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Montagevorrichtung für Zweirad-Motoren.
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Die Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung für Zweirad-Motoren,
bestehend aus einem Tragrahmen mit zwei Tragelementen zur vorübergehenden Verankerung
an den zur Verbindung mit dem Fahrzeugrahmen bestimmten Bohrungen im Motorgehäuse.
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Zur Montage oder Reparatur der Motoren von Zweirädern ist es bekannt,
passende Tragvorrichtungen der genannten Art zu verwenden, die mit den im Motorgehäuse
vorhandenen Bohrungen in Eingriff zu bringen sind, welche der Befestigung am Fahrzeugrahmen
dienen. Dieses Verfahren, die Motoren hängend zu lagern, wurde jedoch nur in Fabriken
und spezial-isierten Werkstätten mit zu einem ganz bestimmten Motorgehäuse passenden,
selbst nicht anpassungsfähigen Tragvorrichtungen angewendet.
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Wenn in kleineren, vielseitia tätigen oder Hobbywerkstätten unterschiedliche
Motoren gewartet oder repariert werden, so legt man diese auf einen Werktisch oder
spannt sie unter Beschädigungsgefahr in einen Schraubstock ein. Nur so ließ sich
bisher der Vielfalt der unterschiedlichen Anordnungen und Abstände der Befestigungsbohrungen
in den verschiedenen Motorgehäusen begegnen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die sich zur hängenden Aufnahme unterschiedlicher Motorgehäuse
eignet und möglichst gute Zugänglichkeit zum Motor gewährleistet.
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Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Tragrahmen
aus einem festlegbaren und einem daran drehbar gelagerten Rahmenteil besteht, an
welchem die Tragelemente relativ zu einander wenigstens zweidimensional verstellbar
gelagert sind.
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Die zweidimensionale Beweglichkeit der Tragelemente gestattet es,
sie unabhängig von der jeweils speziellen Lage und Anordnung der Befestigungsbohrungen
im Motorgehäuse mit diesen zum Eingriff zu bringen. Eine Werkstatt braucht folglich
nur eine einzige Montagevorrichtung der erfindungsgemäßen Art, um beliebige Zweirad-Motoren
daran
aufzuhängen und reparieren zu können.
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Sehr häufig muß von gegenüberliegenden Seiten aus inspiziert oder
repariert werden. Dazu mussten die Motoren jedesmal umgelagert werden. Bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung genügt es dagegen, den beweglichen Teil des Tragrahmens in diejenige
Drehwinkelstellung zu drehen, welche jeweils die optimale Zugänglichkeit für die
am Motor vorzunehmenden Tätigkeiten bietet.
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Eine bevorzugte praktische Erweiterung der Erfindung sieht vor, daß
der bewegliche Rahmenteil um zwei senkrecht zueinander stehende Achsen drehbar am
festen Rahmenteil gelagert ist. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, den Motor
nicht nur um die erste Achse zu drehen, sondern auch um die zweite Achse in eine
Schräglage zu kippen. Als festlegbarer Rahmenteil, der nicht nur das Drehen, sondern
auch ein Kippen des beweglichen Rahmenteils gestattet, kommen z.B. handelsübliche
Gelenkklemmstücke in Frage, wie sie von der Firma Rose & Krieger, Minden/Westf.
unter der Typenbezeichnung *'GF" angeboten werden.
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Kann auf das Kippgelenk verzichtet werden, genügt als festlegbarer
Rahmenteil ein handelsübliches Fußklemmstück, wie es z.B. von der vorstehend genannten
Firma unter der Typenbezeichnung 'tFS" in den Handel gebracht wird.
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Für die erfindungsgemäße Tragvorrichtung ergibt sich eine einfache,
standfeste Konstruktion, wenn in bevorzugter Ausführung beide Tragelemente im wesentlichen
radial und axial zu einer der Drehachsen des Tragrahmens verstellbar sind. Dann
kann zweckmäßigerweise der bewegliche Rahmenteil aus einem in der Länge stufenlos
veränderlich einstellbaren Tragbalken und an dessen Enden einzeln in Querrichtung
ausfahrbaren Stützen bestehen, an deren Enden die Tragelemente angebracht sind.
