DE3500387C2 - - Google Patents
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- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06C—DETONATING OR PRIMING DEVICES; FUSES; CHEMICAL LIGHTERS; PYROPHORIC COMPOSITIONS
- C06C5/00—Fuses, e.g. fuse cords
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
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- F42B3/11—Initiators therefor characterised by the material used, e.g. for initiator case or electric leads
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Description
Die Erfindung geht aus von einer nichtelektrischen
Zündvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentan
spruches 1.
In dem brasilianischen Patent 81 04 552 ist eine
nichtelektrische Zündvorrichtung beschrieben, die
aus einem Rohrkörper mit einer zündfähigen Beschich
tung auf der Rohrinnenseite besteht. Die Beschich
tung erzeugt bei ihrer Zündung keine Gase, bewirkt
dabei aber die Entstehung und Weiterleitung einer
Stoß- oder Aufschlagwelle mit hoher Geschwindigkeit
bei aluminothermischer und heftiger Sauerstoffreak
tion. Die Verbrennungsgeschwindigkeit liegt hierbei
bei 2500 bis 3500 m/s, wobei als Rohrkörper neben
starren nur schwach biegsame Körper verwendbar sind.
Da die hohe Verbrennungsgeschwindigkeit nur bei
Nichterzeugung von Gasen im Innern des Rohres mög
lich ist, ist der in Betracht kommende Verfügungs
bereich chemischer Substanzen sehr eingeschränkt.
Des weiteren ist nachteilig, daß nur sehr geringe
Beträge an aluminothermischem Material an der Rohr
innenwandung niedergeschlagen werden können und daß
logischerweise nur Rohrwanddicken von weniger als
1 mm optimal sind.
Sowohl bei der Zündvorrichtung nach dem US-Patent
40 41 867 als auch bei derjenigen nach der DE-AS
17 71 851 werden als Rohrinnenbeschichtung zum einen
gaserzeugende Explosivstoffe verwendet, die zum ande
ren sehr hohe Verbrennungsgeschwindigkeiten von etwa
3000 m/s erzeugen. Bei der Beschichtung nach dieser
Auslegeschrift ist außerdem eine außerordentlich
hohe Ladungsdichte erforderlich, die sich zusätzlich
herstellungsverteuernd auswirkt. Durch die Verwendung
von Explosivstoffen ist der Einsatzbereich dieser
Zündvorrichtung erheblich eingeschränkt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung
einer nichtelektrischen Zündvorrichtung der einlei
tend angeführten Art, die bei wesentlich gesteigerter
Sicherheit in der Handhabung und billigerer Herstel
lung eines erheblich erweiterten Anwendungsbereich
bietet und sich besonders gut als Verzögerungseinheit
eignet.
Die Lösung der Aufgabe ist in dem Patentanspruch
angegeben.
Die erfindungsgemäße Lösung bringt eine Vereinfachung
und überwindet alle erwähnten Nachteile, da sie als
Träger für das auf dem Rohr niederzuschlagende Mate
rial ein solches Material verwendet, das fähig ist,
die Adhäsion der verwendeten Substanzen ohne weiteren
Bezug auf das Verhältnis zwischen dem inneren und dem
äußeren Durchmesser und ferner ohne Bezug auf Ein
schränkungen hinsichtlich der zu verwendenden Substan
zen zu erlauben. Nichtsdestoweniger werden aus Sicher
heitsgründen nur pyrotechnische Gemische verwendet,
da diese eine weit größere Zuverlässigkeit in der
Handhabung und bei den Mischungsprozessen zeigen, durch
welche eine durchgehende Homogenität des Produktes
erhalten wird, ohne daß ein Verlust bei den Kohäsions
eigenschaften gegeben ist. Die Erfindung verwendet
chemische Substanzen, die allgemein bei pyrotechnischen
Gemischen und anderen, nicht so allgemein verwendeten
Substanzen verwendet werden, um den Mischungs- und/oder
Reaktionsprozeß zu unterstützen, um das letztlich ent
stehende Gemisch für die gedachten Zwecke am besten
geeignet zu machen und um einen sehr weiten Bereich
der benutzbaren Substanzen vorzusehen.
