-
Beschreibung
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Pökeln von Fleischstücken
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
-
Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Pökeln von Fleischstücken
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
-
Nach einem bekannten Verfahren und einer bekannten Vorrichtung der
angegebenen Art (DE-OS 25 28 471) sind die Einstechnadeln auf einem Paar von in
einem Walzenspalt zusammenwirkenden Walzen angeordnet, und die Fleischstücke, in
die vorher Pökellake eingespritzt worden ist, werden unter Drehung der Nadelwalzen
durch den Walzenspalt hindurchbefördert; dabei dringen die Einstechnadeln in die
Fleischstücke, und die Fleischstücke werden dabei vorübergehend gepreßt. Anschließend
werden die Fleischstücke für mehrere Stunden, beispielsweise 12 Stunden, in Pökellake
gelegt und dabei in der Pökellake bewegt. Während dieses Zeitraumes soll die Pökellake
möglichst gut in das Fleisch eindringen. Demgemäß steht nach der bekannten Lehre
der Gedanke im Vordergrund, die Fleischstücke für das Eindringen der sie umgebenden
Pökellake aufzureißen, und folgerichtig werden dabei die Einstechnadeln als Aufreißwerkzeuge
angesehen und verwendet, und es wird anheim gestellt, auch andere Aufreißwerkzeuge,
beispielsweise Messer, zu verwenden. Das vorherige Einspritzen von Pökellake ist
weniger wichtig und auch nur wenig wirksam, weil die eingespritzte Pökellake beim
Aufreißen zum größten Teil wieder austritt und das eigentliche Eindringen der Pökellake
in dem abschließenden Schritt des Einlagerns in der Pökellake stattfindet. Weil
dabei die Fleischstücke in mit Pökellake gefüllten Behältern gehalten und auch gegebenenfalls
bewegt werden müssen, ist ein beträchtlicher Aufwand an Bauteilen (Lagerbehälter),
Maschinen und Zeit erforderlich. Dennoch können die Ergebnisse nicht voll befriedigen,
weil aus dem aufgerissenen Fleisch auch größere Mengen von Fleischsaft austreten
und größtenteils für die Geschmacksbildung verloren gehen.
-
Die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Pökeln zu schaffen, die mit geringem Aufwand zu einem geschmacklich
besseren Produkt führen.
-
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst mit dem Verfahren nach
dem Anspruch 1 bzw. der Vorrichtung nach dem Anspruch 11.
-
Nach der Erfindung können die mit konstant bleibenden Einstechwinkeln
in ein Fleischstück eintretenden Einstechnadeln die Oberflächenbereiche des Fleischstücks
nicht aufreißen, sondern bilden mit dem sie unter Preßdruck umgebenden Fleisch eine
Dichtung, die einen übermäßigen Austritt von Fleischsaft und vorher eingespritzter
Pökellake verhindert, so daß im Inneren des Fleischstücks das durch das Pressen
unter Druck gesetzte Gemisch aus Fleischsaft und Pökellake zwar sich in die von
den vordringenden Nadelspitzen aufgerissenen Bereiche des Fleisches verteilen, jedoch
nicht in störendem Ausmaß an der Nadel entlang nach außen austreten kann. Im Gegensatz
dazu werden bei dem eingangs beschriebenen bekannten Verfahren gerade die äußeren
Schichten der Fleischstücke von den durch sie hindurchgewalzten Einstechnadeln stark
gedehnt
und aufgerissen; dieser Aufreißeffekt ist ja dort geradezu erwünscht.
-
Vorzugsweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Satz von
mehreren untereinander parallelen geraden Einstechnadeln linear in das Fleischstück
eingestochen. Dies ermöglicht eine hohe Einstechdichte bei guter Abdichtung gegen
die eindringenden Nadeln.
