DE3504685C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Innendruck
prüfung von Rohren, insbesondere von Geschützrohren, gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie auf eine Vor
richtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Für die Innendruckprüfung eines Geschützrohres gibt es drei
verschiedene Prüfaufbauarten. Dabei ist es bekannt, das Rohr
beispielsweise an seinen beiden Enden durch eingesetzte End
stücke zu verschließen, die jeweils einer Traverse zugeord
net sind. Beide Traversen sind über mindestens zwei Zuganker
miteinander verbunden. Zwischen jedem Endstück und dem Rohr
ist eine Hochdruckdichtung angeordnet, die dem maximalen Prüf
druck ausgesetzt sind und auch bei den beachtlichen Zuganker
dehnungswegen dicht bleiben müssen. An ein Endstück ist eine
Zufuhrleitung für Druckflüssigkeit angeschlossen, über die
die für die Innendruckprüfung erforderliche Druckflüssigkeit
in den Innenraum des zu prüfenden Rohres gelangt. Um das Vo
lumen der für die Druckprüfung erforderlichen Druckflüssigkeit
zu reduzieren, werden in dem zu prüfenden Rohr ein oder
mehrere Füllstücke eingebracht, die einen geringeren Außen
durchmesser als der Innendurchmesser des Rohres haben.
Bei einer zweiten Prüfaufbauart wird das Rohr durch aufgeschraubte
Endstücke verschlossen, wobei wie bereits erwähnt die Druckflüssig
keitszuführung und die Einbringung von Füllstücken beibehalten
wird. Nachteilig bei dieser Prüfart ist die hohe Zugbelastung, die
auf das Rohr ausgeübt wird.
Bei der dritten Prüfaufbauart wird das Rohr von der hohen Axiallast
dadurch entlastet, daß ein langes Füllstück verwendet wird, das an
beiden Enden über die aufschraubbaren Endstücke das Rohr dichtet
und so selbst die Axiallast aufnimmt.
Ein bei allen drei bekannten Prüfaufbauarten nicht zu umgehender
Nachteil ist die gleichhohe Druckbelastung über die gesamte
Rohrlänge.
Auch bei einer aus der DE 23 08 123 bekannten und der Gattung der
Anmeldung entsprechenden Vorrichtung kann nachteilig nur eine eben
falls gleichhohe Druckbelastung über die gesamte Rohrlänge erzielt
werden.
Dies ist besonders ungünstig, da Geschützrohre entsprechend des
Druckverlaufes bei der Abfeuerung dimensioniert werden. Dement
sprechend ist die Wandstärke im Bereich des Ladungsraumes wesentli
cher dicker als an der Rohrmündung, die bei einer statischen Hoch
druckprüfung die eigentliche Schwachstelle bildet.
Für die Innendruckprüfung von Rohren muß die Druckflüssigkeit auf
einen Prüfdruck von etwa 8000 bar gebracht werden. Dies erfolgt in
der Weise, daß mittels einer Pumpe zuerst in dem Rohr ein Vordruck
von etwa 200-400 bar aufgebaut wird, während der darüber hinaus
gehende Druck mittels eines an sich bekannten Druckübersetzers er
reicht wird. Derartige Druckübersetzer haben eine Fördermenge von
etwa 0,5 1/Minute. Bei der Druckerhöhung von 200 bar auf 8000 bar
muß nun in den Innenraum des zu prüfenden Rohres je nach Länge und
Durchmesser noch etwa 1 Liter Druckflüssigkeit eingebracht werden,
wofür eine Zeit von etwa 2 Minuten benötigt wird. Dieser verhältnis
mäßig langsame Druckaufbau weicht erheblich von der Belastung ab,
die bei einem Schuß auftritt.
Aus der DE 27 00 600 ist eine Vorrichtung bekannt, die abweichend
vom Anmeldungsgegenstand eine Lösungsmöglichkeit aufzeigt, zum
Prüfung von Waffenrohren die Gase einer zu zündenden
Pulvertreibladung zu verwenden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zur Innendruckprüfung von Rohren, insbesondere von
Geschützrohren zu schaffen, bei dem der Druckaufbau inner
halb weniger Millisekunden erfolgt und der Druckaufbau längs
des Rohres weitgehend der Rohrauslegung und damit der tat
sächlichen späteren Beanspruchung des Geschützrohres ent
spricht.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden die im An
spruches 1 aufgeführten Verfahrensschritte vorgeschlagen.
