-
Einrad. Den Gegenstand dieser Erfindung bildet ein neues Einrad, welches
für Sportzwecke und auch zur Benutzung für größere Kinder besonders geeignet ist.
-
Von den bereits bekannt gewordenen Arten solcher Einräder unterscheidet
sich das vorliegende in vorteilhafter Weise durch seine einfache und solide Einrichtung,
welche unter tunlichster Vermeidung aller Kraftverluste, durch Reibung und infolge
eines eigenartigen Übertragungsmechanismus eine ungemein günstige Ausnutzung der
aufgewendeten Arbeitskraft ermöglicht.
-
Das neue Einrad besteht aus einer äußeren, zweckmäßig mit irgendeiner
Gummi- oder ähnlichen Bereifung versehenen Felge, welche sich beim Fahren auf dem
Boden abrollt und einen entsprechend kleineren Innenkranz, in dem sich ein Sitz
für den Fahrenden nebst einer lenkstangenartigen Griffstütze für denselb 2n befindet.
Diese Außenfelge und der Innenkranz sind aus im Querschnitt U-förmigem Material
hergestellt, und zwar so, daß die offene Seite der Außenfelge nach innen und die
off --ne Seite des Innenkranzes nach außen gerichtet ist, d. h. derartig, daß die
offenen Seiten der Auß--nfelge und des Innenkranz3s einander zugekehrt sind. Zwischen
der Außenfelge und dem Innenkranze sind eine geeignete Zahl von Gleitrollen vorgesehen,
welche in den beiden U-förmigen Nuten laufend, die Felge und den Kranz in gleichem
konzentrischen Abstande halten. Diese Gleitrollen sind in einem breiten, sich vom
Rade aus nach einer jedenSeite nach außen erstreckenden Laufreifen frei drehbar
gelagert. Nachdem der Fahrende auf seinem Sitz im Innerkranz Platz genommen und
seiner Maschine durch Abstoßen mit dem Fuße vom Boden den ersten Antrieb gegeben
hat, genügt für die weitere Fortbewegung, daß er mit den Füßen zu beiden Seiten
des Rades auf den seitlich ausladenden Flächen des Laufreifens eine Art von Gehbewegung
ausführt, durch welche c' er Laufreifen in eine drehende Bewegung versetzt wird.
Infolge dieser Drehbewegung des Laufreifens werden die auf demselben gelagerten
Gleitrollen gleichzeitig auf dem Innenkranz und in der Außenfelge abgerollt. Weil
hierbei der Innenkranz durch das in demselben exzentrisch wirkende Gewicht des Fahrenden
an der Drehung verhindert wird, muß sich die Außenfelge in der doppelten Geschwindigkeit
des Laufreifens drehen, so daß dieMaschine in doppelter Übersetzung durch den Antrieb
des Laufreifens fortbewegt wird.
-
Um das Gleiten der Rollen in den beiden U-förmigen Kränzen zu verhindern,
können dieselben aus einem geeigneten Material, wie Walroßleder u. dgl., in der
Art der Fiiktionsrollen hergestellt werden, wobei gleichzeitig die beiden Kränze
im Grunde mehr oder weniger geraubt oder nach Art eines sogenannten Planetengetriebes
mit Innenverzahnungen im Eingriff mit an den Rollen anzubringenden Außenverzahnungen
versehen werden können.
-
Zum Lenken der Maschine genügt eine geringe seitliche Verschiebung
des Schwerpunktes durch entsprechende Neigung des Körpers des Fahrenden. Die Handhabung
dieses neuen Einrades ist außerordentlich einfach und leicht zu erlernen,
so
daß es sich evtl. in möglichst einfacher Ausführung gut zur Verwendung für Kinder
eignet.
-
Je größer der Durchmesser der Gleitrollen gewählt wird, umso größer
wird selbstverständlich bei gleicher Antriebsgeschwindigkeit des Laufreifens die
Fortbewegungsgeschwindigkeit der Maschine, so daß dieselbe bei entsprechender Dimensionierung
auch für Sportzwecke große Vorteile bietet, im besonderen aus dem Grunde, weil durch
die Eigenartigkeit der Übersetzung der Kraftverlust infolge von Reibung auf ein
Minimum reduziert wird.
