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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Verbindungs-
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laschen für elektrisch isolierende oder elektrisch leitende Klebestöße
an Schienen, sowie einbaufertige Lasche
Verfahren und Vorrichtung
zum Herstellen von Verbindungslaschen für elektrisch isolierende oder elektrisch
leitende Klebestöße an Schienen, sowie einbaufertige Lasche Die Erfindung betrifft
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Verbindungslaschen fur elektrisch
isolierende oder elektrisch leitende Klebestöße an Schienen, sowie eine einbaufertige
Lasche fur einen elektrisch isolierenden oder elektrisch leitenden Klebestoß an
Schienen.
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Beim Herstellen von elektrisch isolierenden und elektrisch leitenden
Stoßverbindungen, d.h. Isolierstößen und Kontaktstößen von Eisenbahngleisteilen
werden die zu verbindenden Schienenteile, Weichenteile usw. über beiderseits derselben
angeordnete Verbindungslaschen aus Metall jeweils unter Zwischenschaltung einer
Netallkiebstoffiage miteinander verklebt, wobei die Laschen mit den Schienenteilen
zusätzlich hocbfest verschraubt werden. Die Klebstofflage zwischen Lasche und Gchienenlaschenkammer
hat eine vorbestiinnite Härte sowie Druckfestigkeit und besteht beim Isolierstoß
z.B, aus einer oder mehreren Lagen eines mit einem härtbaren Klebe- bzw.
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Gießharz, z.3. einem Epoxydharz-Härter-Gemisch, getränkten Textil-
oder Glasfasergewebe bzw. -vlies. Die Klebstofflage hat elektrisch isolierende Eigenschaften.
Zur Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung, d.h0 eines Kontaktstoßes,
ist es bekannt (ASh-PS 374.216), in die Klebstofflage, die auch als Zwischenlage
mit dem vorerwahnten Aufbau ausgebildet sein kann, Körper aus elektrisch leitendem
Material
einzubetten, vorzugsweise Kugeln aus Stahl. Diese'Körper
werden beim Verschrauben der tasche mit der Schiene durch die Klebstofflage hindurch
gedrückt, so daß sie mit den einander zugekehrten Laschen- und Schienenfijichen
in Eingriff kommen, insbesondere in diese eindringen.
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Da die Rerstellung von elektrisch isolierenden und elektrisch leitenden
Klebe stößen im liegenden Gleis wegen der erforderlichen Genauigkeit der durchzuführenden
Arbeitsvorgänge, insbesondere bei der Beschichtung der Laschen mit Klebstoff- bzw.
Gewebematerial und bei dem alifälligen Einbringen der Kontaktkörper in die Klebstoffiage,
relativ kompliziert und zeitaufwendig ist und sich außerdem die Gefahr der Verschmutzung
ergibt, und da ferner die erforderlichen nachträglichen Messungen der elektrischen
Widerstandswerte bzw. Leitfähigkeitswerte schwierig vorzunehmen sind, ist man bisher
so vorgegangen, daß die zu verbindenden Schienenend- -stücke mittels der erwähnten
Laschen und Xlebstofflagen in der Fabrik miteinander verbunden und diese Schieneepaßstucke
mit der vorgefertigten Stoßverbindung in das Gleis eingeschweißt werden.
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Es wäre nun aber in vielen Fällen erwünscht, den Transportaufwand
für die Schienenpaßstücke, die an der Baustelle vorzunehmenden Schweißarbeiten und
die damit verbundene Arbeitszeit zu vermeiden und die Schienenstoßverbindung mit
geringem Aufwand an Ort und Stelle durchführen zu können.
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Aus der G3-PS 2,108.184 ist es bereits bekannt, einen Formteil mit
einem im wesentlichen dem Profil der Schienenlaschenkammer entsprechenden Formhohlraum
zu verwenden und in diesem Formhohlraum Distanzkörper mit einer Dicke anzuordnen,
die
der Dicke einer auf der Lasche auszubildenden Klebstoffschicht
entspricht. Dabei wird die Form nach dem Einlegen des taschenkörpers ohne Druckanwendung
geschlossen und der Laschen körper durch Einspritzen eines Harz/Härter-Gemisches
beidseitig ummantelt. Dadurch könnte aber die einwandfreie Durchtränkung einer eingelegten
Bewehrung für die Klebstoffschicht nicht gesichert werden.
