DE3500482C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Regeleinrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer derartigen bekannten Regeleinrichtung (Regelungst. Praxis u. Prozeß-Rechentechnik 1984, H. 1, S. 9-16)
ist die Sollwert
führungseinrichtung gleichzeitig Turbinenventil-Stellungsregler
mit Proportional-Integral-Verhalten, wobei sich die Ausgangsgröße
um einen der Regelabweichung proportionalen und integralen Betrag
im gesamten Reglerbereich verändert. - Ein koordiniertes Steigern
der Feuerleistung ist nicht möglich, da der Turbinen-Ventil
stellungsregler, je nach Verzugszeit des Dampferzeugers und je
nach Größe und Richtung einwirkender Störgrößen, entsprechend
weit integriert und damit die Feuerleistung nicht annähernd der
geforderten Leistung entspricht. Bei scharfer Einstellung der
Regler neigt das Regelsystem zum Schwingen, während bei träger
Einstellung die Ventilstellungsausschläge entsprechend größer
werden. - Schließlich werden dem Dampferzeuger auch zusätzliche
Störungen aufgeprägt.
Bekannt ist ferner ein Verfahren zur Leistungsregelung an einem
Kraftwerksblock, wobei, um schneller auf Störungen bzw. Änderungen
in der Regelstrecke reagieren zu können, mit Hilfe einer modell
mäßigen elektrischen Nachbildung der Regelstrecke "Dampferzeuger"
aus der Stellgröße des Leistungsreglers ein die Führungsgröße
"Druck" einer unterlagerten Turbinenregelung beeinflussendes
Korrektursignal gebildet wird (EP-PS 1 00 532). - Ein solches
Verfahren arbeitet nur so genau, wie es gelingt, die wirklichen
Vorgänge in einer modellmäßigen Strecke abzubilden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Regeleinrichtung
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß die Regel
abweichungen der beiden Regler bei fahrplanmäßigen Änderungen
einer Regelgröße - beispielsweise der elektrischen Leistung eines
Kraftwerkblocks - innerhalb vorgegebener, möglichst kleiner
Grenzen gehalten werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 an
geführten Merkmale gelöst. - Durch die Benutzung von im Regel
system vorhandenen Signalen kann praktisch eine vollkommene
Entkoppelung der beiden Regelkreise erzielt werden. Die Ausschläge
der Regelabweichungen der beiden Regler können relativ klein ge
halten werden, so daß Einschwingvorgänge, welche, aus einer ge
änderten Ventilstellung oder dergleichen herrührend, beiden
Reglern während einer Leistungsrampe - das ist die vorbestimmte
Zeit, die vergeht, um von einer ersten Leistung auf eine zweite
Leistung zu fahren - überlagert sind, vermieden werden. - Im
Falle der Anwendung als Leistungsregelung eines Kraftwerksblocks
werden während der Leistungsrampe zusätzliche Dampfein- und
Dampfausspeichervorgänge am Dampferzeuger vermieden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteran
sprüchen 2 bis 5 zu entnehmen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
schematisch dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 die Schaltung einer Leistungsregelung an einem
Kraftwerksblock,
Fig. 2 ein Detail aus Fig. 1 und
Fig. 3 die Schaltung einer modifizierten Leistungsrege
lung an einem Kraftwerksblock.
Der Kraftwerksblock besteht im wesentlichen aus dem Dampf
erzeuger 1, der Dampfturbine 2 und dem elektrischen Ge
nerator 3. Die vom Generator 3 abgegebene elektrische Lei
stung wird in einem Sollwert-Istwert-Vergleicher 4 mit
einem Sollwert verglichen. Die Differenz aus Sollwert und
Istwert wird einem Turbinenregler 5 zugeführt, dessen Aus
gangsgröße als Stellsignal y T auf die die Frischdampfmenge
regelnden Stellglieder der Turbineneinlaßventile 6 wirkt.
