DE3506275C2 - - Google Patents

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DE3506275C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden von zwei Metallkörpern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein der­ artiges Verfahren ist aus der DE-OS 30 07 008 bekannt.
Zum Verbinden von porösen Körpern, beispielsweise aus Sinterle­ gierungen, sind bereits verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden.
Beispielsweise ist ein Verfahren vorgeschlagen worden, in dem zwei Körper, die entweder beide aus Pulverpreßlingen bestehen oder von denen der eine aus einem Pulverpreßling und der andere aus einem Sinterwerkstoff besteht, dadurch miteinan­ der verbunden werden, daß sie in Anlage aneinander gehalten und in diesem Zustand erhitzt und zusammen gesintert werden. Ein typisches Ausführungsbeispiel eines derartigen Verfahrens ist in der JP-OS 57-89 412 angegeben. Nach einem anderen, beispiels­ weise in der JP-AS 58-34 524 angegebenen Verfahren wird ein Hartlot verwendet, mit dem eine peritektische Reaktion durch­ geführt wird.
Zum Zusammensintern von zwei Körpern im festen Aggregatzustand ist es im wesentlichen notwendig, die beiden Körper zu erhitzen, während sie an ihren miteinander zu verbindenden Flächen in satter Anlage gegeneinandergedrückt werden. Zum Herstellen dieses Zustandes sind verschiedene Verfahren vorgeschlagen wor­ den. Beispielsweise ist es vorgeschlagen worden, zwei Körper so auszubilden, daß sie zueinander komplementär oder satt an­ einanderlegbar sind. Ferner ist vorgeschlagen worden, die Werk­ stoffe für die beiden Körper so auszuwählen, daß der äußere Körper stärker schrumpft als der innere Körper. Diese Verfah­ ren sind jedoch nicht allgemein, sondern nur in bestimmten Fällen anwendbar.
Auch in den bekannten Verfahren zum Verbinden von zwei porösen Körpern miteinander durch Hartlöten unter Durchführung einer peritektischen Reaktion sind ebenfalls Probleme aufgetreten. Wenn beispielsweise zum Erhitzen von zwei miteinander zu ver­ bindenden, porösen Körpern ein Tunnelofen verwendet wird, der mit einem Maschenband oder einem Schuber versehen ist, kommt es häufig vor, daß diese beiden Körper während ihrer Erhitzung ge­ geneinander verrückt werden, weil sie bei hoher Temperatur nicht fest aneinandergehalten werden können und während der Er­ hitzung Stößen und Schwingungen durch das in dem Ofen verwende­ te Fördermittel ausgesetzt sind. Ferner kommt es häufig vor, daß die mechanischen Eigenschaften des Produktes dadurch beein­ trächtigt werden, daß die hohen Temperaturen, die zum Verbinden angewendet werden, zu einer Vergröberung des Korns der beiden Körper führen.
Da die Poren der beiden Körper mit dem Hartlot gefüllt werden, wird dieses in großer Menge verbraucht und gehen die für den porösen Werkstoff typischen Vorteile verloren, weil die Poren geschlossen werden. Im allgemeinen können nach diesem Verfah­ ren auch keine genügend festen Verbindungen hergestellt werden.
Aus der DE-OS 33 21 845 ist ein Lager aus einer Sinterlegie­ rung für die Anbringung an einer rotierenden Welle bekannt. Dabei weist ein auf einer rotierenden Welle angebrachtes Lager einen äußeren Teil aus einer in festern Phase gesinterten Legierung auf und einen inneren Teil, der aus einer in flüssiger Phase gesinterten Legierung besteht. Bei dem vorbekannten Lager ist eine als eigener Körper ausgestaltete Zwischenschicht vor­ handen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs an­ gegebenen Art zu schaffen, welches mit weniger Hartlot aus­ kommt und bei dem die für einen porösen Werkstoff typischen Vorteile in größerem Maße erhalten bleiben.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnen­ den Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Als Hartlot wird ein metallisches Material verwendet, das eine eutektische Legierung enthält, die ein Element enthält, das in dem ein poröses, eisenhaltiges Material enthaltenden Metall­ körper gut diffusionsfähig ist. Das Hartlot weist die Zusammen­ setzung auf, die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 ange­ geben ist.
