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Vorrichtung zum Rösten oder Sintern von Erzen. Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Rösten und Sintern von Erzen, bei der i. die Menge des porösen
Bettungsmaterials, «-elches gewöhnlich zwischen dem Rost und dem Beschickungsmaterial
erforderlich ist, verringert oder ganz überflüssig wird und 2. die geröstete Beschickung
selbsttätig vom Rost abgelöst wird, wenn die Pfanne zwecks Entleerung gekippt wird,
wodurch der Rost selbsttätig für die nächste Beschickung fertiggemacht wird, ohne
daß Arbeiter erforderlich sind, um die Rostspalten frei zu machen.
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In den Zeichnungen sind Abb. r bis r2 verschiedene Ansichten einer
Ausführungsform, wobei gewisse Abbildungen in vergrößertem Maßstab im Vergleich
zu den andern gehalten sind.
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Abb. 13 stellt eine zweite Ausführungform dar.
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Abb. 14 bis 17 stellen eine dritte Ausführungsform dar, Abb.
18 -eine weitere Ausführungsform, und Abb. i 9 und 2o noch weitere Formen der Ausführung.
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Abb. 2i ist ein teilweiser Längsschnitt durch eine Sinterpfanne und
stellt eine Ausführungsform des Rostes dar.
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Abb.22 ist ein Querschnitt rechtwinklig durch Abb. 21 in vergrößertem
Maßstab und zeigt die Lage des Rostes während des Röstvorganges. ' Abb. 23 ist eine
gleiche Ansicht, wobei die Pfanne während der Entleerung gekippt dargestellt ist,
während Abb. 24 eine gleiche Ansicht ist, in der die Lage des Rostes ersichtlich
ist, wenn die Pfanne vollständig gekippt ist.
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Abb.25 ist eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsart
der Anordnung der Roststäbe.
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Die Sinterpfanne i hat die üblichen hohlen Drehzapfen 2, Saugkästen
3 mit Anschlußrohren4. für die nicht dargestellte Saugpumpe zur Erzielung eines
nach unten gerichteten Zuges durch die entzündete Beschickung m in die Gaskammer
5 unterhalb des Rostes. Quer über der Kammer '5 liegen Flanschträger 6 mit den üblichen
Zugöffnungen o.
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Zwischen den Trägern 6 laufen Tragstäbe 7 mit Ohren a (Abb. 5), welche
zwischen den oberen Trägerflanschen und den die öffnungen o umgebenden Flanschen
h eingreifen. Befestigungsbolzen b gehen durch Ösen d an den Ohren a und
durch den Steg der Träger 6. Die Auflagestäbe 7 tragen Gruppen von Röststäben 8,
die zwischen benachbarten Trägern 6 sich befinden. Die Roststäbe 8 verjüngen sich
nach oben, so daß V-förmige Rinnen entstehen, in welchen das grobstückige Auflagematerial
»i hineingelegt ist, wobei die Tiefe gering gehalten wird, um einFestbacken des
gerösteten Materials an den Stäben 8 zu verhindern. Das eine Ende des im Querschnitt
doppelt kegelförmig abgestumpften und daher keilförmigen Roststabes läuft in einen
Kopf 9 (Abb. 3) aus, der seitlich kleine Vorsprüngen an dem schmalen Zwischenstück
e des Roststabes trägt. Diese Vorsprünge halten benachbarte Stäbe auseinander, so
daß Zugspalten s entstehen. Die Köpfe 9 ruhen unmittelbar auf den Auflagen 7 und
werden durch Stifte io festgehalten, welche lose in die Stiftlöcher t eingreifen.
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Das andere Ende des Roststabes ist mit einem in der Querrichtung verlaufenden
Ausschnitt r versehen, der nach oben durch einen Vorsprung 2.c begrenzt wird, der
in einer Ebene mit einem unteren Vorsprung w liegt. Der Vorsprung u des einen Stabes
ruht auf dem Kopf 9 des nächsten Stabes, der unmittelbar auf der Auflage 7 ruht.
Letztere hat einen oberen Flanschc, dessen geneigte Unterseite von dem unteren Vorsprung
w etwas absteht, wenn die Roststäbe in normaler Lage sind.
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Der erste Stab in einer Querreihe gleichgerichteter Stäbe, deren äußere
Enden auf der Auflage 7 liegen, ruht mit seinem Kopf lose unter der Seitenrippe
ii (Abb. 3 und 9), u eiche verhindert, daß der Stab beim Kippen der Pfanne bei der
Entleerung abfällt. Ausgleichleisten 12 (Abb. 4 und 5) auf den Trägern
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erheben sich bis zur Oberkante des Roststabes 8, um an diesen Punkten Einsenkungen
der Rostfläche zu vermeiden.
