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Mehrfaden-Kraftfahrzeug-Scheinwerferglühlampe, die ausschließlich
an die untere Halbschale eines parabolischen Scheinwerferreflektors Licht abgibt
Die bisher gebräuchlichste Glühlampe (Zweifadenabb.liendlampe) für Kraftfahrzeugschednwerfer
weist innerhalb ihres Glaskolbens. zwei Fäden auf, und zwar einen zur Erzeugung
von Fernlicht und einen vor dem Fernlichtfaden liegenden Glühfaden zur Erzeugung
von gegen, die Fahrbahn hin gesenktem Abblendlicht. Dieser sogenannte Abblendfaden
ist nach unten: durch einen kleinen Metallschirm abgeschirmt, damit kein Strahl
auf den unteren Teil des meist parabolisch ausgebildeten Reflektors fällt, da sonst
aus "diesem Teil aufsteigende und damit blendende Strahlen entstehen würden. Nun
ist die Luxzahl dies Fern.-lichtfadem,s um ein Vielfaches größer als diejenige des
Abblendfadens, so daß beim,,Umsoharlten von Fern- auf Abblendlicht in den meisten
Fällen die Adaptionsfähigkeit des Auges überbeansprucht wird. Erschwerend kommt
hinzu, daß vom weitreichenden; in der Hauptsache aus paral:leden Strahlen bestehenden
Fernlicht auf das sehr kurze, meist nur bis 25 m reichende Abblendlicht heruntergeschaltet
werden muß. Die Folge davon isst, daß man insbesondere bei einer Begegnung von Fahrzeugen
in das bekannte, völlig verkehrsunsichrere »schwarze Loch« hineinfahren muß, so
daß sich die meisten Fahrer angewöhnt haben, bereits vor der Begegnung wieder in
gefährlicher Weise das total-Wendende Fernlicht einzuschalten.
Zur
Vermeidung -dieses Übelstandes ist gemäß der deutschen Patentschrift 487
168 eine Vorrichtung bekanntgeworden, bei welcher durch eine mechanische Defokussierungs.einrichtung,
welchevom Führersitz aus bedient wird, eine Einfadenlampe im Reflektor verschoben
wird. Diese Einrichtung ist jedoch in ihrer Bedienung kompliziert und neigt infolge
der mechanischen Übertragungselemente leicht zu Störungen.. Durch die deutsch Patentschrift
726 2a4 ist ferner eine Glühlampe mit drei Fäden bekanntgeworden, deren.
einer Faden aber nur zur Erzeugung von Standlicht dient, während die beiden anderen
Fäden e-in geneigtes oder paralleles Lichtbündel hervorrufen. Diese Vorrichtung
setzt aber einen oberen elliipsoidischen Reflektor und einen unteren paraboloidischen
voraus, wobei die Glühfäden in den Brennpunkten dieser beiden Reflektorhälften liegen
und gegen den entgegengesetzten -Reflektor abgeschirmt sind. Mit dieser Vorrichtung
können aber die eingangs erwähnten Nachteile nicht vermieden werden, da sich beim
Umschalten vom parallelen Licht auf das geneigte Licht immer wieder das sogenarinte
»schwarze Loch« ergibt und es nicht möglich ist, beide Fäden gleichzeitig brennen
zu lassen, um paralleles und geneigtes Licht in der erforde@rlichem Lichtstärke
und Reichweite gleichzeitig zu erzeugen. Eine solche Glühlampe würde eine Überbeanspruchung
der gebräuchlichen Lichtmaschinen bedeuten, wenn z. B. beide Fäden Mit 35 Watt =
70 Watt brennen müssen. Wählt man jedoch eine geringere Wattzahl, so leidet
darunter die Lichtintensität. Im übrigen wird darauf hingewiesen, daß es bisher
international verboten ist, mit Scheinwerfern zu fahren, deren Glühlampen eine Leistung
von zusammen. mehr als 35 Wattbetragen.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile wird eine Meh.rfaden-Kraftfahrzeug-Scheinwerferglühlampe
vorgeschlagen, die ausschließlich an die untere Halbschale eines parabolischen Scheinwerferreflektors
Licht abgibt und deren als Fernlichtglühfaden wirkender Glühfaden bei in den Scheinwerferreflektor
eingesetzter Lampe im Brennpunkt dieses Reflektors liegt, während der zweite als
Nahlichtglühfaden dienende Glühfaden zwischen dem Fernlichtglühfaden und dem Glühlampensockel
angeordnet ist. Erfindungsgemäß wird nun bei einer solchen Glühlampe zwischen dem
Fernlichtglühfaden und dem Nahlichtglühfaden ein dritter Glühfaden vorgesehen, der
ebenso wie die zwei anderen Glühfäden in senkrecht-er Richtung zur Glühlampenachse
und symmetrisch zu dieser sich in der Gebrauchslage der Lampe waagerecht erstreckt.
