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Beschreibung Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Überziehen von Schaumstoffplatten mit einer Folie im Durchlaufverfahren, bei welcher
die Folie oberhalb der Schaumstoffplatten erwärmt und mittels eines an der Unterseite
der Schaumstoffplatte erzeugten Unterdrukkes gegen die Schaumstoffplatten-Oberseite
gezogen wird.
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Das Behäuten von Schaumstoffplatten ist durch das DE-GM 7637 031
bekannt. Dort handelt es sich um Schaumstoffplatten, die zu Dämmzwecken eingesetzt
werden. Die von einer Folie gebildete Haut verhindert es, daß Feuchtigkeit, wie
Wasser, Öl oder dergleichen in die Porenstruktur eindringt, wodurch der Schallabsorptionswert
erniedrigt würde. In der zitierten Literaturstelle ist angeführt: Unter Zuhilfenahme
einer nicht dargestellten Wärmequelle fällt die dadurch weicher werdende und daher
gut verformbare thermoplastische Folie, von den Pyramidenspitzen ausgehend, über
die Pyramiden-Seitenflächen in die Kerbtäler. Ein am Plattenrücken erzeugter Unterdruck
zieht die durch Dehnung ständig dünner werdende Folie gegen das Schaumstoffgerüst.
Die Platten lassen sich automatisch, bspw. im Durchlaufverfahren herstellen, überziehen,
beschneiden und stapeln.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Vorrichtung zu
schaffen, mittels der ein äußerst wirtschaftliches Behäuten erreicht wird.
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Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
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Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
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Zufolge solcher Ausgestaltung ist eine baulich vorteilhafte, gattungsgemäße
Vorrichtung zur Erzielung eines günstigen Behäutungs-Durchlaufverfahrens hoher Leistung
realisiert. Das gitterförmige Transportband gewährleistet hohe Durchlässigkeit für
das Ansaugen der hautbildenden Folie. Dadurch, daß der Luftansaugkasten in Überlappung
steht mit einer oberhalb dieses Transportbandes angeordneten Wärmequelle, die sogar
entgegen Förderrichtung über den Luftabsaugkasten vorsteht, ergibt sich eine hochgradige
schon im Vorfeld beginnende Wärmeaufnahme, so daß mit großer Fördergeschwindigkeit
gearbeitet werden kann. Davor erstreckt sich die Vorratsrolle der Folienbahn. Um
das Eindringen von Falschluft möglichst herabzusetzen, wird die zu verhäutende Schaumstoffplatte
unter Erfassen der Folie mittels beiderseits angeordneter, synchron zum Transportgitterband
angetriebener, endlos umlaufender Andrückbänder niedergehalten. Solche randfassenden
Andrückbänder verhindern auch, daß durch die Saugkraft eine Eindellung am Transportband
und entsprechend auch an der zu beschichtenden Schaumstoffplatte auftritt. Der Bereich
zwischen den Andrückbändern bleibt für die Bewärmung frei. Die Kunststoffplatte
kann aus einer Endlosbahn bestehen, die im Rapport angeordnete Reliefstrukturen
entsprechend dem vorgesehenen Verwendungszweck aufweist. Hier kann es sich sowohl
um wärmedämmende Schaumstoffplatten für den immobilen Bereich als auch um solche
für Automobile oder dergleichen handeln, hier bspw. um Dämmschutzplatten, die unter
der Motorhaube befestigt werden. Die Hautseite ist dem Motor etc. zugewandt. Zusätzlich
zur thermischen Verbindung der hautbildenden Folie mit der Schaumstoffplatte kann
auch eine Klebeverbindung realisiert werden durch eine der Folienbahn-Umlenkwalze
vorgeordnete Kleberaufsprühdüsen-Leiste, welche sich über die ganze Querbreite des
Tisches erstreckt. Statt einer ortsfesten Kleberaufsprühdüsen-Leiste ist es auch
möglich, einen Sprühdüsenkopf intermittierend quer zur Förderrichtung, bspw.