Die Erfindung schafft ferner ein metallisches Produkt mit zwei Metallkörpern, von denen mindestens einer porös ist und die miteinander durch ein metallisches Hartlot verbunden sind, das eine eutektische Legierung enthält. Die Poren des oder der porösen Metallkörper sind mit dem Hartlot nur im Bereich der miteinander verbundenen Flächen gefüllt. Das Hartlot hat in den Poren eine andere als die eutektische Zusam­ mensetzung, weil das gut diffusionsfähige Element des Hart­ lotes aus diesem in die Metallkörper diffundiert ist.
Gemäß der Erfindung füllt die eutektische Legierung im schmelz­ flüssigen Zustand die Poren des oder der porösen Körper aus und dif­ fundiert das gut diffusionsfähige Element der eutektischen Le­ gierung aus dieser in den oder die porösen Körper. Infolgedes­ sen verliert die eutektische Legierung ihre eutektische Zusam­ mensetzung und wird eine hochschmelzende Feststoffphase gebildet, die die Poren blockiert und ein weiteres Füllen der Poren durch die eutektische Legierung im Bereich der Phasengrenzen zwischen der eutektischen Legierung und den Metallkörpern verhindert.
Infolgedessen werden die Poren nur im Bereich der miteinander zu verbindenden Flächen gefüllt und bleiben die Poren zum größten Teil leer. Die porösen Körper werden daher metallur­ gisch fest miteinander verbunden, ohne daß die durch die Poro­ sität des Werkstoffes bedingten Vorteile verlorengehen.
Das in dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendete Hartlot kann zunächst in verschiedenen Formen vorliegen, beispielsweise als Pulverpreßling, als mit einem organischen Bindemittel zu einem Blatt verarbeitetes Pulver, im pulverigen Zustand, als Folie, Blech, Band usw. Von diesen Formen wird die Verwendung eines mit einem organischen Bindemittel zu einem Blatt verarbei­ teten Pulvers bevorzugt.
Zum Herstellen des Blattes aus dem Pulver wird ein Legierungs­ pulver mit einer Korngröße feiner als 100 µm mit einer geeig­ neten Menge Bindemittel vermischt und das Gemisch unter Erhit­ zung gepreßt und verformt. Zum Herstellen des Blattes aus dem Pulver kann man dem Legierungspulver ein organisches Bindemit­ tel und ein geeignetes Lösungsmittel in einer geeigneten Menge zusetzen und das Gemisch beispielsweise durch Walzen zu einem Blatt verformen.
Zum Verbinden der Körper miteinander mit Hilfe des blattförmigen Hartlotes wird dieses zwischen den beiden Metallkörpern angeord­ net und mit Hilfe von Bindemittelzwischenschichten festgelegt. Wenn das blattförmige Hartlot ein klebfähiges organisches Binde­ mittel enthält, sind keine Bindemittelzwischenschichten erfor­ derlich, sondern wird das Hartlot direkt an den miteinander zu verbindenden Körpern befestigt.
Als organisches Bindemittel und für die Bindemittelzwischen­ schichten kann man zweckmäßig einen Acrylharzklebstoff verwen­ den, der vorzugsweise aus einem Ester-Acrylat- oder Ester- Methacrylat-Polymer oder -Copolymer und aus polymerisierten Monomeren besteht, die mit diesen Estern copolymerisierbare funktionelle Gruppen enthalten.
