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Zur Herstellung von Holzgeweben dienender Webstuhl. Vorliegende Erfindung
hat einen Webstuhl zur Herstellung von Decken u. dgl. geeigneten gewebartigen Gefügen
aus gespaltenem Schilfrohr zum Gegenstande, das die Schuß- und Kettenfäden für das
Gewebe liefert.
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Die Zeichnungen zeigen in Abb. z und 2 in Seitenansicht und Längsansicht
einen Webstuhl für Schilfbänder, der sich auch zum Weben anderer Werkstoffe, wie
Bambus, Weiden, Raphia und von Metalltuch u. dgl. verwenden läßt. Abb. 3 zeigt in
Draufsicht die von zwei Spulenreihen für zwei Kettengruppen eingenommene Arbeitsstellung,
Abb. q. im Querschnitt einen wagerechten Schaft für die Bewegung der Kette und ihre
Führung, Abb. 5 in Seitenansicht eine Führung für wagerechte Schäfte, die in Abb.
6 in Draufsicht ersichtlich sind.
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Abb. 7 und 8 zeigen in Längsansicht und Draufsicht die Vorrichtung
zur Einführung des Schusses in die Kette; Abb. 9, io und ii zeigen im Querschnitt,
in Längsansicht und in einem in anderer Ebene gelegten Querschnitt eine federnde
Klemme für den Schuß.
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Der Stuhl zum Weben von Schilfbändern besitzt in seinem oberen Teil
zwei Reihen von Spulen io, die mit Schilfband bewickelt sind, in seinem unteren
Teile hingegen eine Walze 25 zum Aufwickeln des hergestellten Gewebes.
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Die Spulen ro beider Reihen sind versetzt zueinander angeordnet (Abb.
3), um zwei Kettengruppen zu bilden, die nach dem Hindurchgang oder Einlegen eines
jeden Schusses abwechselnd nach rechts und links verstellt werden.
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Im oberen Teil des Stuhles laufen die Ketten 26 zwischen zwei Führungswalzen
27, von denen aus sie sich in zwei Gruppen trennen, von denen die eine in die Augen
28 an den wagerechten Schäften 29, die andere in die Augen 281 der ebenfalls wagerecht
liegenden Schäfte 291 gelangt. Die Augen 28 an den Schäften sind gekrümmt, damit
sich das in erstere eingeführte Schilfband ein wenig nach einwärts krümmt und seine
platte Gestalt erst nach dem Hindurchgang des Gewebes zwischen dieWalzen 51 wieder
annehmen kann, um auf diese Weise ein geschlossenes und homogenes Gewebe zu erhalten.
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Die wagerecht liegenden Schäfte 29, 291 verschieben sich ebenfalls
wagerecht zwischen den kleinen Walzen 3o, die auf den in den Ständern 31 befestigten
Schienen 3o Lagerung finden (Abb. q., 5 und 6).
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Sämtliche Schäfte ein und derselben Gruppe sind durch einen Querstab
32 miteinander verbunden; der letztere steckt in den Gabeln 33 von Schwinghebeln
3q., deren untere Enden gemeinsam auf einer Achse 35 aufgesetzt sind; die Drehzapfen
36 der letzteren ruhen in den Lagern 37 und sind mit den Kurbeln 38 besetzt, die
mit den Hebeln 39 gelenkig verbunden sind. Der mittlere Drehpunkt der Hebel 39 ist
zu
einem Zapfen 40 ausgebildet, der bei seiner Auf- und Abwärtsbewegung in den Schienen
41: Führung erhält.
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Antrieb erhalten die Hebel 39 durch eine Schubstange 42, die mit ihrem
unteren Ende an die auf der Haupt- oder Antriebswelle 48 festsitzende Kurbel 43
angelenkt ist.
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Aus dem Zusammenwirken der vorstehend angeführten Teile ergibt sich,
daß die beiden Kettengruppen sich abwechselnd voneinander entfernen, indem die eine
Gruppe nach ,rechts, die andere nach links und umgekehrt sich bewegt; bei jeder
Verschiebung der Kettengruppen wird ein Schuß 49 durch eine weiter unten beschriebene
Ziehvorrichtung eingelegt. Die vollen Linien sowie die strichpunktierten Linien
in Abb. r zeigen beide von den Schwinghebeln 34 eingenommene Stellungen.