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Die in Abb. 3 rechts liegende Seite bildet die Kippseite der Pfanne,
die beim Kippen nach unten schwingt. In der Kippstellung (.Abb, io) fallen die Stäbe
aus ihrer in Abb. 9 gezeigten normalen Lage. Der erste Stab in jeder Fluchtreihe
kippt auf Stift io, wobei das andere Stabende vom Kopf 9 des nächsten Stabes wegfällt,
bis der untere Vorsprung u, sich mit seinem äußeren Ansatz gegen den Flansch c der
zweiten Auflage 7 legt. Durch (las Herunterfallen des mit dem Ausschnitt versehenen
Endes des ersten Rosttabes wird der Kopf des nächsten Roststabes frei, so daß er
von der Auflage 7 herunterfällt, bis der Kopf gegen den Vorsprung ii des ersten
Roststabes anschlägt, und so weiter über die ganze Pfanne hinweg. Mit Ausnahme des
ersten Stabes der Gruppen fallen alle anderen Stäbe an beiden Enden. Diese Verschiedenheit
im Fallen bildet einen Vorteil insofern, als dadurch die anhaftende geröstete Schicht
gebrochen wird.
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Es ist jedoch nicht erwünscht, daß dieses ii, seiner Größe beschränkte
Fallen bei allen Roststäben der Pfanne stattfindet. So ist z. B. in Abb. 12-
angedeutet, daß jede zweite Reihe von Stäben festgestellt ist und an der Bewegung
nicht teilnimmt. Dabei stellt I. die ursprüngliche Tragebene aller Roststäbe dar,
aus welcher immer die zweiten Stabreihen herausgefallen sind. Die unbeweglichen
Stäbe besitzen stärkere Ansätzen,' (Abb. i i), welche dauernd und fest in die Flanschen
c der Auflagen 7 eingreifen.
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Die Größe des Falles kann dadurch geändert werden, daß derAnsatz verschieden
stark gemacht wird, wie aus Abb. i3 ersichtlich.
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In jedem Falle genügt -die Verschiebung der Roststäbe (oder an ihrer
Stelle befindlicher .anderer Teile) aus ihrer normalen Lage infolge der Kippbewegung
der Pfanne, um (las an den Roststäben anhaftende Material volltändig loszulösen
und zu entfernen, und die Verschiebung der Roststäbe sowie der Querschnitt derselben
und .die Anordnung der Spalten s und der zu ihnen führenden Rinnen d in '\'erbindulag
reit der Drehbe@vegung der Pfanne wirken zusammen, einen Idealrost zu schaffen,
weil die verschiedenen angeführten Vorzüge alle bezwecken und bewirken, den Rost
ohne Mitwirkung ,eines Arbeiters rein zu halten. Auch ist .ein gewisser Spielraum
in der Längsrichtung zwischen den R-oststähen wind ihren Auflagen vorhanden, wodurch
die senkrechte Bewegung riet Stäbe in ihrer abscherenden Wirkung auf die brüchige,
geröstete und glasige Beschickungsmasse noch unterstützt und die Masse nicht nur
gebrochen, sondern .auch von benachbarten Stäben abgerissen bzw. geschoben wird
(s. Abb. 12). Das auf diese Weise gelockerte Material fällt ohne weiteres aus der
Pfanne.
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Bei der in Abb. 15 bis 17 dargestellten Ausführungsform sind die Roststäbe
8 auf ihren Unterseiten mit Kanälen bzw. Bodenrinnen A versehen. Das Kopfende 9
ist zu einem Stiftloch t' ausgestaltet, welches mit seiner vorderen Verlängerung
t" über den Kopf io" des Stiftes iol greift und dem Stab einen sicheren Halt bietet,
(ia die Pfanne stets in der gleichen Richtung gekippt wird (in den Abbildungen im
Sinne der Uhrzeigerbewegung). Das gegenüberliegende Stabende kann, wie vorher, fallen,
es ist aber nur eine geringe Fallhöhe .erforderlich, da die Bodenrinne eine Abkühlung
des Roststabes bewirkt -und das Röstmaterial weniger fest anhaftet. Die Ausführung
der Roststäbe mit Bodenrinne A hat einen besonderen Vorzug, (1a das Beschikkungsmaterial
irr häufig sich über die Schlitzes Nvirft bzw. wölbt und dadurch das iIindurchsaaigen
des Gases nach unten einen so hohen Widerstand ,entgegensetzt, daß der Druck des
Gasstromes das Röstmaterial in die Spalten preßt und sie verstopft. Aus diesein
Grunde können Materialien, welche bei hohen Temperaturen nicht leicht flüssig oder
klebrig werden, unmittelbar auf den Rost gebracht av.er(ien ohne Zwischenlage eines
unveränderlichen Materials in', dieses bezieht sich besonders auf die Rinnenform
an Rosten, wie in Abb. 17 dargestellt. Es zeigt sich auch, daß die .Oberkanten der
Roststäbe schwache Stellen in der Röstmasse herbeiführen, an welchen dieselbe leicht
bricht.