-
Auch kann eine nach diesem Prinzip arbeitende Vorrichtung grundsätzlich
besonders einfach aufgebaut sein. Wenn eine Reihe von Fleischstücken in einer Förderrichtung
weiterbewegt wird, ist es zweckmäßig, die Fleischstücke beim Einstechen und Pressen
in ihrer Weiterbewegung anzuhalten; man braucht dann bei der Auslegung der Kinematik
der Einstecheinrichtung nicht auf die Förderbewegung Rücksicht zu nehmen. Außerdem
bietet sich diese Ausführungsform schon deshalb an, weil normalerweise das Einspritzen
von Pökellake bei angehaltener Fördereinrichtung erfolgt, also die Weiterbewegung
ohnehin intermittierend vor sich geht.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt das Pressen in den Umgebungen
der Einstichstellen. Dadurch ergibt sich nicht nur die Wirkung, daß während des
Vordringens der Nadeln die von den Nadelspitzen jeweils aufgerissenen Räume sofort
mit Fleischsaft und Pökellake gefüllt werden und diese Flüssigkeit durch den nachdrängenden
Nadelschaft in das die Nadel umgebende Gewebe gedrückt wird, sondern auch eine starke
Verbesserung der Abdichtung zwischen den Nadeln und dem Fleischstück in den oberflächennahen
Bereichen des Fleischstücks. Wegen der geringen Verluste an Pökellake bildet sich
keine Gallertschicht auf der Oberfläche des Fleischstücks, und es ist normalerweise
nicht mehr nötig, das Fleischstück anschließend noch in Pökellake einzulegen. Das
Fleischstück kann statt dessen im Normalfall trocken weiterverarbeitet werden.
-
Auch ist ein starkes Zermürben des Fleisches im allgemeinen nicht
nötig; es genügt normalerweise, daß der Preßdruck nur in der Einstechrichtung ausgeübt
wird.
-
Das Fleisch bleibt fest und ansehnlich und behält seinen Eigengeschmack.
-
Bei der trockenen Weiterverarbeitung sind keine Pökellake-Behälter
zum Einlegen und Aufbewahren der Fleischstücke erforderlich, und auch Vorrichtungen
zum Bewegen der Fleischstücke in der Pökellake entfallen.
-
Das ist besonders vorteilhaft für Räucherware, wobei noch hinzukommt,
daß wegen der geringen Zermürbung des Fleisches nur wenig Flüssigkeit beim Räuchern
austritt und der Gewichtsschwund dementsprechend gering ist. Demgemäß bietet das
erfindungsgemäße Vorgehen besondere Vorteile bei der Herstellung von geräuchertem
Schinken und geräuchertem Speck.
-
Zweckmäßigerweise haben die Einstechnadeln zumindest in ihrem in
das Fleischstück eindringenden Längenabschnitt einen runden Querschnitt. Das erleichtert
das Eindringen der Nadeln und verbessert die Abdichtwirkung zwischen den Nadeln
und den oberflächennahen Bereichen des Fleisches.
-
Für die gewünschte Wirkung, insbesondere das lokalisierte Aufreißen
nur im Spitzenbereich der Nadeln, ist es zweckmäßig, wenn Einstechnadeln mit einer
Dicke von etwa 4 mm und einer sich verjüngenden Spitze mit einem Krümmungsradius
von etwa 1 mm verwendet werden.
-
Um ein gleichmäßiges Verteilen der eingespritzten Pökellake in den
Fleischstücken sicherzustellen, ist es zweckmäßig, mit den Einstechnadeln etwa 20
bis 30 Einstechstellen pro dm2 zu bilden.
-
Wenn Fleischstücke verwendet werden, die auf ihrer
einen
Seite eine Speckschwarte aufweisen, wobei die Pökellake von der anderen Seite her
eingespritzt wird, ist es vorteilhaft, wenn die Einstechnadeln von der anderen Seite
her bis etwa zu der Speckschwarte eingestochen werden. Dadurch wird erreicht, daß
auch die in der Nähe der Speckschwarte liegenden Bereiche des Fleischstücks, die
besonders schwer von der Pökellake zu durchdringen sind,für die Pökellake zugänglich
gemacht werden.
-
Es versteht sich, daß das erfindungsgemäße Verfahren auch so ausgeführt
werden kann, daß gleichzeitig oder nacheinander in mehreren verschiedenen Bereichen
des Fleischstücks Einstechnadeln unter gleichzeitigem Pressen eingetrieben werden.