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Das nach dem Hindurchführen der als Schuß dienenden Bänder entstehende
Gewebe 50 läuft zwischen den beiden Walzen 51 hindurch, die Schuß- und Kettenbänder
fest untereinander vereinigen; die Kettenbänder sind gegen die Schußbänder abgeplattet,
und das Gewebe wickelt sich zuletzt auf, einen durch eine Walze 25 gebildeten Warenbaum
auf.
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Die Vorrichtung zum Einlegen des Schusses in das von zwei Gruppen
Kettenbändern gebildete Fach ist zum Teil rechtsseitig im Webstuhl in Abb. 2 in
ihrer Gesamtheit und in ihren Einzelheiten in mehreren Ansichten in den Abb. 7 bis
z= ersichtlich.
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Genannte Vorrichtung besteht aus einem feststehenden. und geeignet
abgestützten Gestell oder einer Schiene 52, in welchem oder welcher sich ein Schieber
53 bewegen kann. An. den letzteren ist eine Schnur .oder Kette 54 angehängt, die
über zwei Rollen 55, 56 läuft und unter Veränderung des selbsttätigen Antriebs zum
Einlegen des .Schusses 49 in die Kettenbänder und zur wirkungslosen Zurückführung
aus dem Webstuhl, behufs Erfassens einer neuen Schußbandlänge, hin und her bewegt
wird.
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Das von der Walze io (Abb. 7 und 8) ablaufende Schußband erhält seine
Führung durch eine Walze 57 und wird von den beiden kleinen Walzen 58, 58 (Abb.
ii) erfaßt, von denen. die eine federnd gelagert ist, um die Verbindungsstellen
derjenigen Bänder, die doppelt so dick sind wie die übrigen Bänder, leicht hindurchgehen.
zulassen Das genannte Schußband wird mittels federnder, in beliebiger Anzahl vorgesehener
Klemmen 59 auf dem Schieber 53 festgehalten; diese Klemmen sitzen sämtlich fest
auf einer Achse 60, deren vorstehender Finger @6i zu gewünschtem. Augenblick das
selbsttätige und gleichzeitige Offnen sämtlicher Klemmen oder Zangen bewirken soll.
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Wie aus Abb.7 ersichtlich, ist außen aua Gestell des Webstuhls eine
Schere 62 angeflrdnet, dis zu geeignetem. Zeitpunkt für das Abschneidendes Schußbandes
in Tätigkeit gesetzt wird, wenn Schußband in genügender Länge in das Fach eingelegt
ist.
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In der in Abb. 7 ersichtlichen Stellung ist der Schußbandeinleger
mit dem Schußband 49 vollständig aus dem Webstuhl herausgetreten; wenn das Fach
weit geöffnet ist, geht der Schieber 51 zwischen demselben hindurch, an dem
das Schußband mittels der Klemmen 59 festgehalten wird. Ist die gewünschte Schußbandlänge
in das Fach eingelegt, so schneidet die Schere 62 das Schußband ab, die Klemmen
59 öffnen sich und lassen das Schußband zwischen die Kettenbänder einfallen.
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Der Schieber 53 tritt dann aus dem Webstuhl heraus und erfaßt zwischen
seinen Klemmen 59 von neuem eine Schußbandlänge, -worazü sich die Klemmen wieder
schließen; diese Bewegungen wiederholen sich für jedes Einlegen von Schußband.
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Es läßt sich der Webstuhl so anordnen, daß mit demselben Gewebe in
sehr großer Breite hergestellt wird. In diesem Falle wird der Schußbandeinleger
in zwei Teile zerlegt, die rechts und links am Webstuhl anzuordnen sind, wobei dann
ein jeder Einleger die Hälfte der Länge des nötigenSdhusses in die Kettenbänder
einlegt.