Die Erfindung nutzt die Tatsache aus, daß alle charak
teristischen pyrotechnischen Gemische große Hitzebeträge
bei ihrer Verbrennungsreaktion erzeugen, um eine Auf
schlag- oder Stoßwelle in dem Rohr aufrechtzuerhalten
und auszubreiten. Es werden gaserzeugende Substanzen
verwendet, um die sich in dem Rohr ausbreitende Zünd
welle zu verstärken. Diese Zündwelle selbst kann
durch jedes Mittel erzeugt werden, das große Hitze
beträge in einer kurzen Zeitspanne erzeugt.
Die gewählten Komponenten durchlaufen zur Erzielung
der pyrotechnischen Gemische einen Mischungsprozeß,
der zur Erhaltung des Endgemisches und unabhängig
von den verwendeten Komponenten zu einem flüssigen,
festen oder pastösen Zustand führt, ohne daß ein
Verlust an kohäsiven Eigenschaften gegeben ist. Wie
sie für Zwecke der Erfindung gewünscht werden. Die
Verwendung von pyrotechnischen Gemischen gewährt eine
sehr große Variation in der Verbrennungsgeschwindig
keit der Zündvorrichtung, da grundsätzlich die Ver
brennungsgeschwindigkeit ausschließlich von dem ver
wendeten pyrotechnischen Gemisch und der Homogenität
des Gemisches abhängig ist. Es werden besonders nie
drige Verbrennungsgeschwindigkeiten erzielt, die im
Bereich von 500 bis 1210 m/s liegen, so daß sich die
Zündvorrichtung besonders als Verzögerungselement
eignet, wodurch die Zündvorrichtung einen erheblich
erweiterten Anwendungsbereich bietet. Ferner ist
die erfindungsgemäß erhaltene Verbrennungsgeschwin
digkeit meistens von dem Gemischbetrag unabhängig,
der je Innenoberfläche des Rohres verwendet wird,
wobei dieser letztgenannte Parameter von fundamen
taler Wichtigkeit für die Aufrechterhaltung der
Aufschlag- oder Stoßwelle ist; gute Resultate werden
mit Ladungswerten des als Träger verwendeten Rohres
erhalten, die zwischen 1 × 10-2 g/cm2 und 4 × 10-5 g/cm2
liegen, was einem Niederschlagsbetrag von 0,6 bis 154 mg
pro laufendem Rohrmeter mit einem Rohrinnendurch
messer von 0,5 mm entspricht. Für das Trägerrohr kann
jedes Material verwendet werden, wie z. B. PVC, Latex,
Glas und andere Materialien; Probleme in der Aufrecht
erhaltung der Aufschlag- oder Stoßwelle treten dabei
nicht auf. Hinsichtlich des Innendurchmessers werden
ausgezeichnete Werte mit Rohren mit einem Durchmesser
von 0,5 mm bis 10 mm erhalten.
Die nachstehend aufgeführten Beispiele dienen zum
besseren Verständnis der Erfindung.
Es wurde eine Mischung in an sich herkömmlicher Weise
vorbereitet, indem zunächst pulverförmiges Aluminium
(d = 2,7 g/cm3), Kaliumbichromat (d = 2,69 g/cm3)
und Eisenammonsulfat (d = 1,86 g/cm3) miteinander
vermischt wurden und dieses pyrotechnische Gemisch
wurde dann mit ausreichend Äthylalkohol vermischt, um
zwei unterschiedliche Fest-Flüssig-Phasen zu erhalten.
Die so erhaltene Mischung wurde bei Raumtemperatur
hergestellt, bis etwa 2% des Lösungsmittels verblieb.
Die Mischung wurde dann durch Blasen auf das Innere
von zwei PVC Rohren niedergeschlagen,
wobei das eine einen Innendurchmesser von 3 mm und
das andere einen Innendurchmesser von 8 mm hatte.