-
In jedem Fall ist es zweckmäßig, das Pressen mit einem sich während
des Einstechens erhöhenden Preßdruck vorzunehmen. Dadurch kann die Preßwirkung intensiviert
werden, ohne daß dadurch ein größerer Leckfluß von Fleischsaft und eingespritzter
Pökellake am Schaft der Nadel entlang in Kauf genommen werden müßte.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren ist grundsätzlich verschieden von
Verfahren, bei denen das Fleisch nach dem Einspritzen der Pökellake nur noch gepreßt
und gewalkt (z.B. DE-OS/PS 30 02 636) wird. Dabei muß, um die eingespritzte Pökellake
wirksam zu verteilen, ein hoher Zermürbungsgrad des Fleisches herbeigeführt werden,
und es kann nicht nach dem Pressen auf eine anschließende Fortsetzung des Zermürbens
und Pökelns mit Hilfe von Bewegungseinrichtungen verzichtet werden. Derartige Verfahren
mit starker Zermürbung sind für hochwertige Pökelware wie Schinken und Speck grundsätzlich
ungeeignet.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist einfach aufgebaut, hat eine
einfache Kinematik und ermöglicht ein lineares Einstechen, ohne daß sich die Nadel
quer zu ihrer Richtung relativ zu dem Fleischstück bewegt.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit den Zeichnungen näher beschrieben.
-
Fig. ist eine ganz schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße
Vorrichtung, Fig. 2 ist eine ganz schematische Darstellung nach Art einer horizontalen
Schnittansicht nach der Linie II-II der Fig. 1, wobei ein linker und ein rechter
Teil der Einstecheinrichtung in verschiedenen Arbeitsphasen dargestellt sind.
-
Fig. 3 erläutert nach Art eines Schaltbildes eine mögliche Ausführungsform
einer Steuereinrichtung für die erfindungsgemäße Vorrichtung.
-
Fig. 1 und 2 zeigen eine Vorrichtung zum Pökeln von Fleischstücken,
mit einer horizontalen Förderbahn 1 zum Weiterbewegen von darauf befindlichen Fleischstücken
3, insbesondere Schweinebauch, in einer Transportrichtung 5. An der Förderbahn list
eine Einspritzstation 7 zum Einspritzen von Pökellake in die Fleischstücke 3 vorgesehen.
In Transportrichtung 5 gegen die Einspritzstation 7 versetzt befindet sich eine
Einstecheinrichtung 9, in welcher das jeweils dort befindliche Fleischstück 3 gestochen
und gepreßt wird. Auf die Einstecheinrichtung 9 folgt eine Übergabestelle 11, in
welcher das gestochene und gepreßte Fleischstück auf eine quer zu der Transportbahn
1 verlaufende zweite Transportbahn 13 fällt und abtransportiert wird.
-
Fig. 2 erläutert genauer die Einstecheinrichtung 9 in ganz schematischer
Darstellung, wobei einige Teile weggebrochen oder teilweise geschnitten sind, um
die Darstellung deutlicher zu machen.
-
Die Einstecheinrichtung 9 hat einen Rahmen 15, der auch als Gehäuse
ausgebildet sein kann und in fester Lagebeziehung zu der Transportbahn 1 steht.
Der Rahmen 15 bildet einen nach unten offenen Kanal 17, in welchem das obere Trum
19 der Förderbahn 1 läuft.
-
Beiderseits des Kanals 17 sind auf dem Rahmen 15 vertikale Führungen
21, 23 für einen Nadelträger 25 angeordnet. Der Nadelträger 25 ist auf den Führungen
21,23 vertikal, also senkrecht zu der Förderbahn 1, vor- und zurückbewegbar und
enthält einen Satz von in seiner Bewegungsrichtung erstreckten Einstechnadeln 27
zum maschinellen Einstechen in ein Fleischstück 3, das sich gerade in der Einstecheinrichtung
befindet.
-
Im Bereich der Einstechnadeln 27 ist ein ebenfalls senkrecht zu der
Förderbahn 1 vor- und zurückbewegbares Druckstück 29 zum Pressen des in der Einstecheinrichtung
befindlichen Fleischstücks 3 vorgesehen.
