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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Kompensieren von Bewegungen und zum Erzeugen von Kräften in einer
Steigleitung, die zwischen einer beweglichen Meeresinsel und
einem Arbeitskopf auf dem Meeresgrund verläuft, wobei die
Steigleitung fest mit der Meeresinsel verbunden und mit einem
teleskopsichen Gleitlager ausgerüstet ist, und wobei eine der
hydraulischen Bewegungen kompensierte, Spannungseinheit vorgesehen
ist, die besteht aus einer ersten hydraulischen Kammer,
die bewirkt, daß der Druck in der Steigleitung auf die
Steigleitung Kräfte ausübt, und aus einer zweiten hydraulischen
Kammer, in der gewisse Veränderungen des Drauckes außerhalb
der Steigleitung die Kräfte in der Steigleitung positiv
beeinflussen.
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Eine solche Bewegungskompensation, bei der ein Gleitlager
verwendet wird, ist bekannt, wenn Öl- und Gasquellen von einem
beweglichen Rig, z. B. einem halb abgetauchten Rig oder
einem Bohrkessel angebohrt werden. Das Gleitlager dient
hierbei zur Kompensation der unterschiedlichen Abstände zwischen
dem Arbeitskopf und dem Rig, die durch die Gezeiten, die
Hebebewegungen des Rigs durch Wellen und die Drift des Rigs
verursacht werden. Beim Bohren ist der Druck in der
Steigleitung relativ klein. Der Druck kann jedoch ansteigen, wenn
eine Gastasche getroffen wird. Das Gleitlager ist deshalb
derart ausgelegt, daß es einem Druck standhält, der in der
Größenordnung von 35 bar während einer kurzen Zeit liegt. Es
hat sich jedoch gezeigt, daß bei einem Austritt von Gas das
Gleitlager nach kurzer Zeit stark leckt. Das liegt
wahrscheinlich daran, daß die einfachen Dichtteile des
Gleitlagers kleine Leckstellen haben, die schnell sehr groß werden,
wenn der Gasstrom größere Mengen an abschleifenden
Verunreinigungen enthält. Auf Grund solcher Lecks sind bereits
gefährliche Feuer entstanden.
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Ein anderes Problem der bisher bekannten Gleitlager besteht
darin, daß sie nur mit Schwierigkeiten gegen Überbelastungen
geschützt werden können. Wenn in einem Zerstörungsfall die
Steigleitung an beiden Enden geschlossen ist, wenn sie mit
inkompressiblem Bohrschlamm gefüllt ist, kann die
Steigleitung als eine in axialer Richtung feste Leitung aufgefaßt
werden, und jede Hubbewegung, die das Rig vollführt, erzeugt
einen sehr viel größeren Druck, der über die Belastung
hinausgeht, den das Gleitlager tolerieren kann.
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Gleitlager, die auf dem Teleskopprinzip basieren, sind
axialen Kräften unterworfen, die die verschiedenen Teile des
Gleitlagers belasten. Diese Kräfte sind vergleichbar mit dem
Druck innerhalb der Steigleitung. Diese Kräfte werden
absorbiert durch Spannungskabel, die an dem unteren Teil des
Gleitlagers oder an der Steigleitung direkt darunter
angreifen. Diese Spannungskabel dienen ferner dem Zweck, eine
Zugkraft in dem Teil der Steigleitung, der sich unterhalb des
Gleitlagers befindet, aufrechtzuerhalten. Wenn der Druck in
einer Steigleitung mit einem Innendurchmesser von 540 mm 35
bar übersteigt, dann führt das zu einer erheblichen
Vergrößerung der Last auf die Spannungskabel und das diesen
zugeordnete System zur Bewegungskompensation. Das hat eine
Überdimensionierung zur Folge, die mit zusätzlichem Gewicht und
zusätzlichen Kosten verbunden ist.
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Förderplattformen entweder solche vom Jacket-Typ oder
Gravitationsplattformen, sind traditionsgemäß fest installiert.
