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Verfahren zur Herstellung von Walzenbürsten
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Walzenbürsten,
die einen zylindrischen Trägerkörper aufweisen, an dem entlang streifenförmigen
BereichenBorsten befestigt sind,die von der Mantelfläche des Trägerkörpers wegstehen.
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Derartige Walzenbürsten werden beispielsweise bei Teppichkehrmaschinen,
Strassenkehrmaschinen o.dgl. angewandt.Bei Strassenkehrmaschinen verlaufen die streifenförmigen
Bereiche, in denen die Borsten am zylindrischen Trägerkörper befestigt sind, auf
Mantellinien des Trägerkörpers nebeneinander parallel. Bei Teppichkehrmaschinen
verlaufen die streifenförmigen Bereiche, entlang denen die Borsten am zylindrischen
Trägerkörper befestigt sind, schraubenlinienförmig. Dabei kann von jeder der beiden
gegenüberliegenden Stirnseiten des Trägerkörpers mindestens eine Schraubenlinie
mit entgegengesetzten Steigungen zur Mitte des zylindrischen Trägerkörpers hin verlaufen.
Insbesondere durch Borsten, die entlang Schraubenlinien mit
entgegengesetzter
Steigung angeordnet sind, wird erreicht, dass die mittels der Walzenbürste losgelösten
Staubpartikel zum mittleren Bereich der Walzenbürste befördert und von dort abgesaugt
werden können.
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Aus der DD-PS 35.071 ist eine Bürste zur Beseitigung von Staubpartikeln,
Fusseln, Fäden o.dgl. von Kleidungsstücken, Stoffen oder Teppichen bekannt, bei
der die Borsten hakenähnlich ausgebildet und so angeordnet sind, dass sie beim Bürsten
am zu reinigenden Gegenstand mit einem Winkel angreifen, der kleiner als ein rechter
Winkel ist. Bei dieser bekannten Bürste handelt es sich um eine Hand bürste und
nicht um eine Walzenbürste der eingangs beschriebenen Art.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art anzugeben, mit welchem Walzenbürsten hergestellt werden
können, die eine höhere Bürstleistung aufweisen als bekannte Walzenbürsten mit Borsten,
die von der Mantelfläche des Trägerkörpers in radialer Richtung wegstehen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass an der Mantelfläche
des Trägerkörpers eine Einrichtung angeordnet wird, die ein an die streifenförmigen
Bereiche der Borsten formässig angepasstes Widerlager aufweist, das eine geringere
Höhe besitzt als die vom Trägerkörper wegstehenden Borsten, dass der Trägerkörper
um seine Mitteilachse relativ gegen die Einrichtung verdreht wird, bis die Borsten
am Widerlager der Einrichtung an liegen und mit ihren vorderen Endbereichen über
das Widerlager überstehen, und dass anschliessend die vorderen Endbereiche der Borsten
mittels einer Biegeeinrichtung um das Wider-
lager gebogen werden.
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Bei der Einrichtung mit dem an die streifenförmigen Bereiche der Borsten
formmAssig angepassten Widerlager kann es sich um ein einfaches wendelförmiges Gebilde
handeln, das an der Mantelfläche des Trägerkörpers auf der einen Seite der Borsten
an den Borsten anliegend angeordnet wird. Damit die Einrichtung mit ihrem Widerlager
an den Borsten dicht anliegt, wird der Trägerkörper um seine Mittelachse relativ
gegen die Einrichtung verdreht. Das bedeutet, dass sowohl der Trägerkörper, als
auch die Einrichtung verdreht werden kann. Dadurch, dass das Widerlager der Einrichtung
eine geringere Höhe besitzt als die vom Trägerkörper wegstehenden Borsten, stehen
die vorderen Endbereiche der Borsten über das Widerlager der Einrichtung über, so
dass sie mittels einer Biegeeinrichtung um das Widerlager gebogen werden können.
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Mit dem erfindungsgemässen Verfahren ist es in einfacher Weise möglich,
Walzenbürsten herzustellen, bei denen die Borsten an ihren vorderen Endbereichen
von der radialen Richtung abweichen. Die vorderen Endbereiche der Borsten sind vorzugsweise
alle in die gleiche Richtung ausgerichtet. Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren
hergestellten Walzenbürsten werden in der Drehrichtung angetrieben, dass die abgebogenen
vorderen Endbereiche der Borsten nach vorne weisen.