Ebenfalls im Hinblick auf die Standfestigkeit der Montagevorrichtung wird eine Ausführung
bevorzugt, bei welcher der Tragbalken aus einem Mittelteil mit in Längsrichtung
ausfahrbaren Endteilen besteht. Dabei lässt sich der Motor jeweils so lagern, daß
sich sein Schwerpunkt im wesentlichen auf der Drehachse des beweglichen Rahmenteils
befindet.
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Eine mechanisch sehr einfache, gleichzeitig aber zuverlässige Konstruktion
der Montagevorrichtung kann dadurch gewonnen werden, daß die Teile des beweglichen
Rahmenteils mittels Schiebeführungen relativ zueinander stufenlos verstellbar und
durch Klemmelemente kraftschlüssig festlegbar sind.
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In weiterer bevorzugter Ausführung der Erfindung sind die Tragelemente
an den Enden der Stützen angeordnete Bohrungen, in welche in die Bohrungen im Motor
gehäuse einführbare Bolzen einsteckbar sind und/oder feste oder lösbar angeordnete
hakenförmige Klauen, welche ein Motorgehäuse im Bereich seiner Befestigungsbohrungen
beidseitig umgreifen und in diese eingeführte Bolzen halten. Die zuerst genannten
Tragelemente in Form einfacher Bohrungen an den Enden der Stützen wird man normalerweise
dann einsetzen, wenn von einem geteilten Motorgehäuse nur die eine hälfte zu halten
ist.
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Die klauenförmigen Tragelemente, welche vorzugsweise auswechselbar
sind, wird man dagegen in der Regel dann anwenden, wenn das Motorgehäuse insgesamt
mit beiden Gehäusehälften aufgehängt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der
Zeichnung näher erläutert. Fig. 1 zeigt die Montagevorrichtung in perspektivischer
Darstellung, wobei die Beweglichkeit der verschiedenen Einzelteile durch Pfeile
angedeutet ist. Der Tragrahmen der Montagevorrichtung besteht aus einem Fußklemmstück
lo und einem insgesamt mit 12 bezeichneten beweglichen Rahmenteil. Das Fußklemmstück
io lässt sich z.B. auf einem Arbeitstisch festschrauben oder in anderer Weise festlegen.
Sein senkrechter, büchsenförmiger Teil ist in axialer Richtung geschlitzt und mittels
einer nicht gezeigten Klemmschraube im Durchmesser veränderbar, so daß der mit 14
bezeichnete Lagerzapfen am beweglichen Rahmenteil 12 je nach Wunsch im Fußklemmstück
io gedreht oder in einer bestimmten Drehwinkelstellung festgeklemmt werden kann.
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Das Hauptteil des beweglichen Rahmenteils 12 ist ein in seiner Länge
veränderlich einstellbarer Tragbalken, bestehend aus einem fest mit dem Lagerzapfen
14 verbundenen Mittelteil 16 in FOrm eines Vierkantrohrs und zwei in Längsrichtung
darin verschieblich gelagerten Endteilen 18 und 20. Die letzteren lassen sich mehr
oder
weniger weit aus dem Mittelteil 16 herausziehen und je für sich in unterschiedlich
weit herausgezogener Stellung mittels Klemmschrauben 22 bzw. 24 festklemmen. Die
Endteile 18, 20 sind mit geschlitzten, zueinander parallelen Bohrungen als Gleitführungen
für Stützen 26 bzw. 28 versehen, deren jede einzeln mehr oder weniger weit nach
oben aus den Endteilen 18 bzw. 20 herausziehbar und dann in der gewünschten Stellung
mittel Klemmschrauben 29 bzw. 30 festklemmbar ist. Die letztzgenannten Klemmschrauben
verändern den Durchmesser der geschlitzten Führungsbohrungen für die Stützen 26
und 28.