Bei einem solchen Verfahren kann ebenfalls zuerst in der
üblichen Weise in dem Rohr ein Vordruck erzeugt werden.
Durch den von der Krafteinheit auf den langgestreckten Kol
ben ausgeübten Kraft bzw. die schlagartige Belastung steigt
der Druck zumindest vor der freien Kolbenfläche innerhalb
weniger Millisekunden auf den erforderlichen Prüfdruck an.
Über den Drosselspalt pflanzt sich dieser Druck jedoch bei
gleichzeitiger Reduzierung bis zu dem die Kolbenstange durch
dringenden Endstück fort. Dort ist der Druck infolge des
Druckabfalles dann jedoch erheblich geringer, was den Ein
satz einer einfacheren und damit billigeren Dichtung ermög
licht. Unter der Voraussetzung, daß der Querschnitt des Dros
selspaltes über die gesamte Länge des Kolbens konstant ist,
verläuft der Druckabfall weitgehend linear, was weitgehend
der tatsächlichen Belastung eines Geschützrohres entspricht.
Aber auch andere Druckverläufe sind durch die geometrische
Gestaltung des Spaltes unter Berücksichtigung der Rohrdeh
nung zu erzielen.
Weitere Merkmale des Verfahrens sowie die Ausbildung einer
zur Durchführung dieses Verfahrens geeigneten Vorrichtung
sind in den Ansprüchen 2-23 offenbart.
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispieles der Vorrichtung
näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 eine Aufrißdarstellung einer Vorrichtung gemäß
der Erfindung,
Fig. 2 im Schnitt eine vergrößerte Darstellung eines Endes
des zu prüfenden Rohres mit einem aufgesetzten End
stück und mit langgestrecktem, durch das Endstück
nach außen geführten Kolben und
Fig. 3 einen Schnitt durch die Krafteinheit der Fig. 1.
In der Fig. 1 der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Innen
druckprüfung von Geschützrohren 1 gezeigt, die aus zwei
Schlitten 2, 3 besteht. Jeder Schlitten 2, 3 ist über nur an
gedeutete Laufräder 4 beispielsweise auf nicht dargestell
ten Schienen verfahrbar. Zwischen den beiden Schlitten 2, 3
ist ein ortsfester, die Ausgangslage der beiden Schlitten
2, 3 bestimmender Anschlag 5 vorgesehen. Dieser Anschlag kann
mittels eines nur angedeuteten Stoßdämpfers 6 und/oder einer
Feder 7 auf die Schlitten 2, 3 wirken. Am Schlitten 2 ist ein
Rückholzylinder 8 angeordnet, dessen Kolbenstange 9 mit dem
Schlitten 3 verbunden ist.
Auf dem Schlitten 3 sind ein Lagerbock 10 und ein Stützprisma
11 angebracht. An dem Lagerbock 10 ist ein Endstück 12 be
festigt, welches ein mit Gewinde versehenen Sackloch 13 be
sitzt. In dieses Sackloch 13 wird, unter Zwischenschaltung
einer statischen Hochdruckdichtung, das eine Ende des zu prü
fenden Geschützrohres 1 eingeschraubt. Mit Abstand von seinem
anderen Ende stützt sich das Geschützrohr 1 frei auf dem Prisma
11 ab.
Wie besonders deutlich die Fig. 2 erkennen läßt, ist das dem
Lagerbock 10 abgewandte Ende des Geschützrohres 1 ebenfalls
durch ein aufgeschraubtes Endstück 14 verschlossen. In diesem
Endstück 14 ist die Kolbenstange 15 eines langgestreckten,
in das Innere des zu prüfenden Geschützrohres 1 ragenden Kol
bens 16 axial verschiebbar und dichtend geführt. Zwischen
dem eingeschraubten Ende des Geschützrohres 1 und einer Dich
tung 17 weist das Endstück 14 einen die Kolbenstange 15 um
schließenden Ringkanal 18 auf, von dein ein Kanal 19 zu einer
an das Endstück 14 angeschlossenen Leitung 20 führt.