Ehe der Leistungssollwert aus dem Sollwertgeber (Sollwert
steller) 7 zur Bildung der Leistung-Regeldifferenz dem Ein
gang des Sollwert-Istwert-Vergleichers 4 zugeführt wird,
durchläuft er eine Sollwertführungseinrichtung 8. Der Ist
wert der Stellung der Turbineneinlaßventile 6 wird in einem
Sollwert-Istwert-Vergleicher 9 mit einem (konstanten) Soll
wert, der von einem Sollwertgeber (Sollwertsteller) 10
geliefert wird, verglichen. Die Differenz zwischen Ventil
stellungssollwert und -Istwert wird einmal als Eingangs
signal einem Kessel-Lastregler 11 und zum anderen dem
Steuereingang 13 der Sollwertführungseinrichtung 8 zuge
führt. Das Ausgangssignal des Kessel-Lastreglers 11 ist
dem Positiveingang eines Summiergliedes 14 zugeführt,
das auch noch mit dem Leistungssollwert aus dem Sollwert
geber 7 als positives Eingangssignal (Störgröße) be
aufschlagt ist. Das Ausgangssignal des Summiergliedes 14
dient als Stellsignal y D auf das die Brennstoffzufuhr
zum Dampferzeuger 1 steuernde Element 15.
Dabei ist unter einer Sollwertführungseinrichtung 8 ein
Gerät oder eine Schaltungsanordnung zu verstehen, welche
aus einem Integrator besteht, dessen Ausgangsgröße mit
der Eingangsgröße der Sollwertführungseinrichtung 8 verglichen wird. Die Differenz aus
Ausgangsgröße und Eingangsgröße bestimmt die Integra
tionsrichtung, während eine von außen zugeführte
Steuergröße die Integrationsgeschwindigkeit bestimmt.
Ein einfaches Beispiel für eine Sollwertführungseinrichtung 8
ist in Fig. 2 dargestellt. Die Steuergröße x W wird dem
Negativeingang eines P-Gliedes 16 (= Glied mit proportionalem
Zeitverhalten) zugeführt, dessen Ausgangsgröße dem einen Ein
gang eines MIN-Glieds 17 (Kleinstwertglied, dessen Aus
gangssignal gleich dem kleinsten (negativsten) aller Eingangs
signale ist) zugeführt ist. Der Sollwert des Sollwertgebers 7
wird dem Positiveingang eines Vergleichsgliedes 18 zugeführt,
dessen Negativeingang von der Ausgangsgröße eines Nach
laufintegrators 22 beaufschlagt ist. Die Differenz aus
diesem Eingangssignal und Ausgangssignal ist dem Ein
gang eines P-Glieds 19 zugeführt. Das Ausgangssignal des
P-Glieds 19 wird in Parallelschaltung an die beiden Ein
gänge zweier Übertragungsglieder 20 a, 20 b mit nicht
linearem Übertragungsverhalten entsprechend der einge
zeichneten Charakteristik weitergeleitet. Mit dem Aus
gangssignal des einen Übertragungsgliedes 20 b wird der
zweite Eingang des MIN-Glieds 17 und mit dem Ausgangs
signal des anderen Übertragungsgliedes 20 a wird der
eine Eingang eines MAX-Glieds 21 (Größtwertglied, wobei
das Ausgangssignal gleich dem größten (positivsten)
aller Eingangssignale ist) beaufschlagt. Der andere Ein
gang des MAX-Glieds 21 ist mit dem Ausgang des MIN-Glieds 17
verbunden. Das Ausgangssignal des MAX-Glieds 21 wird dem
Eingang eines I-Glieds 22 (= Glied mit integrierendem
Zeitverhalten) zugeführt, dessen Ausgangssignal - wie
erwähnt - dem Negativeingang des Vergleichsglieds 18
zugeführt ist. Das Ausgangssignal des I-Glieds 22 ent
spricht dem Ausgangssignal am Ausgang A der Sollwert
führungseinrichtung 8.
