DE3490139T1 - Chirurgisches Instrument, insbesondere zu neurochirurgischen Operationen - Google Patents
Chirurgisches Instrument, insbesondere zu neurochirurgischen OperationenInfo
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Description
Chirurgisches Instrument, insbesondere zu neurochirurgischen Operationen
Die Erfindung "betrifft ein chirurgisches Instrument,
das insbesondere zu neurochirurgischen Operationen vorteilhaft verwendet werden kann..
Im Laufe neurochirurgischer, so z.B. gehirchirurgischer Operationen bringen die Entfernung - sogenannte
Absaugung - des Bluts, Ausscheidungsstoffes, usw. von der Umgebung des operierten Teiles sowie
Stillen der Blutung der Adern, Verschluss der Adern - Koagulieren - infolge der im allgemeinen komplizierten
Zugänglichkeit der operierten Stelle, der Kötigkeit verschiedenen ärtzlichen Instrumente alternierend
zu gebrauchen, zahlreiche Schwierigkeiten mit sich. Ein Teil der Instrumente ist einer Hochfrequens-
-Stromquelle angeschlossen, daher müssen die Instrumente um Verhütung von elektrischer "Durchzüge", die
auftreten können, wenn zwei verschiedene Instrumente sich gleichzeitig im Schädel befinden, elektrisch
isoliert werden. Als solche sollen die zum Stillen CKoagulieren) der Blutung der Adern verwendeten bipolaren
Pinzetten erwähnt werden. Zu dieser wichtigen Instrumentengruppe gehören Instrumente von etwa 40
bis 50 verschiedenen Formaten, der jeweils zur Anwendung kommende Typ wird von dem operierten Körperteil
und Charakter der Operation bestimmt. Werden die Schenkel der bipolaren Pinzette geschlossen, schliesst
sich dear Stromkreis, wonach das zwischen den Pinzettenschenkeln eingeklemmte Aderende durch den Hochfrequenzstrom quasi zusammengeschweisst wird. Der Einführung
der bipolaren Pinzette vorangehend ist der erwähnte Sauger zu entfernen. Ein nachteiliger Umstand
besteht darin, dass sowohl zu dem Sauger, wie auch zu der bipolaren Pinzette separates Bedienungspersonal
erforderlich ist.
Der besondere Nachteil der bipolaren Pinzette testeht darin, dass diese infolge der starken mechanischen
Belastung und der täglichen Gassterilisie- '
rung binnen Kurzem schadhaft werden und zugrunde gehen, wobei der Ersatz der unbrauchbar gewordenen
Pinzetten recht zeit- und kostaufwendig ist.
Die gegenwärtig verwendeten Sauger sind aus Spezialmetall,
bzw. Metallegierung verfertigte, dünne stife Rohre, die der Vakuumquelle des Operationsrauins
angeschlossen sind und durch das periodische öffnen, bzw. Schliessen dea Vakuums - dem jeweiligen Bedarf
nach - behandelt werden. Zeitgemasse Type werden in Form von Garnituren,, die aus unter bestimmten Winkeln
gebogenen Rohren bestehen, zu äusserst haben Preisen auf den Markt gesetzt. Sie sind ausschliesslich sur
Erfüllung eines einzigen Saugprozesses geeignet. Ss ist daher eine ganze Serie von Saugern mit unter«
schiedlichen Brechwinkeln erforderlich, da das Opera-' tionsgebiet je nach der Flexibilitätsmöglichkeiten
des Saugers und der Möglichkeiten des Saugers wie er die absaugende Stelle erreichen kann, verkleinert y/^r.·*·
den kann. Die spezifischen Kosten bestimmter wegv/erfbarer
Sauger sind noch ungünstiger, wobei der l'utzwert überhaupt nicht oder nur geringe ma se en besser
ist.