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Die Erfindung zielt darauf ab, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen von Verbindungslaschen sowie eine einbaufertige Verbindungslasche
zu schaffen, die sich sowohl für isolierende als auch für nichtisolierende Schienenstoßverbindungen
eignen und es ermöglichen, die Schienenstoßverbindung im liegenden Gleis ohne besonderen
Nanipulationsaufwand und unter Erzielung der gleichen Qualität der Stoßverbindung
durchzuführen, wie sie bisher durch die fabrikmäßige Herstellung der Schienenpaßstücke
gewährleistet war.
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Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zum Herstellen von Verbindungslaschen
für elektrisch isolierende oder elektrisch leitende Klebestöße an Schienen, bei
welchem in einen im wesentlichen dem Profil der Schienenlaschenkammer entsprechenden
Formhohlraum eines Formteiles der Dicke einer auf dem metallischen Laschenkörper
auszubildenden Metallklebstoffschicht entsprechende Distanzkörper aus Isoliermaterial
angeordnet werden und in den Formhohlraum ein härtbarer Metallkleber eingebracht
wird, mit den Merkmalen, daß im Falle der Herstellung einer Lasche für einen elektrisch
leitenden Elebestoß im Formhohlraum zusätzlich Körper aus elektrisch leitendem Material
angerodnet werden, deren Dicke größer als jene der Distanzkörper ist, daß sodann
sowohl im Falle der Herstellung einer Lasche für einen elektrisch isolierenden als
auch
einen elektrisch leitenden Klebestoß auf die Hohlraumfläche des offenen Formteiles
eine oder mehrere Lagen aus einem Gewebe oder Vlies aus Textil- oder Glasfasern
und auf diese eine Schicht aus dem härtbaren netallkleber aufgebracht werden, und
daß danach der metallische Laschenkörper in dieses Bett bis zur Anlage an den Distanzkörpern
unter Druck eingepreßt und der Klebstoff unter Druck aushärten gelassen wird, worauf
die einbaufertige Lasche der Form entnommen wird.
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Mit der Erfindung wird erreicht, daß die Lasche nur auf einer Seite
mit der bewehrten Klebstoffschicht versehen wird und daß die Bewehrung vom Klebstoff
in ausreichendem Maße durchdrungen wird. Ferner wird eine gleichmäßige Verteilung
der Klebstoffschicht und im Falle der Herstellung einer Lasche für einen elektrisch
leitenden Stoß auch eine sichere Kontaktgabe zwischen dem Laschenkörper und den
leitenden Körpern erzielt, welche die Klebstoffschicht durchdringen und in den Laschenkörper
eindringen. Das Verfahren gemäß der Erfindung eignet sich vorteilhaft sowohl zum
Herstellen von Laschen für elektrisch isolierende als auch für elektrisch leitende
Schienenstoßverbindungen.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner eine zur Durchführung des Verfahrens
bestimmte Vorrichtung, mit einem langgestreckten Formteil mit einem im wesentlichen
dem Profil der Schienenlaschenkammer entsprechenden Formhohlraum sowie einer diesen
abdeckenden Platte; diese Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die Platte
gegen den Formteil preßbar ist, und daß im Boden des Formhohlraumes Vertiefungen
zur Aufnahme von elektrisch leitenden Körpern ausgebildet sind, wobei vorzugsweise
die Wandung und der Boden des Formhohlraumes
durch eine Auskleidung
aus einem Kunststoff gebildet sind, an welchem der einzubringende Klebstoff nicht
haftet Die Erfindung bezieht sich schließlich auf eine oinbaufertige tasche für
einen elektrisch isolierenden oder elektrisch leitenden Klebestoß an Schienen, mit
einem Laschenkörper aus Metall, dadurch gekennzeichnet, daß nur auf die Laschenkammerseite
des Laschenkörpers eine Lage aus einem härtbaren Netallklebstoff aufgebracht ist,
die an ihrer Außenseite gegebenenfalls mit einer oder mehreren Lagen aus Textil-
oder Glasfasergewebe versehen ist und in die Distanzhalter und im Falle einer Lasche
für einen elektrisch leitenden glebstoß zusätzlich elektrisch leitende Körper eingebettet
sind, die mit dem Laschenkörper in Eingriff stehen und aus der glebstofflage vorstehen.
