mehrfach ungesättigten C18-trans- Fettsäuren machen
5–20 Gew.-%
aus.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist ebenfalls
ein Verfahren zur Herstellung eines Fettsäuregemisches, gemäß dem
- – ein
50–70
Gew.-% mehrfach ungesättigte
Fettsäuren
enthaltendes Fettsäuregemisch
hydriert wird, um ein Fettsäuregemisch
zu erzeugen, das mehr als 50 Gew.-% einfach und mehrfach ungesättigte C18-trans-Fettsäuren enthält,
- – wenn
erwünscht,
das erhaltene hydrierte Fettsäuregemisch
mit einer Base, z. B. einem Alkalimetallhydroxid, neutralisiert
wird,
- – die
Fettsäuren
als ein Salz, wie ein Calciumsalz präzipitiert werden,
- – die
präzipitierten
Fettsäuresalze
getrennt und gegebenenfalls getrocknet werden.
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Die Hydrierung wird bevorzugt mit
Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators bei einem Druck von ungefähr 2–3 bar und
einer Temperatur von 150–200°C durchgeführt. Raney-Nickel kann zum Beispiel
als Katalysator verwendet werden. Die Neutralisierung des hydrierten
Fettsäuregemisches
findet geeignet mit Natriumhydroxid statt. Das unlösliche Salz
wie das Calciumsalz wird bevorzugt durch Präzipitieren unter Verwendung
einer wässrigen
Lösung
des Salzes wie von Calciumchlorid bei einer Temperatur von 50–60°C durch Zugeben
von mindestens einer äquimolaren
Menge des Calciumsalzes hergestellt.
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Durch Herstellen des geschützten Fettsäuregemisches
in der vorstehend genannten Weise werden bei demselben Ausgangsfettwert
70–90%
mehr trans-Fettsäuren
im Gemisch erhalten als zuvor. Dieses wiederum macht positive Veränderungen
der Milchfettzusammensetzung mittels einer kleinen Fettzugabe ohne Nebenwirkungen
möglich.
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Das als Ausgangsmaterial zu verwendende
Fettsäuregemisch,
welches 50–70
Gew.-% mehrfach ungesättigte
Fettsäuren
enthält,
wird vorteilhaft aus einem Öl
mit einer geeigneten Fettsäurezusammensetzung wie
einem Sojabohnen-, Sonnenblumen- oder Maisöl in einer an sich bekannten
Weise durch Aufspalten der Fettsäuren
aus dem Öl
durch Verseifung, zum Beispiel unter Verwendung einer Natriumhydroxidlösung, Abtrennen
der erhaltenen Fettsäuren
und des Glycerins durch Ansäuern,
zum Beispiel mit Schwefelsäure,
und Gewinnen des Gemisches der freien Fettsäuren, zum Beispiel als eine
Schmelze an der Oberfläche
der Reaktionslösung
(siehe Chemical Process Industries, R. Shreve, J. Brink, Mc Graw
Hill 1997) erhalten.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
ist ein Verfahren zum Verändern
der Zusammensetzung der in Milch enthaltenen Fettsäuren, insbesondere
des Erhöhens
des Ölsäure-, des
CLA- und des trans-Vaccensäuregehalts
darin, wobei einem milcherzeugenden Tier ein vorstehend definiertes
Fettsäuregemisch
gemäß der Erfindung
in einer genügenden
Menge verabreicht wird, um die Milchfettsäurezusammensetzung zu verändern, insbesondere
in Form eines Futterzusatzstoffes wie in Form des vorstehend genannten
Futters. Um eine Veränderung
in der Zusammensetzung zu erreichen, sollte das wie vorstehend definierte
Fettsäuregemisch ungefähr 2–5 Gew.-%
der täglichen
Nahrungsration des Tieres umfassen. Wie vorstehend angegeben, bedeutet
dies eine Menge von ungefähr
0,5–1,5
g/kg Körpergewicht,
oder für
eine normal große
Kuh ungefähr 200–500 g Fettsäurcgemisch
je Tag Die Wirkung auf die Milchzusammensetzung ist verhältnismäßig rasch
ersichtlich; im nachstehend beschriebenen Test wurde ein Fütterungszeitraum
von drei Wochen verwendet.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen
die Erfindung. In diesen Beispielen bedeuten Prozentwerte, ebenso
wie zuvor, Gew.-%, sofern nichts anderes angegeben ist.
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Beispiel 1 – Herstellung
eines Fettsäuregemisches
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Ein Fettsäuregemisch, enthaltend 54,5
Gew.-% mehrfach ungesättigte
Fettsäuren,
27,7 Gew.-% einfach
ungesättigte
Fettsäuren
und 17,8 Gew.-% gesättigte
Fettsäuren
und insgesamt 5,3 Gew.-% einfach und mehrfach ungesättigte trans-Säuren, wurde
als Ausgangsmaterial gewählt.