Das Mischverhältnis zwischen dem Acrylharzklebstoff und dem Legierungspulver wird vorzugsweise so gewählt, daß das Gemisch 10 bis 1 Gew.-% Klebstoff und 90 bis 99 Gew.-% Legierungspulver enthält. Bei einem Klebstoffgehalt unter 1 Gew.-% ist das Blatt infolge ungenügender Adhäsion spröde und nicht genügend biegsam. Mit einem Klebstoffgehalt über 10 Gew.-% wird keine genügend feste Verbindung erzielt, weil infolge des zu hohen Harzgehaltes in der Hartlotschicht zu viele Poren und Hohlräume vorhanden sind.
Das Hartlot wird aus einem Legierungspulvergemisch folgender Zusammensetzung hergestellt: 10 bis 70 Gew.-% Fe-Cr-Legierungspulver, vorzugsweise in einer Korngröße feiner als 100 µm, wobei dieses Legierungspulver aus 10,0 bis 15,0 Gew.-% Cr, höchstens 1,5 Gew.-% mindestens eines der Elemente C, P, Si, S, Mn und Ni, Rest im wesentlichen Fe, besteht, und 70 bis 30 Gew.-% eines Fe-C-P-Mo-Legierungspulvers, vorzugsweise in einer Korn­ größe feiner als 100 µm, wobei dieses Legierungspulver aus 3,5 bis 4,5 Gew.-% C, 1,8 bis 2,8 Gew.-% P, 8 bis 12 Gew.-% Mo, höchstens 4 Gew.-% mindestens eines der Elemente Cr, Si, S, Mn und Ni, Rest im wesentlichen Fe, besteht. Es wird ein Gemisch hergestellt, das 90 bis 99 Gew.-% des vorgenannten Legierungspulvergemisches und 10 bis 1 Gew.-% des vorgenannten Acrylharzklebstoffes enthält und das mit einem geeigneten Lösungsmittel, wie Aceton, Toluol oder dergleichen, geknetet wird. Aus dem gekneteten Gemisch wird ein als Hartlot verwend­ bares Blatt beispielsweise durch Walzen hergestellt.
Das auf diese Weise hergestellte Blatt aus dem Hartlot wird mit oder ohne Bindemittelzwischenschichten zwischen den miteinander zu verbindenden Körpern angeordnet und zwischen diesen Körpern gepreßt und dadurch festgelegt. Vorzugsweise bestehen die Bin­ demittelzwischenschichten auch aus dem vorstehenden Acrylharz­ kleber. Man kann die Bindemittelzwischenschichten ohne weiteres dadurch herstellen, daß auf die miteinander zu verbindenden Kör­ per eine Lösung des Klebstoffes in einem geeigneten Lösungsmit­ tel aufgetragen wird, oder durch Ankleben eines Klebstreifens, zu dessen Herstellung die Lösung auf einen Träger, beispiels­ weise ein Siliconblatt, aufgetragen und dann das Lösungsmittel verdampft wird.
Dann wird die aus den beiden miteinander zu verbindenden Körpern und dem zwischen ihnen angeordneten Hartlot bestehende Anordnung erhitzt und gebrannt. Damit das Legierungspulver und bei Verwendung eines Klebstoffes auch dieser nicht oxidiert, wird das Erhitzen in einer nichtoxidierenden Atmosphäre durch­ geführt. Diese kann aus einem Inertgas, wie Stickstoff und Argon, oder aus einem reduzierend wirkenden Gas, wie Wasser­ stoff bestehen, aber auch Vakuum kann verwendet werden.
Das Erhitzen wird vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit von höchstens 40°C/min durchgeführt. Bei einer Erhitzungsgeschwin­ digkeit über 40°C/min führt das schnelle Verdampfen des niedrig­ schmelzenden Bestandteils des Klebstoffes zu verschiedenen Schwierigkeiten, beispielsweise zu einem Bruch des aus dem Pulver hergestellten Blattes, einem Abtrennen des Hartlotes von dem porösen Körper infolge der Bildung von Hohlräumen, und einem unerwünschten Verrücken des Hartlotes gegenüber dem porö­ sen Körper.