Der Erfindung wurde die Aufgabe gestellt ein.chirurgisches,
insbesondere zu Gehirnoperationen verwendbares Instrument zu entwickeln, das gleichzeitig beide
Funktionen - nämlich Saugen und Koagulieren - erfüllt, unter einem beliebigen Winkel gebogen werden kann,
elektrisch isoliert ist und sowohl gegenüber mechanischen, wie auch mit der Gassterilisierung verbundenen
Belastungen beständig ist.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, indem der
Ganger aus einem gut biegbaren korrosionsbeständige::,
gute elektrische Leitfähigkeit aufweisenden, auch toxikologisch einwandfreien Grundstoff verfertigt
wird, dessen ins Operationsgebiet gelaugener 5' Teil .- mit der Ausnahme des Gpitsenbereich.ee - mit
einen gegenüber häufiger Biegung und Gassterilisierung beständigen Kunststoff übersogen ist und der
Sauger mit einem die Verbindung mit der Kochfrequens- -Stromquelle ermöglichenden elektrischen Anschluss
verseheii ist, sowohl die Koagulation wie auch die Absaugung mit einem höchst flexibilen Instrument gelost
v/erden kann. .
Aufgrunde dieser Erkenntnis haben wir die gestellte Aufgabe erfindungsgemäss mit einem chirurgischen
•15 Instrument gelöst, das ein mit der Vakuumquelle verbindbares
Saugrohr aufweist, das mit einer Griffplatte mit einer in das Innere des Rohres mündenden öffnung
versehen ist und das Wesentliche der Erfindung darin besteht, dass das Rohr aus einem biegbaren SiI-berrohr
verfertigt wird; der im Laufe der Operation das Operationsgebiet gelangende Abschnitt - mit der
Ausnahme des Bereiches des als Koagulationsrohr funktionierenden Rohrendes - an der Aussenflache mit·einem
elektrisch isolierenden biegbaren Kunststoff überzogen ist, und das Saugrohr mit einem elektrischen
Anschluss versehen ist, der die Verbindung mit der Hochfrequenz-Stromquelle ermöglicht. Zweckmässig
ist das Saugrohr mit einem synthetischen thermoplastischen Kunststoffüberzug des Typs Polyamids, vorteilhaft
der Formel HZHH-CCH2D1Q-GOZnOH, von Rizinusölbasis,
durch die Kondensation von 11-Amino-Undekankanrbonsäure
gewonnenes Polyamid 11 versehen.
!lach einer weiteren Charakteristik der Erfindung
ist der elektrische Anschluss zwischen dem andern der Koagulierspitze gegenüberliegenden Ende liegenden,
zum Anschluss -des 3clilauch.es dienenden Kopf und' der
• Griff platte angeordnet, und in die, aus der;; ele".:t"-"isehen
Anschluss austretende Leitung ein aas wrenric::
bzw. Schliessen des Stromkreises ermöglichendes re-
dal eingesetzt ist. '- ...
Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgeinüEsen
Instrumentes kann dadurch gekennzeichnet werden, dats
der als Koagulierspitze des Saugrohres funktionierende
Endbereich eine geringere Wandstärke und/oder kleineren
Durchmesser, als die sonstigen Teile des RοIu-es
aufweist.
Der Kunststoffüberzug erstreckt sich im Bereich zwischen der Koagulierspitze und der Griffplatte, wobei
die Länge das l-.Ieh.rfache, vorteilhaft etwa das ZeImbis
Zwanzigfache der Länge des die koagulierende Spitze bildenden blanken Rohrendes beträgt. Bei einer weiteren Ausführungsform sind in der Griffplatte zwei in
das Innere des Rohres mündende öffnungen mit verschie- ■
denen Durchmessern ausgestaltet, die zur Verfeinerung der Saugwirkung dienen.
Weiterhin ist es als vorteilhaft zu betrachten, wenn
der elektrische Anschluss und der davon ausgehende elektrische Kabel in einer die gegenseitige Verdrehungzulassenden
Weise miteinander verbunden sind und das
Instrument ein Reinigungsmittel aufweist, das aus einem Metallfaden -zweckmässig Stahlfaden - mit einem de::
Innendurclimesser des Saugrohres unterschreitenden
Durchmesser und einem an dessen Ende vorgesehenen Griff besteht. /
Die Erfindung'-wird anhand der beiliegenden Zeichun- ■
gen mit Hilfe eines vorteilhaften Ausführungsbeispielcdes
erfindungsgemässen Instrumentes näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 das Instrument teilweise im axialen Ltlngsschnitt,
teilweise in Seitenansicht,
34901
Figur 2 die Sicht in der Richtung des Pfeiles Λ
in Figur 1,
Figur 3 das Instrument nach Figur 1 und 2 in seiner Position bei einer auf die .Entfernung eines
Gehirntumors gerichteten Operation, wobei auch die dem Instrument angeschlossenen,
sur Betätigung erforderlichen Apparate glei-"
cherweise veranschaulicht sind; Figur 4 das zur Reinigung des Instrumentes nach
Figur 1 geeignete Mittel..