Die Erfindung schafft somit eine einbaufertig vorbereitete Lasche, die im liegenden
Gleis lediglich in die mit einer Klebstoffschicht zu versehende Laschenkammer eingesetzt
und mit den Schienen verschraubt zu werden braucht.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Schienenstoß,
der mit erfindungsgemäßen Laschen ausgeführt wird, innerhalb kürzester Zeit wieder
befahrbar ist, was bei der Vornahme von Verbindungsschweißungen beim Einsetzen der
Paßstücke mit den im Werk gefertigten Isolierstößen und wegen der erforderlichen
Nachbearbeitung derselben nicht der Fall war.
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Weitere Merkmale der Erfindung werden nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht
auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer in dieser angeordneten Lasche, wobei
die linke Hälfte von Fig. 1 die Herstellung einer Lasche für einen
Kontaktstoß
und die rechte Hälfte die Herstellung einer Lasche für einen Isolierstoß zeigt;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1; Fig. 3 einen vergrößerten
Schnitt durch die erfindungagemäße Vorrichtung in der rechten Hälfte nach der Linie
3-3 und in der linken Hälfte nach der Linie 3'-3' in Fig. 1, und Fig. 4 ein vergrößertes
Detail aus Fig. 3.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist im wesentlichen einen langgestreckten,
quaderförmigen Formteil 1 aus Stahl mit einem Formhohlraum 2 und eine Druckplatte
3 auf, die mittels eines Stempels 4 einer weiter nicht gezeigten Presse gegen die
Oberseite einer in den Formbohlraum 2 eingelegten Schienenverbindungslasche L drückbar
ist. Die Druckplatte 3 ist ferner mittels an den Seiten des Formteiles 1 schwenkbar
gelagerten Spannhebeln 5 festspannbar, wie dies noch erläutert werden wird.
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Der Formbohlraum 2 hat eine der Lasche L entsprechende Länge und
im Schnitt im wesentlichen das Profil der Laschenkammer einer Schiene. Wie die Fig.
1, 3 und 4 zeigen, weist der Formhohlraum 2 an seinem Boden 2' im Bereich der Laschenenden
und im Bereich der äußeren von vier Laschenbohrungen Vertiefungen 6 auf, deren Funktion
noch erläutert werden wird.
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Geinaß der linken Hälfte von Fig. 3 sind der Formhohlraumboden 2'
und die Wandung des Formhohlraumes durch eine Auskleidung 2" aus Kunststoff gebildet.
Vom Boden des Formhohlraumes 2 stehen an den Stellen der Bohrungen 7 der Lasche
L Zapfen 8 vor, die mit dem Formteil 1 bzw. der Auskleidung 2" einstückig ausgebildet
sind und die in die Bohrungen eindringen, um einen Eintritt von Klebstoff in diese
Bohrungen beim Einpressen der Lasche L in den Formhohlraum zu verhindern.
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Gemäß der rechten Hälfte von Fig. 1 werden zur Herstellung einer
Lasche für einen Isolierstoß auf die geneigten Formhohlraumwände und auf den Formhohlraumboden
2' zumindest nahe den Laschenenden und im Bereich der Laschenbohrungen 7 mehrere
Distanzkörper 9 aus Isoliermaterial aufgebracht, deren Dicke der auszubildenden
xlebstoffzwischenlage entspricht.
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Bei Ausbildung einer Lasche für einen gontaktstoß werden anstelle
der Distanzkörper 9, die an den Laschenenden und im Bereich der Bohrungen 7 am Boden
2 angeordnet sind, beim gezeigten Ausführungsbeispiel in die Vertiefung 6 Stahlkugeln
10 eingelegt, deren Durchmesser etwas größer als die Dicke der Distanzkörper 9 ist.