-
Der Nadelträger 25 und das Druckstück 29 sind miteinander zur koordinierten
Ausführung des Einstechens und Pressens gekoppelt. Zu diesem Zweck ist bei der dargestellten
Ausführungsform das Druckstück 29 in der Bewegungsrichtung 31 des Nadelträgers 25
verschiebbar gelagert und von dem Nadelträger 25 über Federn 33, 35 antreibbar.
Dadurch genügt ein einziger Antrieb für den Nadelträger 25 und das Druckstück 29,
und es ergibt sich ein selbsttätiges Wirksamwerden des Druckstücks beim Vorbewegen
des Nadelträgers 25. Eine weitere Vereinfachung ist bei der dargestellten Ausführungsform
dadurch erzielt, daß das Druckstück 29 an dem Nadelträger 25 gelagert ist, und zwar
bei der dargestellten Ausführungsform über Teleskoprohre 37,39.
-
Der Abstand zwischen dem Nadelträger 25 und dem Druckstück 29 wird
durch Begrenzungsmittel 41,43 begrenzt; diese bestehen bei der dargestellten Ausführungsform
einfach aus Muttern, die auf einer mit dem Druckstück 29 verbundenen Gewindestange
45, 47 einstellbar festgeschraubt sind.
-
Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Teleskoprohre 33,35
mit den Federn 37,39 zu Federbeinen 49 bzw. 51 zusammengebaut, die auch die Gewindestangen
45 bzw. 47 enthalten. Dadurch ergibt sich eine besonders einfache, betriebssichere
und kompakte Lagerung des Druckstücks 29 an dem Nadelträger 25. Die Federbeine 49,
51 sind durch Abdichtmanschetten 53 bzw. 55 geschützt.
-
Damit die Wirkungsbereiche der Einstechnadeln 27 und des Druckstücks
29 möglichst identisch sind, erstrecken sich bei der dargestellten Ausführungsform
die Einstechnadeln 27 verschiebbar durch Öffnungen 57 des Druckstücks 29. Dadurch
ergibt sich gleichzeitig eine gute Führung der Einstechnadeln 27 möglichst nahe
an dem Fleischstück 3. Damit beim Einstechvorgang die Einstechnadeln 27 erforderlichenfalls
vor Hindernissen, beispielsweise Knochen, zurückweichen können, sind sie an dem
Nadelträger 25 in ihrer Bewegungsrichtung 31 verschiebbar geführt und über Federn
59 abgestützt.
-
Zu diesem Zweck hat bei der dargestellten Ausführungsform der Nadelträger
2 miteinander verbundene Querträger 61 und 63, die in der Bewegungsrichtung 31 der
Einstechnadeln einen Abstand voneinander haben, und die Einstechnadeln 27 sind in
Bohrungen 65 des den Nadelspitzen 67 näheren einen Querträgers 61 verschiebbar geführt
und durch in der Einstechrichtung wirksame Anschläge 69 gehalten; die Einstechnadeln
sind über die Federn 59 an dem anderen Querträger 63 abgestützt. Diese Bauweise
ist sehr einfach und robust und für Reinigung und Reparatur besonders gut geeignet.
-
Die Führungen 21, 23 des Nadelträgers 25 an dem Rahmen 15 enthalten
Rückholfedern 71, 73, über die sich der Nadelträger 25 an dem Rahmen 15 abstützt.
-
Dadurch ergibt sich in einfacher Weise eine selbsttätige Zurückbewegung
des Nadelträgers 25 am Ende des Einstech- und Preßvorganges. Die Führung 21 enthält
ein an dem Nadelträger 25 befestigtes oberes Führungsrohr 75 und ein an dem Rahmen
15 befestigtes unteres Führungsrohr 77. In diesen Führungsrohren ist eine Antriebsstange
79 verschiebbar, deren oberes Ende einen auf dem Nadelträger 25 aufsitzenden Kopf
81 aufweist.
-
Die Antriebsstange 79 erstreckt sich bei der dargestellten Ausführungsform
durch ein Verbindungsrohr 83, das die beiden Querträger 61, 63 des Nadelträgers
25 miteinander verbindet. Die andere Führung 23 ist in gleicher Weise ausgebildet
und enthält eine entsprechende Antriebsstange 81. Die Antriebsstangen 79 und 81
können miteinander verbunden sein, beispielsweise durch eine in der Figur angedeutete
Querstange 85.