Wie es aus den Figuren 1 und 2 wohl ersichtlich ist, weist das chirurgische Instrument 1 ein aus Silber
verfertigtes Saugrohr 2 auf, dessen Durchmesser s.L. 0,5 bis 1,0 mm, die Länge z.B. etwa 20 cm beträgt.
An einem Ende des Saugrohres 2 ist der Anschlusskopf 3 vorgesehen, mit Hilfe dessen das Saugrohr
2 mit dem Schlauch 10 C in den Figuren 1 und 2 mit einer diskontinuierlichen Linie dargestellt) verbunden
werden kann. Auf die Rolle des letzteren kehren wir noch später zurück.
Das gegenüber dem Anschlusskopf 3 liegende Ende des Saugrohres 2 dient zum Koagulieren; die Koagulierspitze
ist mit Refer.enznummer 5 bezeichnet. Die Koagulierspitze
5 der Länge a Ca kann einige mm betragen, zweckmässig soll der Wert 1 cm keineswegs überschreiten)
ist blank, d.h. sie wird von dem Silberrohr selbst gebildet, im Gegensatz dazu ist der der
Koagulierspitze 5 folgende, sich jin der Richtung des
Anschlusskopfes 3 erstreckende Abschnitt H in der Länge von etwa 10-20 cm mit dem jdunststoffüberzug 4
versehen. Der guten Ordnung halber soll es bemerkt v/erden, dass die angegebenen Zahlenwerte nur informativ
sind, Instrumente mit abweichender Abmessungen
1I
können ebenfalls konstruiert werden.
Das aus industriellem Silber verfertigte gezogene
oilberrolir v.'eist ausgezeichnete ügencchaf 1 en au Γ.
die zur Losung der gestellten Aufgabe' weitgehend
■beitragen: durch eine Wärmebehandlung wird gute biegsamkeit'
erreicht, das Rohr ist' auch gegenüber hiJufigem.
Biegen beständig, es kann gut sterilisiert werden, toxikologisch ist es· einwandfrei; es ist vollkommen
korrosionsbest&ndig, der Kunststoff haftet ausgezeichnet
daran.
Auch der Kunststoffüberzug 4 nuss toxikologisch
1.0 einwandfrei und sterilisierbar sein, er nuss gegenüber
der mit der Gassterilisierung verbundenen Belastung beständig sein. Ahnlicherweise, wie das Silberrohr,
muss der überzug biegsam sein, er muss das häufige
Biegen und mechanische Belastungen gut ertragen. Eine weitere Forderung besteht darin, dass der Überzug
elektrisch isolierend sei. Diese Forderungen können mit thermoplastischen Kunststoffen befriedigt werden.
Der bei der Produktion verwendete Rohstoff ist Rizinusöl, das hauptsächlich aus den Glyzeriden der Ri-.
zinolsäure besteht. Rizinusöl wird mit !.!ethanol in
Rizinolsäure-Ester überführt, unter Wirkung der Wärmebehandlung
werden die Ester der Rizinolsäure in Onanthal und Hethyl-Undezinelat zerlegt; das letztere
kann hydrolisiert werden, wodurch Undezilensüure entsteht, die durch Aminieren in ll~Amino-Undekankarbonsäure
umgewandelt wird. Durch Polykondensation der letzteren Verbindung erhielt man ein Polyanid-11 Produkt
der Formel H/Iffl-CCH2)lo-CO/nOH9
Das Produkt wird in Form eines Granulats oder PuI-vers
unter dem Markennahmen RILSAlI verkauft. Unter Anwendung der Aufschmelztechnologie -wird das pulverförmige
Produkt auf die Aussenfläche des aus w&rmebehandeltem
Silber verfertigten Saugrohres 2 aufgetragen, undzwar auf den Abschnitt der Länge H C siehe
Figur 1}» Y/odurch der Kunststoffüberzug 4 in einer
Liinimalstärke C in der Grössenordnung von Zehntelmillimetern)
ausgestaltet wird.