Jedes Rohr zeigte eine Oberflächendichte von etwa
2,3 × 10-4 g/cm2, die einer Ladungsdichte von 21,7 mg/m
und 57,8 mg/m pro Meter des Rohres entsprechen. Beide
Rohre wurden mit Sprengkapseln der Nr. 8
gezündet. Es wurden die folgenden Verbrennungs
geschwindigkeiten festgestellt: 1000 m/s für das Rohr
mit kleinerem Durchmesser und 1020 m/s für das Rohr
mit dem größeren Durchmesser.
Eine Mischung mit einem pyrotechnischen Gemisch aus
pulverförmigen Aluminium und Kaliumbichromat wurde
in derselben Weise hergestellt wie bei dem vorer
wähnten Beispiel und auf dem Inneren eines PVC-Rohres
mit einem Innendurchmesser von 8 mm niedergeschlagen,
um eine Ladungsdichte von 6 mg/m aufzuweisen, was nur
einem Wert von 2,39 × 10-5 g/cm2 entspricht. Diese
so erhaltene Zündvorrichtung wurde gezündet, und sie
ermangelte der Fähigkeit, eine Aufschlagwelle auszu
breiten.
Eine Mischung mit einem pyrotechnischen Gemisch aus
Kaliumbichromat, Aluminium und Zucker wurde in Gegen
wart von gerade genügendem Azeton hergestellt, um
eine gründlich durchmischte Paste zu erzeugen, die
dann ausgetrocknet wurde.
Diese pyrotechnische Gesamtmischung wurde auf der
Innenseite eines PVC-Rohres mit einem inneren Durch
messer von 1,5 mm niedergeschlagen, um an dem Rohr
eine Oberflächenladung von 2,1 × 10-4 g/cm2 zu er
halten, die einem Wert von 10 mg/m entspricht. Die
so hergestellte Zündvorrichtung wurde gezündet mit
Hilfe einer Sprengkapsel der Nr. 8, und es wurde
eine Verbrennungsgeschwindigkeit von 1200 m/s fest
gestellt.
Dieselbe Mischung, wie sie vorstehend erwähnt herge
stellt wurde, wurde auf der Innenseite eines anderen
Rohres mit dem gleichen Durchmesser niedergeschlagen,
aber dieses Mal mit einer Ladungsdichte von 3,57 × 10-4
g/cm2, was einem Wert von 17 mg pro linearem Meter
des Rohres entspricht.
Die so hergestellte Zündvorrichtung besaß eine Ver
brennungsgeschwindigkeit von 1180 m/s.
Eine weitere Mischung wurde auf herkömmliche Weise
hergestellt, deren pyrotechnisches Gemisch folgende
Komponenten enthielt: Bleioxid, Zirkonium, Vanadiumpentoxid,
Silikon und amorphes Bor. Diese Mischung wurde in An
passung für Zwecke der Erfindung durch aufeinanderfolgende
Mischprozesse fertiggestellt, bei denen flüssige, pastöse
und feste Medien bzw. Stoffe verwendet wurden, um die
gewünschte Kohäsion zu erhalten. Die so hergestellte
pyrotechnische Mischung wurde sorgfältig auf der
Innenseite eines Polyäthylen-Rohres hoher Dichte
und mit einem Innendurchmesser von 2,0 mm niederge
schlagen, um so daran mit einer Oberflächenladungs
dichte von 2,3 × 10-4 g/cm2 befestigt zu sein, was einem
Wert von 14,4 mg/m entspricht. Unter Verwendung von
Latexgummi und einer Zündvorrichtung gemäß dem Beispiel
3 wurden die beiden Vorrichtungen miteinander verbunden,
um eine neue Zündvorrichtung zu erzeugen, die nun zwei
verschiedene Arten von pyrotechnischen Gemischen, zwei
verschiedene innere Durchmesser und zwei verschiedene
Trägerrohre aufwies.
Die so zusammengesetzte Zündvorrichtung besaß eine Ver
brennungsgeschwindigkeit von 820 m/s in der Vorrichtung
mit dem Polyäthylen-Trägerkanal hoher Dichte und von
1210 m/s in der Vorrichtung, die nach dem Beispiel 3
hergestellt worden war.
