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Vorrichtung zur Abnahme des Stoffbreies von den Rundsiebzylindern
* der in der Holz- und Zellstoffindustrie verwendeten Entwässerungsmaschinen. Bei
den bisher bekannten Vorrichtungen zur Abnahme des Stoffbreies von den Rundsiebzylindern
der in der Holz= und Zellstoffindustrie verwendeten Entwässerungsmaschinen mit Hilfe
eines Schabers müssen die Schaber mit ihrer Abstreifkante unter allen Umständen
ummittelbar auf der Siebober-1läche anliegen, da nur unter dieser Voraussetzung
die abgestreifte Masse selbsttätig über den Schaber weitergleitet. In der Praxis
hat sich aber gezeigt,. daß bei einer Bekleidung der Rundsiebe mit verhältnismäßig
feinen Siebüberzügen, wie sie in vgrliegendem Falle ausnahmslos zur Anwendung gelangen,
diese feinen Siebüberzüge durch die ununterbrochene Schleifbewegung gegenüber dem
Schaber schon nach kurzer Zeit zerstört und dadurch vollkommen unbrauchbar werden.
Die Anordnung eines besonderen Schabers bedingte deshalb nach dem bisherigen Stande
der Technik unter allen Umständen einen unverhältnismäßig hohen Verbrauch an Feinsieben.
Um diesen Nachteil zu beheben, wird deshalb gemäß vorliegender Erfindung der Schaber
nicht ganz bis an die Oberfläche des Rundsiebes herangeführt, sondern es verbleibt
zwischen dieser und der Abstreifkante des Schabers noch ein ,gewisser Zwischenraum,
welcher gerade ausreicht, um eine unmittelbare Berührung des Schabers und des Siebüberzuges
zu verhüten. Dies hat nunallerdings anderseits zur Folge, daß die auf das Rundsieb
niedergeschlageneMassenurzueinem Teile abgehoben wird, und daß auf dem Schaber kein
geschlossenes, sich selbsttätig weiterschiebendes Filterblatt entsteht. Vielmehr
türmt sich dort eine unregelmäßige Masse auf, welche den ordnungsmäßigen Betrieb
der Entwässerungsmaschine schon nach kurzer Zeit in Frage stellen würde, wenn nicht
für eine gleichmäßige Weiterbewegung dieser Stoffmasse Sorge getragen wird. Dies
geschieht nun dadurch, daß die Stoffschicht nach den Abstreifen von dein Rundsieb
durch
eine oberhalb des Schabers angeordnete haspelartige Fördervorrichtung
mit einer der Zylinderdrehung ungefähr entsprechender: Geschwindigkeit über die
Abnahmevorrich tung derart weiterbewegt wird, daß irgend welche Stauungen des Stoffbreies
unter keinen Umständen eintreten können.
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Weitere Kennzeichen der Erfindung bestehen darin, daß der Abstand
des Schabers N-on dem Umfang des Rundsiebzylinders mittels einer Feineinstellung
genau geregelt werden kann, und daß der Rundsiebzylinder und der Schaber beiderseits
mit Randerhöhungen versehen sind, um ein Abfließen des Stoffbreies nach den Seiten
hin zu verhüten.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt, Abb. a eine Vorderansicht
der Abnahmevorrichtung.
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Der Stoffkasten a enthält den stark wasserhaltigen Holz- oder Zellstoff.
Im .Stoffkasten ist auf einer Welle b der in bekannter Weise ausgebildete und mit
einem Siebmantel c versehene Rundsiebzylinder d drehbar gelagert. Am oberen Teile
des Stoffkastens a ist auf der einen Seite des Rundsiebzylinders c, d ein Schaber
e derart dreh- oder verschiebbar gelagert, daß seine innere, d. h. nach dem Siebzvlinder
c, d zu gerichtete Kante den Siebmantel c nicht ganz berührt. Mittels' einer
Feineinstellung kann dieser Abstand zwischen dem Schaber e und dem Rundsiebzylinder
c, d nach Bedürfnis auf das genaueste geregelt werden.
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Über dem oberen Ende des Schabers e ist auf einer Welle f eine Fördervorrichtung
drehbar gelagert, welche bei der dargestellten Ausführungsform aus zwei oder mehreren
Scheiben g bestellt, welche durch eine Anzahl gerader oder gewundener Streichleisten
1: untereinander verbunden sind. Dieser Förderv orrichtung wird mittels. einer Übertragung
eine derartige Drehbewegung erteilt, daß ihre Umfangsgeschwindigkeit ebenso groß
oder ein wenig größer ist als die Geschwindigkeit des Rumdsiebzylinders c, d.
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Sowohl der Rumdsiebzylinder d als auch ,der Schaber e sind beiderseits
mit entsprechend hohen Randerhöhungen i bzw. k versehen. welche die Aufgabe haben,
ein Abfließen des breiartigen Stoffes nach den Seiten hin zu verhüten.
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Die Vorrichtung wirkt in folgender Weise: Die in dem Stoffkasten a
enthaltene Holz-oder Zellstoffmasse wird nach hinreichender Entwässerung von dem
Run@dsiebzylinder c, d mitgenommen und in den Bereich .des Schabers e geführt, welcher
den größten Teil der vom Zylinder aufgenommenen Stoffschicht abstreift. Es läge
nun die Gefahr nahe, daß die abgestreifte Stoffmenge sich auf den Schaber anstaut
und damit seine weitere Wirkung in Frage stellt. Dieser Möglichkeit ist aber dadurch
vorgebeugt, daßdurch -die Streichleisten h des Stofftreibers g der abgestreifte
Zellstoff mit einer Geschwindigkeit, die ebenso groß oder ein wenig größer ist als
die Umfangsgeschwindigkeit des Siebzylinders, auf dem Schaber e weiterbewegt wird,
um vermöge seines Wassergehalts von selbst weiterzurutschen und schließlich von
dem äußeren Ende .des Schabers abzufallen. Durch die Erhöhungen i bzw.
k des Siebzylinders c, d
und des Schabers e wird hierbei ein Abfließen
des Stoffbreies nach den Seiten hin in zuverlässiger Weise verhindert.
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Die beschriebene Erfindung bietet die Möglichkeit, auch die dickste
Stoffschicht von einem Siebzylinder in ebenso einfacher wie sicherer Weise abzunehmen,
und zwar unter vollkommener Schonung des Siebüberzuges. Die Einrichtung läßt sich
ohne weiteres auch von vorhandene, mit Filzführung arbeitende Entwässerungsmaschinen
leicht und vorteilhaft anbringen.