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in Schienen geführt, zu verlagern. Weiter erweist es sich als vorteilhaft,
daß unterhalb der Kleberaufsprüheinrichtung ein Zubringerband vorgesehen ist, welches
bis zur Folienbahn-Umlenkwalze reicht. Hierdurch bleiben Klebereste in einem bestimmten
begrenzten Bereich und werden nicht über den ganzen Förderbereich mitgeschleppt.
Das hat vor allem Wartungsvorteile. Weiter ist eine vorteilhafte Ausgestaltung dadurch
erreicht, daß die Folienbahn-Umlenkwalze einen etwas größeren Abstand vom Tisch
hat als die Umlenkwalzen der Andrückbänder. Dadurch bildet die Folie selbst zufolge
des synchronen Mitlaufs einen völlig reibungsfrei arbeitenden Einlaufzwickel für
die Schaumstoffplatte. Endlich erweist es sich als günstig, daß im Bereich der Vorratsrolle
eine Aufwickelrolle für eine Trägerfolie der Folienbahn angeordnet ist. Die hautbildende
Folie kann hierdurch extrem dünn gestaltet sein, bspw. im Bereich von 35 Mü. Solche
Dicken sind spontan durchwärmbar und äußerst dehnfähig; sie tolerieren selbst außerge-
wöhnlich
bizarre Reliefstrukturen der Kunststoffplatte.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch
veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 die erfindungsgemäß
ausgebildete Vorrichtung in Seitenansicht, stark schematisiert, Fig. 2 zwei den
Schnitt gemäß Linie ll-ll in Fig. 1, etwas vergrößert, Fig. 3 den Schnitt gemäß
Linie III-III in Fig. 2, Fig. 4 einen Abschnitt einer verhauteten Kunstoffplatte
und Fig. 5 eine Herausvergrößerung unter Verdeutlichung der sich an das Schaumgerüst
anschmiegenden hautbildenden Folie.
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Die Vorrichtung zum Beschichten bzw. Überziehen von Schaumstoffplatten
1 besteht aus einem langgestreckten Tisch 2. Dessen Tischplatte 3 wird vom zuführenden
Trumm eines Transportbandes 4 überlaufen.
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Dessen rückführendes Trumm unterläuft die Tischplatte 3. Im Bereich
der Tischplattenenden befinden sich Transportband-Umlenkwalzen 5,6. Zwischen diesen
liegen unterseitig Spannwalzen 7, 8. Deren Spannvorrichtung ist in der Zeichnung
nicht wiedergegeben. Es kann sich um eine spindelgesteuerte Verlagerung der Walzenlager
handeln. Zusätzlich können noch Stützwalzen vorgesehen sein.
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Das Transportband 4 ist luftdurchlässig. Es weist hierzu eine gitterförmige
Struktur auf. Verwendet werden kann ein teflonbeschichtetes Glasseidegewebe. Dies
ist besonders gleitfähig. Hinzu kommt, daß die Oberfläche der Tischplatte eine hochgradige
Glättung aufweist.
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Gleitmittel können bedarfsweise zusätzlich eingesetzt werden.
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Das Transportband 4 überfährt eine Durchbrechung 9 in der Tischplatt
3. Sie berücksichtigt im wesentlichen die Breite der in Form einer Endlosbahn zugeführten
Schaumstoffplatte 1. In Förderrichtung x nimmt sie jedoch nur den Bruchteil der
Gesamtlänge des Tisches 1 ein. Sie liegt etwa im Mittelbereich des Tisches.
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Unterhalb der Durchbrechung 9 befindet sich ein Luftabsaugkasten
10. Letzterer geht transportwandseitig in einen horizontal auswärts abgewinkelten
Kragen 11 über, dessen freie Enden noch einmal nach unten umgekümpelt sind, um die
mechanische Beanspruchung des Transportbandes möglichst gering zu halten.