Der Kolben 16 erstreckt sich in diesem Ausführungsbeispiel
fast bis zum anderen, durch das Endstück 12 geschlossenen
Ende des Geschützrohres 1, wobei in diesem Ausführungsbei
spiel mit Abstand vor der freien Kolbenfläche noch ein bei
spielsweise ortsfestes Füllstück 21 in das Geschützrohr 1
eingesetzt ist. Zwischen der Innenwandung des Geschützrohres
1 und der Außenwandung des Füllstückes 21 ist ein verhältnis
mäßig großer, annähernd drosselfrei wirkender Ringspalt vor
handen, der in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Der Außen
durchmesser des Kolbens 16 ist in dieser Darstellung größer
als der Außendurchmesser der Kolbenstange 15 und so bemessen,
daß zwischen der Innenwandung des Geschützrohres 1 und der
Außenwand des Kolbens 16 ein Drosselspalt 22 gebildet ist,
der über die gesamte Länge des Kolbens 16 vorzugsweise eine
konstante Größe aufweist. Zur Aufrechterhaltung dieses kon
stanten Drosselspaltes 22 auch radial, können in die Ober
fläche des Kolbens 16 Zentrierstücke 23 mit verhältnismäßig
kleiner Grundfläche eingesetzt sein, über die sich der Kolben
16 derart an der Innenwandung des Geschützrohres 1 abstützt,
daß der Drosselspalt 22 zentrisch verläuft. Bei der Verwen
dung von federnd gelagerten Zentrierstücken 23 kann auch bei
einer Aufweitung des Rohres unter Druckeinwirkung der Drossel
spalt konzentrisch gehalten werden. Bedarfsweise können in
die Oberfläche des Kolbens 16, wie in Fig. 2 angedeutet,
auch Druckmeßgeräte 24 eingesetzt sein, wobei in diesem Fall
der Kolben 16 und die Kolbenstange 15 eine axiale Bohrung
aufweisen müssen, durch die das elektrische Kabel der Druck
meßgeräte 24 nach außen geführt ist.
Im Bereich des Endstückes 14 geht der Drosselspalt 22 in
einen ringförmigen Kanal 25 über, der zwischen der Innenwan
dung des Endstückes 14 und der Kolbenstange 15 gebildet ist.
Dieser ringförmige Kanal 25 mündet in den Ringkanal 18. Die
Kolbenstange 15 ragt um ein vorbestimmtes Maß aus dem End
stück 14 heraus. An der freien Stirnfläche der Kolbenstange
15 liegt die Kolbenstange 26 einer schlagartig wirkenden
Krafteinheit 27 an, die auf dem Schlitten 2 befestigt ist
und deren Aufbau anhand der Fig. 3 erläutert wird.
Die Kolbenstange 26 ist mit einem einstückig mit ihr gefer
tigten Arbeitskolben 28 verbunden, der in einem Zylinder
raum 29 eines zweiteiligen Gehäuses 30 der Krafteinheit 27
verschiebbar geführt ist. Durch den Arbeitskolben 28 wird
der Zylinderraum 29 in einen Primärzylinderraum 31 und eigen
Sekundärzylinderraum 32 unterteilt. Dabei steht der Primär
zylinderraum 31 weitgehend drosselfrei mit einem Druckspei
cher 33 in Verbindung, der beispielsweise aus mehreren Hohl
zylindern gebildet sein kann.
Der Druckspeicher 33 ist mit hoch verdichtetem Gas gefüllt,
welches normalerweise auch direkt im Primärzylinderraum 31
wirksam sein kann. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist
der Primärzylinderraum 31 jedoch mit Hydraulikflüssigkeit ge
füllt. Zur Trennung der Hydraulikflüssigkeit von dem hoch
verdichteten Gas ist im Druckspeicher 33 ein dichtend ver
schiebbarer, nicht dargestellter Speicherkolben vorgesehen.
