DE3490694C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Abdichtung
für einen Hydraulikzylinder mit einer biegsamen Kolbenstange,
insbesondere einer Kolbenstange in Form eines Stahlseils.
Solche Hydraulikzylinder finden sich in Hebezeugen, Vorschub
systemen der Stellglieder von Bergbaumaschinen, Kranen ver
schiedenen Verwendungszwecks, Bohrgerätvorschubvorrichtungen,
Kraftausrüstung zum Verschieben von Fördergerüsten sowie
Grubengebäuden und -bauwerken. In einigen dieser Anwendungs
fälle sind sie dem Einfluß von Seewasser, Grubenwasser,
-wetter und sonstigen Korrosionsangriffen ausgesetzt.
Die Dichtheit der Durchführung der Stahlseil-Kolbenstange
durch den stangenseitigen Zylinderdeckel und auch die Korro
sionsbeständigkeit der Stahlseil-Kolbenstange ist gegenwärtig
zu einem Problem geworden. Der übliche Seilschmierstoff
auf der Basis von eingedickten Erdölen, der den Drahtzwischen
raum der Seile füllt, wird unter dem Einfluß des Druckge
fälles zwischen den Räumen unterschiedlichen Drucks in Richtung
zum niedrigeren Druck ausgepreßt, dringt auf die Oberfläche
des Seils und wird von dieser abgestreift. In die entstandenen
Hohlräume dringt das Arbeitsmedium ein und schafft sich
in den Drahtzwischenräumen Kanäle zum Austritt in das Gebiet
niedrigen Drucks, an der Dichtfläche der Seilaußenfläche
vorbei. Damit geht die Dichteinheit der Hydraulikzylinder
mit biegsamer Stange verloren und der Arbeitsdruck und damit
die Zugkraft des Hydraulikzylinders sinken. Nachteilig sind
auch die beträchtlichen Leckverluste an Arbeitsmedium, das
in die Umgebung austritt und unwiederbringlich verlorengeht.
Um die obenbeschriebenen Erscheinungen zu verhindern, versucht
man, die Hohlräume der Drahtseil-Kolbenstangen mit einem
Dichtstoff zu füllen, der der Einwirkung der mechanischen
und hydraulischen Belastungen, insbesondere dem Druckgefälle,
widerstehen kann.
Aus der internationalen Anmeldung mit der Veröffentlichungs
nummer WO 82/01 201 ist ein Drahtseilschmierverfahren bekannt,
das im Hindurchziehen eines Seils durch eine einen Druckschmier
stoff enthaltende Kammer besteht. Es wird ein flüssiges
Schmiermittel, vorzugsweise Maschinenöl, verwendet, das
mittels einer Pumpe in die Kammer gefördert wird. Die Durch
ziehgeschwindigkeit des Drahtseils durch die Kammer wird
so eingestellt, daß die Hohlräume im Seil sich mit Öl füllen,
aber kein Ausfließen von Öl stattfindet.
Die Verwendung von Öl als Dichtstoff erzielt jedoch nicht
die notwendige innere Dichtheit der Stahlseil- Kolbenstange,
weil die flüssigen Schmiermittel beim Betrieb der Seile
den auftretenden Schubspannungen nur geringen Widerstand
entgegensetzen. Dies führt zum Fließen des Schmierstoffs
im Drahtzwischenraum, zu seinem Auspressen auf die Seilober
fläche, zum Eindringen des Arbeitsmediums ins Seilinnere
und zum allmählichen Undichtwerden der Räume erhöhten Drucks.
Die US-PS 40 57 956 beschreibt ein Verfahren zum Außenbe
schichten eines Seils durch dessen Hindurchziehen durch
eine Kammer, die mit einer Rohgummikompoundmasse unter Druck
gefüllt ist, wobei der Gummi anschließend vulkanisiert wird.
