-
Beschreibung der Erfindung:
-
Kurzbezeichnung: Aussprung in Wildsperrzäunen an StraBen.
-
Die Erfindung betrifft in erster Linie eine Anlage in Zuge von Wildsperrzäunen
an Autobahnen oder anderen Straßenzügen, die es eingewechseltem Wild ernöglicht,
den eingezäunten Straßenraum schnell und gefahrlos zu verlassen, ihm aber gleichzeitig
den Zugang an dieser Stelle ebenso verwehrt, wie der anschließende Zaun.
-
Um Verkehrsgefährdungen durch Wild auf schnell befahrenen Straßen
weitgehend zu vermeiden, werden heute vielfach an besonders gefährdeten Straßenabschnitten
beiderseits Wildsperrzäune errichtet.
-
Diese Zäune haben sich als sehr wirkungsvoll erwiesen, wenn sie lang
genug sind, keine Lücken aufweisen und gut unterhalten werden.
-
Jedoch ist hierdurch eine neue Gefahr entstanden: Wenn ein stück Wild
einmal zwischen die Zäune gerät, die immerhin einige km lang sind, dann findet es
keinen Ausgang mehr, irrt solange zwischen ihnen umher, bis es schließlich doch
vom Verkehr erfaßt und getötet wird.
-
Bei der Suche nach einem Ausweg hat es oft die Fahrbahn überquert
und dabei u.U. schon mehrfach durch verschreckte Reaktionen der Fahrer Schäden verursacht,
ohne zunächst selbst zu Schaden zu kommen.
-
Die Tiere können nur am Anfang oder Ende der Zaunstrecken in den eingezäunten
Straßenbereich gelangen ( Bild 3 O ) und sie sind daran aus verschiedenen Gründen
praktisch nicht zu hindern. Alle möglichen Äbwehrmaßnahmen an der Stelle, wo der
Zaun beginnt sind wenig erfolgreich, nicht zuletzt deshalb, weil sich das Tier beim
Überqueren der Fahrbahn in einer Streßsituation befindet una deshalb auf die verschiedenen
lfaßnahmen ( Blinker, abschreckende Geruchmittel u.a.) nicht erwartungsgemäß reagiert.
-
Die Zugänge können nicht versperrt werden, aber man kann dafür sorgen,
daß das Wild auf kurzem Wege wieder hinaus= geführt und in seine gefahrlose Freiheit
entlassen wird.
-
Hierzu bedarf es einer Winrichtung, die dem Wild ein tiberspringen
des Sperrzaunes ermöglicht und zwar nur in Richtung nach außen.
-
Diese Einrichtung besteht aus einer Rape0über die das Tier bis etwa
in Höhe der Oberkante des Zaunes (7\ gelangen kann, und einem Leitzaun (3), der
es an die richtige Stelle führt. An dieser Stelle muß es die Möglichkeit haben,
zur anderen Zaunseite abzuspringen.
-
Die Rampe(1) mündet in Höhe der Zaunoberkante (2) in eine Absprungfläche
O5 . Im Bereich der Rampe und der Absprung= fläche wird der Zaun ersetzt durch eine
etwa senkrechte Wandaus Beton oder Holz, die dem Erddruck der erd= geschütteten
Rampe standhält. Die Absprungfläche (5) liegt in Höhe der Wandoberkante. Eine Schwelle,
die zu überspringen wäre, darf an der Absprungkante 6 nicht entstehen. Sie würde
abweisend wirken und außerdem besteht Verletzungsgefahr. Die Absprungfläche sollte
eine geringe Neigung zur Absprungkante (6) haben.
-
Die Aufsprungfläche (7) ao Fuß deEr Wand :nu(3 ebenfalls eine Neigung
von der Wand weg aufweisen. Dadurch wird die zu üDerwindende Fallhöhe für abspringendes
Wild ver= ringert, die Sprunghöhe für Aufsprungversuche jedoch entscheident vergrößert.
Diese Fläche darf wegen der Verletzungsgefahr auf keinen Fall grobe Unebenheiten
wie Steine oder Geröll aufweisen. Ideal ist auf Weiden Flächen ein einfacher, leicht
bindiger Sandboden. Dieser ist weich, und man kann an den Trittsiegeln genau erkennen,
ob ein Stück Wild hier die Einzäunung verlassen hat.
-
Die Absprungkante (6) muß etwa 1,70 bis 1,8o m über der Aufsprungfläche
(7) liegen, bei angrenzenden Hochwild= revieren auch ca 2,oom. Das ist eine Höhe,
die j jedes Wild gefahrlos überwinden kam und auch willig annimmt.
-
Der LeitzaunÖsoll das Wild an die Absprungkante leiten. Zu diesem
Zweck muß er in schräger Richtung geführt werden, beginnend nahe am Fahrbahnrand
und muß bis unmittelbar an die Absprungkante heranreichen, damit das Wild zum Absprung
gezwungen wird und ich nicht daran vorbeiduücken kann.
-
Bei dieser Anordnung wirkt der Leitzaun wie ein Trichter,
der
alles Wild, welches sich iín Seitenraum der Straße bewegt, an die Aussprungstelle
heranführt. Es ist sinnvoll, Leitzäune in beiden Richtungen anzuordnen, weil das
Wild auch mal von der anderen Seite anlaufen kann und dann bei nur einseitigem Leitzaun
zur Fahrbahn gedrängt würde. In Gehenden, wo keine Hirscharten stehen, ist für die
Leitzäune eine Höhe von 1,50 m ausreichend.
-
Bei Bepflanzung mit Buschwerk in der Nähe der Zäune muß darauf geachtet
werden, daß die Büsche zwar die vom ;'Jild geschätzte Deckung bieten sollen, aber
den angestrebten Weg zur Absprungkante nicht versperren dürfen.
-
Die räumliche AnortAnung dieser AussprunJanlagen ist etwas von den
örtlichen Verhältnissen abhäntr,ig. Die optimale Lage dürfte in einer Entfernung
von etwa loo bis 200 m von jedem Zaunendesein. In der Nähe sollte außerhalb des
Zaunes etwas reckung vorhanden sein, vielleicht ein Waldstück, einige Bäume mit
Unter= holz, eine Hecke oder dergleichen.
-
Sinnvoll ist auch das Anlegen von unbegrünten Sand= streifen an den
Einwechselstellen am Zaunende (Bild 3 (10)).
-
Diese können jederzeit im Vorbeifahren mühelos kontrolliert werden.
In lockerem, gering bindiges Sand lassen sich Trittsiegel und Fährtenbilder erkennen
wie in frisch gefallenem Schnee. In den meisten Fallen wird hier schon der Straßenwärter
über das Eindringen von Wild untere richtet sein und Aufschluß über seine Art und
Stärke erhalten. Bei anschließender Kontrolle des nächsten Aussprunges wird er ebenso
in den meisten Fällen an den Spuren feststellen, daß das gleiche Stück Wild das
Straßen= gebiet bereits wieder verlassen hat. Kann das Auswechseln nicht bestätigt
werden, ist jedenfalls frühzeitig die Einleitung von Maßnahmen möglich.
-
- L e e r s e i t e -