An den Sekundärzylinderraum 32 schließt sich in axialer
Richtung ein weitgehend drosselfrei mit demselben verbunde
ner Nebenraum 34 an, in dem ein einen ringförmigen Querschnitt
aufweisender Hilfskolben 35 axial verschiebbar geführt ist.
Die Fühlung dieses Hilfskolbens 35 erfolgt dabei einerseits
im Gehäuse 30 und andererseits auf einer Buchse 36, die stirn
seitig in das Gehäuse 30 eingesetzt ist und gleichzeitig zur
Führung der Kolbenstange 26 dient. Der Nebenraum 34 ist nor
malerweise mit Gas unter geringem Druck gefüllt, so daß der
Hilfskolben 35 normalerweise in der in der Fig. 3 gezeigten
Schließstellung gehalten wird, in der der Hilfskolben 35 dich
tend an einem Zwischenring 37 anliegt, wenn vor Prüfbeginn
der Sekundärzylinderraum 32 druckentlastet war. Der Zwischen
ring 37 hat einen kleineren Innendurchmesser als der Hilfs
kolben 35. Zusätzlich zu der Buchse 36 ist die Kolbenstange
26 noch in einer weiteren Buchse 38 geführt, die auf der ande
ren Seite des Arbeitskolbens 28 in das Gehäuse 30 eingesetzt
ist. An ihrem aus der Buchse 36 herausragenden Ende trägt die
Kolbenstange 26 eine Gewindemutter 39, über die die Ausgangs
lage des Arbeitskolbens 28 und damit dessen Hub eingestellt
werden kann.
Zwischen dem Hilfskolben 35 und dem Zwischenring 37 ist ein
Aufsteuerraum 40 gebildet, von dem ein nur angedeuteter
Kanal 41 zu einer Leitung 42 führt. Ferner sind der Primär
zylinderraum 31 über einen Kanal 43 mit einer Leitung 44
und der Sekundärzylinderraum 32 über einen Kanal 45 mit einer
Leitung 46 verbunden.
Bei der Erläuterung der Arbeitsweise der Vorrichtung, ins
besondere der Krafteinheit 27 wird nun davon ausgegangen,
daß sowohl der Primärzylinderraum 31 als auch der Sekundär
zylinderraum 32 vollständig mit Hydraulikflüssigkeit gefüllt
sind und daß der Arbeitskolben 26 durch die Zufuhr von Hy
draulikflüssigkeit über die Leitung 46 und den Kanal 45 in
den Sekundärzylinderraum 32 in seine Ausgangslage bewegt und
damit der Druckspeicher 33 gespannt wurde. Dies geschieht bei
Druckausgleich zwischen dem Primärzylinderraum 31 und Sekun
därzylinderraum 32 durch die Flächendifferenz, die zwischen
dem linken und dem rechten Teil der Kolbenstange 26 vorhanden
ist (D2-D1). Das Ventil 47 nimmt danach die in der Fig. 3
gezeigte Schaltstellung ein. Der in der Leitung 46 aufgebaute
Druck ist auch in der Leitung 49 vorhanden. Durch Umschalten
des Ventils 48, dem sogenannten Startventil, pflanzt sich
dieser Druck der Hydraulikflüssigkeit auch in der Leitung 42
fort, die in den Bereich des Aufsteuerraumes 40 führt. Durch
den auf den Hilfskolben 35 wirkenden Druck wird derselbe ent
gegen der Kraft des im Nebenraum 34 befindlichen Gasdruckes
von seiner Dichtfläche am Zwischenring 37 abgehoben, so daß
es zu einer direkten Verbindung von Sekundärzylinderraum 32
und Aufsteuerraum 40 und damit zu einer entsprechenden Beauf
schlagung der gesamten Ringfläche des Hilfskolbens 35 kommt.
Die damit verbundene Entspannung des Sekundärzylinderraumes
32 hat zur Folge, daß durch den im Primärzylinderraum 31
herrschenden Druck des Druckspeichers 33 der Arbeitskolben 28
schlagartig in Arbeitsrichtung verschoben bzw. belastet wird.