Wie es aus der Figur 1 wohl ersichtlich ist, von der Koagulierspitze 5 ausgehend, in der Richtung des Anschlusskopfes 3 für, den Anschluss des Schlauches vorankommend schliesst sich dem Saugrohr 2 zunächst die Greifplatte 7, dann der elektrische Anschluss 6 an. Die Greifplatte 7 kann auf das Saugrohr aufgeschweisst oder aufgelötet Werden, sie weist eine ovale Form auf, wobei das Mass der Grosse eines menschlichen Daumens entspricht.
Wie es aus der Figur 1 wohl ersichtlich ist, von der Koagulierspitze 5 ausgehend, in der Richtung des Anschlusskopfes 3 für, den Anschluss des Schlauches vorankommend schliesst sich dem Saugrohr 2 zunächst die Greifplatte 7, dann der elektrische Anschluss 6 an. Die Greifplatte 7 kann auf das Saugrohr aufgeschweisst oder aufgelötet Werden, sie weist eine ovale Form auf, wobei das Mass der Grosse eines menschlichen Daumens entspricht.
In der Greifplatte 7 sind ein kleineres Loch 9 und ein grösseres Loch 8 ausgestaltet, beide münden in
das Innere das Saugrohres 2; durch Abdecken bzw. Freigäbe
der Löcher kann der Saugprosess geregelt, bzw. angelassen, abgestellt und periodisch stillgelegt
v/erden.
Zwischen der Greifplatte 7 und dem Schlauchanschlusskopf
3 ist der zweckmässig ebenfalls aus industriellem Silber verfertigte elektrische Anschluss 6 an dem Saugrohr
2 befestigt, über den eine elektrische Verbindung zwischen dem Saugrohr 2 und der Hochfrequenz-Stromquelle
durch die Einführung eines zu dem elektrischen Kabel 14 gehörenden Steckers 20 in die Öffnung 6a zustande
gebracht werden kann CFigur 3)· In Figur 2 sind der
Kabel 14 und der Stecker 20 mit einer diskontinuierlichen Linie veranschaulicht. Zweckmässig ist der Stecker
20 universal, so kann es erreicht werden, dass alle in dem Operationsraum zur Verwendung kommenden elektrisehen
Geräte von dem Kabel 14 her betätigt werden können, wobei der Stecker und der Anschluss gegenüber
einander frei verdrehend verbunden sind, so kann der
Chirurg das eben sich im Gebrauch befindende Instrument beliebig verdrehen.
In Figur 3 ist die Anwendungsweise des chirurgischen
In Figur 3 ist die Anwendungsweise des chirurgischen
Instrumentes 1 dargestellt. Der von dc::: Ancchluer.-ko]'":.'
3 ausgehende Schlauch 10 ('Pigur' 1) - der im c.l!"tnc-neii
ein Gumrnis.ehlauch ist - schliesst sich, der C hier
nicht dargestellten) Vakuunquelle cn (Pfeil b). 2cr
sich dem elektrischen Anschluss 6 anschliessende elektrische
Kabel 14 geht von dem Kochfrequenzgerüt 11 aus, das wiederum über die elektrische leitung 21 einer 220 V
Stromquelle, z.B. dem Standtnetz angeschlossen ist (pfeil c·). Der guten Ordnung halber soll es bemerkt
werden, dass das Hochfrequenzgerät ein an sich'bekannter
Typ ist, 3.B. EKBOTOLl. Es ist eine v/oh Ib e kann te ■-?£■.-:-
sache, dass Krankenhäuser in der l.Iehrheit der Pi.'.He über
eine eigene Zentral-Vakuumquelle verfügen, da diese aus sonstigen Gründen erforderlich ist. Der von den
Kabel 14 abgezweigten Leitung ist das Pedal 15 angeschlossen.
Durch die Betätigung desselben kann der Instrument, 1- dem jeweiligen Bedarf 'entsprechend - dem
Vakuum angeschlossen, d.h. in einen Saugbetrieb gesetzt v/erden oder es wird dem Hochfrequenzstrom angeschlossen,
wenn Chirurg zu koagulieren (eine Ader zu verschliessen)
wünscht. Gleicherweise geht die elektrische Le, ir
tung 16 aus dem Hochfreque lugerät 11 (Stromquelle) aus, an deren Ende sich die Körperelektrode 12 befindet, die
■ während der· Operation auf irgendwelcher Körperflüche des zu operierenden Patienten 17 befestigt ist. Der
schematisch dargestellte Operationstisch 13 ist geerdet .
