-
Titel: Zerkleinerungsgerät für Restbrot
-
Beanspruchte innere Priorität: Deutsche Gebrauchsmusteranmeldung G
84 08 069.8 vom 16. März 1984
Zerkleinerungsgerat fur Restbrot Die
Erfindung bzw. Neuerung betrifft ein Zerkleinerungsgerät für Restbrot und andere
altbackene Bäckerei- und Konditorei-Produkte, mit einem vertikal angeordneten Einfülltrichter,
an dessen offener Grundseite eine mit vertikaler Drehachse angetriebene Mahl- und
Schneidleiste oberhalb einer Feinmahlkammer angeordnet ist, in die das Gut gemahlen
nach Durchlauf durch den Arbeitsbereich der Mahl- und Schneidscheibe eintritt und
nach Bearbeitung in wenigstens einer weiteren Zerkleinerungsstufe durch einen Auslauf
in endgültiger Mahlfeinheit verläßt.
-
Aus der DE-PS 30 48 068 ist ein Zerkleinerungsgerät bekannt, das aus
aus einer Grob- und einer darunter in Abstand angeordneten Feinzerkleinerunqskammer
besteht, wobei das Grobmahlwerk aus einem Vorschneider und das Feinmahlwerk aus
Räumwerkzeugen besteht, die das vorgemahlene Gut durch ein Sieb drücken. Zwischen
der Grob-und der Feinzerkleinerungskammer ist die Mahl- und Schneidscheibe angeordnet,
die mindestens einen radialen, mit einer aufstehenden Schneidkante versehenen Schlitz
aufweist. Die vorbekannte und ähnliche Zerkleinerungsgeräte für Restbrot eignen
sich zwar sehr gut zum Zerkleinern von harten Brotstücken, versagen jedoch im allgemeinen,
wenn Restbrot und altbackene Bäckerei- und Konditorei-Produkte verschiedener Konsistenz
gleichzeitig oder nacheinander eingesetzt werden. Im Bäckereibe-
trieb
fallen beispielsweise an: ofenfrisches Weißbrot, steinhartes Schwarzbrot, Sahnekuchen,
Trockenteilchen, Fettbackerzeugnisse und ähnliche Produkte, die in verschiedenen
Frischestufen anfallen. Es hat sich gezeigt, daß diese Vielfalt von verschiedenen
Produkten durch die bekannten Zerkleinerungsgeräte nur unvollkommen verarbeitet
werden können.
-
Es stellt sich daher die Aufgabe, ein Zerkleinerungsgerät für Restbrot
und andere altbackene Bäckerei- und Konditorei-Produkte anzugeben, das auf die Bedürfnisse
des Bäckerei- und Konditorei-Faches speziell zugeschnitten ist und mit dem alle
Brotsorten, einschließlich Kuchen und Torten, Gebäck und Teilchen, aber auch Nüsse
und Früchtelgemahlen werden können. Ferner soll es von der Konstruktion her möglich
sein, auswechselbare Siebteile einzusetzen, so daß auch aus trockenem Brot Paniermehl
gemahlen werden kann.
-
Diese Aufgaben werden bei einem Zerkleinerungsgerät der eingangs genannten
Art gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, - daß die Mahl- und Schneidscheibe randseitig
mit wenigstens einer, aus der umhüllenden Kreislinie der Scheibe zur Achse hin einspringenden
Einbuchtung, versehen ist, die auf ihrer in Drehrichtung zeigenden Kanten mit Schneiden
versehen sind, - daß unterhalb der Mahl- und Schneidscheibe eine den Durchtrittsquerschnitt
zur Feinmahlkammer abschließende Siebschüssel angeordnet ist, - und daß, angepaßt
an die Kontur der Oberseite der Siebschüssel, aber in geringem Abstand zu dieser,
an der Unterseite der Mahl- und Schneidscheibe Verstreichelemente angeordnet sind.