Diese schlagartige Verschiebung- bzw. Belastung des Arbeits
kolbens 28 wird über die Kolbenstange 26 auf die Kolbenstange
15 des im zu prüfenden Geschützrohr 1 befindlichen Kolbens 16
übertragen.
Vor der Einleitung der schlagartigen Belastung der Kolben
stange 15 und des Kolbens 16 wurde über die Leitung 20 der
freie Innenraum im Geschützrohr 1 vollständig mit Druckflüs
sigkeit gefüllt, entlüftet und beispielsweise auf einen Druck
von etwa 200 bar gebracht. Die schlagartige Belastung und die
damit einhergehende axiale Verschiebung des Kolbens 16 hat
zumindest in dem Bereich vor der freien Stirnfläche des
Kolbens 16 einen schlagartigen Druckaufbau auf etwa
8000 bar zur Folge. Über den Drosselspalt 22 zwischen dem
Kolben 16 und der Innenwandung des Geschützrohres 1 pflanzt
sich dieser Druck jedoch bei gleichzeitiger Reduzierung bis
zum Endstück 14 fort. Da der Kolben 16 seine in Fig. 2 ge
zeichnete Ausgangslage verlassen hat, steht der Drosselspalt
22 über den Kanal 25 direkt mit dem Ringkanal 18 und damit
mit der Leitung 20 in Verbindung, in der der Druck ebenfalls
über den vorgenannten Vordruck von 200 bar ansteigt. An die
Leitung 20 ist beispielsweise ein auf 300 bar eingestelltes
Überdruckventil 50 angeschlossen, welches den aufgebauten
Druck im Bereich des Endstückes 14 begrenzt und damit gleich
zeitig sicherstellt, daß über die gesamte Länge des Kolbens
16 ein annähernd konstantes Druckgefälle entstehen kann.
Dadurch bedingt, daß die Krafteinheit 27 und das Geschütz
rohr 1 bei der schlagartigen Belastung der Kolbenstange 15
und damit des Kolbens 16 auf getrennten Schlitten 2, 3 ange
ordnet sind, können sich die beiden Schlitten - infolge der
Trägheit ihrer Massen jedoch verzögert - voneinander wegbe
wegen. Dadurch endet die Belastung des Kolbens 16 sehr bald
und der gesamte im Innenraum des Geschützrohres 1 herrschen
de Druck baut sich auf einen unterhalb des Vorfülldruckes
liegenden Druck wieder ab. Infolge der unterschiedlichen,
druckwirksamen Fläche an beiden Enden des Kolbens 16 kehrt
derselbe in seine Ausgangslage zurück.
Der Arbeitskolben 28 weist einen Kragen 51 auf, dessen Durch
messer entweder geringfügig kleiner als der Innendurchmesser
des Zwischenringes 37 oder mit Nuten versehen ist, wobei der
Zwischenring 37 zusätzlich mit einer Ausnehmung zur geziel
ten Dämpfung versehen sein kann, so daß der Arbeitskolben 28
in seiner Bewegung gedämpft wird, bevor er seine Endlage
erreicht hat. Sobald der Arbeitskolben 28 seine Endlage
einnimmt, wird das Ventil 48 wieder zurückgeschaltet und
das Ventil 47 derart umgeschaltet, daß eine Verbindung von
der Leitung 46 zu einer druckfreien Rücklaufleitung 52 ent
steht. Dies hat zur Folge, daß die in den von dem zurückge
drängten Hilfskolben 35 freigegebenen Teil des Nebenraumes
34 eingedrungene Hydraulikflüssigkeit durch den auf der Rück
seite des Hilfskolbens 35 herrschenden Gasdruck beaufschlagt
wird und über den Kanal 45 und die Leitungen 46, 52 so weit
abfließen kann, bis der Hilfskolben 35 wieder mit seiner
Dichtkante am Zwischenring 37 anliegt und damit seine Aus
gangslage gemäß Fig. 3 einnimmt. Sobald dies sichergestellt
ist, wird das Ventil 47 in seine andere Arbeitsstellung um
geschaltet, so daß wieder Hydraulikflüssigkeit von der Zu
fuhrleitung 53 und aus dem Primärzylinderraum 31 über die
Leitung 46 und den Kanal 45 in den Sekundärzylinderraum ge
langt. Durch den Druck dieser einströmenden Hydraulikflüssig
keit werden der Arbeitskolben 28 und damit die Kolbenstange
26 wieder in ihre durch die Gewindemutter 39 vorgegebene Aus
gangsstellung zurückbewegt und damit auch gleichzeitig der
Druckspeicher 33 gespannt. Sobald der Arbeitskolben 28 seine
in Fig. 3 dargestellte Ausgangsstellung wieder erreicht hat
und das Ventil 47 in seine neutrale Sperrstellung umgeschal
tet wurde, ist die Krafteinheit 27 wieder für die Abgabe
einer Kraft bzw. einer schlagartigen Belastung bereit. Wäh
rend der Rückstellung des Arbeitskolbens 28 wurde auch der
Rückholzylinder 8 derart beaufschlagt, daß die beiden Schlit
ten 2, 3 ebenfalls wieder ihre Ausgangslage am Anschlag 5 ein
nehmen.