Wenn das Hartlot einen Acrylharzklebstoff enthält oder bei Ver­ wendung von Bindemittel-Zwischenschichten wird die aus den mit­ einander zu verbindenden Körpern und dem Hartlot bestehende Anordnung vorzugsweise vorerhitzt, ehe sie auf Sintertemperatur erhitzt wird. Dazu wird diese Anordnung mindestens 5 Minuten lang auf einer Temperatur zwischen 150 bis 380°C, vorzugsweise zwischen 200 und 350°C, gehalten. Bei diesem Vorerhitzen wird das als Klebstoff verwendete Kunstharz nicht vollständig ver­ brannt, sondern bildet es durch Polymerisation und Kondensa­ tion eine teer- oder pechartige Substanz, die gewährleistet, daß dank der erzielten Haftfestigkeit das Gewicht und die Form des Legierungspulvers auch bei hohen Temperaturen über 300°C aufrechterhalten werden. Ein Herunterfallen oder Ablösen des Legierungspulverblattes wird daher auch dann vermieden, wenn die miteinander zu verbindenden Körper während ihrer Förderung Schwingungen oder Stößen ausgesetzt sind. Bei einer Vorerhit­ zung auf eine Temperatur unter 150°C erfährt die Harzkomponente keine genügende thermische Zersetzung, so daß die teer- oder pechartige Substanz nicht in genügender Menge erzeugt wird. Dagegen wird bei einer Vorerhitzung über 380°C das Harz so schnell zersetzt, daß auch in diesem Fall nur eine geringe Haftfestigkeit erzielt wird, weil die teer- oder pechartige Substanz nicht in genügender Menge erzeugt wird.
Bei einer Vorerhitzungszeit unter 5 Minuten erhält man keine genügende Menge einer teer- oder pechartigen Substanz, so daß mit einer so kurzen Vorerhitzungszeit die erstrebte Haftfestig­ keit nicht erzielt werden kann. Die Vorerhitzungszeit wird in der Praxis unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren gewählt, beispielsweise der Vorerhitzungstemperatur, der Art des als Klebstoff verwendeten Harzes usw. Im allgemeinen ist jedoch eine Vorerhitzungszeit von mehr als 120 Minuten nicht notwendig und unwirtschaftlich.
Danach werden zum Hartlöten die vorerhitzten porösen Körper und das Hartlot auf eine Temperatur über der Solidus-Linie des Hartlotes erhitzt. Dabei diffundiert der in dem porösen Metall­ körper gut diffusionsfähige Bestandteil der schmelzflüssigen eutektischen Legierung in den porösen Metallkörper und diffun­ dierten gleichzeitig die Bestandteile des vorwiegend aus Eisen bestehenden, porösen Metallkörpers in die eutektische Legierung, die daher ihre eutektische Zusammensetzung verliert. Dabei ent­ steht eine hochschmelzende Feststoffphase. Dieser Vorgang wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, in dem die porösen Metallkörper aus einer Eisenlegierung beste­ hen, die eine Dichte von 6,50 g/cm3 hat und 0,4 Gew.-% C, Rest im wesentlichen Fe, enthält, während das Hartlot aus einem Ge­ misch aus einem Fe-Ce-Legierungspulver und einem Fe-C-P-Mo-Le­ gierungspulver besteht.
Dabei wird auf die Zeichnungen bezuggenommen. In diesen zeigt
Fig. 1 in einer Mikrophotographie einen Schnitt durch den Ver­ bindungsbereich eines Verbindungskörpers, der nach dem Verbin­ dungsverfahren gemäß der Erfindung hergestellt worden ist, und
Fig. 2 eine Photographie eines Sekundärelektronenstrahlbildes des Verbindungsbereiches.
Fig. 3 und 4 zeigen ein Röntgenbild der ckarakteristischen Mo K α-Röntgenstrahlen bzw. ein Röntgenbild der charakteristischen P K α-Röntgenstrahlen zwecks Darstellung der Diffusion des Mo und des P, die in einem Hartlot enthalten sind, in einen Sinter­ körper.