Das erfindungsgemässe Instrument wird -z.B. tei einer
Gehirntumoroperation,folgenderweise verwendet:
Im dem Schädel des Patienten 17 wird eine Öffnung
19 durch Ausschneiden eines Teiles des Schädelknockens eröffnet, der in Figur 3 mit diskontinuierlicher Linie
dargestellte Tumor 18 wird aufgeschlossen und entfernt. Unter Zuhilfenahme des Instrumentes 1 können einerseits '
Blut, Ausscheidungsstoff, usw. von· das Operationsgebiet
abgesogen werden, andererseits können die zerschnittenen Adern koaguliert werden. Die erwähnten Arbeitsgänge
können mit demselben Instrument, unmittelbar nacheinander
.- ohne das Instrument von dem Operationsgebiet
wegnehmen zu müssen - durchgeführt werden. Um die zweierlei Arbeitsgänge alternierend durchführen zu können muss
der Chirurg lediglich das Pedal betätigen, wobei im Saugbetrieb durch die periodische Abdeckung der öffnungen
8, 9 mit dem Daumen, bzw. durch Freigabe derselben
der Prozess beliebig durchgefuhrt bzw. kontrolliert
werden kann, d.h. die Stärke des Saugens kann dem jeweiligen Bedarf entsprechend geregelt werden. Die Öffnung
9 mit dem kleineren Durchmesser ermöglicht bei SpezialOperationen (z.B. Aneurisma) die verfeinerte Regelung
der Saugkraft. Die Zugänglichkeit zu dem Operationsgebiet - bei unserem Fall zur Umgebung des Tumors
18 - wird dadurch gewährleistet, dass das Saugrohr 2 mit dem Überzug 4 auch während der Operation gebogen
werden kann, als Erfolg sind alle Punkte des Operationsgebietes - entweder zwecke Saugen oder Koagulation während
des gesamten Prozesses der Operation ohne Abtausch des Instrumentes einwandfrei zugänglich.
Das in Figur 4 dargestellte Reinigungsmittel 23 bildet
einen wichtigen Teil des erfindungsgemässen Instrumentes.
Das Reinigungsmittel besteht aus dem Federstahlfaden
(Kandrin) und aus dem an dem einen Ende vorgesehenen
Griff 25. Wird der Stahlfaden 24 hindurch das Saugrohr 2 geführt, kann das Instrument sowohl während der Operation,
wie auch nachher gereinigt werden. Zweckmässig überschreitet die Länge des Stahlfadens 24 die Gesamtlänge des Saugrohres 2.
Die mit der Erfindung verbundenen Vorteile sind, wie folgt:
Das Instrument an sich ist fähig zwei Funktionen zu erfüllen, die bisher nicht nur zwei selbständige In-
strumente, ja sogar zwei separate Instrunentengar-nituren
benötigten. Bei den gegenwärtig verwendeten . steifen Saugmitteln besteht je eine Garnitur aus 10
bis 20, unter verschiedenen Winkeln gebogenen Rohren,
damit die Zugänglichkeit der verschiedenen Punkte des Operationsgebietes gewährleistet sei» Im Gegensatz
dazu kann das erfifrdungsgenässe Instrument - auch
während der Operation - beliebig gebogen werden'^ durch
die erhöhte Flexibilität kann es leicht den jeweili-,
gen Aufgaben angepasst werden, viel erfolgreicher, als eine aus zahlreichen individuellen Rohren bestehende Serie. Auch die für das Koagulieren erforderlichen
bipolaren Pinzetten werden serienmassig verkauft; es liegt an der Hand, dass der Chirurg mit dem erfindungsgemässen,
in der gewünschten Richtung biegbaren Instrument leichter jedwelchen Punkt der Operationsstelle oder die abzuschliessenden Adern erreichen kann,
als mit den bipolaren Pinzetten. Während der Behandlung der Adern müssen die Schenkel der Pinzetten zusanmengedrückt
werden .um Koagulieren zu gewährleisten, so wird der ganze Prozess viel komplizierter sein, als
mit dem erfindungsgeinässen Instrument, da dieses lediglich mit der zu verschliessenden Ader in Berührung.