Das dem Integrierer 22 zugeleitete Signal nimmt positive
Werte an, wenn die Differenz aus Eingangssignal (E) und
Ausgangssignal (A) am Vergleichsglied 18 positiv ist und
die zugeführte Steuergröße 13 negativ wird. Es findet eine
Integration des Steuersignals 13 statt, d. h. der Ausgang
des Integrators 22 erhöht sich pro Zeiteinheit um einen von
der Steuergröße 13 bestimmten Wert. Das dem Integrator 22
zugeführte Abweichungssignal ist Null, wenn die Differenz
aus Eingangssignal (E) und Ausgangssignal (A) am Vergleichs
glied 18 positiv ist und die zugeführte Steuergröße 13 Null
oder positiv ist, oder wenn die Differenz aus Eingangssignal
(E) und Ausgangssignal (A) Null ist. In diesen Fällen ver
ändert sich die Ausgangsgröße nicht, sondern sie bleibt
konstant.
Entsprechend nimmt das dem Integrator 22 zugeleitete Signal
negative Werte an, wenn die Differenz aus Eingangssignal (E)
und Ausgangssignal (A) negativ ist und die zugeführte Steuer
größe 13 positiv wird. Es findet eine Integration des Steuer
signals 13 statt, d. h. die Änderungsgeschwindigkeit des Aus
gangssignals in negativer Richtung wird von der am Steuer
eingang 13 anliegenden Größe bestimmt. Das dem Integrator 22
zugeleitete Abweichungssignal wird Null, wenn die Differenz
aus Eingangssignal (E) und Ausgangssignal (A) negativ ist und
die zugeführte Steuergröße 13 Null oder negativ wird oder
wenn die Differenz aus Eingangssignal (E) und Ausgangssignal
(A) Null wird. Die Ausgangsgröße verändert sich dann nicht.
Ist das Regelsystem in Ruhe, so hat der Kessel-Lastregler 11
die Feuerleistung gerade so eingestellt, daß die gewünschte
Ventilstellung der Turbineneinlaßventile 6 erreicht ist.
Die der Sollwertführungseinrichtung 8 zugeführte Regel
differenz 13 ist Null. Wird nun bei einer programmge
mäßen Laständerung der Leistungssollwert erhöht, steigert
der neue Sollwert die Kesselfeuerleistung, während der
Sollwert am Ausgang der Sollwertführungseinrichtung 8 zu
nächst konstant bleibt, da am Steuereingang 13 Null herrscht.
Es verstellen sich die Turbineneinlaßventile 6 daher so
lange nicht, bis nach der dem Dampferzeuger eigenen Ver
zugszeit eine Steigerung der Dampfproduktion einsetzt.
Steigende Dampfmenge bewirkt am Turbosatz eine Leistungser
höhung, wobei die Turbineneinlaßventile 6 aufgrund einer
negativen Regeldifferenz am Turbinenregler 5 Schließten
denz zeigen, was wiederum eine negative Regelabweichung
am Kessel-Lastregler 11 zur Folge hätte. Da jedoch die
Regelabweichung am Kessel-Lastregler 11 über den Steuer
eingang 13 die Integration in der Sollwertführungsein
richtung 8 freigibt, erhöht sich gleichzeitig der Lei
stungs-Sollwert des Turbinenreglers 5, so daß die Regel
abweichungen von Turbinenregler 5 und Kessel-Lastregler 11
auf sehr kleine Ausschläge begrenzt werden.
Die Erfindung ist nicht auf die vorbeschriebene Regelein
richtung, bei der ein erster Regler 5 die Leistung der
Turbine durch Stellbefehle auf die Turbineneinlaßventile 6
und ein zweiter Regler 11 die Stellgröße des ersten
Reglers durch Stellbefehle auf die Brennstoffzufuhr für
den Dampferzeuger regelt, beschränkt.
So kann ein erster Regler die Leistung der Turbine durch
Stellbefehle auf die Turbineneinlaßventile 6 und ein zweiter
Regler den Druck eines Dampferzeugers durch Stellbefehle
auf die Brennstoffzufuhr regeln. Das entsprechende Schal
tungsbild ist in Fig. 3 dargestellt.