Fig. 1 ist eine Mikrophotographie eines nach dem vorgenannten Ausführungsbeispiel erhaltenen Verbindungsbereiches. Man erkennt, daß der eutektische Anteil des Hartlots reich ist an C, P und Mo. Dieser Anteil schmilzt bei einer Erhitzung über 1030°C, während andere Teile dabei fest bleiben, so daß sich dann die Fe-C-P-Mo-Legierung insgesamt in einem teilweise geschmolzenen Zustand befindet. Dagegen bleibt die Fe-Cr-Legierung fest. Da der aus einer festen Phase bestehende Anteil der Fe-C-P-Mo-Le­ gierung und die Fe-Cr-Legierung von dem schmelzflüssigen Anteil des Hartlotes gut benetzbar sind, werden die Pulverbereiche und die Körner allmählich von dem schmelzflüssigen Anteil umschlos­ sen und werden dabei die im Innern vorhandenen Poren nach außen gedrückt. Es findet somit ein Sintern in flüssiger Phase statt, und bei einer Schrumpfung wird ein kompaktes Gefüge erhalten. Die poröse Fe-C-Sinterlegierung ist von dem schmelzflüssigen Anteil des Hartlotes ebenfalls gut benetzbar, so daß dieser schmelz­ flüssige Anteil in die Poren des porösen Werkstoffes eintritt.
Vorstehend wurde schon darauf hingewiesen, daß bei Verwendung eines üblichen Hartlotes, wie Kupfer oder Silber, eine große Menge desselben zum Füllen von zahlreichen Poren verbraucht wird, weil das Hartlot vollständig geschmolzen wird. In dem Verfahren gemäß der Erfindung dagegen wird das Hartlot nicht vollständig geschmolzen, sondern in einen teilweise geschmolze­ nen Zustand überführt, in dem nur der eutektische Bestandteile der Fe-C-P-Mo-Legierung schmelzflüssig ist, während andere Be­ standteile dieser Legierung und die Fe-Cr-Legierung fest blei­ ben. Infolgedessen tritt nur der schmelzflüssige eutektische Bestandteil in die Poren des porösen Körpers ein und gelangt nur dieser Bestandteil mit der den porösen Körper bildenden Fe-C-Legierung in Berührung. Bei dieser Berührung findet eine schnelle Diffusion des C-, P- und Mo-Gehaltes der Schmelze in den Werkstoff des porösen Körpers und eine Diffusion von Fe aus dem porösen Körper in den eutektischen Bestandteil statt. In­ folgedessen geht die eutektische Zusammensetzung verloren, so daß die Schmelztemperatur ansteigt und der schmelzflüssige Be­ standteil erstarrt. Auf diese Weise werden die wirksamen Poren, d. h., die ununterbrochenen Poren, in dem porösen Metall bloc­ kiert, so daß sie nicht weiter mit dem schmelzflüssigen Bestand­ teil des Hartlotes gefüllt werden können.
Auf Grund der vorstehenden Beschreibung wird verständlich, daß in dem Verbindungsverfahren gemäß der Erfindung das Hartlot me­ tallurgisch mit dem porösen Werkstoff verbunden wird, so daß eine genügend feste Verbindung erzielt werden kann. Da die Poren nur in der Nähe der zu miteinander zu verbindenden Flächen gefüllt werden, kann der Verbrauch an Hartlot vorteilhafterweise vermindert werden.
Die Erfindung ermöglicht somit die Herstellung einer metallur­ gischen Verbindung von genügender mechanischer Festigkeit zwischen porösen Werkstoffen. Dabei wird weniger Hartlot ver­ braucht und werden die Vorteile des porösen Werkstoffes nicht beeinträchtigt, weil die Poren des porösen Werkstoffes nur zu einem geringen Teil mit dem schmelzflüssigem Hartlot gefüllt werden.
