Die Erfindung betrifft ein Kalt-Probenaufgabesystem für die Kapillargas
chromatographie nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein bekanntes Kalt-Probenaufgabesystem (F. Poy, Chroma
tographia 16 (1982) 345), das nach dem split-Verfahren
arbeitet, besteht aus einem Einführungsteil mit einem
Septum, das bei der Einführung der eine zu untersuchende
Probe enthaltenden Injektionsnadel in eine Innenbohrung
eines Probenaufgabekopfes durchstochen wird. Die Innen
bohrung des Probenaufgabekopfes ist an eine Trägergasleitung
angeschlossen. In der Innenbohrung, die weiter durch eine
mit Luft beheizbare Probenaufgabekammer verläuft, befindet
sich eine mit inerter Quarzwolle gefüllte Vorsäule. Die
Probenaufgabekammer ist an dem dem Probenaufgabekopf abge
wandten Ende mit einem Anschlußstück versehen, durch das
eine Kapillarsäule in das offene Ende der Vorsäule hinein
ragt. Der Außendurchmesser der Kapillarsäule ist kleiner
als der Innendurchmesser der Vorsäule, und der Außendurch
messer der Vorsäule ist kleiner als der Innendurchmesser
der Probenaufgabekammer. Der aus der Vorsäule austretende
Trägergas-Probengas-Strom kann auf diese Weise geteilt
werden, so daß nur ein Teil auf die Kapillarsäule gelangt
und der andere Teil durch den Ringraum zwischen der Vor
säule und der Probenaufgabekammer und eine daran ange
schlossene "split"-Ableitung abgeleitet wird.
Die Verwendung eines Septums hat den Nachteil, daß durch
das besonders bei automatischer Probenaufgabe häufige
Durchstechen Teile des Septums in die Probenaufgabekammer
gelangen und die Analysenergebnisse verfälschen können.
Weitere Verfälschungen des Analysenergebnisses können da
durch verursacht werden, daß Teile der Probe aus dem
Trägergas-Probengas-Gemisch kondensieren können, bevor
das Gemisch das Aufgabeende der Kapillarsäule erreicht
hat.
Ein Kalt-Probenaufgabesystem der eingangs genannten Art ist aus der
DE-Zeitschrift "LABO-Kennziffer-Fachzeitschrift für Labortechnik", Darmstadt,
1983, S. 2 bis 6, bekannt, bei dem als Beheizungseinrichtung eine Heizpatrone
verwendet wird, die von einer an eine Seite der Probenaufgabekammer angelöte
ten Hülse aufgenommen wird, während auf der hierzu abgewandten Seite ein Rohr
mit Abstand zur Probenaufgabekammer und mit auf letztere gerichteten Luftaus
trittsöffnungen vorgesehen ist. Bei einer derartigen Anordnung ergibt sich
keine gleichmäßige Erwärmung des Verdampferrohrs, das vielmehr aufgrund der
jeweils anfänglichen einseitigen Beaufschlagung zur Verkrümmung innerhalb der
Probenaufgabekammer mit entsprechendem Temperaturgradienten neigt. Auch ergibt
sich ein Temperaturgefälle zum Anschlußstück hin, so daß auch hierdurch die
Reproduzierbarkeit der Meßergebnisse beeinträchtigt wird, zumal Kondensationen
von verdampftem Probenmaterial in dessen Bereich auftreten können.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Kalt-Probenaufgabesystem nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, das auch bei automatischer Pro
benaufgabe reproduzierbare Ergebnisse liefert.
Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
gelöst.
Hierdurch wird eine gleichmäßige Erwärmung der Probenaufgabekammer und
des Anschlußstücks, letzteres durch eine entsprechende Wärmeübertragung zwi
schen Probenaufgabekammer und Anschlußstück, die das Anschlußstück praktisch
auf der Temperatur der Probenaufgabekammer hält, erzielt, so daß reproduzier
bare Ergebnisse erreicht werden und keine Kondensationen von verdampftem Pro
benmaterial auftreten.
Die Abkühleinrichtung bildet zweckmäßigerweise ein
mit einem Kühlkörper und einem Ventilator
versehenes Peltierelement, das mit seiner Kaltseite an
eine wärmeisoliert verpackte Umhüllung der Probenaufgabe
kammer in Flächenkontakt angedrückt ist. Die ganze Anord
nung wird in für eine automatische Probenaufgabe geeigneter
Weise rasch temperierbar, wobei vorzeitige Kondensationen
von relativ schweren flüchtigen Bestandteilen der Probe
vor dem Eintritt der Probe in die Kapillarsäule sicher
verhindert werden.
