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Die Erfindung betrifft eine Wertstoffsortiermaschine, insbe-
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sondere zur Trennung von schwererem flächenhaften Papiergut o. dgl.
von leichterem räumlichen Papiergut o. dgl. (Mischpapier) bei der Aussortierung
von Wertstoffen aus Hausmüll, Gewerbemüll, Sperrmüll, Trockenmüll und/oder von Problem-
und Gefahrenstoffen.
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Eine Wertstoffsortieranlage der gattungsgemäßen Art ist bereits in
der DE-OS 34 15 090 der Anmelderin vorgeschlagen worden. Gemäß der dortigen Darstellung
in den Figuren 3 und 4 ist der kompletten Sortieranlage eine spezielle Sortiermaschine
zugeordnet, die durch ein kombiniertes Bandsystem eine Trennung der flächenhaften
von den körperlichen Teilen ermöglicht. Durch die Haftreibung eines schrägen Transportbandes
sowie zusätzlich oder alternativ durch einen Fangvorhang zur Zurückhaltung der leichten,
flächenhaften Teile, durch einen Trampolineffekt beim Auffallen und durch die Vibrationsbewegung
einer Vibrationseinrichtung sowie durch die Schwerkraft wird eine Absonderung der
schweren körperförmigen Teile wie Flaschen, Behälter o. dgl. von flächenförmigen
Teilen wie Zeitschriften o. dgl. erzielt. Die getrennten Fraktionen können dann
verschieden weiterbehandelt werden.
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Zur Durchführung dieses Sortiervorgangs wird das zu sortierende Gut
einem schräg angeordneten und in Transportrichtung ansteigenden Transportband zugeführt.
Das Transportband besteht aus einem Material mit hohem Reibwert, so daß flächenhaftes
Gut
wie Zeitschriften o. dgl. auf dem Band liegenbleiben und durch
den bezüglich der Längsachse des Transportbandes schräg angeordneten Fangvorhang,
der als Kettenvorhang ausgebildet ist, zurückgehalten werden. Bei dieser vorgeschlagenen
Vorrichtung erfolgt deshalb eine Trennung von flächenhaften Gut wie Papier, Zeitschriften,
Mischpapier usw., welches auf dem bezüglich seiner Querachse schrägen Transportband
verbleibt, vom räumlich körperlichen, schweren Gut wie Flaschen, Behälter usw.,
welches durch den Fangvorhang hindurchgleitet und zu einem separaten Transportband
gelangt.
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Mit dieser vorgeschlagenen Vorrichtung ist es nicht oder nur schlecht
möglich, schwereres flächenhaftes Papiergut wie z. B.
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Zeitschriften, Illustrierte, Hefte, Kataloge usw. von leichtem, räumlich
ausgedehnten Papiergut o. dgl. wie z. B. zerknülltes Papier, zerknüllte Plastikfolien,
zerknülltes Packpapier usw. zu trennen. Beide Papierarten (Mischpapier) werden bei
der vorgeschlagenen Vorrichtung durch den Fangvorhang zurückgehalten.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wertstoffsortiermaschine
zu schaffen, die eine Trennung von schwererem flächenhaften Papiergut o. dgl. von
leichterem räumlichen Papiergut o. dgl. ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Wertstoffsortiermaschine der
einleitend bezeichnenden durch die kennzeichnenden Merkmale
des
Hauptanspruchs gelöst.
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Obwohl die in der Beschreibungseinleitung beschriebene bereits vorgeschlagene
Vorrichtung ähnliche Bauelemente bzw. einen ähnlichen Aufbau aufweist, ist die Funktionsweise
und auch der Aufbau im Speziellen völlig anders. Hierdurch wird gemäß der Erfindung
auf vorteilhafte Weise eine Trennung beispielsweise der Fraktionen erzielt, die
auf der schrägen Fördereinrichtung gemäß der einleitend beschriebenen Maschine verbleiben.
Die erfindungsgemäße Sortiermaschine dient demnach als zusätzliche Ergänzung einer
Wertstoffsortieranlage, insbesondere als nachfolgende Sortiermaschine zu einer Sortiermaschine
der eingangs beschriebenen Art.