Hier wird jedoch nur die Außenfläche des Stahlseils mit
einer abdichtenden Schicht aus vulkanisiertem Gummi überzogen.
Infolge unzureichender Fließfähigkeit des Dichtstoffs wird
ein Füllen der Seildrahtzwischenräume mit dem Dichtstoff
nicht erzielt.
Außerdem hat die Gummikompoundmasse weniger günstige Betriebs
eigenschaften, insbesondere der Haltbarkeit bei hohen Flächen
pressungen. Wenn die biegsame Stange von Hydraulik- oder
Druckluftzylindern eine Umlenkrolle umschlingt, wird infolge
beträchtlicher spezifischer Flächenpressungen in der Berührungs
zone der biegsamen Stange und der Umlenkrolle der Außenüberzug
allmählich zerstört. Beim Entstehen eines Abschnitts mit
zerstörtem Überzug dringt das Arbeitsmedium ins Innere ein
und die Dichtungssicherheit geht verloren.
Aus dem SU-Erfinderschein 10 48 113 ist ein Kraftzylinder
mit einer biegsamen Kolbenstange in Form eines Stahlseils
bekannt, dessen Vorder- und Hinterdeckel Dichtungseinheiten
für die Stahlseil-Kolbenstange aufweist. Jede Dichtungseinheit
besteht aus einer Buchse, die in einem Gehäuse drehbar ange
ordnet ist und in der sich ein Paket von Dichtelementen
in der Art einer Stopfbuchse befindet. Das Arbeitsmedium
ist hier Druckluft. Beim Betrieb des Zylinders entstehen
erhebliche Verluste an Druckluft, weil ein rascher Verschleiß
des Pakets von Dichtelementen schnell Undichtigkeiten zur
Folge hat. Hinzu kommt, daß die aus einem elastischen Werk
stoff hergestellten Dichtelemente kein dichtes Anliegen
ihrer Innenfläche an die biegsame Stange gewährleistet,
weil diese während des Betriebs mit verschiedener Beanspruchung
ihren Durchmesser ändert.
Aus dem SU-Erfinderschein 4 46 646 ist ein Kraftzylinder
mit einer biegsamen Kolbenstange bekannt, die am Zylinderende
dadurch abgedichtet ist, daß sie von einer Stopfbuchsenpackung
umfaßt ist, die ihrerseits von einer inneren Kegelhülse
mit Längsschlitzen umgeben ist, wobei diese in einer federbe
aufschlagten äußeren Kegelhülse steckt, die aufgrund ihrer
Federbeaufschlagung die innere Kegelhülse und damit die
Stopfbuchsenpackung zusammendrückt.
Bei dieser Ausbildung wird im Betrieb des Zylinders Packungs
werkstoff vom Seil ausgetragen und geht verloren. Der Verlust
wird zwar durch entsprechendes Nachdrücken der Kegelbuchsen
ausgeglichen, was aber nur eine begrenzte Zeit möglich ist.
Außerdem kommt es bei erhöhten Drücken zu Verlusten an Arbeits
medium durch die Stopfbuchsenpackung selbst aufgrund ihrer
Faserstruktur, als auch durch den Seilquerschnitt im Draht
zwischenraum.
Die vorliegende Erfindung geht aus von einem aus dem SU-Er
finderschein 10 40 262 bekannten Kraftzylinder mit einer
biegsamen Kolbenstange, dessen stangenseitiger Hohlraum vom
Arbeitsmedium beaufschlagt ist, und mit einer Dichtungseinheit,
die eine mit einem zähflüssigen Dichtstoff gefüllte Abdicht
kammer aufweist, durch die die Kolbenstange hindurchgeführt
ist.
In einer der Ausbildungsvarianten dieser bekannten Technik
ist der Zylinder eine über den Boden eines Flusses oder
Sees hinwegzuschleppende Rohrleitung, durch deren mittels
einer Kappe geschlossenes vorderes Ende die Drahtseil-Kolben
stange geführt ist, deren außen liegendes Ende verankert
ist und an deren innerem Ende der Kolben befestigt ist.