-
Mit den letztgenannten Verstreichelementen wird das vorgemahlene Gut
vor Eintritt in die eigentliche Fein-
mahlkammer an der Sieboberfläche
nochmals zerkleinert.
-
In Abweichung von dem Stand der Technik sind demnach bei der Mahl-
und Schneidscheibe keine Schlitze vorgesehen, sondern Einbuchtungen, die in der
Lage sind, relativ große Teile aufzunehmen und zu zerdrücken, aber auch verhindern,
daß es zu einer Verstopfung des Durchtritts durch den Bereich der Mahl- und Schneidscheibe
kommt.
-
Die Oberseite der Mahlscheibe wird darüber hinaus vorzugsweise mit
über die Fläche verteilten, im wesentlichen um die Drehachse liegenden Nocken und/oder
weiteren Schneidzungen versehen, die gegebenenfalls im Bereiche weiterer Öffnungen
der Schneidscheibe liegen. Mit diesen Nocken oder Schneidzungen wird eine Raspelwirkung
erzielt, die insbesondere den harten Anteil von Restbroten zunächst an seiner Oberfläche
zerspa nt.
-
Die Einbuchtungen sind vorzugsweise in einer vom Außenrand nach innen
weisenden, in einem Tangentenabschnitt endenden Kurven begrenzt und enden in einer
radial angeordneten Schneidkante.
-
Weiterhin ist vorgesehen, daß die Mahl- und Schneidscheibe eine sichelsternartige
Umrandung aufweist, bei der 2n (n = 1, 2, 3) nach außen weisende, sichelartige Vorsprünge
vorgesehen sind, wobei die Vorsprünge alternierend eine Schneidkante und an der
Unterseite eine von der Achse bis in die Spitze des Vorsprunges reichendes Verstreichelement
aufweisen.
-
Die Verstreichelemente an der Unterseite sind vorzugsweise als konturierte
Stege mit einer in Draufsicht offenen C-Form gestaltet, die in Drehrichtung offen
ist.
-
Die Siebschüssel kann je nach dem gewünschten Feinheitsgrad des Mahlproduktes
mit verschiedenen Lochungen ver-
sehen sein. Entsprechend wird vorgesehen,
daß die Siebschüssel selbst auswechselbar ist.
-
Unterhalb der Siebschüssel wiederum ist ein mit Streicharmen versehener
Auswerfer angeordnet, der das Mahlgut gegen ein und durch ein vor der Austrittsöffnung
angeordnetes weiteres Sieb verstreichend drückt.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung bzw. Neuerung ist in der Zeichnung
dargestellt. Die Figuren zeigen im einzelnen: Figur 1 . ein Zerkleinerungsgerät,
bei dem der Bereich der Mahleinheiten geschnitten ist; Figur 2 den Bereich der Mahleinheiten
in vergrößerter Darstellung; Figur 3 die Mahl- und Schneidscheibe von unten gesehen;
Figur 3 a einen Schnitt gemäß der Linie A - B der Figur 3; Figur 4 einen Schnitt
durch die Mahlscheibe; Figuren 4 a und b Detailzeichnungen der Werkzeugsicherung;
Figur 5 eine Draufsicht auf die Mahl- und Schneidscheibe: Figur 5 a eine Schnittzeichnung
gemäß Schnitt C - D der Figur 5; Figur 6 eine Draufsicht auf den Auswerfer gemäß
Figur 2 in Draufsicht;
Figur 7 einen Schnitt gemäß der Linie E -
F in Figur 6.
-
In Figur 1 ist ein Zerkleinerungsgerät für Restbrot und andere altbackene
Bäckerei-und Konditorei-Produkte dargestellt. An seiner Unterseite weist das Gerät
ein vierbeiniges Gestell1auf, das mit einer Basisplatte 2 ausgestattet ist, an dem
die vier Beine angebracht sind. Unterhalb der Basisplatte 2 n4tkin kräftiger Elektro-Antriebsmotor
3, der mit seinem vertikal angeordneten Wellenzapfen 4 die Basisplatte 2 von unten
her durchdringt.