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Vom Zentrum des Bodens des Luftabsaugkastens 10 geht ein nach unten
gerichteter Stutzen 12 aus. Letzterer steht über eine Rohrleitung 13 mit einer Saugquelle
14 in Verbindung. Letztere ruht auf einer Zwischenetage 15 des Tisches 2.
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Der Luftabsaugkasten 10 erstreckt sich in Überlappung mit einer oberhalb
des Transportbandes 4 vorgesehenen Wärmestrahlungsquelle 16. Deren Strahlerfeld
ist regelbar. Die einzelnen Wärmequellen sind dazu einzeln schaltbar sowie höhenverstellbar.
Auch läßt sich unter Berücksichtigung unterschiedlich dicker Schaumstoffplatten
die gesamte Wärmestrahlungsquelle 16 vertikal verlagern und außerdem noch in der
Neigung variieren, so daß das Strahlerfeld bspw. im Bereich des Luftabsaugkastens
eine größere Nähe zum aufzuwärmenden Objekt hat als im Bereich der rechtsseitigen
Umlenkwalze 5. Die Überlappung ist von solcher Art, daß die Wärmestrahlungsquelle
16 entgegen Förderrichtung (Pfeil x) über den Luftabsaugkasten 10 vorsteht.
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Die Aufwärmung beginnt also schon früh im Vorfeld der eigentlichen
Absaugzone. Der rückwärtige Überstand y der Wärmestrahlungsquelle 16 entspricht
etwas mehr als einer Länge des Absaugkastens 10.
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Angetrieben wird das Transportband 4 über die in Förderrichtung vorneliegende
Umlenkwalze 6. Von letzterer geht koaxial eine Scheibe 17 aus. Über diese läuft
ein Antriebsriemen 18. Der Antriebsriemen 18 steht mit der Abtriebsscheibe 19 des
Getriebe-Antriebsmotors 20 in Verbindung. Dieser Getriebe-Antriebsinotor 20 sitzt
ebenfalls auf der Zwischenetage 15 des Tisches 2.
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Der Wärmequelle 16 in Förderrichtung vorgeschaltet befindet sich
eine Tragvorrichtung für eine Vorratsrolle 21. Diese liegt noch oberhalb der Wärmestrahlungsquelle
16. Von 21 läuft die für die Verhautung der Kunststoffplatte 1 verwendete Folienbahn
22 zu. Die Übergabe an die Schaumstoffplatte erfolgt schon relativ weit vor der
rechtsseitigen Umlenkwalze 5 des Tisches. Dazu ist eine Folienbahn-Umlenkwalze 23
eingesetzt. Deren Umfang hebt von der Schaumstoffplatte frei ab. Eine solche Folienbahn-Umlenkwalze
23 kann in Höhenrichtung verstellt werden. Eine zeichnerische Wiedergabe dieser
Mittel erscheint verzichtbar.
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In Förderrichtung x folgend schließt praktisch unmittelbar eine Niederhaltevorrichtung
N an. Letztere besteht aus zwei synchron zum Transportband 4 angetriebenen Umlenkwalzen
24, 25. Über letztere laufen, sich ausschließlich im Bereich der beiden Längsseitenkanten
des Tisches 2 erstreckend, endlos umlaufende Andrückbänder 26. Durch diesen synchronen
Obertransport entstehen praktisch mitlaufende Klemmbacken, die einerseits den Transport
vergleichmäßigen, andererseits aber verhindern, daß der Schaumstoff im Ansaugbereich
eine übertriebene Eindellung einnimmt. Die Umlenkwalzen 24,25 besitzen eine Länge,
die mindestens der Breite der Schaumstoffplatte 1 entspricht.