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Die Anordnung von zwei in einem Winkel zueinander verlaufende Fangvorhänge
hat den Vorteil, daß das auf die Fördereinrichtung gelangende Gut nicht sofort infolge
der Schwerkraft auf der Transportebene mit niedrigem Reibwert herunterrutscht und
infolge der Herabrutschgeschwindigkeit den Fangvorhang durchschlägt. Das zu sortierende
Gut soll der Fördereinrichtung gedämpft zugeführt werden, wobei der obere Fangvorhang
im Bereich der Aufgabestation des zu sortierenden Gutes beginnt.
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Eine erfindungswesentliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
daß die Fangvorhänge als umlaufende Vorhänge ausgebildet sind.
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Hierdurch wird die Bewegung des zu sortierenden Gutes durch das Transportband
unterstützt und eine schnelle Verteilung des Gutes erreicht. Die erfindungsgemäße
Sortiermaschine kann in Sonderfällen auch mit nur einem umlaufenden Fangvorhang
betrieben werden. Das optimale Ergebnis wird durch Versuche mit unterschiedlichen
Wertstoffen ermittelt.
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Durch die in den Unteransprüchen weiterhin aufgeführten Merkmale sind
vorteilhafte Ausbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Grundgedankens
möglich.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen Fig. 1 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Sortieranlage
in schematischer Darstellung, Fig. 2 eine Einzelkette des Kettenvorhangs.
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Die in der Fig. 1 dargestellte Wertstoffsortiermaschine 50 besteht
aus einer in Transportrichtung 51 unter einer Steigung von ca. 3° ansteigenden Fördereinrichtung
52, welche als Transpbrtband mit niedrigem Reibwert, z. B. Kunststoffoberfläche
ausgebildet ist. Die Transportebene 53 der Fördereinrichtung 52 ist gegenüber der
Horizontalen um ca. 400 geneigt bzw. schräg gestellt. Parallel zum Förderband 52
kann ein weiteres Förderband
54 vorgesehen sein, welches eine durch
die Fördereinrichtung 52 getrennte Fraktion aufnehmen kann.
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Die Fördereinrichtung 52 weist etwa eine Länge von llV3 m und b z
2 m auf. Die Drehzahl des Transportbandes beträgt ca.
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50 U/Min. Die Umfangsgeschwindigkeit ca. 0,50 m/Sec.
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Das Einwurfband 55 mündet im unteren Bereich des leicht schräg gestellten
Transportbandes 52 jedoch im oberen Bereich des schräg gestellten Transportbandes.
Die Abwurfhöhe des zu sortierenden Papiergemisches beträgt ca. 700 mm. Die Umfangsgeschwindigkeit
des Einwurfbandes 55 beträgt ca. 0,80 m/Sec.
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Erfindungsgemäß weist die Sortiermaschine zwei Kettenvorhänge 56,
57 auf. Der kürzere Kettenvorhang 56 weist etwa eine Länge von 1,5 m auf. Mit der
Längsachse 58 der Fördereinrichtung 52 schließt die Längsachse des kurzen Kettenvorhangs
56 einen Winkel von ca. 140 ein. Der kurze Kettenvorhang 56 ist demnach kurz vor
der Aufgabestelle 59 des zu sortierenden Mischpapiers angeordnet und läuft schräg
zur Mittellinie 58 der Fördereinrichtung 52 hin.
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Erfindungsgemäß ist ein zweiter längerer Kettenvorhang 57 unterhalb
des ersten kürzeren Kettenvorhangs 56 angeordnet.
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Dieser längere Kettenvorhang verläuft vom unteren seitlichen Rand
der Fördereinrichtung 52 in Transportrichtung gesehen
zur Mittellinie
58 des Förderbandes hin. Der lange Kettenvorhang erstreckt sich über die ganze Länge
des Transportbandes 52 und beginnt am Anfang etwa am unteren seitlichen Ende und
endet etwa im Bereich der Mittellinie 58 des Transportbandes. Der mit der Mittelachse
58 eingeschlossene Winkel beträgt ca. 80.
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Erfindungsgemäß sind die beiden Kettenvorhänge 56, 57 als umlaufende
Kettenvorhänge ausgebildet. Hierfür sind die einzelnen, den Kettenvorhang bildenden
Ketten 60 (s. Fig. 2) an einer umlaufenden Transportkette 61 in einer Kettenführungsschiene
62 befestigt. Die Umlaufgeschwindigkeit der Kettenvorhänge 56, 57 beträgt ca. 0,5
m/Sec.