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Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens wird der
mit Borsten versehene Trägerkörper in eine rohrförmige Einrichtung eingeschoben
und gleichzeitig oder anschliessend um seine Mittelachse verdreht, bis die Borsten
am Widerlager der Einrichtung anliegen. Es hat sich als zweckmässig erwiesen, dass
der Trägerkörper in eine rohrförmige Einrichtung eingeschoben wird, die mindestens
einen
in Längsrichtung verlaufenden Schlitz aufweist, dessen eine Seite das Widerlager
bildet.Der Schlitz ist formmässig an den streifenförmigen Bereich angepasst, entlang
welchem die Borsten am zylindrischen Trägerkörper befestigt sind. Der streifenförmige
Bereich kann einfach schraubenlinienförmig oder gegenläufig schraubenlinienförmig
ausgebildet sein. Er kann je nach Walzenbürste auch in mehreren nebeneinander parallel
verlaufenden Schraubenlinien oder auf Mantellinien nebeneinander parallel verlaufend
ausgebildet sein.
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Zweckmässigerweise wird der Trägerkörper in eine Einrichtung eingeschoben,
deren Schlitz eine Breite aufweist, die an den streifenförmigen Bereich angepasst
ist, in dem die Borsten angeordnet sind. Durch die Anpassung der Breite des Schlitzes
an die Breite des streifenförmigen Bereiches ergibt sich nicht nur ein Widerlager,
um welches die Borsten gebogen werden, sondern gleichzeitig auch ein dem Widerlager
auf der gegenüberliegenden Seite der Borsten zugewandtes Gegenlager, so dass die
Borsten während des Biegearbeitsgangs von der Einrichtung zweiseitig gehalten werden.
Die Borsten können aus Kunststoff oder aus tierischem oder pflanzlichem Material
bestehen.
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Es hat sich als zweckmässig erwiesen, die Borsten vor dem Biegevorgang
zu erwärmen. Durch die Erwärmung wird die Formgebung,d.h. die Biegung der freien
Enden der Borsten um das Widerlager der Einrichtung erleichtert.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens
werden die Borsten mittels einer an der Einrichtung anliegenden Bürstenwalze um
das Wider lager gebogen. Mit einer derartigen Bürstenwalze, die ebenfalls erwärmt
sein kann, werden die über die Einrichtung vorstehenden vorderen Endbereiche der
Borsten überall gleich gut erreicht, so dass sich eine gleichmässige Biegung
aller
Borsten der nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Walzenbürste ergibt.
Die Walzenbürste und die Einrichtung können in entgegengesetzte Drehrichtungen angetrieben
werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Walzenbürste gemeinsarn mit
der Einrichtung an einer stationären Bürstenwalze, bzw. einer anderen stationären
Biegeeinrichtung vorbeizudrehen,urn die vorderen Endbereiche der Borsten um das
Widerlager der rotierenden Einrichtung zu biegen.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des erfindungsgemässen
Verfahrens werden nachfolgend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Walzenbürste mit Borsten, die in streifenförmigen
Bereichen angeordnet sind, die gegenläufig schraubenlinienförmig ausgebildet sind,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Walzenbürste gem. Fig.1 entlang der Schnittlinie
II-II und Fig. 3 einen Ausschnitt aus einer Walzenbürste gemäss Fig. 1 und 2 mit
einer ein Widerlager bildenden Einrichtung und einen Ausschnitt aus einer Biegeeinrichtung
in einem grösseren Maßstab.
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Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Walzenbürste 10 mit einem zylindrischen
Trägerkörper 12. Am Trägerkörper 12 sind entlang streifenförmigen Bereichen 14 Borsten
16 befestigt, die von der Mantelfläche 18 des Trägerkörpers 12 wegstehen.
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In diesen Figuren stehen die Borsten 16 in bekannter Weise von der
Mantelfläche 18 in radialer Richtung weg.