Dieses Fettsäuregemisch
war durch Verseifung mit 10% Natriumhydroxid bei ungefähr 60°C aus Sojabohnenöl hergestellt
worden. Die nach Verseifung durch Ansäuerung und Gewinnung erhaltenen
Fettsäuren
wurden bei einem Druck von 3 bar und einer Temperatur von 200°C in Gegenwart
von 0,05% Raney-Nickel-Katalysator (SP-10, Engelhardt) hydriert. Das
Fettsäuregemisch
wurde bei einer Geschwindigkeit von 1000 U/min für ungefähr 5 Stunden gerührt, woraufhin
nur etwa 10 Gew.-% mehrfach ungesättigte Fettsäuren verblieben.
Der Endpunkt der Hydrierung wurde gaschromatographisch bestimmt.
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Nach der Hydrierung wurden die Fettsäuren zu
den Natriumsalzen unter Verwendung von NaOH auf einen pH-Wert von
7 neutralisiert. Um die Fettsäuren
in deren Calciumsalze umzuwandeln, wurde die wässrige Natriumhydroxidlösung bei
einer Temperatur von 50–60°C unter Verwendung
einer ungefähr
einer 1,1-fach äquimolaren
Menge an Calciumsalz mit einer 20%igen wässrigen Calciumchloridlösung behandelt.
Dadurch bildeten die Fettsäure
und das Calciumsalz einen Niederschlag, welcher aus der Lösung getrennt
wurde. Nach Trennung wurde das Fettsäurecalciumsalz getrocknet und
als solches zur Futterherstellung verwendet.
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Die Zusammensetzung des Fettsäuregemisches
wurde gaschromatographisch bestimmt, und war die folgende
C12-16 | 11,6 |
C18:0 | 5,7 |
C18:1
cis | 24,8 |
C18:1
trans 6–9 | 20,
8 |
C18:1
trans 10 | 10,5 |
C18:1
trans 11 | 7,9 |
C 18:1
trans 12 | 6,7 |
C18:2
trans | 9,2 |
andere | 2,5. |
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Der Gesamtgehalt an trans-Fettsäuren im
erhaltenen Fettsäuregemisch
betrug 55,4 Gew.-% (hiervon einfach ungesättigte 46,0 Gew.-% und mehrfach
ungesättigte
9,5 Gew.-%), der Gesamtgehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren betrug
10,1 Gew.-%, der Gesamtgehalt an einfach ungesättigten Fettsäuren betrug 70,8
Gew.-%, und der Gehalt an gesättigten
Fettsäuren
betrug 19,1 Gew.-%.
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Beispiel 2 – Verfahren
zur Herstellung eines Futtergemisches
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Die folgenden Rohmaterialien wurden
für die
Herstellung eines Futters in den angegebenen Mengen ausgewählt, ausgedrückt in Gew.-%.
Sojabohnenmehl | 4 |
Rapssamenmehl | 16 |
Gerste | 25 |
Hafer | 5 |
Zuckerrübenpulpe | 10 |
Weizenkleie | 16 |
Melasse | 6 |
Weizenfuttermehle | 8 |
Mineralien | 5 |
Vormischung | 1 |
geschütztes | |
Fettsäuregemisch | 4 |
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Das verwendete geschützte Fettsäuregemisch
war, wie in Beispiel 1 angegeben. Das Futter wurde in herkömmlicher
Weise durch gemeinsames Vermischen der Bestandteile hergestellt.
Der Gesamtfettgehalt des Futters (Fett und Fettsäuren zusammen) betrug 7 Gew.-%
der Trockenmasse.
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Beispiel 3 – Futtertest
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Im Futtertest gemäß Beispiel 3 wurden Kühen je Tag
10 kg eines Mischfuttergemisches gemäß der Erfindung für einen
Zeitraum von drei Wochen verabreicht, dessen Zusammensetzung gemäß Beispiel
2 war. Das Testfutter wurde verglichen mit einem normalen Mischfuttergemisch
mit einer entsprechenden Zusammensetzung, welches nicht die Fettsäurezugabe
gemäß der Erfindung
enthielt.
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In der folgenden Tabelle ist sowohl
die im Futtertest erhaltene Milchproduktion als auch der Fett- und Proteingehalt
der Milch angezeigt.
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Aus der Tabelle ist ersichtlich,
dass die Milchproduktion sich mit dem Futter gemäß der Endung erhöhte. Auf
der anderen Seite verminderte sich der Fettgehalt der Milch, und
der Proteingehalt blieb in etwa derselbe. In der folgenden Tabelle
ist das Fettsäureprofil
der Milch angegeben. Zum Vergleich wird eine typische Fettsäurezusammensetzung
genommen (Prozentwerte sind Gew.-%).
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Aus den Ergebnissen ist ersichtlich,
dass die Fettsäurezusammensetzung
durch das Testfutter gemäß der Erfindung
in eine gesündere
Richtung verändert
werden kann, das heißt
der Anteil gesättigter
mittellanger harter Fette nimmt ab, wohingegen die Gehalte an einfach
ungesättigten
Fettsäuren,
CLA und trans-Vaccensäure
(C18:1 trans-11) bis nahe ans Ziel zugenommen haben.