-
Flachbeutel-Füll- und-Schließvorrichtung
-
Stand der Technik.
-
Die Erfindung geht aus von einer Flachbeutel-Füll- und -Schließvorrichtung
nach der Gattung des Hauptanspruchs.
-
Bei einer bekannten, von der Anmelderin vertriebenen Vorrichtung dieser
Art, bei der pro Arbeitstakt jeweils zwei Flachbeutel auf einer Station bearbeitet
werden, sind der vorauslaufende Beutelhalter des in Förderrichtung vorderen Beutelhalteraares
und der nachlaufende Beutelhalter des hinteren Beutelhalterpaares einer Teilung
des Drehtisches gegen den dazwischen angeordneten, stationären, als Doppelhalter
ausgebildeten Beutelhalter schwenkbar. Zum Öffnen der in flachem Zustand an die
Beutelhalterpaare übergebenen Flachbeutel werden die Beutelwände gestaucht, so daß
sie sich ausbauchen können. Die bekannte Beutelhalteranordnung hat den Nachteil,
daß zur Verarbeitung sehr schmaler Beutel die beiden Fülleinrichtungen auf einer
Station platzmäßig einander behindern. Ferner ist nachteilig, daß die bewegbaren
Beutelhalter um eine Achse geschwenkt werden, so daß ihre Greiffläche eine bogenförmige
Zustellbewegung gegen den jeweils anderen Beutelhalter eines
Paares
ausführt. Dabei werden die in einer Ebene aufeinanderliegenden Wände eines Beutels
miteinander nach einer Seite radial zum Bogen hin ausgebaucht. Diese Bogenform erschwert
aber das Öffnen des Beutelmundes, insbesondere bei Beuteln aus einem relativ steifen
Packstoff, beispielsweise einem dichten, mehrlagigen Packstofflaminat. Dieser Nachteil
tritt auch bei einer durch das deutsche Gebrauchsmuster 83 07 929 bekannten Vorrichtung
der oben angegebenen Gattung auf, so daß die Greiffläche der Beutelhalter eines
Paares in einem Bogen aufeinander zubewegt werden, wobei das Ausbauchen der beiden
Wände eines Flachbeutels nach nur einer Seite verstärkt auftritt.
-
Vorteile der Erfindung Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß auf die Flachbeutel
in deren Erstreckungsebene eine lineare Zusammendrückbewegung ausgeübt wird, so
daß ein Ausbauchen der beiden zunächst aufeinanderliegenden Wände eines Flachbeutels
jeweils voneinander weg ermöglicht wird. Die Anordnung jeweils zweier Beutelhalter
auf einem Träger hat außerdem den Vorteil eines vereinfachten und platzsparenden
Antriebs.
-
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte
Weiterbildungen der im Hauptanspruch angegebenen Vorrichtung möglich. Ein besonders
einfacher und wartungsfreier Antrieb für die Linearbewegung der Träger und Beutelhalter
ergibt sich aus den in Anspruch 2 angegebenen, miteinander verbundenen Parallellenkergetrieben.
-
Die Befestigung nebeneinander angeordneter und gegenläufiger Beutelhalter
verschiedener Beutelhalterpaare wird durch übereinandergreifende Arme nach Anspruch
3 ermöglicht.
-
Zeichnung Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen Figur 1 einen Ausschnitt
eines Drehtisches einer Flachbeutel-Füll- und -Schließvorrichtung in Draufsicht,
Figur 2 ein Beutelhalterpaar des Drehtisches nach Figur 1 in Vorderansicht und Figur