Danach werden gegebenenfalls - auf Jeden Fall aber beim Herstellen eines Isolierstoßes
- in den Formhohlraum 2 eine oder mehrere Lagen 11 aus einem Textil- oder Glasfasergewebe
eingebracht und auf dieses eine Schicht 12 aus kalt- oder wärmehärtbarem Klebharz
aufgebracht. Das Kunststoffmaterial der Auskleidung 2" ist so gewählt, daß es nach
dem Aushärten des Klebstoffes an der Klebstofflage nicht haftet. In dieses vorbereitete
Bett wird der eigentliche Laschenkörper L eingelegt und es wird die Druckplatte
3 aufgebracht. Uber den Stempel 4 wird auf die Druckplatte 3 ein ausreichender Preßdruck
aufgebracht, so daß die Lasche L in das Bett bis zur Anlage an den Distanzkörpern
9 eingedrückt wird. Durch den Einpreßvorgang werden die eingelegten Stahlkugeln
10, die eine größere Härte als das Laschenmaterial haben, in die Lasche L etwas
eingedrückt, wie dies Fig. 4 zeigt. Mit Hilfe der Spannhebel 5 wird die Druckplatte
3 zum Aushärten des Klebstoffes festgespannt.
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Nach dem Aushärten des ElebstotSes wird die fertige beschichtete
Lasche dem Formteil 1 entnommen und in einen Foliensack eingeschweißt, um sie gegen
Feuchtigkeit und Verschmutzung zu schützen, und ist zum Transport an die Baustelle
bereit. Dort braucht lediglich in die Laschenkammer eine Schicht aus dem erwähnten
Klebstoff eingebracht zu werden, die sodann beim Verschrauben der Lasche mit den
Schienen mit der Klebstoffiage der Lasche bzw. mit dem an der Außenseite klebstofflosen
Gewebe oder Vlies aus Textil-oder Glasfasern eine aushärtende Klebeverbindung eingeht.
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Dabei werden im Falle des Kontaktstoßes die Stahlkugeln 10, die aus
der laschenseitigen Klebstofflage vorstehen (Fig. 4), durch die schienenseitige
Klebstoffschicht in das Material der Laschenkammer eingedrückt, wodurch eine elektrisch
leitende Verbindung zwischen Lasche und Schiene hergestellt wird.
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Bei der Herstellung einer Lasche für einen Isolierstoß werden die
Stahlkugeln 10 weggelassen und es werden über den Vertiefungen ebenfalls Distanzkörper
9 aus elektrisch isolierendem Material angeordnet, wie dies die Fig. n und 3 in
der rechten Hälfte zeigen.
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Die Erfindung ist nicht auf das erläuterte Ausführungsbeispiel beschränkt,
dieses kann vielmehr im Rahmen des allgemeinen Erfindungsgedankens verschiedentlich
abgewandelt werden. So kann anstelle der Auskleidung 2' aus Kunststoff oder zusätzlich
zu dieser in den Formhohlraum 2 eine diesen bedeckende Trennfolie aus einem Material
eingelegt werden, das ein Anhaften der Klebstofflage 12 am Formhohlraum verhindert
und mit dem ausgehärteten Klebstoff lediglich eine schwache Haftverbindung eingeht;
die Trennfolie
ist dann nach dem Entfernen der Lasche aus dem
Formteil von der Klebstoffiage leicht abziehbar.
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Anstelle der beim gezeigten Ausführungsbeispiel verwendeten Kugeln
10 könnten natürlich aubbMetallkörper mit anderer Gestalt verwendet werden, die
beim Verschrauben der schienenseitige Lasche mit der Schiene die/tlebstoffschicht
durchdringen und mit dem Schienenmaterial zur Erzielung einer elektrisch leitenden
Verbindung in Eingriff kommen.
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Es versteht sich ferner, daß die Klebstofflage bei der Herstellung
von Laschen für elektrisch leitende Schienenstoßverbindungen auch ohne eingebettetes
Gewebe bzw. Vlies ausgebildet werden kann.