DE345137C - Anordnung elektrischer Sende- und Empfangseinrichtungen auf Landfahrzeugen - Google Patents
Anordnung elektrischer Sende- und Empfangseinrichtungen auf LandfahrzeugenInfo
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- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04B—TRANSMISSION
- H04B5/00—Near-field transmission systems, e.g. inductive or capacitive transmission systems
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Description
Zur Zeichenübertragung auf elektrischem Wege zwischen Landfahrzeugen und festen Stationen
oder anderen Fahrzeugen werden oft Anordnungen benutzt, die darin bestehen, daß auf
den Fahrzeugen Sende- und Empfangseinrichtungen vorgesehen sind, welche mit Drahtschleifen in Verbindung stehen, die außen an
den Wänden, auf dem Dach oder unter dem Boden der Fahrzeuge angeordnet sind'. Längs der
ίο Fahrbahn sind Leitungen verlegt, welche einen
geschlossenen Stromkreis bilden und entweder in sich zu einer Schleife verbunden sind oder mit
Sende- und Empfangseinrichtungen auf festen Stationen verbunden sind. Die Schleifen auf
den Fahrzeugen und die fest verlegten Leitungen längs der Fahrbahn können einander induktiv
beeinflussen, so daß eine Zeichenübertragung telegraphischer oder telephonischer Art zwischen
Fahrzeugen verschiedener Züge oder zwischen
so Zügen und den festen Stationen möglich sind.
Sind auf dem Zuge Sende- und Empfangseinrichtungen vorgesehen, die im selben Wagen
oder in verschiedenen Wagen untergebracht sein können, so treten erfahrungsgemäß Störungen
der Empfangseinrichtungen bei gleichzeitigem Senden vom gleichen Zuge aus auf. Grund
hierfür ist, daß zum Senden bedeutendere Energien erforderlich sind, welche durch unmittelbare
Kopplung zwischen den Sende- und Empfangseinrichtungen, sei es wegen gemeinsamer
Teile der Stromkreise selbst oder wegen induktiver Kopplung der gegebenenfalls getrennt für
Senden und Empfang angeordneten Drahtschleifen die Empfangseinrichtungen beeinflüssen.
Ebenso kann aber auch eine mittelbare Kopplung der Sende- und Empfangsstrom- j
kreise, denen je eine besondere Drahtschleife zugeordnet ist, über die durch die fest verlegten
Leitungen gebildete Schleife eintreten. Hierdurch wird insbesondere der Empfang gestört,
da die Sendeenergien, wie erwähnt, bedeutend größer sind als die Empfangsenergien, und die
Empfangsapparate dementsprechend empfindlicher sein müssen als die Sendeapparatur.
Bei den bekannten Einrichtungen ist es daher ohne weiteres nicht möglich, vom selben Zuge
aus gleichzeitig zu senden und zu empfangen, und es mußte darüber hinaus noch eine besondere
Ausschalttaste vorgesehen werden, welche den Empfangsstromkreis öffnet, sobald der Sende-Stromkreis
auf demselben Zuge in Tätigkeit ist, um Störungen der Empfangseinrichtung auszuschließen.
Die Erfindung besteht nun in einer Anordnung, welche die auseinandergesetzten Nachteile
der bekannten Schaltungen beseitigt, also Störungen der Empfangseinrichtung durch das
Senden ausschließt und sogar gleichzeitiges Senden und Empfangen ermöglicht. Die Erfindung
besteht darin, daß die Sende- und Empfangs-Stromkreise in einer für Gegensprechen auf gleichem
Draht an sich bekannten Weise oder die Felder der für Senden und Empfang gesondert
vorgesehenen Schleifen auf dem Fahrzeug gekoppelt sind. Die Kopplung der Sende- und
Empfangsstromkreise als solcher kommt in Betracht, wenn diese auf dem gleichen Fahrzeug
angeordnet sind, oder die auf verschiedenen Fahrzeugen angeordneten Apparaturen durchdurchgehende
Leitungen auf dem Zuge irgendwie verbunden sind. Sie weist den Vorteil auf,
daß eine einzige Drahtschleife auf dem Zug ge-
niigt, mit der dann die Empfangs- und Sendeeinrichtungen gekoppelt sind. Die Übertragung
der für Gegensprechen auf gleichem Draht bekannten Schaltungen liegt ohne weiteres durchaus
nicht nahe, wie sich schon daraus ergibt, daß während der langen Entwicklungszeit der
hier in Betracht kommenden Zugtelephonie und -telegraphie wohl zur Abschaltung der Empfangseinrichtung
während des Sendens vom ίο selben Zug aus geschritten wurde, eine brauchbare
Einrichtung für gleichzeitiges Senden und Empfangen jedoch nicht gefunden wurde. Der
Grund hierfür dürfte darin zu finden sein, daß bei den bekannten Schaltungen für Gegensprechen
auf gleichem Draht eine Relais- oder Transformatoranordnung in der Drahtleitung zwischen den Stationen angewendet wurde,
während die Sende- und Empfangseinrichtungen unverändert blieben. Beim Gegenstand der
Erfindung wird jedoch in der fest verlegten Leitungsschleife, welche dem Draht der bekannten
Schaltungen entspricht, keinerlei Maßnahme zur Ermöglichung des Gegensprechens getroffen,
sondern eine Anordnung der Empfangs- und Sendestromkreise selbst und eine solche Verbindung
derselben getroffen, daß das Gegensprechen ermöglicht ist.