Claims (5)
1. Regeleinrichtung, insbesondere Leistungsregeleinrichtung
an einem Kraftwerksblock, mit einem ersten Regler und einem
Sollwertgeber mit zwischengeschalteter Sollwertführungsein
richtung, und mit einem zweiten Regler, wobei die beiden
Regler sich über ihre Stellgrößen oder Regelstrecken
wirkungsmäßig beeinflussen und die Ausgangsgröße der Soll
wertführungseinrichtung ihrer Eingangsgröße mit veränder
licher Geschwindigkeit folgt, dadurch gekennzeichnet, daß
der Eingang der Sollwertführungseinrichtung (8) als Ver
gleichsglied (18) ausgebildet ist, dessen Negativeingang
die Ausgangsgröße (A) der Sollwertführungseinrichtung und
dessem Positiveingang die Eingangsgröße zugeführt sind, und
daß die Änderungsgeschwindigkeit der Ausgangsgröße (A) mit
Hilfe der Regelabweichung (x W ) des zweiten Reglers (11) so
gesteuert wird, daß bei positiver Differenz zwischen Eingangs-
(E) und Ausgangsgröße (A) der Sollwertführungseinrichtung (8)
der Ausgang dem Eingang nur bei negativen Regelabweichungen
(x W ) des zweiten Reglers und bei negativen Differenzen zwischen
Eingangs- (E) und Ausgangsgröße (A) nur bei positiven Regel
abweichungen (x W ) folgt.
2. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung der Änderungsgeschwindigkeit der Ausgangsgröße
(A) proportional der Regelabweichung (x W ) des
zweiten Reglers (11) erfolgt.
3 Regeleinrichtung nach Anspruch 2, wobei die Sollwertführungs
einrichtung ein die Ausgangsgröße lieferndes I-Glied aufweist,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) ein erstes mit der Regelabweichung (x W ) als Eingangssignal beaufschlagtes P-Glied (16),
- b) ein zweites mit der Differenz der Eingangsgröße (E) und der Ausgangsgröße (A) der Sollwertführungseinrichtung (8) beaufschlagtes P-Glied (19),
- c) zwei dem zweiten P-Glied (19) nachgeordnete Übertragungs glieder (20 a, 20 b) mit nicht linearem Übertragungsverhalten,
- d) ein MIN-Glied (17), dessen beide Eingänge mit dem Ausgang des P-Glieds (16) bzw. dem Ausgang des zweiten Übertragungs glieds (20 b) verbunden sind, und
- e) ein dem I-Glied (22) vorgeschaltetes MAX-Glied (21), dessen beide Eingänge mit dem Ausgang des MIN-Glieds (17) bzw. dem Ausgang des ersten Übertragungsglieds (20 a) verbunden sind.
4. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stellsignal des ersten Reglers (5) als Istwert für den
zweiten Regler (11) verwendet ist.
5. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung als Leitungsregeleinrichtung an
einem Kraftwerksblock
der Druck des Dampferzeugers (1) als Istwert für den zweiten
Regler (11) verwendet ist.
Priority Applications (1)
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DE3500482C2 true DE3500482C2 (de) | 1987-07-23 |
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Cited By (3)
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DE4344118A1 (de) * | 1993-12-23 | 1995-06-29 | Abb Patent Gmbh | Verfahren und Einrichtung zur Steuerung und Regelung der Dampfkraftwerksleistung unter Einsatz von Kondensatstopp |
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DE3228996A1 (de) * | 1982-08-03 | 1984-02-09 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Verfahren und einrichtung zur leistungsregelung an einem kraftwerksblock |
-
1985
- 1985-01-09 DE DE19853500482 patent/DE3500482A1/de active Granted
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CN105339851A (zh) * | 2013-04-11 | 2016-02-17 | 首要金属科技德国有限责任公司 | 具有两个阀装置的分离操作的液压设备 |
CN105339851B (zh) * | 2013-04-11 | 2018-04-06 | 首要金属科技德国有限责任公司 | 液压设备及其操作方法 |
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