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Setzt man eine solche Dreifadenglühlampe so in eine Hälfte eines Paraboloidreflektors
ein, daß der Fernlichtfaden möglichst in dem Reflektorbrennpunkt liegt oder diesen
räumlich umfaßt, so erzeugt dieser Faden ein in der Hauptsache aus parallelen Strahlen
bestehendes Fernlicht. Die beiden anderen Glühfäden sind zwangläufig zu dem Reflektorbrennpunkt
nach hinten defokussiert und erzeugen jeder für sich ein mehr oder weniger zur Fahrbahn
gesenktes Licht, d. h. ein mehr oder weniger weitreichendes Abblendlicht. Schaltet
man nun während der Fahrt im Bedarfsfalle vom Fernlichtfaden auf den defokussierten
mittleren Abblendfaden und von diesem auf den hinteren Abblendfaden, so stellt das
Licht des mittleren Fadens eine Zwischenstufe dar, und zwar als Übergangsstufe zur
endgültigen Abblendung des Fernlichtfadens. Der mittlere Glühfaden liefert im Vergleich
zum hinteren Abblendglühfaden, da er wesentlich weniger nach hinten defokussiert
ist, ein weiter reichendes Abblendlicht (Zwischenstufe) als der hintere Faden, was
einer wünschenswerten Entlastung der Adaptionsfähigkeit des Auges gleichkommt. Außerdem
kann die Zwischenstufe als weitreichendes Abblendlicht schon vor der Begegnung zweier
Fahrzeuge wieder eingeschaltet werden, so daß das bisherige »schwarze Loch« voll
ausgeleuchtet wird, ohne das entgegenkommende Fahrzeug zu blenden.
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Die Fadenanordnung der Glühlampe gemäß der Erfindung bietet aber noch
weitere wesentliche Vorteile. Durch eine beispielsweise hälftige Verspiegelung der
oberen Glaskolbenhälfte trifft bei Nebel kaum direktes Licht der Glühfäden auf die
Nebelwand. Das von den beiden Abblendglühfäden durch Reflexion aus dem unteren Teil
eines reflektorartigen Päraboloidkörpers erzeugte Licht dagegen tritt zur Fahrbahn
gesenkt aus, mit der für ein gutes Nebellicht erforderlichen Breite und scharfen
Hell-Dünkel-Grenze. Das Licht der beiden Abblendglühfäden erfüllt also die Anforderungen,
welche an ein gutes Nebellicht gestellt werden müssen, in vollem Umfange. Durch
Verwendung eines Glaskolbens und dessen Verspiegelung zur Hälfte tritt ein besonders
helles, auf die Hälfte des Raumwinkels konzentriertes Licht in nahezu doppelter
Stärke aus. Bei Verwendung beispielsweise eines Glühfadens für 35 Watt wird der
Effekt von fast 70 Watt pro Faden erreicht, ohne daß die Lichtmaschine mehr
als bisher bei den 35 -Watt-Glühlampen leisten muß. Außendem ergibt sich durch Einsparung
einer Reflektorhäl£te noch ein wesentlicher wirtschaftlicher Vorteil, und wenn man
den Reflektor in ein ummanteltes Gehäuse setzt, so ist der freie obere Raum für
andere Zwecke verwendbar, beispielsweise für die Unterbringung eines Blinklichtes,
einer Scheibenheizung, Scheibenwischervornichtung od. dbl.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer Mehrfaden-Kraftfahrzeug-Scheinwerferglühlampe
dargestellt. Es zeigt Fig. i die Anordnung der Glühfäden im Glaskolben der Glühlampe,
Fig. 2 die Anordnung der Glühlampe im Scheinwerfer bei verspiegelter oberer Hälfte
der Lampe und-Fig. 3 eine Vorderansicht gemäß Fig. 2, bei welcher im oberen Teil
des Scheinwerfers ein Blinklicht angeordnet ist.
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Wie in Fig. i dargestellt ist, befinden sich in einem mit einem Fassungssockel
i versehenen Glaskolben 2 ein Fernlichtglühfaden 3 und zwei weitere Glühfäden für
Abblendlicht ¢ bzw. 5. Gemäß Fig. 2 ist diese Lampe in einem paraboloidischen
Reflektor
6 angeordnet, so daß im Brennpunkt dieses Reflektors der Faden 3 liegt. Die Fäden
4 und 5 sind abgestuft, defokussiert zum Brennpunkt des Reflektors angeördnet. Die
obere Hälfte des Glaskolbens 2 trägt eine Verspiegelung 7. Durch den Glühfaden 3
wird fast ausschließlich paralleles Licht gemäß Pfeilrichtung 8 erzeugt, während
der Glühfade, 4 gemäß Pfeilrichtung 9 geneigtes Licht und der Glühfaden 5 gemäß
Pfeilrichtung ro noch stärker geneigtes Licht hervorruft. Gemäß Fig. 3 ist der nur
aus einer unteren Hälfte bestehende parabolische Reflektor in einem Gehäuse r z
angeordnet. In diesem Gehäuse entsteht durch die Ausbildung der . Lampe eine obere
Dunkelzone r2, in welcher beispielsweise ein Blinklicht 13 angeordnet ist.