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An den oberen Enden der Stützen 26 und 28 sind in gegeneinander weisenden
flachen Vorsprüngen 31 und 32 Bohrungen 33 bzw. 34 angebracht. In diese lassen sich
Bolzen einführen, die in die Bohrungen im aufzuhängenden Motorgehäuse eingreifen.
Es besteht dabei die Möglichkeit, mittels dieser Bolzen nur eine Hälfte des Motorgehäuses
aufzuhängen und nach Abnahme der anderen Gehäusehälfte Reparaturen im Motor vorzunehmen.
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Anstelle der Bohrungen 33, 34 können auch Klauen 35, 36 als Tragelemente
für den Motor dienen. Die Klauen sind gabelförmig ausgebildet mit einem solchen
Abstand zwischen den Gabelzinken, daß jeweils die am Motorgehäuse vorhandenen Vorsprünge
bzw. Augen mit Bohrungen zwischen die Zinken passen. Durch die Bohrungen im Motorgehäuse
gesteckte Bolzen finden an beiden Enden Auflage auf den hakenförmigen Klauenzinken,
so daß der Motor mit beiden Gehäusehälften sehr sicher gehalten ist.
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Die Augen an den verschiedenen Motorgehäusen, in welchen sich die
Bohrungen befinden, haben unterschiedliche Breite. Es empfiehlt sich deshalb, mit
verschiedenen Klauen 35 und 36 zu arbeiten, deren Zinkenabstand jeweils zur Breite
der Augen am Motor passen. Ein leichtes Auswechseln der unterschiedlichen Klauen
35, 36 ist möglich, wenn diese, wie gezeigt, in passende Längsschlitze 37, 38 in
den oberen Enden der Stützen 26, 28 eingehängt werden. Im eingehängten Zustand stehen
die Klauen 35, 36 jeweils nach entgegengesetzter Richtung wie die Vorsprünge 31,
32 von den Stützen 26, 28
ab. Man braucht also nur die Stützen
um ihre Längsachen zu drehen, wenn man die Art der Aufhängung des Motors ändern
will.
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Es versteht sich, daß das gezeigte Ausführungsbeispiel zahlreiche
Modifikationen zulässt. Es ist bereits eingangs erwähnt worden, daß statt des Fußklemmstücks
1o auch ein Gelenkklemmstück Anwendung finden kann, so daß nicht nur der Gelenkzapfen
14 im feststehenden Rahmenteil drehbar ist, sondern noch ein zusätzliches Kippgelenk
in letzterem vorhanden ist, welches eine Schrägstellung des aufgehängten Motors
gestattet.
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Es ist weiterhin klar, daß der Tragbalken 12 eine praktisch beliebige
Rahmenkonstruktion sein kann, die eine Verlängerung, möglichst an beiden Enden,
gestattet. Das Ausfahren der Endstücke 18, 20 könnte z.B. mittels Gewindespindel
geschehen. Bei Verwendung eines runden, anstatt eines polygonalen Querschnitts für
das Mittelteil 16 und die Endstücke 18, 20 ließen sich diese um die Längsachse des
Tragbalkens 12 stufenlos drehen und in beliebigen Schrägstellungen der Stützen 26,
28 mittels der Klemmschrauben 22, 24 oder ähnlicher Klemmeinrichtungen festklemmen.
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Auf diese Weise könnte ebenfalls eine Lagerung des Motors in Schrägstellung
erreicht werden Entsprechendes gilt für die Lagerung und Führung der Stützen 26
und 28. Auch hier kommt es lediglich darauf an, daß sie in der Auskragung gegenüber
dem Tragbalken 12 einzeln verstellbar sind, um unterschiedlichen Motorgehäusen angepasst
zu werden. Dabei besteht auch die Möglichkeit, beim Wechsel von einem Motor zu einem
anderen die Stützen 26, 28 mit daran angebrachten speziellen Tragelementen 33, 34
bzw. 35, 36 auszuwechseln.