Es wurde eine Zündvorrichtung durch Verwendung eines
Latexrohres mit einem Innendurchmesser von etwa 1,8 mm
als Trägerrohr hergestellt. Als pyrotechnisches Gemisch,
das auf der Innenseite niederzuschlagen war, wurde eine
Zusammensetzung verwendet, die metallisches Aluminium,
Kaliumpermanganat, Bleioxid und Zucker enthielt, welche
Anteile angemessen durchmischt und auf der Innenseite
des Rohres mit einer Oberflächenladungsdichte von 2 × 10-4
g/cm2 niedergeschlagen wurde, was einer Ladung von 11,3
mg pro Meter des Rohres entsprach. Ein Filament aus einer
Nickelchromlegierung mit einem sehr niedrigen ohmschen
Widerstand wurde an dem einen Rohrende angebracht. Eine
Spannung von 110 Volt, erzeugt durch eine 30-Ampere-
Quelle, wurde an das Filament angelegt. Die Spannungs
quelle bewirkt bei Betätigung, daß sich die Aufschlag
welle innerhalb des Latexrohres in einer solchen Weise
ausbreitet, um ein Stück Papier von 80 g/m2 zu zerstö
ren bzw. zu zerreißen, das an dem anderen Rohrende
befestigt war, das dem Ende gegenüberlag, an dem die Auf
schlagwelle gezündet wurde.
Eine Zündvorrichtung wurde genauso hergestellt, wie es
in dem vorstehenden Beispiel beschrieben ist, und dann in
drei Abschnitte von etwa einem Meter Länge zerschnitten,
wonach die folgenden Experimente ausgeführt wurden. Die
Flamme eines Bunsenbrenners wurde auf das eine Ende
des ersten Abschnittes gerichtet und die Flamme so ge
führt, daß sie sich langsam durch die gesamte Länge der
Vorrichtung ausbreiten konnte, ohne daß irgendein An
zeichen des Zündens der pyrotechnischen Zusammensetzung
auf der Innenseite des Rohres beobachtet werden konnte.
Die zweite Vorrichtung wurde auf die Oberseite einer
Stahlplatte gelegt. Ein Gewicht von 2 kg wurde aus
einer Höhe von 4 Metern auf einen Teil dieser Vorrich
tung fallengelassen, ohne daß irgendetwas festgestellt
werden konnte, abgesehen von dem Einbeulen und Brechen
der Vorrichtung an den Stellen des Aufschlages durch
das Gewicht.
Die dritte Vorrichtung wurde auf die Fähigkeit geprüft,
durch eine Sprengkapsel mit weniger als 0,1 g aktiver
Ladung gezündet werden zu können.
Ein kleiner Betrag des pyrotechnischen Gemisches, das
für die Beispiele 4 und 5 benutzt wurde, wurde auf einer
kurzen Länge eines ringförmigen Platindrahtes plaziert,
wie er allgemein in Laboratorien zur Identifizierung
chemischer Elemente durch Flammentests verwendet wird.
Wenn das pyrotechnische Gemisch langsam der Flamme
eines Bunsenbrenners genähert wurde, entzündete es sich
mit einer heftigen Flammenbildung und in Anbetracht
des kleinen Betrages des pyrotechnischen Materials,
das für den Test verwendet wurde, mit einem relativ
starken Geräusch.
Claims (1)
- Nichtelektrische Zündvorrichtung zum Initiieren von Spreng stoffen, bestehend aus einem Rohr, dessen Innendurchmesser 0,5 bis 10,0 mm beträgt und auf dessen innerer Oberfläche ein pyrotechnisches Gemisch niedergeschlagen ist, dadurch ge kennzeichnet, daß das pyrotechnische Gemisch ein ohne Ent bindung gasförmiger Reaktionsprodukte reagierendes Gemisch ist, das gaserzeugende Substanzen enthalten kann, und daß die Ladungsdichte des verwendeten Gemisches zwischen 1 × 10-2 bis 4 × 10-5 g/cm2 beträgt.
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