In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles ist es
möglich, die Krafteinheit 27 und die Abstützungen für das
Rohr 1 auf einem gemeinsamen, ortsfesten Gestell anzuord
nen. Die prismatische Lagerung des Rohres 1 an einem Ende
stellt sicher, daß von der Innendruckprüfung keinerlei
axiale Kräfte auf das Rohr 1 einwirken. Die Länge des Kol
bens 16 kann weitgehend verändert werden. An der Außenflä
che des Geschützrohres 1 sind, wie in Fig. 1 dargestellt,
mehrere Dehnungsmeßgeräte 54 angeordnet, über die die Ver
formung des Geschützrohres 1 bei den schlagartigen Belastun
gen, die weitgehend mit der tatsächlichen Beanspruchung bei
einem Schuß in Einklang zu bringen sind, festgestellt werden
kann. Infolge des sehr raschen Druckaufbaues kann auch dies
bezüglich die Rohrbeanspruchung realistisch simuliert werden.
In Abänderung der Darstellung in Fig. 2 ist es möglich, den
Durchmesser der Kolbenstange 15 gleich oder größer als den
Durchmesser des Kolbens 16 auszubilden. Dabei ist es jedoch
erforderlich, im Bereich des Ringkanals 18 einen umlaufenden
Bund anzuordnen, der mit seiner der Kolbenstange 15 zugewand
ten Ring fläche an der äußeren Stirnfläche des Ringkanals 18
anliegt. Anstelle des aufgeschraubten Endstückes 14 kann
ein gewindeloses Endstück 14 dichtend aufgesteckt werden,
welches gegen axiale Bewegung mit dem Prisma 11 verbunden
ist.
Claims (23)
1. Verfahren zur Innendruckprüfung von Rohren, insbesondere von Ge
schützrohren, bei dem in einem an beiden Enden verschließbaren
und vollständig mit Druckflüssigkeit gefüllten Rohr ein für die
Prüfung erforderlicher Hochdruck aufgebaut und die dabei
auftretende Beanspruchung des Rohres gemessen wird, wobei ein
dichtend durch ein Endstück in das zu prüfende Rohr unter
Bildung eines Spaltes ragender Kern verwendet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß ein den
Kern bildender langgestreckter Kolben unter Erzeugung einer
Drossel in dem Spalt an seinem aus dem Endstück herausragenden
Ende von einer schlagartig wirkenden Krafteinheit belastet und
damit in dem Rohr eine schlagartige Druckerhöhung erzeugt wird,
die sich vom inneren freien Ende des Kolbens über den Dros
selspalt bei gleichzeitiger Reduzierung bis zu dem von dem
Kolben durchdrungenen Endstück fortpflanzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Inneren des Rohres mittels einer Pumpe ein
Vordruck aufgebaut wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck am Ende des Drosselspaltes durch ein Über
druckventil begrenzt wird.