3 Beutelhalter des Drehtisches nach Figur 1 in Seitenansicht.
-
Beschreibung des Ausführungsbeispiels Eine Flachbeutel-Füll- und -Schließvorrichtung
hæt einen achtteiligen, um jeweils eine Teilung in Pfeilrichtung a geschalteten
Drehtisch 10 in Form eines Achtecks. Um den Drehtisch- 10 herum sind an sich bekannte,
nicht dargestellte Einrichtungen zum Übergeben von Flachbeuteln, Öffnen, Füllen
und Verschließen der Beutel sowie zum Abgeben der gefüllten Flachbeutelpackungen
angeordnet. Zum Greifen und Zuführen der Flachbeutel 1 zu den einzelnen Bearbeitungseinrichtungen
in den Stationen des Drehtisches 10 hat dieser pro Teilung, die jeweils eine Seite
11 des achteckigen Drehtisches 10 umfaßt, je zwei Beutelhalterpaare 12, 13 und 14,
15, so daß jeweils zwei Flachbeutel 1 auf einer Station bearbeitet werden. Jeder
der zangenartig ausgebildeten Beutelhalter 12 bis 15 hat einen Tragarm 16, 17, 18,
19, an dem je ein Doppelhebel 20 drehbar gelagert ist. Am oberen Ende haben die
Doppelhebel 20 je einen Klemmbacken 21, der unter der Wirkung einer Feder 23 gegen
einen Klemmbacken 22 am zugehörigen Tragarm 16 bis 19 der Beutelhalter 12 bis 15
gedrückt wird. Die Klemm- oder Greifflächen der Beutelhalter 12 bis 15 jeweils eines
Beutelhalterpaares auf einer Teilung des Drehtisches 10 liegen in einer gemeinsamen
Ebene,
die sich tangential zur Drehrichtung des Drehtisches 10 und
parallel zur jeweiligen Seite 11 einer Teilung des Drehtisches 10 erstrecken.
-
Zum Aufweiten der Öffnung der Flachbeutel 1 durch Ausbauchen deren
beiden Wände 2, 3 voneinander weg sind die beiden Beutelhalter 12, 13 und 14, 15
jedes Paares gegeneinander linear in ihrer Greifebene verschiebbar. Dazu sind ihre
Tragarme 16 bis 19 an zwei gegeneinander verschiebbaren Trägern 25, 26 befestigt,
wobei die jeweils in Drehrichtung a vorauslaufenden Beutelhalter 12, 14 und die
jeweils nachlaufenden Beutelhalter 13, 15 mit je einem der Träger 25, 26 verbunden
sind. Die Tragarme 17 und 18 der beiden unmittelbar benachbart.en Beutelhalter 13,
14 sind gekröpft und so ausgebildet, daß der Tragarm 17 des einen Beutelhalters
13 den Tragarm 18 des anderen Beutelhalters 14 übergreift.
-
Zum Bewegen der Träger 25, 26 im wesentlichen linear gegen-und voneinander
sind diese an je zwei Doppellenkern 30, 31 und 32, 33 angelenkt, welche ihrerseits
auf nach unten ragenden Zapfen 34 am Drehtisch schwenkbar sind. Die beiden benachbarten
Parallellenker 31, 32 der beiden Lenkerpaare haben Winkelhebel 35, 36, von denen
der eine 35 einen Gleitstein 37 trägt, der in einer Gabel 38 des anderen Winkelhebels
36 geführt ist. Am Winkelhebel 35 ist außerdem eine Rolle 39 angeordnet, die unter
der Wirkung einer Zugfeder 40 zwischen den beiden Trägern 25 und 26 gegen den Umfang
einer zum Drehtisch 10 gleichachsigen Steuerkurvenscheibe 41 gedrückt wird.
-
Die Tragarme 17, 18 der beiden unmittelbar benachbarten Beutelhalter
13, 14 sind an den einander zugewandten Stirnseiten der Träger 25, 26 mittels Schrauben
44 unverrückbar befestigt. Zum Einstellen der Beutelhalterpaare auf verschiedene
Beutelformate
sind dagegen die beiden äußeren Beutelhalter 12, 15 an den Trägern 25, 26 einstellbar
befestigt.
-
Dazu haben deren Tragarme 16, 19 ein schlittenartiges, auf den Trägern
25, 26 aufliegendes Endteil 45 und in einer Nut 46 ein Klemmstück 47, das in eine
Nut 48 an der Vorderseite der Träger 25, 26 eingreift. Mit einer in das Klemmstück
47 greifenden Schraube 49 wird der jeweilige Tragarm 16, 19 an dem jeweiligen Träger
25, 26 in einer der Beutelbreite angepaßter Position festgeklemmt.