Die Kopplung der Felder der Drahtschleifen für Senden und Empfang kann nur dann durchgeführt
werden, wenn für Senden und Empfang i je eine besondere Drahtschleife vorgesehen, ist. ;
Die an sich bekannte Verdopplung der Draht- i schleifen bringt bei der Verkopplung nach der
Erfindung den Vorteil mit sich, daß das Gegensprechen ermöglicht wird, ohne daß irgendwelche
Änderungen oder Verbindungen der Empfangsund Sendestromkreise vorgenommen werden
müßten.
Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Abb. ι zeigt ein Beispiel für die Kopplung der Sende- und Empfangsstromkreise selbst. In ,
ihr stellt d eine Drahtschleife dar, welche in be- ,
liebiger Ausführung außen am Fahrzeug an- ■ geordnet ist. Ihrem Stromkreis gehören die !
Primärwicklungen zweier Transformatoren t an, welche mit einem Widerstand w hintereinandergeschaltet
sind. In den Stromkreis der Sekundärwicklung dieser Transformatoren t ist eine
Empfangseinrichtung e geschaltet. Die Sendeeinrichtung s ist an den Mittelpunkt der Primärwicklungen
der Transformatoren t angeschlossen und der Widerstand w ist so bemessen, daß der
Gesamtwiderstand des durch die Schleife i und der daran anschließenden Hälften der Transformatorwicklungen
t ebenso groß ist wie derjenige der anderen beiden Hälften der Transformatorwicklung
t mit dem Widerstand w, welche den anderen Stromzweig bilden. Die
Sendeeinnchtung liegt demnach in der Energieleitung einer brückenähnlichen Schaltung.
Wird die Sendeeinrichtung in Tätigkeit gesetzt, so werden sich die von ihr ausgesandteii
Ströme verzweigen einerseits über den Widerstand w und anderseits über die Schleife d. Die f»s
Primärwicklungen der Transformatoren t werden wegen der vorausgesetzten gleichen Widerstände
der beiden Stromzweige und des Anschlusses der Sendeeinnchtung an den Mittelpunkt
der Primärwicklung in entgegengesetzter Richtung von gleichen Strömen durchflossen,
deren Felder einander wegen der vorausgesetzten gleichen Windungszahl der Wicklungshälften
einander aufheben. Die Sekundärwicklungen der Transformatoren t werden daher nicht erregt
und die Empfangseinrichtung e bleibt von der Sendeeinrichtung unbeeinflußt.
Die gleiche Wirkung könnte erreicht werden, wenn die Sendeeinrichtung an irgendwelche
andere Punkte der Transformatoren t angeschlossen würde und der Widerstand w so bemessen
wird, daß Ströme in den Teilen der Primärwicklungen der Transformatoren t auftreten,
welche in Verbindung mit den zugehörigen Windungszahlen der Wicklungsteile gleich
große entgegengesetzte Felder erzeugen.
Auf die auseinandergesetzte Art ist gleichzeitiges Senden und Empfangen möglich, da die
Sendeeinrichtung wirkt, ohne die Empfangseinrichtung zu beeinflussen, während die Empfangsenergien
die weit stärkeren Sendeenergien nicht wesentlich zu stören vermögen und ihrerseits
ungestört durch die hmtereinandergeschalteten Transformatorwicklungen in den Stromkreis
der Empfangseinrichtung e- übertragen werden. Wollte man eine völlige Trennung der
Empfangs- und Sendeeinrichtungen hinsichtlich der gegenseitigen Störungsmöglichkeit durchführen,
so müßte nicht nur die Sendeeinrichtung, sondern auch die Empfangseinrichtung an
neutrale Punkte angeschlossen werden. Dies wäre etwa möglich durch Anwendung von
Brückenschaltungen, in, deren einer AusgLeichsleitung
die Empfangseinrichtung liegt, während in einer anderen Brücke die Sendeeinrichtung
liegt.