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Anstatt die beweglichen und die festen Enden der Roststäbe abavechselnd
anzuordnen, wie in Abb. 15, können die beweglichen Enden auch aneinanderstoßen,
wie in Abb.18. Hier sind die aneinanderhegenden Enden mit querverlaufenden
Ausschnitten r versehen, in welche der Kopf eines Mittelstabes 15 in T-Forin eingreift,
auf welchem der Flansch i C ,eines Roststabes liegt, während auf diesem Flansch
der Vorsprung 17 des andern Roststabes liegt.
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In Abb. i 9 haben die Oberseiten der Roststebe 8a scharf keilförmige
Gestalt, in Abb. 20 sind sie .oben gerundet. Jeder, der auf diesem Gebiet Erfahrung
besitzt, wird verschiedene aridere .Querschnitte finden, welche außer dem eigentlichen
Zweck dieser Konstruktion, nämlich a) Rinnen mit nach den Rostspalten geneigten
Seitenflächen,-b) Rinnen parallel zur lippelrene der Pf.aiine,, auch erreichen,
daß die abscherende Wirkung gesteigert wird, wodurch der Rost von dem gerösteten
Beschickungsmaterial befreit wird.
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Diese Vorzüge führen gemeinsam zu dein
gewünschten
Ziel, aber es ist natürlich klar, daß die Formveränderung der Rostoberfläche auch
ohne (lie besondere Gestaltung der das Material tragenden Roststaboberkanten mit
"roßem Vorteil zur Wirkung gebracht werden kann.
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Weitere Ausführungsbeispiele sind in Abb.2i bis 25 dargestellt: hierbei
sind die Roststäbe anstatt für beschränkten Fall beim Kippen der Pfanne für Drehung
in bezug auf die Pfanne beim Kippen derselben eingerichtet, indem sie in den Ouerstegen
so gelagert sind, daß sie sich in bezug auf die Pfanne drehen, wenn diese gekippt
wird, so daß selbsttätig eine abscherende Wirkung zwischen den benachbarten Roststäben
hervorgerufen wird, wodurch das geröstete Gut gelockert wird, so daß es ohne weiteres
vom Roste abfällt.
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Wie in Abb. 222,23 und 24. gezeigt, sind die Roststabköpfe
von keilförmigem Querschnitt und tragen an den gegenüberliegenden Enden Zapfen 9,1,
welche an ihrem einen Ende in die an die Oberteile der Stege 6 angeschraubten Drehzapfenlager
96 eingreifen. Die am andern Ende der Stabgruppe befindlichen Zapfen 9a greifen
in Lagerbuchsen ii° ein, welche in der Seite der Ankerstäbe iia vorgesehen sind.
Ein am unteren Rande der letzteren befindlicher Hakenflansch 25 greift über den
oberen Flansch des Steges 6 und hält den Ankerstab i ia daran fest; und die Roststäbe
dienen als Ahstandsstücke, welche den Hakenflansch in seiner Eingrifflage halten.
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An jedem Roststab 8 ist ein hängendes Gewicht 26 entweder in einem
Stück angegossen oder daran befestigt; der Schwerpunkt dieses Gewichtes liegt genügend
tief unterhalb der Achse des Roststabes. In normaler Stellung dient das Gewicht
dazu, den Roststab in seiner richtigen Arbeitslage zu halten.
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Sobald jedoch die Pfanne zur Entleerung e kippt wird, wirkt die Schwerkraft
des Gewichtes einer Drehbewegung des Stabes im Sinne der Kippbewegung derPfanne
entgegen und gibt dadurch der vorher normalen Rostoberfläche die in Abb. 23 und
24 dargestellte Gestalt.
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Die Drehung der Roststäbe gegen die Pfanne und gegeneinander erzeugt
eine abscherende Wirkung auf das auf dem Rost liegende Röstgut, welche im wesentlichen
der Wirkung gleich, welche durch ein Hin- und Herbewegen der Roststäbe erzielt werden
würde, wenn die Pfanne wagerecht bliebe. In andern Worten, die Fläche eines Stabes
geht nach unten, während die benachbarte Kante des anliegenden Stabes nach oben
geht. Die scherende und brechende Wirkung auf das Röstgut ist aus Abb.2¢ ersichtlich,
in tvelcher man (las Gut von der Rostoberfläche herabfallen sieht.
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Die größte Wirkung wird erzielt, wenn alle Roststäbe drehbar sind,
jedoch genügt auch manchmal, *daß nur jeder zweite Roststab drehbar ist, die andern
dagegen feststehen, wie in Abb. 25 dargestellt.
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Die besonderen O_uerschnittsformen der Oberteile der Roststäbe, die
Art ihrer Achslagerung, die Größe und Anordnung der die Stäbe drehenden Gewichte
kann verschiedentlich ausgeführt werden.