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In Fig. 2 ist eine Kette 60, aus welchem sich die Kettenvorhänge 56,
57 zusammensetzen, dargestellt. Die Kette 60 ist in der in Fig. 2 nicht näher dargestellten
oberen Transportkette 61 eingehängt, die ihrerseits in der Kettenführungsschiene
62 läuft. Die Kette 60 wird aus Kettenglieder 63 gebildet, wobei am unteren Ende
ein Rundstahl 64 (25 x 90 mm) als Gewicht vorgesehen ist.
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Das Gewicht der Kette 60 beträgt ca. 700 g. Die untere Hälfte der
Kette 60 wird mit einem Kunststoffschlauch 65 überzogen. Ein Gummiband 66 dient
als unterer Abschluß der Kette 60. Die Länge 12 der Kette beträgt ca. 450 mm.
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Die Kettenführungsschiene 62 mit den an der Transportkette 61
hängenden
Einzelketten 60 ist derart oberhalb des Transportbandes 52 angeordnet, daß das untere
Gummiband 66 (Maße 20 x 4 x 80) jeder einzelnen Kette 60 ca. 10 bis 20 mm auf dem
Band 52 aufliegt.
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Nachstehend wird die Funktionsweise der Sortiermaschine näher erläutert:
Das zu sortierende Mischpapiergut besteht im wesentlichen aus schwerem flächenhaften
Gut wie Zeitschriften, Illustrierte, Kataloge o. dgl. sowie leichtem räumlichen
aufgebauschten Papier, wie zerknüllte Zeitungen, zerknülltes Packpapier o. dgl.
Dieses Mischpapier wird über das Einwurfband 55 der Fördereinrichtung 52 zugegeben
(Pfeil 67), wobei das Gut aus einer Höhe von ca. 700 mm auf die Transportebene 53
herabfällt.
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Durch dieses Herabfallen erfolgt schon eine gewisse Trennung der unterschiedlichen
Papiersorten.
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Das leicht ansteigende Transportband 52 mit glatter Kunststoffoberfläche
und mit niedrigem Reibwert bewegt sich in Richtung Pfeil 51. Durch die schräge Anordnung
der Transportebene 53 gegenüber der Horizontalen um einen Winkel von ca. 400 rutscht
das aufgegebene Mischpapier auf der glatten Transportebene 53 gegen den kürzeren
Kettenvorhang 56, der sich ebenfalls in Transportrichtung (Pfeil 68) dreht. Dabei
wird leichteres und räumlich ausgedehntes Papiergut entlang dem kürzeren Kettenvorhang
56 transportiert (Pfeil 69), während schwereres, flächenhaftes
Papiergut
wie Zeitschriften und Kataloge durch bzw. unter den kurzen Kettenvorhang 56 hindurchgleiten
und entlang der Schräge der Transportebene 53 infolge der Schwerkraft (Pfeil 70)
und zu dem unteren, längeren Kettenvorhang 57 gelangen. Der längere Kettenvorhang
57 arbeitet prinzipiell gleich wie der kürzere Kettenvorhang 56. Dieser bewegt sich
ebenfalls in Transportrichtung 51 entsprechend dem Pfeil 71. Schwereres Gut wie
Zeitschriften, Kataloge rutschen durch den längeren Kettenvorhang hindurch (Pfeil
72) und gelangen zum parallel laufenden Transportband 54 zur Weiterverwertung. Das
leichtere, räumliche Papiergut bleibt oberhalb der Kettenvorhänge 56, 57 und wird
am Ende der Sortiermaschine über ein Transportband 73 weiter transportiert (Pfeil
74). Das schwerere flächenhafte Papiergut kann unterhalb der Kettenvorhänge 56,
57 hindurchgleiten, da die untere Begrenzung lediglich durch das flexible Gummiband
66 bewerkstelligt wird. Im übrigen hält der schwere Kettenvorhang das leichtere,
räumliche Papiergut oder auch Kunststoffmaterial zurück. Hierdurch wird eine perfekte
Trennung von Mischpapiersorten erzielt.