Bei Druckbeaufschlagung des stangenseitigen Raums des Rohr
zylinders schiebt sich dieser auf die Drahtseil-Kolbenstange
und bewegt sich so vorwärts.
Die in der Rohrkappe vorgesehene Abdichtkammer ist durch
stopfbuchsenartige Dichtelemente begrenzt und ist an einen
außerhalb gelegenen Schaumerzeuger angeschlossen, der seiner
seits über ein Ventil an die den Rohrzylinder beaufschlagende
Druckleitung anschließbar ist.
Wenn festgestellt wird, daß die Abdichtkammer ihre Wirkung
verliert und starke Leckverluste an Arbeitsmedium auftreten,
wird der Schaumerzeuger an die Druckleitung angeschlossen,
wodurch in die Abdichtkanmer ein Schaumbildner zugeführt
wird, der die Zähigkeit des Dichtstoffes erhöht und die
Abdichtung wieder verbessert.
Hier beruht die Dichtung auf der Zähigkeitserhöhung des
in der Abdichtkammer befindlichen Dichtstoffs und der daraus
resultierenden Steigerung seines Strömungswiderstandes.
Dadurch werden aber Flüssigkeitsleckverluste nicht ausge
schlossen, die durch die Reibungsverschiebung des Flüssigkeits
films auf der Oberfläche des Seils bedingt sind. Diese Leck
verluste sind um so größer, je höher der Innendruck und
je höher die Laufgeschwindigkeit des Seils ist. Außerdem
kommt es zu Leckverlusten durch den Körper des Seils über
die Zwischenräume zwischen den Drahtlagen. Diese Leckverluste
sind dermaßen groß, daß eine solche Abdichtung bei Hydraulik
zylindern mit hohem Arbeitsdruck und hoher Frequenz der
hin- und hergehenden Bewegung des Kolbens mit biegsamer
Kolbenstange nicht verwendet werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abdichtung
für einen Hydraulikzylinder mit einer biegsamen Kolbenstange
zu schaffen, durch die eine zuverlässige Dichtung zwischen
den Bereichen geschaffen wird, zwischen denen das Druckgefälle
herrscht.
Ausgehend von der vorstehend betrachteten oberbegrifflichen
Ausbildung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Abdicht
kammer der Dichtungseinheit zwischen zwei Dichtelementen
gebildet ist und in ihr ein den Druck des Arbeitsmediums
im stangenseitigen Hohlraum des Zylindergehäuses überschreiten
der Druck aufrechterhalten ist.
Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung wird eine zuverlässige
Abdichtung der biegsamen Kolbenstange an der Stelle erzielt,
wo diese die Räume mit unterschiedlichem Druck überquert.
Der höhere Druck in der Abdichtkammer verhindert zuverlässig
ein Ausquetschen des Dichtstoffs aus dieser.
Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran
spruchen angegeben.
Wenn gemäß Anspruch 2 der Dichtstoff thixotrope Eigenschaften
besitzt, so beruhen dessen elastisch-zähplastische Eigen
schaften auf der Fähigkeit des Stoffs, unter Druckeinwirkung
über eine Grenzbelastungsgrenze hinaus wie eine Flüssigkeit
zu fließen. Unterhalb dieser Grenze hat er die den Festkörpern
eigene Elastizitätseigenschaft, welche sich in der Fähigkeit
zeigt, unter Lasteinwirkung seine Struktur aufrechtzuerhalten.
Die Verwendung als Dichtstoff bietet die Möglichkeit, ihn
unter einem den im Kolbenstangenraum maximal zu erwartenden
Druck übersteigenden Druck ins Innere der Drahtseil-Kolben
stange einzutreiben, was sein Ausdrücken im späteren Betrieb
des Hydraulikzylinders praktisch ausschließt.