Ausführungsbeispiel
Ein als Hartlot zu verwendendes Legierungspulver wurde wie folgt hergestellt: Es wurde ein Pulvergemisch hergestellt, das im wesentlichen 50 Gew.-% Fe-Cr-Legierungspulver enthielt, das eine Korngröße feiner als 74 µm hatte und 12,22 Gew.-% Cr, 0,014 Gew.-% C, 0,018 Gew.-% P, 0,79 Gew.-% Si, 0,003 Gew.-% S, 0,08 Gew.-% Mn, 0,08 Gew.-% Ni, Rest Fe, enthielt, sowie 50 Gew.-% eines Fe-C-P-Mo-Legierungspulvers, das eine Korngröße feiner als 74 µm hatte und 4,3 Gew.-% C, 2,46 Gew.-% P, 10,6 Gew.-% Mo, 2,73 Gew.-% Cr, 0,52 Gew.-% Si, 0,037 Gew.-% S, 0,37 Gew.-% Mn, 0,05 Gew.-% Ni, Rest Fe, enthielt. Zum Herstellen einer Lösung wurde ein Acrylharzklebstoff (Esteracrylat-Acrylat-Copolymer) in 50 Volumenteilen Toluol aufgelöst. Ein Gemisch von 92 Vol.-% (97,18 Gew.-%) des Pulvergemisches und 8 Vol.-% (2,82 Gew.-%) der Lösung des Acrylharzklebstoffes wurde geknetet. Das geknetete Gemisch wurde zu einem 1,0 mm dicken Blatt ausgewalzt.
Es wurden ferner zwei poröse Sinterkörper hergestellt, die mit­ einander verbunden werden sollten und im wesentlichen aus 0,4 Gew.-% C, Rest im wesentlichen Fe, bestanden und eine Dich­ te von 6,5 g/cm3 hatten. Diese Körper hatten miteinander zu verbindende, kreisförmige Flächen von 10 mm Durchmesser. Das aus der dem Legierungspulver hergestellte Blatt wurde unter Zwischenlage von 30 µm dicken Klebstreifen aus Acrylharz zwischen den beiden porösen Sinterkörpern angeordnet. Die Klebstreifen hatten dieselbe Zusammensetzung wie der in der Lösung enthaltene Acrylharzklebstoff. Dann wurde das aus dem Legierungspulver hergestellte Blatt zwischen den beiden porösen Metallkörpern gepreßt und wurden die Endbereiche der porösen Körper zusammen mit dem aus dem Legierungspulver hergestellten Blatt in einer Wasserstoffgasatmosphäre mit einer Erhitzungsge­ schwindigkeit von 15°C/min auf 300°C erhitzt und 30 Minuten lang auf dieser Temperatur gehalten. Dabei wurden die Enden der porösen Körper und das Hartlot mit derselben Erhitzungsge­ schwindigkeit erhitzt und 20 Minuten lang auf der genannten Temperatur gehalten und danach langsam abgekühlt.
Fig. 1 zeigt in einer Mikrophotographie im Schnitt den Verbin­ dungsbereich, der nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erhalten wurde. Man erkennt deutlich, daß auf dem Sinterkörper en Mikrogefüge des Hartlotes vorhanden ist und daß der flüssi­ ge Anteil des Hartlotes von der Oberfläche des Sinterkörpers aus bis zu einer Tiefe von etwa 0,35 mm eingetreten ist und dann in eine größere Tiefe diffundiert ist, so daß eine genügend feste Verbindung erzielt worden ist.
Fig. 2 zeigt in einer Photographie das Sekundärelektronen­ strahlbild des Verbindungsbereiches. Die Fig. 3 und 4 sind Röntgenbilder der charakteristischen Mo K α-Röntgenstrahlen bzw. der charakteristischen P K α-Röntgenstrahlen und lassen die Diffusion von Mo und P erkennen. Man erkennt, daß Mo und P in die Sinterkörper hinein diffundiert sind. Dabei sind aber Mo und P nur bis zu einer Tiefe von 0,8 mm bzw. 0,6 mm von der Oberfläche vorhanden, d. h., daß das Hartlot nicht tief in die porösen Sinterkörper eingedrungen ist.