-
Die zu füllenden und zu verschließenden Flachbeutel 1 werden in abgeflachtem
Zustand, aufrechtstehend in der Übergabe station der Vorrichtung in die dort geöffneten
Beutelhalter 12 bis 15 eingesetzt. Zum Öffnen der Beutelgreifer 12 bis 15 drückt
eine Querstange 51 an einem Hebel 52 gegen das untere Ende der vier Doppelhebel
20, so daß deren Klemmbacken 21 radial nach außen von den Klemmbacken 22 der festen
Arme 16 bis 19 abheben (Figur 3, gestrichelt dargestellt).
-
Nach dem Anlegen des an die Füllöffnung angrenzenden, oberen Bereichs
der beiden übergebenen Flachbeutel 1 schwenkt die Querstange 51 wieder zurück, so
daß die Klemmbacken 21 der Doppelarme 20 die Beutel 1 gegen die Klemmbacken 22 der
Arme 16 bis 19 unter der Wirkung der Federn 23 festklemmen.
-
Nach Übergabe der Flachbeutel an die Beutelhalterpaare 12, 13 und
14, 15 wird der Drehtisch um eine Teilung in Drehrichtung a geschaltet. Dabei wird
beim Ablaufen der Rolle 39 von einem erhabenen Bogenbereich auf einen zurückgesetzten
Bogenbereich der Steuerkurvenscheibe 41 der Winkelhebel 35 radial zur Drehachse
des Drehtisches 10 hin verschwenkt, wobei er den anderen Winkelhebel 36 mitverschwenkt,
so daß die Parallellenkerpaare 30, 31 und 32, 33 gegeneinander schwenken und dabei
die Träger 25 und 26 gegeneinander bewegen. Durch diese nur ganz geringfügig von
der Linearen abweichende Bewegung werden die Beutelhalter 12 bis 15 jedes Paares
um einen bestimmten Weg linear gegeneinander bewegt,
wobei die festgehaltenen
Flachbeutel 1 von ihren Seitenrändern her gestaucht werden. Diese beim Einlauf in
die der Übergabestation durchgeführte Stauchung der Flachbeutel 1 bewirkt ein Auseinanderwegbewegen
oder Ausbauchen der beiden Wände 2, 3 der Beutel 1. Das Aufweiten der Beutel 1 wird
durch nicht dargestellte, an den Beutelwanden 2, 3 angreifende Sauger 54, 55 in
an sich bekannter Weise gesichert. Das Gegeneinanderbewegen der Beutelhalter 12,
13 und 14, 15 kann auch erst durchgeführt werden, wenn der Drehtisch 10 wieder nach
einem Schaltschritt stillsteht. Für diesen Fall ist die Steuerkurvenscheibe 41 um
einen bestimmten Winkelbereich vor-und zurückdrehbar, so daß die Rolle 39 bei ihrem
Einlauf bis zum Stillstand des Drehtisches 10 auf dem erhabenen Bereich der Steuerkurvenscheibe
41 verbleibt, und dann die Steuerkurvenscheibe 41 entgegen der Drehrichtung a des
Drehtisches 10 zurückgedreht wird, so daß der Winkelhebel 35 der abfallenden Bahn
der Kurvenscheibe 41 folgend unter der Wirkung der Feder 40 verschwenkt wird und
dabei eine Zusammengehbewegung der Beutelhalter 12, 13 und 14, 15 bewirkt.
-
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Flachbeutel auf
der Öffnungsstation durch- Zusammenbewegen der Beutelhalter 12, 13 und 14, 15 und
durch an den Beutelwänden 2, 3 angreifende Sauger 54, 55 in einem Schritt auf die
erforderliche Füllweite geöffnet. Die Flachbeutel 1 können jedoch auch in zwei Stufen
geöffnet werden, wobei in einer ersten Stufe ihre Wände 2, 3 nur soweit auseinandergezogen
werden, daß eine Luftdüse in die Beutelmündung eingeführt werden kann, und nach
Aufblähen der Flachbeutel mit einem Luftstoß durch weiteres Gegeneinanderbewegen
der Beutelhalter jedes Paares die Öffnung der Flachbeutel auf die zum Füllen notwendige
Weite gebracht werden.
-
- Leerseite -