Wenn gemäß Anspruch 3 die Kolbenstange ein Seil mit ver
schlossener Außenlage ist, dessen Drahtzwischenräume mit
dem Dichtstoff gefüllt sind, so wird der Zylinderbetrieb
bei höheren Druckwerten gewährleistet. Durch die Verwendung
eines zähflüssigen Dichtstoffs ein und derselben Zusammen
setzung in der Abdichtkammer und in den Drahtzwischenräumen
des Seiles wird eine stabile Kontinuität des Dichtstoffs
in den Drahtzwischenräumen des Seiles gewährleistet, was
die Abdichtungssicherheit erhöht.
Zur Erzeugung des Drucks in der Abdichtkammer wird an diese
ein Druckerzeuger angeschlossen, vorzugsweise in Form eines
Druckwandlers, der einen Niederdruckeingang und einen Hoch
druckausgang aufweist, wobei der Hochdruckausgang mit der
Abdichtkammer und der Niederdruckeingang mit dem stangen
seitigen Hohlraum des Hydraulikzylindergehäuses in Verbindung
steht. Durch eine derartige Ausführung des Druckwandlers
wird eine kompakte Konstruktion gewährleistet.
Es ist zweckmäßig, den Druckwandler mit einem Druckregler
zu versehen, um ein konstantes Druckgefälle zwischen dem
stangenseitigen Hohlraum und der Abdichtkammer der Dichtungs
einheit aufrechtzuerhalten. Dies trägt dazu bei, den Austrag
des zähflüssigen Dichtstoffs aus der Abdichtkammer zu vermindern.
In einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform ist der
Druckwandler der Dichtungseinheit mit einem Stufenkolben ausge
führt, wobei dieser im Hohlraum des Gehäuses des Hydraulikzylin
ders koaxial zum Hydraulikzylinderkolben so angeordnet ist, daß
seine Hochdruckstirnfläche die Abdichtkammer der Dichtungsein
heit begrenzt und den in dieser befindlichen Dichtstoff beauf
schlagt, während seine Niederdruckstirnfläche mit dem stangen
seitigen Hohlraum Verbindung hat und vom Druck des Arbeitsmediums
beaufschlagt ist, und wobei er eine axiale Bohrung aufweist, durch
die die biegsame Kolbenstange hindurchgelassen ist. Dies ergibt
eine einfache und kompakte Konstruktion.
Der Druckregler ist bei dieser Konstruktion vorteilhafterweise
in Form einer Eindrehung des Stufenkolbens ausgebildet, die über
ein Druckdifferenzventil mit dem stangenseitigen Hohlraum Ver
bindung hat, um an der Niederdruckstirnfläche einen Gegendruck
und somit in der Abdichtkammer der Dichtungseinheit ein in be
zug auf den Arbeitsmediumdruck gleichbleibendes Druckgefälle zu
erzeugen. Ein solcher als ringförmige Eindrehung ausgebildeter
Druckregler am Stufenkolben mit der Verbindung über das
Druckdifferenzventil gewährleistet die Erzeugung eines Optimal
druckes in der Abdichtkammer und einen nur minimalen Austrag des
zähflüssigen Dichtstoffs aus dieser.
Es ist möglich, den Stufenkolben mit einem im Gehäusehohlraum be
weglich angeordneten Dichtelement starr zu verbinden, was die
Konstruktion des Hydraulikzylinders nochmals vereinfacht.
Nachstehend wird die Erfindung durch die Beschreibung von Aus
führungsbeispielen an Hand der beigefügten Zeichnungen weiter
erläutert; es zeigt:
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Hydraulikzylinder mit
biegsamer Kolbenstange im Längsschnitt;
Fig. 2 den Querschnitt der seilartigen Kolbenstange;
Fig. 3 eine Ausführungsvariante des Hydraulikzylinders im Längs
schnitt;
Fig. 4 eine weitere Ausführungsvariante des Hydraulikzylinders
im Längsschnitt.