4. Vorrichtung zur Innendruckprüfung von Rohren, insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-3 , mit
zwei das zu prüfende Rohr dichtend abschließenden Endstücken,
von denen ein Endstück einen Kanal aufweist, der seinerseits
mit dem Innenraum des zu prüfenden Rohres und andererseits mit
einer Druckflüssigkeit-Zufuhrleitung verbunden ist, wobei ein
Kern durch ein Endstück in das zu prüfende Rohr unter Bildung
eines Spaltes hineinragt, dadurch gekenn
zeichnet, daß in dem zu prüfenden Rohr 1 der Kern
unter Bildung einer Drossel im Spalt (22) als ein langge
streckter Kolben (16) axial verschiebbar angeordnet und durch
ein Endstück dichtend nach außen geführt ist und daß dem
äußeren Ende des Kolbens (16) eine schlagartig wirkende und mit
einem Arbeitskolben (28) mit Kolbenstange (26) ausgerüstete
Krafteinheit (27) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (16) über Zentrierstücke (23) mittig im
Rohr (1) gehalten ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentrierstücke (23) federnd gelagert sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Drosselspalt (22) über einen vom Kolben (16) und
Endstück (14) gebildeten Kanal (25) mit einer mit einem
Überdruckventil (50) ausgerüsteten Abflußleitung (19, 20)
in Strömungsverbindung gehalten ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Abflußleitung (20) die mit einem Absperr- oder
Rückschlagventil versehene und mit einer Pumpe verbundene
Zufuhrleitung für die Druckflüssigkeit mündet.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zu prüfende Rohr (1) über die beiden Endstücke
abgestützt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zu prüfende Rohr (1) über ein Endstück (12) und
ein mit Abstand vom Endstück (14) angeordnetes Lager,
beispielsweise ein Prisma (11) abgestützt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Abstützungen (12, 11) für das zu prüfende
Rohr (1) und die Krafteinheit (27) ortsfest auf einem
Rahmen angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Abstützungen (12, 11) für das zu prüfende
Rohr (1) und die Krafteinheit (27) auf getrennten, durch
einen Stoßdämpfer (6) distanzierten Schlitten (2, 3) an
geordnet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Schlitten (2, 3) durch einen Rückholzylin
der (8) mit Kolbenstange (9) miteinander verbunden sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Schlitten (2, 3) mit Rollen (4) versehen
und auf Schienen verfahrbar ausgebildet sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-14,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem zu prüfenden Rohr (1) mit Abstand von dem
Kolben (16) ein Füllstück (21) mit radialem Spiel ange
ordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Füllstück (21) Zentrierstücke angeordnet
sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-16,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Arbeitskolben (28) der Krafteinheit (27) eine
mit brennbarem Pulver befüllbare Kammer zugeordnet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-16,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Arbeitskolben (28) ein mit hoch verdichtetem
Gas gefüllter Druckraum (33) zugeordnet und der Arbeits
kolben (28) vor jedem Schlag durch ein in einen Sekundär
zylinderraum (32) einfüllbares hydraulisches Druckmittel
in seine Ausgangslage bringbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Sekundärzylinderraum (32) ein das hydraulische
Druckmittel beim Prüfvorgang weitgehend drosselfrei auf
nehmender Nebenraum (34) mit einem großflächigen Hilfs
kolben (35) zugeordnet ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17-19,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Arbeitskolben (28) ein dessen Ausgangslage be
stimmender, einstellbarer Anschlag (39) zugeordnet ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag (39) auf der Kolbenstange (26) ange
ordnet ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-21,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem langgestreckten Kolben (16) mehrere, mit
Abstand voneinander angeordnete Druckmeßgeräte (24)
angeordnet sind.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-21,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem zu prüfenden Rohr (1) mehrere mit Abstand
voneinander angeordnete Dehnungsmeßgeräte (54) ange
ordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853504685 DE3504685A1 (de) | 1985-02-12 | 1985-02-12 | Verfahren und vorrichtung zur innendruckpruefung von rohren, insbesondere von geschuetzrohren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853504685 DE3504685A1 (de) | 1985-02-12 | 1985-02-12 | Verfahren und vorrichtung zur innendruckpruefung von rohren, insbesondere von geschuetzrohren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3504685A1 DE3504685A1 (de) | 1986-08-14 |
DE3504685C2 true DE3504685C2 (de) | 1993-08-26 |
Family
ID=6262261
Family Applications (1)
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1985
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