Diese sind jedoch zu kostspielig geworden, da die
Erschließung von Öl zu immer größeren Tiefen geführt hat. Es wurden
deshalb mobile Rigs entwickelt, wie z. B. Plattformen mit
Spannungsstangen. In Grenzbereichen, in denen eine permanente
Plattform ebenfalls zu kostspielig ist, sind Bohrkessel und
mit Kettensträngen verankerte, halb untergetauchte Bohrrigs,
zu Produktionszwecken umgewandelt, verwendet worden.
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Da der Druck innerhalb einer Fördersteigleitung ohne weiteres
zehn mal größer sein kann als in einer Bohrsteigleitung,
führt das zu Expansionskräften bei einem normalen Gleitlager,
die schwer in den Griff zu bekommen sind, sollen die Kosten
vertretbar bleiben. Wenn die Forderung nach einer vertikalen
Orientierung der Quelle besteht, sind die
Fördersteigleitungen für mobile Förderplattformen als integrierte Einheit
konstruiert worden, die in Spannungssystemen und Führungen
befestigt ist, derart, daß die notwendigen Längen und
Winkelabweichungen kompensiert werden. Solche festen Steigleitungen
haben den Nachteil, daß alle Operationen auf beweglichen
Systemen mit Förderbäumen, Ventilen zum Verhindern des
Ausblasens usw. durchgeführt werden, wobei komplizierte
Verbindungselemente hinzukommen. Außerdem muß ein kompliziertes
voluminöses und teures Spannungsaufhängungssystem vorgesehen
sein.
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Um einige dieser Probleme zu vermeiden, sind flexible
Steigleitungen verwendet worden, die frei im Wasser angeordnet
sind, jedoch ist auf diese Weise nicht die vertikale
Zugänglichkeit zu der Quelle möglich. Hinzu kommt, daß diese
Anordnung sehr teuer in der Anschaffung, im Installieren und im
Warten ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur Kompensation der Bewegungen der Steigleitungen zu
schaffen, die frei von den erwähnten Nachteile ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
eingangs erwähnte Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, daß
die zweite Kammer durch einen gesonderten Zylinder und einen
gesonderten Kolben gebildet wird. Auf diese Weise ist die
Vorrichtung volumen- und druckkompensiert und insbesondere
völlig unabhängig von dem hydraulischen Spannungssystem.
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Eine Volumenkompensierung bedeutet, daß die
Teleskopvorrichtung sich ausdehnen und zusammenziehen kann, ohne daß ein
Transport von Flüssigkeit in sie und aus ihr heraus entsteht.
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Druckkompensierung bedeutet, daß keine axialen Kräfte auf
Teile der Teleskopvorrichtung wirken, abgesehen von dem
inneren Druck.
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Die Druckkompensierung bewirkt, daß das Gleitlager in der
Lage ist, sehr hohe innere Drucke aufzunehmen, ohne daß
axiale Kräfte erzeugt werden, die absorbiert werde müßten durch
das übliche Spannungsaufhängungssystem. Es ist demgemäß nur
notwendig, das Spannungssystem für die Kräfte zu
dimensionieren, die in der Steigleitung unterhalb des Gleitlagers
herrschen. Das führt zur größeren Einsparungen. Es ist ferner
auch möglich, den Grad der Kompensation unabhängig von dem
Spannungssystem auszuwählen.
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Die Volumenkompensierung ermöglicht axiale Bewegungen in dem
Gleitlager, selbst wenn die Steigleitung an beiden Enden auf
Grund eines Unfalles geschlossen sein sollte. Die Plattform
ist dann in der Lage, ohne eine Schwankung des Druckes und
ohne irgendeinen Widerstand in der Teleskopanordnung des
Gleitlagers maximale Hubbewegungen durchzuführen.
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Der Oberbegriff des Anspruches 1 basiert auf dem Gegenstand
des US-A-3 643 751.