Der Hydraulikzylinder 1 hat ein Gehäuse 3, dessen
stangenseitiger Hohlraum 4 durch ein Arbeitsmedium, z. B. eine
Öl-Wasser-Emulsion, verschiedene Öle oder eine synthetische
Flüssigkeit, beaufschlagbar ist.
Das Gehäuse 3 ist aus einzelnen miteinander verbundenen Hülsen
zusammengebaut. Im Hohlraum 4 gleitet ein Kolben 5. Der Kolben 5
steht mit einer biegsamen Kolbenstange 2 in Form eines Stahlseils
in starrer Verbindung. Das Zylindergehäuse 3 hat auf der Seite
des Austritts der Kolbenstange 2 eine Dichtungseinheit 6 zur Ab
dichtung des Hohlraumes 4 des Gehäuses 3.
Die Dichtungseinheit 6 ist eine mit einem zähflüssigen Dichtstoff
gefüllte Kammer 7, die von zwei Dichtelementen 8, 9 begrenzt ist.
Als zähflüssiger Dichtstoff wird ein thixotroper elastisch-zäh
plastischer Stoff mit geeigneten Festigkeits- und Zähigkeits
eigenschaften verwendet.
Das Arbeitsmedium im Hohlraum 4 wird von dem Druck beaufschlagt,
der jeweils zur Ausführung der Hin- und Herbewegungen des Kol
bens 5 erforderlich ist.
Die Abdichtkammer 7 der Dichtungseinheit 6 ist an einen
Druckerzeuger 10 angeschlossen, der in ihr einen Druck erzeugt,
welcher höher als die Scherbruchspannung oder Streckgrenze des
zähflüssigen Dichtstoffs und als der Arbeitsmediumdruck im
Hohlraum 4 des Gehäuses 3 liegt.
Beim Betrieb des Hydraulikzylinders 1 wird die biegsame Kolben
stange 2 beim Durchgang durch die mit dem Dichtstoff gefüllte
Abdichtkammer 7 aufgrund des Druckgefälles von diesem Dichtstoff
zusammengedrückt, und somit werden Leckverluste über deren
Außenfläche verhindert, wodurch die Dichtungssicherheit des
stangenseitigen Hohlraumes 4 des Gehäuses 3 des Hydraulikzylin
ders 1 gewährleistet wird.
Die biegsame Kolbenstange 2, deren Querschnitt in Fig. 2 ge
zeigt ist, ist ein geschlossenes Seil runden Querschnitts.
Wenigstens die äußere Lage von Drähten 2 ist als geschlossene Lage
aus Formdrähten geschlagen, so daß zwischen den ineinandergreifen
den Formdrähten nur minimale Zwischenräume verbleiben. Diese sind
mit einem elastisch-zähplastischen Stoff M vorzugsweise derselben
Zusammensetzung wie der Dichtstoff in der Kammer 7 gefüllt.
Der Druckerzeuger 10 kann in einer beliebigen Form, die die
Erzeugung des erforderlichen Druckes in der Kammer 7 gewährleistet,
z. B. in Form eines selbständigen Hydraulikzylinders oder einer
Pumpe ausgebildet sein. In der Ausbildung gemäß Fig. 1 ist der
Druckerzeuger 10 in Form eines Druckwandlers z. B. eines
Differentialzylinders, der einen Niederdruckeingang 11 und einen
Hochdruckausgang 12 aufweist, ausgebildet. Der Eingang 11 steht
mit dem stangenseitigen Hohlraum 4 des Gehäuses des Hydraulikzy
linders 1 und der Ausgang 12 mit der Kammer 7 der Dichtungseinheit
6 in Verbindung. Auf solche Weise wird durch Übersetzung des
Drucks im Hohlraum 4 des Hydraulikzylinders der erhöhte Druck
in der Kammer 7 erzeugt. Dabei wird der Druck in der Kammer 7 bei
beliebigen Druckänderungen im Hohlraum 4 stets diesen Druck über
schreiten.