Zum Vergleich wurden zwei Körper aus Stahl (S25C) an Flächen von 10 mm Durchmesser miteinander durch ein Silber-Hartlot ver­ bunden. Die dabei erzielte Verbindungsfestigkeit wurde mit der des gemäß der Erfindung erhaltenen Verbundkörpers verglichen. Dabei zeigte es sich, daß mit dem Verfahren gemäß der Erfindung unter Verwendung eines Hartlotes aus einem aus Pulver hergestell­ ten Blatt eine Verbindungsfestigkeit von 250 bis 550 N/mm2, beim Verbinden mit einem Silberhartlot dagegen nur eine viel niedri­ gere Verbindungsfestigkeit von 150 bis 400 N/mm2 erzielt wurde. Da Kipphebel aus mit einem Silber-Hartlot miteinander verbunde­ nen Teilen bereits praktisch verwendet worden sind, erkennt man, daß ein mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verbindungsverfahrens erhaltener Verbundkörper eine für die Praxis genügende Verbin­ dungsfestigkeit besitzt.

Claims (10)

1. Verfahren zum Verbinden von zwei Metallkörpern miteinander, von denen mindestens einer ein poröses, eisenhaltiges Material enthält, wobe ein Hartlot zwischen den Metall­ körpern angeordnet wird und wobei das Hartlot und die Metall­ körper auf eine Temperatur über dem Schmelzpunkt des Hart­ lotes erhitzt und danach abgekühlt werden, dadurch gekennzeichnet, daß als Hartlot ein Gemisch aus 30 bis 70 Gew.-% eines Fe-Cr- Legierungspulvers und 70 bis 30 Gew.-% eines eutektischen Fe-C-P-Mo-Legierungspulvers verwendet wird, wobei das Fe-Cr- Legierungspulver 10,0 bis 15,0 Gew.-% Cr, weniger als 1,5 Gew.-% mindestens eines der Elemente C, P, Si, S, Mn und Ni, Rest Fe, enthält, und das eutektische Fe-C-P-Mo-Legierungs­ pulver 3,5 bis 4,5 Gew.-% C, 1,8 bis 2,8 Gew.-% P, 8 bis 12 Gew.-% Mo, weniger als 4 Gew.-% mindestens eines der Elemente Cr, Si, Mn und Ni, Rest Fe enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Hartlot im Gemisch mit einem organischen Bindemittel ein eutektisches Legierungspulver verwendet wird, das feiner ist als 100 µm.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hartlot in Form eines Blattes verwendet wird, das mit Hilfe eines Klebstoffes an mindestens einem der Metall­ körper befestigt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches Bindemittel ein Acrylharz verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches Bindemittel ein Acrylharz aus einem Ester- Acrylat- oder Ester-Methacrylat-Polymer oder -Copolymer und aus polymerisierten Monomeren verwendet wird, die mit diesen Estern copolymerisierbare funktionelle Gruppen enthalten.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als organisches Bindemittel ein Acrylharz verwendet wird und ein Gemisch aus 10 bis 1 Gew.-% dieses Acrylharzes und 90 bis 99 Gew.-% Legierungspulvergemisch verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als poröser Metallkörper ein Sintereisen­ teil verwendet wird und die Erhitzung in einer nicht­ oxidierenden Atmosphäre oder unter Vakuum erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung mindestens 5 Minuten lang bei einer Temperatur von 150° bis 380°C erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als Klebstoff ein Acrylharzklebstoff verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Acrylharz ein Ester-Acrylat- oder Ester-Methacrylat-Polymer oder -Copolymer aus polymerisierten Monomeren verwendet wird, die mit diesen Estern copolymerisierbar funktionelle Gruppen enthalten.
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