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Weitere Vorteile des Verfahrens gemäß der Erfindung sind zu
sehen in der Tatsache, daß bei Verwendung einer einzigen
Einheit mit einem Minimum an Hilfssystemen ausgekommen werden
kann und trotzdem Operationen möglich sind, wie bei einer
nicht mobilen Plattform. Förderbäume, Vorrichtungen zum
Verhindern des Ausblasens usw. können permanent an Deck
angeordnet sein. Irgendwelche Komplikationen, die bei einem mobilen
Rig existieren, werden vermieden, indem man unter den
Arbeitsdecks ein spezielles Gleitlager anbringt, das überdies
leicht ausgetauscht werden kann.
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Mit der Erfindung ist es möglich, billige Platt formen mit
billigen Quellsystemen zu kombinieren, und auf diese Weise
Einsparungen zu erzielen, die die Kosten des Gleitlagers weit
übersteigen.
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Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung besteht darin,
daß ein Teleskopgehäuse mit einer inneren Zylinderfläche,
eine Teleskopleitung, welche eine zylindrische äußere Fläche
hat und dicht und gleitend in dem Teleskopgehäuse angeordnet
ist, ein Ring-Kolben auf der Außenseite der Teleskop-Leitung
in Kontakt mit der inneren Zylinder-Oberfläche des
Teleskopgehäuses vorgesehen ist, derart, daß die erste hydraulische
Kammer auf der einen Seite des Kolbens angeordnet ist und
eine Druckverbindung zu dem Inneren des Teleskop-Gehäuses hat
und eine andere Kammer auf der anderen Seite des Kolbens
angeordnet ist und mit einer Flüssigkeits-Quelle mit etwa
gleichem Druck, vorzugsweise Umgebungs-Luftdruck, verbunden ist,
wobei der Querschnittsbereich der inneren Zylinderoberfläche
des Teleskop-Gehäuses zweimal so groß ist wie der
Querschnittsbereich der äußeren Zylinderfläche der Steigleitung.
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Eine ähnliche Teleskopvorrichtung ist mehr oder weniger aus
der US-A-2 373 280 bekanntgeworden. Diese Vorrichtung war als
eine druckausgleichende Thermal-Expansionsverbindung für
Leitungen in Anlagen zur Herstellung von synthetischem Gummi
entwickelt worden, wo Temperaturen sehr hoch sein können. Die
Schrift zum Patent sagt nichts über eine Volumenkompensierung
aus, und es ist möglich, daß der Erfinder an diese
Möglichkeit nicht gedacht hat, denn es war für diesen Zweck nicht
erforderlich. In jedem Fall hat bisher niemand realisiert,
daß eine ähnliche Teleskopverbindung vorteilhafterweise in
Steigleitungen verwendet werden kann für die Förderung von Öl
und Gas mittels mobiler Plattformen.
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Eine Weiterentwicklung der Erfindung besteht darin, daß der
hydraulische Zylinder der Aufhängungseinheit in die
Teleskopeinrichtung eingearbeitet ist. Das ist beispielsweise der
Fall, wenn der hydraulische Zylinder als Ringgehäuse um eine
Zylinderoberfläche auf der Außenseite der Teleskopvorrichtung
angeordnet ist, wobei diese mit einem Ringkragen versehen
ist, der den Kolben des hydraulischen Zylinders bildet, und
wobei das ringförmige Gehäuse direkt oder indirekt mit der
Insel verbunden ist.
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Auf diese Weise werden die üblichen Spannungskabel vermieden,
mit ihren vergleichsweise komplizierten Spannungszylindern,
und ein unkompliziertes, kompaktes, robustes und
zuverlässiges System wird erhalten, das einerseits eine
Bewegungskompensation ermöglicht und andererseits die Spannungsfunktion
übernimmt.