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Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel einer Walzenbürste
10 sind die Borsten 16 entlang streifenförmigen Bereichen 14 angeordnet, die von
den Stirnflächen 20 des zylindrischen Trägerkörpers 12 in entgegengesetzten Drehrichtungen
schraubenlinienförmig mit gleicher Steigung zur Mitte des zylindrischen Trägerkörpers
12 verlaufen und sich dort treffen. Selbstverständlich ist es auch möglich, die
Borsten 16 entlang eines streifenförmigen Bereiches 14 anzuordnen, der einfach schraubenlinienförmig
ausgebildet ist. Es ist auch möglich, mehr als einen streifenförmigen Bereich einfach
schraubenlinienförmig oder gegenläufig schraubenlinienförmig vorzusehen. Die streifenförmigen
Bereiche 14 können auch auf Mantellinien des zylindrischen Trägerkörpers 12 vorgesehen
sein, die voneinander gleich weit beabstandet sind. Die Borsten 16 der Walzenbürste
10 können aus Kunststoff oder aus tierischem bzw. pflanzlichem Material bestehen.
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In Fig. 2 sind nur einige Borsten 16, die Borstenbündel bilden können,
dargestellt, während die übrigen, entlang des zylindrischen Trägerkörpers 12 angeordneten
Borsten 16 nur durch eine strichlierte Kreislinie angedeutet sind.
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Fig. 3 zeigt einen Abschnitt eines zylindrischen Trägerkörpers 12,
von dessen Mantelfläche 18 Borsten 16 wegstehen. Im linken oberen Quadranten dieser
Figur stehen die Borsten 16 in an sich bekannter Weise von der Mantelfläche 18 des
Trägerkörpers 12 radial weg. An der Mantelfläche 18 des Trägerkörpers 12 ist eine
Einrichtung 22 angeordnet. Die Einrichtung 22 ist rohrförmig ausgebildet, und weist
einen Schlitz 24 auf, dessen eine Seite ein Widerlager 26 bildet. Der Schlitz 24
und das Widerlager 26 sind formmässig an den aus Fig. 1 ersichtlichen streifenförmigen
Bereich angepasst, entlang welchem die Borsten 16 am Trägerkörper 12 befestigt sind.
Die Einrichtung 22 bzw. das Widerlager 26 weisen eine geringere Höhe auf,als
die
vom Trägerkörper 12 wegstehenden Borsten 16, so dass die vorderen Endbereiche der
Borsten 16 über die Einrichtung 22 vorstehen. Auch in dieser Figur sind nur einige
wenige Borsten 16 dargestellt, während die übrigen, von der Mantelfläche 18 des
Trägerkörpers 12 wegstehenden Borsten 16 durch eine strichlierte Kreislinie schematisch
angedeutet sind.
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Der zylindrische Trägerkörper 12 wird in den zentralen Hohlraum der
rohrförmigen Einrichtung 22 eingeschoben und um seine Mittelachse 28 relativ gegen
die Einrichtung 22 verdreht, bis alle Borsten 16 mit ihren vorderen Endbereichen
aus dem Schlitz 24 über das Widerlager 26 überstehen. Anschliessend werden die vorderen
Endbereiche der Borsten 16 mittels einerBiegeeinrichtung 30 um das Widerlager 26
gebogen. Zu diesem Zweck wird die Einrichtung 22 gemeinsam mit dem die Borsten 16
aufweisenden zylindrischen Trägerkörper 12 in Richtung des Pfeiles A um die Mittelachse
28 gedreht.
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Die Biegeeinrichtung 30 ist als Bürstenwalze 32 ausgebildet, die in
Richtung des Pfeils B in einer Drehrichtung angetrieben werden kann, die zur Drehrichtung
der Einrichtung 22 entgegengesetzt ist.
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Vor dem Biegevorgang können die Borsten 16 erwärmt werden, Im rechten
unteren Quadranten dieser Figur sind gegen die radiale Richtung abgebogene Borsten
16 dargestellt.
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Eine derartige Walzenbürste 10 mit abgebogenen Borsten 16 ergibt nicht
nur eine verbesserte Kehr- und Reinigungswirkung, sondern sie weist auch eine längere
Standzeit auf als eine bekannte Walzenbürste mit einfach radial wegstehenden Borsten.
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- L e e r s e i t e -