Außer der dargestellten Schaltung können auch andere sinngemäß angewendet werden, bei
denen Sende- und Empfangsapparaturen sämtlich induktiv oder sämtlich konduktiv mit der
Schleife d gekoppelt sind.
Abb. 2 und 3 zeigen Beispiele für Kopphingen der Felder der Drahtschleifen. g seieadie Sendeschleifen,
f die Empfangsschleifen, an die getrennt die Sende- und Empfangseinrichtungen
angeschlossen sind. Hier ist gemäß der Erfindung die direkte Kopplung der Schleife g und
der Schleife f zu kompensieren. Die Rückkopplung über die fest verlegte Leitungsschleife
kann vernachlässigt werden, da sie infolge der Widerstandsverluste in den fest verlegten Leitungen
und der starken Streuung nur gering
ist. Die Kompensation der direkten Kopplung der Schleifen f, g wird z. B. dadurch erreicht,
daß etwa nur eine Drahtwindung, welche an die Sendeapparatur angeschlossen ist, die Empfangsschleife
f umfaßt und ein Feld in der . Schleife f erzeugt, das dem durch den Hauptteil
der Schleife g hervorgerufenen Feld entgegengesetzt ist. An Stelle der beispielsweise
dargestellten Hintereinanderschaltung der mit
ίο den Sendeeinrichtungen verbundenen beiden
Schleifenteile könnte auch eine Parallelschaltung dieser Schleifenteile angewandt werden, und
die Einregulierung des Kompensationsfeldes in einfacher Weise durch einen gegebenenfalls induktiven
oder kapazitiven Justierwiderstand im Stromkreis der zugehörigen Senderschleife
erfolgen.
Abb. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem das erforderliche Kompensationsfeld dadurch
erzeugt wird, daß die Sendeschleife g· teilweise die Empfangsschleife f überdeckt. Die Abgleichung
hat etwa in der Weise zu erfolgen, daß die Schleifen so gegeneinander verschoben werden,
daß der von der festverlegten Leitungsschleife durch die gesamte Fläche der Empfangsschleife
f gesandte Kraftfluß gleich ist dem Kraftfluß, welcher von der Senderschleife durch
jene Fläche gesandt wird, welche durch die einander übergreifenden Teiles der beiden Schleifen
f, g umgrenzt wird.
Claims (6)
- Patent-Ansprüche:i. Anordnung elektrischer Sende- und Empfangseinrichtungen auf Landfahrzeugen, welche durch Schleifen auf den Fahrzeugen mit längs der Fahrbahn verlegten festen Leitungsschleifen gekoppelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verständigung in beiden Richtungen mit annähernd gleichen Wellen, insbesondere gleichzeitiges Senden und Empfangen möglich ist, indem die Sende- und Empfangsstromkreise in einer für Gegensprechen auf gleichem Draht an sich bekannten Weise oder die Felder der dann stets für Senden und Empfang gesondert vorgesehenen Schleifen gekoppelt sind.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sendestromkreis zwei parallelgeschaltete Zweige enthält, deren einem die Schleife auf dem Fahrzeug an-» gehört, und die Empfangseinrichtung derart an die Stromzweige angeschaltet ist, daß sie von den Sendeströmen nicht beeinflußt wird.
- 3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch zwei mit einem Abgleichwiderstand (w) hintereinandergeschaltete Transformatoren im Stromkreis der Schleife (d) am Fahrzeug und Anschluß der Sendeeinrichtung an solche Punkte des Schleifenstromkreises, daß die an die Sekundärwicklung der Transformatoren (f) angeschlossene Empfangseinrichtung (e) durch die Sendeströme nicht erregt wird.
- 4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleife am Fahrzeug in einem Zweig einer Brückenschaltung liegt, und die Sendeeinrichtung und gegebenenfalls auch die Empfangseinrichtung in je einer Brücke liegt.
- 5. Anordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein die Empfangsschleife (f) durchgreifendes Kompensationsfeld, welches durch eine besondere, von der Sendeeinrichtung erregte Drahtschleife erzeugt wird (Abb. 2).
- 6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sendeschleife (g) und die Empfangsschleife (f) einander teilweise überdecken (Abb. 3).Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE345137T | 1919-03-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE345137C true DE345137C (de) | 1921-12-05 |
Family
ID=6254410
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1919345137D Expired DE345137C (de) | 1919-03-16 | 1919-03-16 | Anordnung elektrischer Sende- und Empfangseinrichtungen auf Landfahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE345137C (de) |
-
1919
- 1919-03-16 DE DE1919345137D patent/DE345137C/de not_active Expired
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