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Nach Gebrauch lässt sich der Drehzapfen 14 aus dem Fuß- oder Gelenkklemmstück
10 herausziehen und der gesamte bewegliche Rahmenteil verstauen, so daß er bei anderweitigen
Arbeiten am Werktisch nicht stört.
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Als weitere nicht gezeigte Ausführungsvariante sei außerdem erwähnt,
daß auch die Möglichkeit besteht, z.B. mittels eines Knickgelenks im Tragarm 12
eine oder beide Stützen 26, 28 aus der Ebene, welche die Mittelachse des Drehzapfens
14 einschließt, herauszubewegen, falls Motoren aufkommen, deren Schwerpunkt abseits
der die Befestigungsbohrungen enthaltenden Ebene liegt.
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Außerdem würde die Möglichkeit bestehen, die Stützen 26 und 28 auf
gegenüberliegende Seiten der Befestigungsbohrungen im Motorgehäuse einzustellen.
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Schließlich zeigen Fig. 2 und 3 weitere Ausführungen der Tragelemente,
die sich als besonders nützlich erwiesen haben. In diesem Fall haben die gezeigten
Stützen 26 ( und ebenso die nicht gezeigten Stützen 28) einen rechteckigen Querschnitt
und tragen art oberen Ende, um eine Drehachse 40 drehbar, ein U-förmiges Winkelstück
42 oder ein L-förmiges Winkelstück 44. Diese Winkelstücke lassen sich mittels eines
Klemmhebels 46 in jeder beliebigen Drehwinkelstellung an der Stütze festklemmen.
Das U-förmige Winkelstück gemäß Fig. 2 hat in beiden Schenkeln fluchtende Bohrungen
48 zur Aufnahme eines Tragbolzens, der jeweils durch eine Bohrung im Motorqehäuse
gesteckt wird. Alternativ könnten die Schenkel des drehbar gelagerten, U-förmigen
Winkelstücks 42 auch wie die Klauen 35, 36 gemäß Fig. 1 ausgebildet werden. Für
unterschiedliche Motoren verwendet man unterschiedlich breite U-förmige Winkelstücke
42.
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Bei dem L-förmigen Winkelstück nach Fig. 3 wird der Tragbolzen, der
durch die Bohrung im Motorgehäuse gesteckt wird, in eine gestrichelt angedeutete
Bohrung eingesetzt, die sich in demjenigen Schenkel des Winkelstücks 44 befindet
der von der Stütze 26 weg weist. Der an der Stütze anliegende Schenkel des £-förmigen
Winkelstücks 44 hat bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine zusätzliche Lagerbohrung
50, in welche der Lagerbolzen eingesetzt werden kann, der die Drehachse 40 bildet.
Auf diese Weise kann man die Drehachse des L-förmigen Winkelstücks 44 wählen, und
zwar jeweils so, daß sich der Schwerpunkt des Motors möglichst nahe an der Drehachse
40 befindet.
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Im Vergleich zur Ausführung nach Fig. 1 mit einem zusätzlichen Kippgelenk
am Fußklemmstück 10 besteht bei der Ausführung nach
Fig. 2 und
3 der besondere Vorteil darin, daß bei Schrägstellung des Motors das Kippmoment
wesentlich kleiner ist.
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Während Fig. 1 den Tragbalken in Form eines rohrförmigen Mittelteils
16 mit erschiclich darin geführten Endteilen 18 und 20 zeigt, besteht daneben auch
die Möglichkeit, einen Tragbalken mit bestimmter Länge zu verwenden, auf welchem
Klemmstücke verschieblich geführt sind, die an beliebiger Stelle des Tragbalkens
festgeklemmt werden können und die Stützen 260 28 verschieblich und festklemmbar
tragen.