-
Auf die Basisplatte 2 ist ein zylindrisches Gehäuse 5 aufgesetzt,
das auf der einen Seite als Auslauf einen Auslaufkanal 6 angesetzt besitzt. Über
ein Scharnier 7 und abgedichtet durch die Ringdichtung 8 ist auf das Gehäuse 5 ein
Einfülltrichter 9 vertikal aufgesetzt.
-
Dabei ist dieser Trichter 9 mit Hilfe eines Schnellverschlusses 10
aus seiner vertikalen Stellung zu lösen und in Richtung Auslaufkanal 6 zu kippen,
wobei die im Gehäuse 5 liegenden Teile freizulegen sind.
-
In den Einfülltrichter 9 werden in beliebiger Reihenfolge und unzerkleinert
Restbrote und dergleichen eingefüllt, so daß sie im Trichter nach unten durchfallen
und auf die Oberseite einer Mahl- und Schneidscheibe 12 fallen, die gewissermaßen
den oberen Abschluß des Gehäuses 5 bildet. Die Mahl- und Schneidscheibe ist als
Mahl-Raspel- und Schneidwerkzeug ausgebildet. Durch ihren Arbeitsbereich hindurch
tritt das vorgemahlene Gut auf die Unterseite, auf der die Mahl- und Schneidscheibe
Verstreichelemente 13 trägt, die wiederum in geringem Abstand oberhalb einer in
das Gehäuse 5 eingepaßten, etwa kegelstumpfförmigen Siebschüssel rotieren. Die Siebschüssel
14 ist dagegen fest eingebaut. Unterhalb der Siebschüssel 14 befindet sich die Feinmahlkammer
15, die zum Auslaufkanal 6 hin im wesentlichen offen ist,
wobei
die Öffnung jedoch durch eine weitere Siebwand 16 abgeschlossen ist. Die Mahl- und
Schneidscheibe 12 sowie ein Auswerfer 17 sind als Diskus-ähnliche Gebilde mit einer
Nabe auf den Wellenzapfen 4 aufgesetzt und rotierend mit diesem verbunden. Die Mahl-
und Schneidscheibe 12 kann in einfacher Weise von dem Wellenzapfen 4 abgezogen werden,
wodurch auch die Siebschüssel 14 zugänglich wird und bei abgeschwenktem Einfülltrichter
ebenfalls auswechselbar ist. Das gleiche gilt für die Siebwand 16, die jedoch wiederum
an sich bekannt ist aus anderen Vorrichtungen.
-
Die Figuren 3 und 5 zeigen Ansichten von unten und von oben auf dasselbe
Teil, nämlich auf die Mahl- und Schneidscheibe. Die in Figur 3 dargestellte Ansicht
von unten macht deutlich, daß die Mahl- und Schneidscheibe 12 eine sichelsternartige
Umrandung aufweist, bei der sechs nach außen weisende, sichelartige Vorsprünge 19
a, b, c und 20 a, b, c vorhanden sind. Dabei liegt die Nabe 21 zentrisch in der
Mitte. Von ihr ausgehend sind an der Unterseite der Mahl- und Schneidscheibe jeweils
C-förmige, stegartige Verstreichelemente 13 vorgesehen, die sich von der Nabenaußenseite
bis in die Spitze der Vorsprünge 19 a bzw. b bzw. c erstrecken. Die jeweils alternierend
zu den Vorsprüngen 19 a, b, c nach außen ragenden Vorsprünge 20 a, b, c weisen eine
vom Außenrand nach innen, in einen Tangentenabschnitt T einlaufende Kurve auf, die
an ihrem Ende jeweils in eine radial angeordnete, etwa ein Drittel des Radius der
Scheibe einnehmende Schneidkante 22 endet. Die Schneidkante 22 liegt daher im wesentlichen
frei. Der von Schneidkante und Kurve begrenzte Raum ist relativ groß und kann daher
nicht leicht verstopft werden. Die Oberseite der Mahl-und Schneidscheibe 12 ist
in Figur 5 dargestellt. Dort sind über die Fläche verteilt, im wesentlichen um die
Drehachse auf konzentrischen Kreisen liegend, Nocken 23, 24 angeordnet, die in das
Material der Scheibe eingegos-
sen sind. Es ist darüber hinaus
möglich, anstelle einzelner oder aller Nocken Schneidzungen vorzusehen, die bestimmten
Öffnungen zugeordnet sind. Die Nocken 23, 24 bzw. entsprechende Schneidzungen wirken
als Raspelelemente.