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Wenn es erwünscht ist, das Quellprodukt von den Dichtungen
der Gleitverbindung fernzuhalten, um z. B. Abriebpartikel in
dem Quellprodukt von diesem fernzuhalten, welche die Dichtung
zerstören könnten, dann ist es zweckmäßig, wenn die
Verbindung zwischen der einen Kammer und dem Inneren der
Teleskopleitung mit einer Verbindung zu einem Druckkessel
ausgerüstet wird, die eine bewegbare Wand aufweist, vorzugsweise
einem Zylinder mit einem Schwebekolben.
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Die Erfindung wird im folgenden im einzelnen im Zusammenhang
mit der Zeichnung beschrieben.
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Fig. 1 zeigt schematisch und teilweise im Schnitt eine
künstliche Meeresinsel mit einer Steigleitung, die erfindungsgemäß
ausgebildet ist und von dem Arbeitskopf zu der mobilen
Plattform darüber führt.
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Fig. 2 zeigt einen axialen Schnitt durch eine teleskopische
Vorrichtung gemäß der Erfindung.
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Fig. 3 zeigt einen axialen Schnitt durch eine Abwandlung der
teleskopischen Vorrichtung gemäß Fig. 2.
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Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt einer Abwandlung der
Vorrichtung gemäß Fig. 3.
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Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt einer weiteren Abwandlung der
teleskopischen Vorrichtung gemäß der Erfindung.
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In Fig. 1 ist u. a. ein Arbeitskopf für den Meeresgrund 1
dargestellt. Dieser Arbeitskopf besteht aus einem Ventilbaum
2, einer Vorrichtung 3 zur Aufhängung von Leitungen und
Leitungsstücken 4 mit verschiedenen Durchmessern, die in den
Meeresgrund ragen. Außerdem ist eine Förderleitung 5
vorgesehen.
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Von dem Arbeitskopf erstreckt sich eine Steigleitung 6 nach
oben zu einer Plattform, die lediglich durch ihr Förderdeck 7
und ihr BOP-Deck 8 veranschaulicht ist. Die Steigleitung 6
ist mit einer Teleskopvorrichtung Förderdecks 7 der Plattform
befindet. Von der Teleskopvorrichtung 9 ist die Steigleitung
weiter nach oben mit einem BOP 10 verbunden. Zwischen
letzterem und der Teleskopvorrichtung zweigt eine Förderleitung 11
ab.
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Zyklische Veränderungen im Abstand zwischen dem Meeresgrund 1
und der Plattform 7, 8 z. B. aufgrund der Gezeiten oder von
Wellen an der Oberfläche 12 des Meeres werden als axiale
Verschiebungen der Steigleitung 6 in der Teleskopvorrichtung 9
absorbiert. Wenn die Steigleitung größeren Biegekräften
unterworfen ist, z. B. verursacht durch eine horizontale Drift
der Plattform, kann es notwendig werden, die Steigleitung mit
flexiblen Hochdruckverbindungen zu versehen. Diese flexiblen
Verbindungen sind in der Fachwelt bekannt und benötigen
demgemäß keine weiteren Erläuterungen hier.
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Die Konstruktion der Teleskopvorrichtung 9 ergibt sich ferner
aus Fig. 2. Die Teleskopvorrichtung besteht aus einem
Teleskopgehäuse 13, das eine innere zylindrische Oberfläche 14
mit einem Durchmesser D besitzt. Eine Teleskopleitung 15 mit
einem äußeren Durchmesser d (wobei d = D 2 ist) wird in dem
Teleskopgehäuse 13 gleitend gehalten. Ein Dichtbereich 16
schafft eine Dichtung zwischen der Teleskopleitung 15 und dem
oberen Ende des Teleskopgehäuses 13. Ein zweiter Dichtbereich
17 schafft eine Dichtung zwischen der Teleskopleitung und
einem inneren Ring 18 innerhalb des Teleskopgehäuses.