Zur Gewährleistung des wirkungsvollsten Betriebes der Dichtung
ist es bevorzugt, ein gleichbleibendes Druckgefälle zwischen der
Kammer 7 und dem Hohlraum 4 aufrechtzuerhalten. Dazu ist der
Druckwandler mit einem Druckregler 13 versehen.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsvariante des Hydraulikzylinders 1,
bei der Druckerzeuger für die Abdichtkammer 7 der Dichtungseinheit
6 in Form eines im Hohlraum 4 des Gehäuses 3 angeordneten Stufen
kolbens 14 ausgebildet ist. Dabei geht die Hochdruckstufe durch
ein Dichtelement 15 in die Abdichtkammer 7 der Dichtungseinheit 6.
Der Stufenkolben 14 weist eine axiale Bohrung 16 auf, durch die die
biegsame Kolbenstange 2 unter Abdichtung hindurchgeführt ist.
Die Hochdruckstufe wird von der Hochdruckstirnfläche 17 des Kolbens
14 gebildet, deren Fläche geringer ist als die der gegenüberlie
genden Niederdruckstirnfläche 18. Beim Betrieb des Hydraulikzy
linders 1 wirkt der Druck des Arbeitsmediums im Hohlraum 4 auf
die Niederdruckstirnfläche 18 des Stufenkolbens 14, so daß dessen
Hochdruckstirnfläche 17 kleinerer Querschnittsfläche den die
Kammer 7 füllenden Dichtstoff unter einen höheren Druck setzt,
der den Arbeitsmediumdruck im Hohlraum 4 des Gehäuses 3 übersteigt.
Die Dichtung des Stufenkolbens 14 ist in Form einer im Hohlraum
4 starr befestigten Buchse 19 ausgebildet. In der Buchse 19 ist
eine aus einem elastischen Werkstoff bestehende Stopfbuchse 20 und
eine Führungsgleithülse 21 angeordnet. An der Hochdruckstufe des
Kolbens 14 ist ein Druckregler in Form einer ringförmigen Ein
drehung 22 ausgebildet, die über ein Druckdifferenzventil 23 mit
dem Hohlraum 4 des Gehäuses 3 in Verbindung steht.
Ein Stutzen 24 mit einem Deckel 25 ist zum Nachfüllen des
elastisch-zähplastischen Dichtstoffs vorgesehen.
In Fig. 4 ist eine Ausführungsvariante des Hydraulikzylinders 1
dargestellt, bei der der Druckerzeuger in Form eines im Hohlraum
des Gehäuses 3 beweglich angeordneten und mit einem Dichtelement
27 starr verbundenen Stufenkolbens 26 ausgebildet ist. Diese
Ausführung des Stufenkolbens gestattet es, die Lebensdauer des
Hydraulikzylinders zu verlängern.
Der Betrieb der beschriebenen Hydraulikzylinder verläuft wie folgt:
Das Arbeitsmedium wird dem stangenseitigen Hohlraum 4 unter
Druck zugeführt und setzt den Kolben 5 und die damit verbundene
biegsame Kolbenstange 2 in Bewegung. Gleichzeitig wird der Arbeits
mediumdruck bei der Ausbildung gemäß Fig. 3 durch die Bohrung
28 in der Buchse 19 auf den Stufenkolben 14 übertragen, der den
Dichtstoff in der Abdichtkammer 7 der Dichtungseinheit 6 zusammen
drückt. Wegen des Stirnflächenunterschieds des Stufenkolbens 14
überschreitet der Druck in der Kammer 7 den Druck im Hohlraum 4.
Der Dichtstoff drückt die biegsame Kolbenstange 2 zusammen und
verhindert Leckverluste an Arbeitsmedium auf deren Außenfläche.
