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Verfahren zum Zerkleinern von 1Vlaisstengeln u. dgl. Die Erfindung
:betrifft ein Verfahren .und eine Einrichtung zum Zerkleinern von hauptsächlich
noch frischen Maisstengeln jund anderen Pflanzenstielen ähnlicher Bauart. Bei .den
bekannten Verfahren zum Zerkleinern von Maisstengeln usw. werden die Stengel in
möglichst kleine Stücke zerschnitten, indem entweder nur in der O,uerrichtung wirkende
Messer verwendet werden oder Spaltmesser, die auf dem den Messern. zugewendeten
Stirnende der Maisstengel einwirken und nach Maßgabe des Vorschubes der Stengel
in die unversehrten Teile der Stengel in deren Achsenrichtung eindringen; im ersteren
Falle werden häckselartige Scheiben erhalten, während im zweiten Falle die Stengel
in lange, der jeweiligen Dicke des Stengels entsprechende breite Bänder von möglichst
geringer Stärke gespaltet werden. Es ist auch bekannt, die in der Längsrichtung
der Stengel von deren Stirnende ausgehend einwärts dringende Spaltmesser in Verbindung
mit auf den Querschnitt der Stengel wirkenden Messern zu verwenden, um,die durch
das Spalten erhaltenen langen Bänder zu unterteilen.
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Im Gegensatz zu den bekannten Verfähren sollen gemäß der Erfindung
die Stengel einer mit Zinken besetzten Walze tangential zugeführt und dadurch der
Länge nach zerschlissen -werden. Während also bei den bekannten Spalt- oder Schneidverfahren
die Vorschubrichtung der Stengel die Bewegungsrichtung der jeweils ansetzenden Messer
stets etwa im rechten Winkel kreuzt, bewegen sich die Stengel bei dem Zerschleißverfahren
gemäß der Erfindung in dem Augenblick, in welchem die Zerkleinerungsarbeit ansetzt,
im wesentlichen in gleicher Richtung mit den Zinken der Zerkleinerungswalze. Durch
das Zerschleißen werden ohne .die Anwendung besonderer Quermesser im Gegensatz zu
den bekannten, durch Zerschneiden von Stengeln erhaltenen Erzeugnissen Fäden von
grasartiger Länge und Stärke erhalten, die ein Futtermittel darstellen, das vom
Vieh, eben weil es an das natürlichste Futtermittel, an Gras, erinnert, dem Häcksel
oder den langen, breiten Bändern vorgezogen wird. Außerdem wird es auch leichter
verdaut, und es ist .einer etwaigen weiteren Verarbeitung besser zugänglich, da
die mechanische Aufschließung infolge der durch das Zerschleißen bewirkten Zer£aserung
in :grasartige Fäden eine viel weitergehende ist, als bei dem Zerschneiden der Stengel
mit den Spaltmessern erreicht werden kann.
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Die Zeichnung zeigt eine zur Ausführung des neuen Verfahrens geeignete
Einrichtung. Abb. z zeigt schematisch die Ausführung ,des Verfahrens.
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Abb. a zeigt einen senkrechten Schnitt durch eine Maschine zur Ausführung
.des Verfahrens, und die Abb.3 und q. veranschaulichen Einzelheiten der Maschine.
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Gemäß dem neuen Verfahren wird, wie Abb. r zeigt, der Maisstengel
5 durch einen Kamm 6 zerkleinert, der in die Mantelfläche ,des Maisstengels hineingestochen
und darauf
-hin mit möglichst großer Geschwindigkeit in der Längsrichtung
.des Stehgels bewegt wird, wodurch die Zinken (des Kammes die Außenschicht des Stehgels
in lange, feine Fäden zerschleißen, während die Kernteile lesseliben in schrotartige
Teilchen zerlegt werden. Damit diese Wirkung eintritt, muß ler Stehgel mittels beliebiger
Mittel? festgehalten oder aber dem Kamm mit einer Vorschubgeschwindigkeit zugeführt
werden, -lie wesentlich kleiner ist als die Geschwin-Iigkeit der Kammbewegung.