Zwischen den Dichtbereichen 16 und 17 besitzt die
Teleskopleitung 15 einen Ringkolben 19, der mit einem Dichtbereich 20
ausgerüstet ist, der eine Dichtung gegenüber der inneren
Zylinderoberfläche 14 des Teleskopgehäuses 13 bewirkt. Auf
diese Weise wird eine Ringkammer 21 oberhalb des Kolbens 19 und
eine untere Ringkammer 22 unterhalb des Kolbens geschaffen.
Der Querschnittsbereich dieser Kammern 21 und 22 und des
Kolbens 19 ist gleich dem äußeren Querschnittsbereich der
Teleskopleitung 15 wegen des oben angegebenen Verhältnisses
des Durchmessers D zu dem Durchmesser d.
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Die obere Kammer 21 ist mit dem Inneren der Teleskopleitung
15 über Öffnungen 23 in der Teleskopleitung verbunden. Die
untere Kammer 22 ist mit der Umgebungsatmosphäre über
Öffnungen 24 in dem Teleskopgehäuse 13 verbunden. Infolgedessen
herrscht in der Kammer 21 der gleiche Druck wie in der
Teleskopleitung 15 und dem unteren Teil des Teleskopgehäuses 13.
Da der Bereich des Kolbens 19 gleich dem Querschnitt der
Teleskopleitung 15 ist, ist die Kraft, mit der der Druck in dem
unteren Teil 25 des Teleskopgehäuses auf die Teleskopleitung
15 wirkt, exakt gleich der Kraft, die in entgegengesetzter
Richtung gegen den Kolben 19 wirkt. Die Gleitverbindung, die
durch das Teleskopgehäuse 13 und die Teleskopleitung 15
gebildet wird, ist infolgedessen vollständig druckausgeglichen.
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Wenn man berücksichtigt, daß die Teleskopleitung 15 in das
Teleskopgehäuse 13 gedrückt wird, dann verdrängt die
Teleskopleitung Flüssigkeit aus dem unteren Teil 25 des
Teleskopgehäuses. Das Volumen der oberen Kammer 21 vergrößert sich
jedoch, und zwar genau um den gleichen Wert, so daß die
Flüssigkeit, die verdrängt wird, aus der unteren Kammer durch die
Öffnungen 23 in die obere Kammer 21 fließt. Es muß
infolgedessen nicht bei den Relativbewegungen zwischen der
Teleskopleitung und dem Teleskopgehäuse Flüssigkeit zusätzlicher Art
in die Teleskopvorrichtung 9 eingeleitet werden oder aus ihr
abfließen. Die Gleitverbindung, die durch diese beiden Teile
gegeben ist, ist infolgedessen vollständig
volumenausgeglichen.
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Um die erforderliche Spannung in dem Teil der Steigleitung zu
halten, der unter der Teleskopvorrichtung 9 ist, ist es
notwendig, eine Aufhängung vorzusehen, die für Bewegungen
kompensiert ist und eine konstante Hebekraft ausübt, z. B. gegen
das Teleskopgehäuse 13. Wie anfänglich erwähnt, wird das
normalerweise durch Mittel bewirkt, die ein kompliziertes System
aus Spannungskabeln und hydraulischen Zylindern darstellen.
Diese hydraulischen Zylinder sind mit einer hinreichend
großen Quelle für ein hydraulisches Fluid verbunden, das unter
im wesentlichen konstantem Druck steht, z. B. einer Batterie
von Akkumulatoren.
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Eine sehr zweckmäßige Lösung ist nun gefunden worden, um das
Spannungsproblem zu lösen. Dabei wird ein hydraulischer Zylinder
in Verbindung mit der Teleskopvorrichtung verwendet,
um die gewünschte Hebekraft in dem Teleskopgehäuse zu
schaffen.