-
Zum Antrieb der Antriebsstangen 79 und 81 dienen bei der dargestellten
Ausführungsform hydraulische Antriebszylinder 87,89. Es versteht sich, daß auch
ein einziger Antriebszylinder statt dessen verwendbar ist. In der Figur ist der
linke Teil der Vorrichtung mit ausgefahrenem Hydraulikzylinder 87 dargestellt; dabei
befindet sich die Einstechvorrichtung in der dargestellten oberen Ruheposition.
In der rechten Hälfte der Figur ist die untere Arbeitsposition der Einstechvorrichtung
dargestellt, die durch Verkürzen der Hydraulikzylinder 87, 89 hergestellt wird.
Die Führungen 21, 23 sind durch Abdichtmanschetten 91 bzw. 93 geschützt.
-
Damit die beschriebene Vorrichtung selbsttätig arbeiten kann, sind
in ihr Mittel zum selbsttätigen Anhalten des Fleischstücks 3 während des Einstechvorganges
vorgesehen. Dem Fachmann stehen derartige Mittel ohne weiteres zur Verfügung. Bei
der dargestellten Ausführungsform enthalten diese Anhaltemittel einen Fühler 95,
der auf die Anwesenheit eines Fleischstücks 3 im Wirkungsbereich der Einstecheinrichtung
anspricht und dann veranlaßt, daß die Transportbahn 1 angehalten und die dargestellte
Einstecheinrichtung einen Arbeitszyklus durchführt, wonach die Transportbahn 1 wieder
in Gang gesetzt wird. Vorzugsweise sind die Fleischstücke 3 auf der Transportbahn
1 in solchen Abständen angeordnet, daß die Einspritzeinrichtung 7 (Fig. 1) und die
Einstecheinrichtung 9 synchron arbeiten; dies kann in an sich bekannter Weise dadurch
sichergestellt werden, daß die Transportbahn 1 in Abteile 97 (Fig. 1) unterteilt
ist, die eine richtige Lage der einzelnen Fleischstücke zueinander sicherstellen.
-
Die beschriebene Vorrichtung bietet besondere Vorteile bei der Herstellung
von Speck und Schinken, weil es dabei besonders auf möglichst geringe Zermürbung
und auf eine - wegen des hohen Fettgehalts des Gewebes besonders schwierige - gute
Verteilung der eingespritzten Pökellake ankommt. Besonders gute Ergebnisse lassen
sich bei der Verarbeitung von Schweinebauch zu Räucherspeck erzielen.
-
Im allgemeinen werden günstige Ergebnisse mit einer Nadeldichte von
etwa 20 bis 50 Nadeln pro dm2 erhalten. Die Nadeln haben zweckmäßigerweise eine
Dicke im Bereich von etwa 2 bis 5mm. Dabei ergibt sich ein guter Kompromiß zwischen
Festigkeit und erforderlicher Einstechkraft. Die Nadeln können vorzugsweise einen
verjüngten spitzen Abschnitt von etwa 2 bis 4 cm Länge und einen Spitzenradius von
etwa 1 mm haben; dadurch wird das Eindringen in das Fleischstück erleichtert. In
der rechten Hälfte der Fig. 2 ist in einem Teil-
schnitt das Eindringen der Einstechnadeln
27 in das Fleischstück 3 dargestellt. Falls, wie bei Schweinebauch, eine Schwarte
99 vorliegt, soll die Schwarte 99 unten liegen, und die Einstechnadeln 27 sollen
bis möglichst nahe an die Schwarte 99 eingestochen werden, wie dargestellt.
-
In Fig. 2 ist noch ein Motor 101 für die Transportbahn 1 angedeutet.
Zur Steuerung der Vorrichtung dienen entsprechende Anschlüsse F: Mund Z an dem Fühler
F bzw. dem Antriebsmotor 101 bzw. den Hydraulikzylindern 87,89.
-
Man erkennt, daß bei der beschriebenen Vorrichtung der Preßdruck
mit zunehmender Einstechtiefe zunimmt, weil die Federn 33, 35 mehr und mehr zusammengedrückt
werden.