-
Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform
eines Einrades nach dem Prinzip der vorliegenden Erfindung, und zwar stellen dar
Abb. i das neue Einrad in einer Seitenansicht, Abb. 2 einen mittleren vertikalen
Querschnitt desselben, Abb. 3 in vergrößertem Maßstabe unter teilweisem Wegbruch
in einer Abwicklung einen Teil des Rades, sowie Abb. 4. eine Innenansicht des Radteiles
der Abb. 3 unter teilweisem Wegbruch des Innenkranzes.
-
Auf der Innenseite der im Querschnitt U-förmigen Außenfelge i ist
in bekannter Art ein Gummibelag 2 irgendwelchen Systems vorgesehen. Innerhalb des
Innenkranzes 3 der ebenfalls aus im Querschnitt U-förmigem Material besteht, ist
ein einfacher Sitz 4 für den Fahrenden 5 sowie ein lenkstangenartiger Handgriff
6 angebracht. Zwischen dem Innenkranz 3 und der Außenfelge i sind eine Anzahl Gleitrollen
7 vorgesehen, daß sie sich gleichzeitig sowohl in der inneren U-förmigen Rinne .
wie in der gleichen äußeren Rinne des Innenkranzes 3 abwälzen und beide Teile dabei
in gleichen radialen Abständen voneinander halten.
-
Die Gleitrollen 7 sind mit ihrem Zapfen 8 in Lagern g frei drehbar
angebracht, welche auf beiden Seiten des Laufringes io befestigt sind, der nach
beiden Seiten der Maschine hin entsprechend ausladet.
-
Nachdem der Fahrende auf seinem Sitz Platz genommen hat, kann er durch
Abstoßsn mit den Füßen gegen den Boden unschwer seine Maschine in Gang bringen.
Der weitere Antrieb erfolgt dadurch, daß er durch Vorwärtsschreiten mit je einem
seiner Füße auf. der einen und anderen Seite des Laufringes io diesen in Richtung
der Pfeile der Abb. i in Rotation versetzt. Die Gleitrollen 7 wälzen sich hierbei
an dem Innenkranz 3 ab, welcher infolge der exzentrischen Belastung durch das Gewicht
des Fahrenden am Mitdrehen verhindert wird. Die ganze drehende Antriebskraft, welche
von dem in Rotation versetzten Laufring io unter Übertragung durch die Gleitrollen
7 erzeugt wird, wirkt deshalb auf die Außenfelge i, die sich dadurch, und zwar in
doppelter Geschwindigkeit und Weglänge des Laufringes auf dem.Boden abrollt.
-
Wenn der Fahrende mit den Füßen den Laufreifen in flottem Marschtempo
antritt, so genügt dies, um die Maschine auf dem Boden bereits in der doppelten
Geschwindigkeit fortzubewegen.
-
Wie bereits bemerkt, wirkt die Rollenübertragung ganz nach Art der
in der Mechanik als Planetengetriebe bezeichneten Übertragungsvorrichtung, welcher
die neue Anordnung auch völlig entspricht, wenn zur Vermeidung des Gleitens die
Rollen und die einander gegenüberliegenden Rinnen der Außenfelge und des Innenkranzes
mit entsprechenden Verzahnungen versehen werden.
-
Um die Maschine erforderlichenfalls leicht auseinandernehmen zu können,
ist zweckmäßig der Innenkranz 3 aus zwei Teilen herzustellen, die nach dem Einsetzen
des Laufringes mit den Gleitrollen in geeigneter Weise durch Verschraubungen, Splinte
oder ähnlicher Art miteinander zu vereinigen sind.
-
Dag Lenken der Maschine erfolgt in einfacher Weise dadurch, daß der
Fahrende leicht seinen Körper nach der Innenseite der zu fahrenden Kurve neigt.