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Eine Ausführungsform hierfür zeigt die Fig. 2. Das
Teleskopgehäuse 13 ist in diesem Falle mit einem Kolben in Form eines
äußeren Flansches 26 versehen, der eine Gleitdichtung
gegenüber einem Zylinder 27 darstellt, welcher um das
Teleskopgehäuse herum angeordnet ist. Der Zylinder 27 ist gegenüber dem
Teleskopgehäuse bei 28 unterhalb des Kolbens 26 abgedichtet,
so daß eine Zylinderkammer 29 geschaffen wird. Diese Kammer
ist über eine Leitung 30 mit einer Quelle für ein
hydraulisches Fluid mit konstantem Druck, z. B. einer üblichen
Batterie von Akkumulatoren verbunden.
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Der Zylinder 27 ist an seinem oberen Ende mit einem Flansch
31 ausgerüstet. Dieser ist über Bolzen 32 mit einem Flansch
33 am oberen Teil der Steigleitung 6 fest verbunden. Dieses
ist mit dem Produktionsdeck der Plattform 7 fest verbunden,
so daß die Spannungskräfte auf das Deck übertragen werden. Es
ist insofern möglich, das übliche Spannungskabelsystem zu
ersetzen, das mit seinen üblichen vier Hydraulikzylindern und
seinen Windensystemen viel Raum auf dem Produktionsdeck
erfordert. Statt dessen ist nur ein einziger Hydraulikzylinder
vorgesehen, der ein Minimum an Raum erforderlich macht, und
zwar einerseits, weil er in die Teleskopvorrichtung
eingearbeitet ist, und andererseits deshalb, weil er völlig
außerhalb des Arbeitsraumes, nämlich unterhalb des Förderdecks
angeordnet ist. Da die Spannungskabel vermieden werden, hat
diese Lösung den weiteren Vorteil, das Reibung reduziert ist,
was dazu führt, daß eine konstantere Spannung in der
Steigleitung aufrechterhalten wird.
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Wenn die Quellflüssigkeit Abriebverunreinigungen enthält, die
von den Dichtungen der Teleskopvorrichtung ferngehalten
werden sollen, insbesondere in der Ringkammer 21 (siehe Fig.
2), dann ist es möglich, so vorzugehen, wie es in Fig. 3
veranschaulicht ist. Bei dieser Ausführungsform sind keine
Öffnungen 23 zwischen dem Innern der Teleskopleitung 15 und
der Kammer 21 vorhanden. Die Druckverbindung zwischen dieser
Kammer und dem Fluid in der Steigleitung erfolgt über einen
Druckkessel 34 mit einem Schwebekolben 35. Dieser stellt eine
Grenze zwischen dem verunreinigten Produkt im unteren Teil 36
des Druckkessels und einer reinen hydraulischen Flüssigkeit
im oberen Teil des Druckkessels dar. Auf diese Weise ist es
möglich, eine optimale Schmierung zu bewirken, was zu einer
langen Lebensdauer der Dichtbereiche 16 und 20 führt. Der
Dichtbereich 17 ist etwas weniger exponiert, weil
Verunreinigungen in der Bohrflüssigkeit nicht eine Absetzung im Bereich
ihrer oberen Oberfläche vornehmen kann. Um aber einen
besonderen Schutz zu gewährleisten, kann reines Öl injiziert
werden, das z. B. aus der Kammer 29 des Spannungszylinders stammt
und durch eine Leitung in dem Kolben 26, dem Körper des
Teleskopgehäuses und des inneren Ringes 18 fließt. Vorzugsweise
kann diese Verbindung derart sein, daß sie zwischen dem
Kolben 26 und dem Ring 18 verläuft, wobei ein Rückschlagventil
vorgesehen sein kann, um einen ungewollten Rückfluß der
Bohrflüssigkeit in die Kammer 29 zu verhindern.