Außerdem wirkt der Dichtstoff mit dem vorher in die biegsame
Stange eingeführten Stoff 11 gleicher Zusammensetzung unter
Bildung von thixotropen Bindungen und Wiederherstellung der Ge
fügekontinuität zusammen und überträgt den Druck in die Draht
zwischenräume, wodurch eine Hermetisierung des Innenquerschnitts
der biegsamen Kolbenstange 2 gewährleistet wird. Im Laufe der
gesamten Betriebszeit des Hydraulikzylinders 1 stellt die Dich
tungseinheit 6 die Gefügekontinuität des Dichtstoffs im Innen
querschnitt der biegsamen Kolbenstange 2 wieder her und erhält
diese aufrecht.
Die Druckbeaufschlagung der biegsamen Kolbenstange 2 durch den
Dichtstoff wird durch den Druckregler 13 vorgegeben, der zwischen
dem Hohlraum 4 und der Abdichtkammer 7 eine für den Optimalbe
trieb des Hydraulikzylinders 1 unter Berücksichtigung des Ver
brauchs an Dichtstoff angepaßte Druckdifferenz aufrechterhält.
Je nach Verbrauch an Dichtstoff aus der Kammer 7 verschiebt sich
der Stufenkolben 14. Wenn dieser seine (in Fig. 3 obere) End
stellung erreicht hat, wird der Deckel 25 entfernt und eine neue
Portion des elastisch-zähplastischen Dichtstoffs durch den
Stutzen 24 in die Abdichtkammer 7 eingefüllt. Hierzu dient eine
nicht gezeigte Beschickungsvorrichtung. Beim Füllen der Kammer 7
mit dem Dichtstoff bewegt sich der Stufenkolben 14 in seine
Ausgangsstellung. Die Beschickungsvorrichtung wird entfernt und
der Deckel 25 wieder auf den Stutzen 24 aufgesetzt. Der Hydrau
likzylinder 1 ist wieder betriebsbereit.
Ein Konstruktionsmerkmal des Hydraulikzylinders 1 mit bieg
samer Kolbenstange 2 ist dessen Zusammenstellbarkeit aus Ein
zelhülsen, was die Möglichkeit bietet, Hydraulikzylinder mit
einem großen Kolbenhub und einem leistungsstarken Antrieb her
zustellen. Außerdem kann der Hydraulikzylinder mit biegsamer
Kolbenstange mit gasförmigem Medium betrieben werden.
Claims (10)
1. Abdichtung für einen Hydraulikzylinder mit einer biegsamen
Kolbenstange, insbesondere einer Kolbenstange in Form eines
Stahlseils,
dessen stangenseitiger Hohlraum (4) vom Arbeitsmedium beauf schlagt ist,
und mit mindestens einer Dichtungseinheit (6), die eine mit einem zähflüssigen Dichtstoff gefüllte Abdichtkammer (7) aufweist, durch die die Kolbenstange (2) hindurchgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtkammer (7) der Dichtungs einheit (6) zwischen zwei Dichtelementen (8, 9) gebildet ist und in ihr ein den Druck des Arbeitsmediums im stangen seitigen Hohlraum (4) des Zylindergehäuses (3) überschreitender Druck aufrechterhalten ist.
dessen stangenseitiger Hohlraum (4) vom Arbeitsmedium beauf schlagt ist,
und mit mindestens einer Dichtungseinheit (6), die eine mit einem zähflüssigen Dichtstoff gefüllte Abdichtkammer (7) aufweist, durch die die Kolbenstange (2) hindurchgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtkammer (7) der Dichtungs einheit (6) zwischen zwei Dichtelementen (8, 9) gebildet ist und in ihr ein den Druck des Arbeitsmediums im stangen seitigen Hohlraum (4) des Zylindergehäuses (3) überschreitender Druck aufrechterhalten ist.