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Die Zinken des Kammes 6 werden vorteilhaft wie bei bekannten Kammwalzen
hintereinander in mehreren Reihen und zwecks fortlaufender Arbeit und Erreichung
großer Geschwindigkeit zweckmäßig an der Umfangsfläche eines Zylinders angeordnet,
wie dies Abb.2 zeigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist eine Schleißwalze 8 vorgesehen,
deren die Zerschleißwirkungermöglichende "Zurückhaltevorrichtung für die Stehgel
so eingerichtet ist, daß sie gleichzeitig die Arbeit wie die Speisewalzen der bekannten
Häckselmaschinen einer Speisevorrichtung verrichtet; dies - wird dadurch erreicht,
daß die die Stehgel erfassende und zurückhaltende Vorrichtung aus im Vergleich zur
Zerschleiß.walze 8 mit kleinerer Umfangsgeschwindigkeit laufenden zwei Walzen 9
und io gebildet ist. Die Speisewalzen 9, io sind in .bezug auf die mit Zinken besetzte
Walze 8 so angeordnet, daß sie die Maisstengel der Walze im wesentlichen tangential
zuführen, damit die Maissten:gel von den jeweils zur Wirkung gelangenden Zinken
stets an der Mantelfläche r erfaßt und dabei in Fäden etwa von der Länge und Stärke
eines Grashalmes zerschlissen werden. Die obere Walze g ist in bei Häckselmaschinen
üblicher Weise auf dem Umfang mit parallel zur Achse verlaufenden Rippen i i versehen,
während die Oberfläche der anderen Walze io glatt ausgebildet ist. Das Walzenpaar
9, io ist so nahe an der Kammwalze 8 angeordnet, daß die Länge des zwischen der
Einklemmstelle und der Kammwalze 8 liegenden Stengelteiles annähernd gleich der
Länge .der Längsfaser der Außenschicht des Stehgels ist, da hierbei durch das Zerschleißen
die feinsten Fäden erhalten werden.
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Die z. B. von einem Riemen 13 angetriebenen Kammwalze8 läuft zur Erreichung
einer feinen Zerschleißwirkung und hohen Fliehkraft vorteilhaft mit einer Mindestumlaufzahl
von 2 ooo, während das durch die verlangsamende Übersetzung 23, 22, 24 angetriebene
Walzenpaar 9, io etwa nur ioo Umdrehungen macht. Die Walze 9 ist in üblicher Weise
in einem Arm 15 gelagert, der um eine Achse 14 verschwenkbar ist, so iaß die Walze
9 mit ihrem Gewicht die der Kammwalze 8 zugeführten Maisstengel 12 nachgiebig belastet.
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Die glatte Walze io treibt die Walze 9 mittels einer Zahnradübersetzung
25, 26 an. An Stelle von Zahnrädern können natürlich beliebige andere Bewegungsübertragungsmit-@el
Verwendung finden. Die Stehgel werden auf die Zuführplatte i9 gelegt, die am Maschinengestell
21 befestigt ist. Die Maschinenteile sind in Seitenplatten zo gelagert.
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Um auch für die an den Stengeln vorhandenen Blätter eine Zerschleißwirkung
zu erreichen, ist zwischen die untere Speisewalze ro und die Kammwalze 8 eine Schiene
17 eingeschaltet, durch die der Zwischenraum zwischen den beiden Walzen präktisch
fugenfrei überbrückt wird. Das zwischen -der Kammwalze 8 und ider Schiene 17 austretende
und zum Teil hinausgeschleuderte Erzeugnis wird durch eine Platte 18 abgeführt.
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Für die Zerschleißwirkung ist die richtige Anordnung. und die Bemessung
der Zinken wesentlich. Die Zinken werden in an sich bekannter Weise auf Schraubenlinien
angeordnet, jedoch werden idabei die Zinken der einen Schraubenlinie in bezog auf
die Zinken sämtlicher übrigen Schraubenlinien derart versetzt, daß in jeder Querschnittsebene
der Walze nur eine einzige Zinke zu liegen kommt. Hierbei ist es vorteilhaft, die
Steigungsrichtung der Schraubenlinien nach Abb. 3 streifenweise zu ändern, damit
während der Arbeit kein seitliches Verschieben des Gutes eintritt. Die Höhe der
Zinken ist zweckmäßig einVielfaches der größten Dicked (Abb. q.), am zweckmäßigsten
das Drei- bis Vierfache derselben, da bei einem anderen Verhältnis die Zinke zu
hoch wird und sich leicht abbiegt oder bricht oder aber zu niedrig wird, in welchem
Falle,die Lücken sich leicht verstopfen; zwecks Vermeidung dieses Verstopfens beträgt
die Lücke t zumindest das Anderthalbfache, vorteilhaft das Drei- bis Vierfache der
Abmessung d. Die Zinken sind wie üblich in der aus Abb. q. ersichtlichen Weise in
bezug auf die Drehrichtung nach hinten abgeschrägt ausgebildet.
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Mittels der Einrichtung können natürlich auch zum Teil oder ganrnz
trockene oder getrocknete Maisstengel o. dgl. zerschlissen werden.