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Durch die Umlenkwalze 24 des Obertransports wird die aufzulegende
Folienbahn 22 auf die Schaumstoffplatten-Oberseite gedrückt. Der freigespannte Folienbahnabschnitt
22' formt aufgrund des unterschiedlichen Höhenabstandes von Folienbahn-Umlenkwalze
23 und der Umlenkwalze 24 der Andrückbänder 26 praktisch selbst einen keilförmigen
Einlaufzwickel 27. Dessen spitzer Winkel alpha beträgt ca. 150. Wie Fig. 1 entnehmbar,
erstrecken sich die Andrückbänder 26 über etwas mehr als die gesamte in Förderrichtung
gesehene Länge der Wärmestrahlungsquelle 16. Auch den Andrückbändern 26 sind von
oben her nachstellbare Spannwalzen 28 zugeordnet.
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Vor der in Förderrichtung zuvorderst liegenden Umlenkwalzen 25 erstreckt
sich noch eine Andruckwalze 29, welche das Schaumgerüst etwa zu 500 komprimiert
und dabei die hautbildende Folie F nochmals fest andrückt.
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In Förderrichtung x gesehen vor dem Tisch 2 erstreckt sich noch ein
Zubringerband 30. Die diesbezügliche Transporteinheit entspricht der des Tisches
2. Die Bezugsziffern sind, ohne textliche Wiederholungen, sinngemäß übertragen.
Es fehlen die Absaugvorrichtung und die damit zusammenhängenden Konstruktionsmerkmale,
wie Durchbrechung 9 etc. Die Tischplatte 3 erstreckt sich völlig unterbrechungsfrei
von Umlenkwalze 5 zu Umlenkwalze 6. Die Tisch-Stellfuge 2' berücksichtigt einen
möglichst geringen transportbandfreien Abschnitt. Die angetriebene Umlenkwalze 6
befindet sich etwa in vertikaler Gegenüberlage zur Umlenkwalze 24 der Andrückbänder
26.
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Der Folienbahn-Umlenkwalze 23 vorgelagert erstreckt sich eine Kleberaufsprüheinrichtung
K Letztere besitzt eine Kleberaufsprühdüsen-Leiste 31. Diese Leiste 31 ragt über
die gesamte Breite des Tisches. Sie ist
höhenverstellbar. Alternativ
kann eine Sprühdüse 32 auch auf einem quer verlagerbaren, intermittierend hin-und
hergehenden, horizontal schienengeführten Wagen sitzen. Die Sprühdüse ist so eingestellt,
daß ein gut verteilter Tröpfchen-Auftrag vorliegt, welcher die Durch saugfähigkeit
der aus offenzelligem Schaumstoff bestehenden Schaumstoffplatte nicht beeinträchtigt
Die Tröpfchen sind mit 36bezeichnet.
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Der Kleberauftrag führt zu einer praktisch groben Vorfixierung der
Folie Fauf der Oberseite der Schaumstoffplatte. Die eigentliche innige Verbindung
wird im Bereich des Tisches 2 bewirkt. Die Wärmeeinwirkung begünstigt die Dehnfähigkeit
und Anschmiegsamkeit der dünnen Folie, die sich nicht nur leicht in die Gerüsthöhlungen
hineinziehen läßt, sondern auch selbst ein bizarres Oberflächenrelief der Schaumstoffplatte
feuchtigkeitsundurchlässig abdichtet. Die Dicke der aufgetragenen Folie Fbeträgt
etwa 35 Mü. Verwendet wird eine Polyurethanfolie, der eine Trägerfolie beigegeben
ist Zum Abspalten der Trägerfolie 37 befindet sich oberhalb der Vorratsrolle 21
eine Aufwickelrolle 33. Letztere lagert in einem Gabelarm 34 der endseitig bei 35
angelenkt ist, so daß die für den wechselnden Wickelkern erforderliche Beweglichkeit
der tangierenden Umfänge vorliegt Trotz der hohen Heizleistung von ca 4500 C wird
eine völlig schadfreie, unterbrechungslose, mechanisch feste Verhautung erzielt.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.
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