2. Abdichtung für einen Hydraulikzylinder nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Abdichtkammer (7)
ausfüllende Dichtstoff thixotrope Eigenschaften besitzt.
3. Abdichtung für einen Hydraulikzylinder nach Ansprüchen
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (2)
ein Seil mit verschlossener Außenlage (2′) ist, dessen Draht
zwischenräume mit dem Dichtstoff gefüllt sind.
4. Abdichtung für einen Hydraulikzylinder nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen an die Abdicht
kammer (7) angeschlossenen Druckerzeuger (10).
5. Abdichtung für einen Hydraulikzylinder nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckerzeuger (10) ein
Druckwandler ist, dessen Hochdruckanschluß (12) mit der
Abdichtkammer (7) der Dichtungseinheit (6) und dessen Nieder
druckanschluß (11) mit dem stangenseitigen Hohlraum (4)
des Hydraulikzylindergehäuses (3) verbunden ist.
6. Abdichtung für einen Hydraulikzylinder nach Anspruch
5, gekennzeichnet durch einen Stufenkolben-Druckwandler.
7. Abdichtung für einen Hydraulikzylinder nach Ansprüchen
5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckwandler einen
Druckregler (13) aufweist, der ein konstantes Druckgefälle
zwischen dem stangenseitigen Hohlraum (4) und der Abdichtkammer
(7) der Dichtungseinheit (6) aufrechterhält.
8. Abdichtung für einen Hydraulikzylinder nach Anspruch
6, dadurch gekennzeichnet, daß der Stufenkolben (14) im
Hohlraum (4) des Gehäuses (3) des Hydraulikzylinders (1)
koaxial zum Hydraulikzylinderkolben (5) so angeordnet ist,
daß seine Hochdruckstirnfläche (17) die Abdichtkammer (7)
der Dichtungseinheit (6) begrenzt und den in dieser befind
lichen Dichtstoff beaufschlagt,
wobei seine Niederdruckstirnfläche (18) mit dem stangen seitigen Hohlraum (4) Verbindung hat und vom Druck des Arbeits mediums beaufschlagt ist,
und wobei er eine axiale Bohrung (16) aufweist, durch die die biegsame Kolbenstange (2) hindurchgelassen ist.
wobei seine Niederdruckstirnfläche (18) mit dem stangen seitigen Hohlraum (4) Verbindung hat und vom Druck des Arbeits mediums beaufschlagt ist,
und wobei er eine axiale Bohrung (16) aufweist, durch die die biegsame Kolbenstange (2) hindurchgelassen ist.
9. Abdichtung für einen Hydraulikzylinder nach Anspruch
8, gekennzeichnet durch einen Druckregler in Form einer
Eindrehung (22) des Stufenkolbens (14), die über ein Druck
differenzventil (23) mit dem stangenseitigen Hohlraum (4)
Verbindung hat, um an der Niederdruckstirnfläche (18) einen
Gegendruck und somit in der Abdichtkammer (7) der Dichtungs
einheit (6) ein in bezug auf den Arbeitsmediumdruck gleich
bleibendes Druckgefälle zu erzeugen.
10. Abdichtung für einen Hydraulikzylinder nach Anspruch
8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Stufenkolben (26)
mit einem im Gehäusehohlraum beweglich angeordneten Dichtele
ment (27) starr verbunden ist.
Applications Claiming Priority (2)
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SU3730996 | 1984-04-24 | ||
SU843732435A SU1404695A1 (ru) | 1984-04-24 | 1984-04-24 | Гидроцилиндр с гибким штоком |
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DE3490694C2 true DE3490694C2 (de) | 1992-04-02 |
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DE19843490694 Pending DE3490694T1 (de) | 1984-04-24 | 1984-11-02 | Verdichtungsverfahren für poröse Langmaßkörper und Hydraulikzylinder auf Grund dieses Verfahrens |
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