-
Zwischen den Vorsprüngen 19 und 20 und deren Konturen ergeben sich
damit jeweils Einbuchtungen 31, von denen die Hälfte mit auf ihren in Drehrichtung
zeigenden Kanten mit Schneidkanten 22 versehen sind.
-
Weiterhin ist im Mittenbereich der Mahl- und Schneidscheibe ein schräg
nach oben ragendes Messer 28 vorgesehen, das mit einem Fuß 25 auf der Oberseite
der Mahl-und Schneidscheibe 12 befestigt und eine gerundete, in Drehrichtung weisende
Schneidkante 26 aufweist. Das Messer kann abgenommen und wieder entfernt werden.
Es ist in den Figuren 4 a und 4 b gesondert dargestellt.
-
Weiterhin wird aus der Figur 5 a, die einen Schnitt gemäß C - D der
Figur 5 darstellt, deutlich, daß die Schneidkante 22 etwas aus der Ebene aufgebogen
ist und daß ein Nocken 24' etwa die Höhe der Schneidkante besitzt. Der Nocken 24'
ist ebenfalls in einer Art Pultform gestaltet, wie dies aus dem Schnitt gemäß Figur
5 a hervorgeht.
-
Die Mahl- und Schneidscheibe wird auf den Wellenzapfen 4 über die
Nabenöffnung aufgesetzt und mit Hilfe einer Schnellkupplung gehalten. Hier sind
verschiedene Ausführungsformen bekannt, die nicht im einzelnen erläutert zu werden
brauchen.
-
Die in die Siebschüssel 14 ragenden Verstreichelemente 13 haben ebenfalls
eine etwa sichelförmige C-Form, wobei der konkave Teil der Form in Drehrichtung
zeigt. Die Verstreichelemente drücken das durch den Arbeitsbereich
der
Mahl- und Schneidscheibe kommende Gut nach unten und gegen die Siebwände.
-
Damit gelangt es in die Feinmahlkammer 15 unterhalb der Siebschüssel
und in den Arbeitsbereich des Auswerfers 17, der als dreiflügliges Element gebildet
ist, wie aus Figur 6 erkennbar ist. Die Verstreicharme 27 des Auswerfers 17 enden
in Flossen 30, die nur einen geringen Abstand von der Außenseite des Gehäuses bzw.
von dem Sieb 16 haben, so daß das Gut mit relativ hoher Umlaufgeschwindigkeit durch
die Zentrifugalkraft sowie durch die Schneid- und Scherkraft des Auswerfers 17 nochmals
zerkleinert werden und nach außen gegen die Siebwand 16 gedrückt und dort durch
den Auslaufkanal 6 nach außen gelangt.
-
Versuche haben gezeigt, daß die vorstehende Vorrichtung sich sehr
gut zur Verarbeitung aller im Bäckerei- und Konditoreibetrieb anfallenden Gebäckreste
eignet, ohne daß es zu Verstopfungen oder Maschinenstillstand durch einzelne, große
Mahlgutklumpen oder -stücke kommen kann.
-
- Leerseite -