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Fig. 4 zeigt eine Abwandlung des hydraulischen Zylinders, um
eine Spannung in der Steigleitung aufrechtzuerhalten. Bei
dieser Ausführungsform ist der Druckkessel 34 mittels eines
Hilfszylinders 38 verlängert, in dem sich ein Hilfskolben 39
befindet. Der Hilfskolben 39 ist mit dem Kolben 35 des
Druckkessels über eine Kolbenstange 40 verbunden, die dicht durch
eine feste Trennwand 41 zwischen dem Druckkessel 34 und dem
Hilfszylinder 38 hindurchläuft. Die Leitung 30 von der
Batterie der Akkumulatoren ist mit dem Hilfszylinder
unterhalb des Kolbens 39 verbunden. Eine Kolbenstange 42 ist mit
der Unterseite des Kolbens 35 verbunden und läuft durch den
Boden des Druckkessels 34, um die gleichen wirksamen Bereiche
auf beiden Seiten des Kolbens 35 zu schaffen. Die
Kolbenstange 42 wird z. B. dadurch vermieden, daß man den Kolben 35 als
Differentialkolben ausbildet.
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Man erkennt, daß bei dieser Ausführungsform der äußere
Zylinder 27 des Teleskopgehäuses 13 vermieden wird. Die Spannung
in der Steigleitung wird hier statt dessen derart erzeugt,
daß der Druck in der Ringkammer 21 zusätzlich zu dem inneren
Druck in der Kammer 25 in dem Teleskopgehäuse 13 einen Druck
erfährt, so daß die erforderliche Hebekraft in dem
Teleskopgehäuse 13 erzeugt wird. Dieser Überlagerungsdruck wird in
der Kammer 37 des Druckkessels 34 dadurch erzeugt, daß man
einen geeigneten Druck auf den Hilfszylinder 38 über die
Leitung 30 ausübt.
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Fig. 5 zeigt ein weiteres Beispiel, wie der
Spannungszylinder mit der Teleskopvorrichtung verbunden werden kann. In
diesem Falle wird als Basis die Ausführungsform des
Teleskopgehäuses und der Teleskopleitung gemäß Fig. 2 verwendet. Der
äußere Zylinder 27 fehlt. Statt dessen ist ein Zylinder 43
vorgesehen, der eine Verlängerung des Teleskopgehäuses 13
bildet. Die Teleskopleitung 15 ist mit einer entsprechenden
Verlängerung 44 ausgerüstet, die einen Ringkolben 45 besitzt,
der gleitend in dem Zylinder 43 läuft. Die Zylinderkammer
oberhalb des Kolbens 45 ist mit der Batterie der
Akkumulatoren od. dgl. über die Leitung 30 verbunden.
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Diese Ausführungsform besitzt eine größere Länge für die
Teleskopvorrichtung. Das könnte ein Nachteil sein, falls die
Teleskopvorrichtung axiale Schübe von 7,5 m oder mehr
erfährt. Diese Vorrichtung hat aber im Vergleich zu der
Ausführungsform gemäß Fig. 4 den Vorteil, daß der
Differentialdruck oberhalb des Dichtbereiches 16 kleiner ist.
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Wenngleich die Erfindung in Verbindung mit konkreten
Beispielen beschrieben worden ist, ist darin keine Begrenzung zu
sehen. Sie kann in vielfacher Hinsicht innerhalb des
Grundgedankens der Erfindung variiert werden. So kann beispielsweise
die Teleskopvorrichtung gedreht werden, so daß das
Teleskopgehäuse fest mit der Plattform verbunden ist, während die
Teleskopleitung mit dem unteren Teil der Steigleitung
verbunden ist. Der Druckkessel 34 (siehe Fig. 3) kann in
vielfacher Art ausgebildet sein. Der Kolben 35 kann beispielsweise
durch eine flexible Membran ersetzt werden. Es kann auch
möglich sein, einen üblichen Hydraulikakkumulator als
Druckkessel zu verwenden. Die Teleskopvorrichtung kann
zweckmäßigerweise mit hydraulisch arbeitenden Zusatzvorrichtungen an
beiden Enden versehen sein, damit man sie zum Zwecke der Wartung
und Ersatz schnell installieren schnell auseinandernehmen
kann aus dem gleichen Grunde kann das obere Ende des unteren
Teils der Steigleitung 6 mit einer Aufhängungsvorrichtung
ausgerüstet sein.