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Automobil-Kombinations-Scheinwerfer für spitzen und breiten Lichtkegel.
Durch die Erfindung wird die vereinte Erfüllung nachstehender drei Forderungen bezweckt,
die an elektrische Beleuchtungseinrichtungen für Kraftfahrzeuge zu stellen sind
a) intensive Beleuchtung der Ferne bei freier Fahrt, b) gleichmäßige Beleuchtung
eines möglichst großen Raumes vor dem Fahrzeug bei Kurvenfahrten oder unübersichtlicher
Fahrbahn und gleichzeitige Ausschaltung des den Fahrer blendenden Fernlichts; c)
Beseitigung der Blendwirkung im Straßengetriebe, also Herabsetzung des Lichteffekts
bei an sich ausreichend heller Straße.
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Nach Art der bekannten Systeme haben die benutzten Scheinwerfer Reflektoren
von parabolischem Querschnitt, in deren Brennpunkt F sich etwa die Mitte der Lichtquelle
A befindet. Wie aus der Zeichnung hervorgeht, werden alle den Reflektor nicht treffenden
Strahlen von der spiegelnden Belegung C D E der Glühlampe, deren Wandung
den Brennpunkt F kugelförmig umschließt, derart zurückgeworfen, daß sie durch die
Lichtquelle hindurch den Hauptreflektor erreichen und so die Lichtwirkung im Sinne
der Forderung a verstärken.
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Die Erfindung besteht nun darin, eine zweite Lichtquelle B von großer
Länge in der Reflektorachse so anzuordnen, daß ihr vorderes Ende im Brennpunkt oder
vor ihm und ihr hinteres in der Nähe des Scheitels 0 der Parabel liegt, derart,
daß der kleinste noch spiegelnde Kreis des Reflektors vom Halbmesser y für die vom
hintersten leuchtenden Punkt L ausgehenden Strahlen die Zone der stärksten seitlichen
Ablenkung darstellt. L ist bestimmt durch die Gleichung
wenn p der Halbparameter der zugrunde gelegten Parabel ist. Die Tiefe T des Reflektors
wird dann so gehalten, daß der am stärksten abgelenkte Strahlenkreis S2 seinen vorderen
Rand berührt und gerade noch frei austritt.
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Der Einbau von Hilfslichtquellen außerhalb der Brennpunktgegend ist
zwar bereits bekannt, doch liegen diese zumeist vor der Hauptlichtquelle und stehen
in keinem funktionalen Zusammenhang mit dem eigentlichen Scheinwerfer, da sie gegen
dessen Reflektor zumeist abgeblendet sind oder ihn nur unwesentlich ausnutzen. Sie
dienen durchweg zum Erzielen einer diffusen Lichtwirkung im Stadtverkehr
und
beruhen auf der Abblendung der ausgesandten Lichtstrahlen durch Zwischenschaltung
mattierter Teile o. dgl.
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Demgegenüber liegt der vorliegenden Anordnung nachstehender Vorgang
zugrunde: ' Ein in der Reflektorachse vom Brennpunkt bis zum Scheitelpunkt wandernder
Lichtpunkt erzeugt auf einer gegenüberliegenden Projektionswand in seiner Ausgangsstellung
einen kreisförmigen Lichtfleck (paralleles Strahlenbündel), der beim Fortschreiten
des Lichtpunktes in einen sich immer mehr erweiternden Ring übergeht. Letzterer
vergrößert sich, bis die . Strahlen von dem vorderen Reflektorrande abgeschnitten
werden. Der durch seine eigenartige Lage ausgezeichnete Glühkörper B stellt eine
fortlaufende Reihe solcher Lichtpunkte dar, so daß sich auf der Projektionswand
gewissermaßen Ring auf Ring schiebt und eine einzige helle Kreisfläche von großer
Ausdehnung, d. h. ein sehr breiter Lichtkegel ergibt. Infolge des eigenartigen Strahlenverlaufs
in dem Paraboloid ergibt dieses eine von den Seiten nach der Mitte zu stetig zunehmende
Helligkeit, wie sie zwecks Erfüllung der Forderung b erwünscht ist. Die seitliche
Streuung dieser Kurvenbeleuchtung läßt sich bis zu jedem praktisch benötigten Winkel
steigern durch Verkürzung des Reflektors (durch Zugrundelegung eines größeren P
oder kleineren y), ' ohne daß dadurch der Wirkungsgrad der Fern-Beleuchtung (Lichtquelle
A) Einbuße erleidet, da gleichzeitig die Spiegelbelegung der -Glüh- i Lampe zu erweitern
ist.