gebracht wird. Bei der Verwendung des erfindungsgeinässen
Instrumentes - auch dank dem Kunststoffüberzug - findet Koagulation ausschliesslich in dem gewünschten geringen Bereich statt,: es ist nicht erforderlich das Instrument von der Umgebung des sowieso engen Operationsgebietes
zu entfernen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass mit Hilfe des erfindungsgeinässen Instrumentes Arbeitsgänge des
Saugens und Koagulierens einander folgend, alternierend, ja sogar prinzipiell simultan vorgenommen werden
können ohne von dem Operationsgebiet das Instrument entfernen zu müssen. Wenn auch andere Instrumente
dort voiTiandex! sind,, ist ein elektrischer "Durch-
zv,ru zwischen den verschiedenen Instrumenten r.irht
zu befürchten, da der i'.unststoffüberzug elektrisch.
isoliert. Sowohl Silber, wie auch der Kunststoff
ϊ des ?yps Polyamid können gut sterilisiert, leicht
gebogen v/erden, sind- gegenüber mechanischen Belastungen,
wie z.Ii. demiläufigen Durchbiegen in verschiedenen
Richtungen beständig. Sowohl Silber, wie auch
der Kunststoff sind toxikilogisch einwandfrei. Der . 10 Kunststoffübersug kann in verschiedenen Farben hergestellt werden, was in der Praxis gewisse Vorteile
mit sich bringen kann.
Dank den obenbeschriebenen günstigen Eigenschaften
des Instrumentes ist eine Hand des Chirurgs freigegeben,
dabei ermöglicht der verdrehbare Anschluss des Kabels und des Instruments eine handliche Durchführung
der Arbeitsgänge. Das in dem Handteller liegende Instrument hindert den Chirurg bei der Durchführung
der Peinarbeit nicht. Die.wichtigste Tätigkeit
einer der Assistenten, nämlich das Zustandebringen der Verbindung zwischen Kabel und Instrument
- das in sahireichen Fällen mit Kontaktungewiseenheiten
verbunden ist - erübrigt sich, wodurch der Assistent intensivere Hilfe beim meritorischen Teil
der Operation leisten kann.
Das beliebig bjggbare Instrument erlaubt, dass nur
eine Operationsstelle von minimaler Grosse erschlossen sei. Die Zugänglichkeit ist besser, das Gperationsgebiet
kann besser überwacht werden. Der Ablauf der Operation wird beschleunigt, durch die bedeutende
Abkürzung der Operationsdauer wird die Möglichkeit zum Überleben - z.B. bei einer Gehirnoperation oder
sonstiger schwerer neurochirurgischer Operation grössen
sein. Das Hass der Transfusionen ist geringer, durch die Operationen mit einer kürzeren Dauer kann
„ . . 3 A 9 O Ί 3
- 22 -
der Operationsraum auch besser ausgenützt werden.
Das Instrument kann in mehreren Dimensionen (G eis
10) - in verschiedenen; Längen und/oder Stärken ima/caer
Aussen- und Innendurchmessern - dem jeweiligen Bedarf
entsprechend hergestellt werden. Das Instrument ist z.B. bei der Operation der in einer tiefen öffnung
mit geringem Durchmesser liegenden Gehirn- und Rückgratstellen ausgezeichnet verwendet werden. Mit den
traditionellen Instrumenten verglichen, sind die Produktionskosten·
des erfindungsgemässen Instrumentes niedriger.
Selbstverständlich ist die Erfindung keinesfalls
auf das hier beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, innerhalb des Schutzbegehrens der Ansprüche
kann es in zahlreichen Versionen realisiert werden.
Claims (10)
1. Chirurgisches Instrument, inabesondere £U aeurochirurgischen
Operationen, das ein mit einer Vakuum-
' quelle verbundenes Saugrohr aufweist, das ir.it einer
in das Innere des Saugrohres mündende Öffnungen enthaltenden Greifplatte versehen ist, dadurch g e ~
kennzeichnet , dass das Saugrohr (2) durch
ein "biegbares Silberrohr gebildet ist, der während der Operation in die. Umgebung des Operationsgebietes
gelangende Abschnitt des Saugrohres C 2~) - mit der
Ausnähme des als Koagulierspitze C5) funktionierenden
Bereiches des Röhrendes - mit einem elektrisch isolierenden
biegsamen Kunststoffüberzug (4) versehen ist, und das Saugrohr C2) mit einem die Verbindung mit der
Hochfrequenz-Stromquelle ClI) !ermöglichenden elektrischen Anschluss C6} versehen ist.