-
Fig. 3 erläutert eine mögliche Art der Steuerung der beschriebenen
Vorrichtung unter Verwendung einer elektrischen Stromquelle N. Es sei angenommen,
daß der Fühler 95 die Anwesenheit eines Fleischstücks 3 dadurch meldet, daß er den
Anschluß Hunter die Netzspannung N setzt. Dies ist in der Fig. 3 als Schalter 103
angedeutet. Sobald auf diese Weise der Kontakt Funter Netzspannung gesetzt wird,
erhält ein erstes Relais 105 über einen Kondensator 107 einen Spannungsimpuls und
schaltet von der dargestellten Ruhestellung in eine Einschaltstellung um, in welcher
die Netzspannung Nan den Erregeranschluß 109 eines zweiten Relais 111 gelangt. Dadurch
schaltet das zweite Relais 111 von der dargestellten Ruhestellung, in welcher die
Netzspannung zum Motor Mgeleitet wird, in eine obere Arbeitsstellung, in welcher
die Netzspannung N zum Steueranschluß Z der Hydraulikzylinder 87, 89 gelangt. Somit
hält die Transportbahn 1 an, und die Hydraulikzylinder 87 und 89 verkürzen sich
im Sinne der rechten Hälfte der Fig. 2. In der oberen Arbeitsstellung des Relais
111 gelangt die Netzspannung Nferner an eine Haltestrom-Verbindung 113, die über
einen Ruhestromkontakt 115 eines dritten Relais 117 und eine Haltestromleitung 119
das zweite Relais 111 auch dann in Arbeitsstellung hält, wenn das erste Relais 105
nach dem Verschwinden des über den Kondensator 107 geleiteten Impulses wieder in
die dargestellte Ruheposition abfällt. Der Erregeranschluß des zweiten Relais 111
speist einen Zeitschalter 121, der nach Ablauf einer vorgegebenen, vorzugsweise
einstellbaren Zeitspanne, in welcher das Fleischstück 3 gestochen und gepreßt wird,
den Erregeranschluß 123 des dritten Relais 117 unter Spannung setzt, so daß das
dritte Relais anzieht und dadurch den Ruhestromkontakt 115 öffnet. Dadurch fällt
das zweite Relais 111 zurück in die dargestellte Ruhestellung, der Zeitschalter
121 wird spannungslos und damit in seinen Ausgangszustand zurückgesetzt, und die
ganze Vorrichtung befindet sich wieder in dem dargestellten Ausgangszustand, in
welchem die Netzspannung N über das zweite Relais 111 wieder zum Anschluß M des
Antriebsmotors 101 geleitet wird und der Anschluß Zstromlos ist. Durch das Stromloswerden
des Anschlusses Zwird ein Zurückfahren der Hydraulikzylinder in die in der Fig.
2 links dargestellte Ruheposition veranlaßt. Damit dieser Vorgang ablaufen kann,
ist in der Leitung zu dem Anschluß Mdes Antriebsmotors 101 ein Grenzschalter 125
vorgesehen, der von dem Nadelträger 25 bei dessen Einlaufen in die in Fig.2 links
dargestellte Ruhestellung geschlossen wird. Dieser Grenzschalter 119 bewirkt also,
daß die Transportbahn 1 nur dann in Betrieb sein kann, wenn sich die dargestellte
Einstecheinrichtung in ihrer zurückgezogenen Ruheposition befindet.
-
Damit das Fleischstück 3 nicht an den Nadeln hängen
bleibt,
liegen in der zurückgezogenen Ruhestellung (Fig. 2 links) der Einstecheinrichtung
die Spitzen 67 der Einstechnadeln in dem Druckstück 29, so daß das Druckstück 29
auch als Abstreifer wirkt.
-
Die beschriebene Vorrichtung kann auf beliebige Weise gesteuert werden.
Die beschriebene elektrische Steuerung gemäß Fig. 3 ist nur als Beispiel zu verstehen.
-
Insbesondere kann die Vorrichtung auch rein mechanisch gesteuert werden.
Die Schaffung einer derartigen Steuerung bereitet dem Fachmann keine Schwierigkeiten.