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Die wechselweise Einschaltung der beiden Lichtquellen erfolgt durch
einen am Führersitz handlich angebrachten Umschalter, derart, daß in dessen vorderer
Grenzstellung der Glühkörper A und somit die Fernbeleuchtung nach Forderung a zur
Einschaltung gelangt, in der hinteren Grenzstellung dagegen der Glühkörper B also
die Seitenbeleuchtung nach Forderung b.
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In der in der Zeichnung gezeigten Ausführungsform sind beide Glühkörper
in einer Glühlampe vereinigt und bestehen aus einem einzigen Draht, dessen erste
Hälfte von P ausgehend als Glühkörper B geradlinig bis R verläuft, während sich
die zweite Hälfte von R aus als Glühkörper _l rückwärts um die erste windet, um
in Q zu endigen. Der gesamte Leuchtfaden ist also in R halbiert; A und
B j haben gleichen Widerstand, so daß für jeden ; der beiden Zwecke die ganze
Energie ausgenutzt wird. Die Aufhängung des Glühfadens erfolgt durch kleine Häkchen,
die in einer Glassäule befestigt sind. Letztere liegt oberhalb des Fadens und ist
in der Abbildung der Übersichtlichkeit halber fortgelassen.
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Die beiden Schaltstellungen an der Armatur der eingeführten Systeme,
welche die Einschaltung der Hauptscheinwerfer und der kleineren Kurvenlampen bewirkten,
bleiben zweckmäßig erhalten. Die eine Stellung I dieses Hauptschalters schließt
nunmehr den Stromkreis über ein biegsames Kabel nach dem Umschalter am Führersitz
und somit, je nach Stellung des letzteren, entweder über die eine Ader des doppeladerigen
Verbindungskabels den einen Innenkontakt K der Swanfassung und der Lampe, den Zuführungsdraht
K Q,
den Leuchtfaden A, die gemeinsame Rückleitung R M, die äußere Wandung
des Lampensockels, der Fassung und des Kabels an Masse oder - in der hinteren Stellung
des Umschalters - über die zweite Ader des Kabels, den zweiten Innenkontakt G der
Lampe, den Leuchtfaden B, gleichfalls an die Rückleitung R M und Masse.
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Ist dagegen der Hauptschalter auf Stellung II gebracht, so wird der
Stromkreis unter Umgehung des Umschalters über einen Widerstand direkt an die zum
Glühkörper B führende Kabelader gelegt, so daß letzterer zum schwachen Erglühen
kommt. Die Größe des Widerstandes kann so bemessen werden, daß die Lichtstärke des
Glühkörpers B in Erfüllung der Forderung c nur gerade ausreicht, um im Straßenverkehr
auffällig zu wirken.
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Um beim Einsetzen von Glühlampen ein Vertauschen der Innenkontakte
G und K zu vermeiden, werden die seitlichen Widerlager am Lampensockel und dementsprechend
die Ausschnitte im Fassungsmantel in verschiedener Breite ausgeführt. Es wird dadurch
verhindert, daß etwa zugleich ein Scheinwerfer auf Fernbeleuchtung und ein zweiter
parallel geschalteter auf Seitenbeleuchtung brennt.