2* Chirurgisches Instrument nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass das Saugrohr (2)
mit einem thermoplatischen Kunststoffüberzug des PoIy-. amidtyps versehen ist,
3· Chirurgisches Instrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichne t, dass der Kunststoffüberzug
(4) aus durch die Kondensation der ll^Anino-UndetankafbOnsäure
.gewonnenen Polyamid*-11 von Rizinüsölbasis,
der Formel H/Hli-CCK2D10-CO/n0K besteht.
4. Chirurgisches Instrument nach jedwelchem der Ansprüche
1 bis 3» dadurch g e k e η η ζ e i c h η e t ,
dass der elektrische Anschluss (6) zwischen den an der
dem Koagulierspitze (5) gegehüblejrliegenäen Snde des
Saugrohres C2) sich befindenden! Schlauchschlusskopf
C 3") und der Griff plat te C 7} liegt.
5· Chirurgisches Instrument n^ach jedwelchem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch g e .lsi ie η η ζ e. i c h η e t ,
dass in die aus dem elektrischen Anschluss C6) austre-
ter.de Leitung ein den Stromkreis trennendes "bzw.
.schliessendes ?edal (15) eingesetzt ist.
6. Chirurgisches Instrument nach ^edwelcher; der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch g e k e η η ζ e i c 1; i: et , ■
dass der als Koagnlierspitze (5) des Saugrolires funktionierende
Bereich mit einer geringeren Wandstärke und/oder kleinerem Durchmesser als die sonstigen Teile
des Saugrohres (2) ausgestaltet ist.
7. Chirurgisches Instrument nach jedwelchem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch g e k e η η ζ e i c Ii net,
dass der Kunststoffüberzug (4) sich im Bereich zwischen der Koagulierspitze C 5 D und der Greifpleite
(7) erstreckt und die Länge dem Mehrfachen, vorteilhaft
dem 10-20-fachen der Länge des die Koagulierspitze C5) bildenden blanken Rohrendes entspricht.
8. Chirurgisches Instrument nach jedwelchem der Ansprüche
1 bis 7» dadurch gekennzeichnet,
dass in der Greifplatte (7) zwei in das Innere des Saugrohres C2) mündende Öffnungen C8, 9) mit abweichenden
Durchmessern ausgestaltet sind. C Figur 1)
9. Chirurgisches Instrument nach jedwelchem der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet ?
dass das Saugrohr C2) mit einem Reinigungsmittel (23)
vorgesehen ist, das aus einem Metallfaden (24) - sweekmassig
Stahlfaden - mit einem den Innendurchmesser des Saugrohres (2) unterschreitenden Durchmesser und
aus einem Griff (25) besteht. (Figur 4)
10. Chirurgisches Instrument nach jedwelchem der Ansprüche 1 bis. 9». dadurch gekennzeichnet ,
dass der elektrische Anschluss (6) und der daraus ausgehende Kabel (14) in einer die gegenseitige Verdrehung
zulassenden Weise miteinander verbunden sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
HU831037A HU187227B (en) | 1983-03-28 | 1983-03-28 | Surgical instrument particularly for nerve-surgical operations |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3490139T1 true DE3490139T1 (de) | 1985-04-04 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843490139 Withdrawn DE3490139T1 (de) | 1983-03-28 | 1984-03-28 | Chirurgisches Instrument, insbesondere zu neurochirurgischen Operationen |
Country Status (10)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4686981A (de) |
EP (1) | EP0138939A1 (de) |
JP (1) | JPS60500899A (de) |
CH (1) | CH665948A5 (de) |
DE (1) | DE3490139T1 (de) |
GB (1) | GB2146536B (de) |
HU (1) | HU187227B (de) |
NL (1) | NL8420077A (de) |
SE (1) | SE8405986L (de) |
WO (1) | WO1984003829A1 (de) |
Families Citing this family (19)
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---|---|---|---|---|
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