Vorteilhafterweise ist zur Probenaufgabe nach Wahl mit
oder ohne "split" zwischen der Probenaufgabekammer und
dem Verdampferrohr ein am ersten Ende der Probenaufgabe
kammer abgedichteter und an das Trägergas anschließbarer
Ringraum ausgebildet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Abbil
dungen dargestellt und wird nachfolgend an Hand der
Bezugszeichen im einzelnen erläutert und beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Einführungs
teil und einen Probenaufgabekopf, sowie dessen
Verbindung mit der Probenaufgabekammer bei
einem Kalt-Probenaufgabesystem nach der Er
findung;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein Anschlußstück
und dessen Verbindung mit der Probenaufgabe
kammer bei dem Kalt-Probenaufgabesystem nach
Fig. 1; und
Fig. 3 eine schematische Darstellung des Kalt-
Probenaufgabesystems nach Fig. 1 und der
zugehörigen Kühleinrichtung.
In den Abbildungen sind gleiche Teile mit gleichen Bezugs
zeichen versehen. Die in Fig. 1 dargestellte Eingabeseite
des Kalt-Probenaufgabesystems besteht generell aus einem
Einführungsteil 1 und einem Probenaufgabekopf 10, der in
noch zu beschreibender Weise mit einem ersten Ende einer
Probenaufgabekammer 30 verbunden ist. Die in Fig. 2 dar
gestellte Aufgabeseite des Kalt-Probenaufgabesystems be
steht im wesentlichen aus einem Anschlußstück 50, das
einerseits in noch zu beschreibender Weise mit dem zweiten
Ende der Probenaufgabekammer 30 und andererseits in be
kannter Weise, zum Beispiel durch eine Schlitzmutter mit
einer Graphitpackung, mit dem Aufgabeende einer Kapillar
säule 55 verbunden ist.
Das Einführungsteil 1 ist nach Art einer Kappe gestaltet
und enthält eine Innenbohrung 2, die sich an der vom
Probenaufgabekopf 10 abgewandten Seite trichterförmig
erweitert, wodurch die Einführung der Injektionsnadel er
leichtert wird. An der dem Probenaufgabekopf 10 zugewandten
Seite ist das Einführungsteil 1 mit einem vorspringenden
Kragen 3 versehen, der zum Eingriff mit einem entsprechend
ausgebildeten Teil des Probenaufgabekopfes 10 zusammenwirkt.
An dieser Seite enthält das Einführungsteil 1 eine sym
metrisch zur Innenbohrung 2 verlaufende Ausnehmung, die eine
Aufnahme 4 für einen Dichtkörper 5 bildet. Der Dichtkörper 5
enthält eine Innenbohrung 6 und ist an dem Ende, das dem
Probenaufgabekopf 10 zugekehrt ist, mit einem kegelstumpf
förmigen Teil 7 versehen. Der Dichtkörper 5 besteht aus
einem inerten Material, das ein Perfluor-Polymer sein kann.
Der Probenaufgabekopf 10 enthält eine Innenbohrung 11. An
der dem Einführungsteil 1 zugekehrten Seite ist der Proben
aufgabekopf 10 mit einem Vorsprung 12 versehen, der zum
Eingriff mit dem Kragen 3 des Einführungsteils 1 ausge
bildet ist. Die Eingriffsverbindung bildet vorteilhafter
weise eine swage-lockartige Verbindung. Innerhalb des Vor
sprungs 12 bildet die Innenbohrung 11 eine trichterförmige
Erweiterung, die an den kegelstumpfförmigen Teil 7 des
Dichtkörpers 5 angepaßt ist. Wenn das Einführungsteil 1
an dem Vorsprung 12 des Probenaufgabekopfes 10 befestigt
ist, fluchten die Innenbohrung 2 des Einführungsteils 1,
die Innenbohrung 6 des Dichtkörpers 5 und die Innen
bohrung 11 des Probenaufgabekopfes 10.
In Durchgangsrichtung hinter dem Vorsprung 12 erstreckt
sich eine seitliche Gewindebohrung 13 in den Probenaufgabe
kopf 10, die zur Aufnahme des Eingabeventils 14 dient. Die
Gewindebohrung 13 verläuft in Richtung vom Vorsprung 12
unter einem Winkel von 135° zu der Innenbohrung 11, kann
aber allgemein mit dieser einen Winkel im Bereich von über
90° bis unter 180°, vorzugsweise im Bereich von 120° bis
150°, einschließen. Die Gewindebohrung 13 erstreckt sich
bis zu einer bestimmten Tiefe in den Probenaufgabekopf 10.
Diese Tiefe ist dadurch bestimmt, daß eine am Boden 15
der Gewindebohrung 13 angeordnete Dichtung 16 mit ihrem
Mittelpunkt im Bereich der Innenbohrung 11 liegt. Die
Dichtung 16 bildet einen Ventilsitz für das Eingabeventil 14
und ihr innerer Umfangsrand liegt außerhalb der Innen
bohrung 11. Das Eingabeventil 14 enthält ein Ventil
gehäuse 17. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel be
steht das Ventilgehäuse 17 aus einer Gewindehülse 18, die
an dem Ende, das der Dichtung 16 zugekehrt ist, mit einer
Stufe versehen ist, in der die Dichtung 16 rutschsicher
in Anlage an der Grundfläche 15 gehaltert ist, und deren
Außengewinde mit der Gewindebohrung 13 in Eingriff ist.
In dem dem Vorsprung 12 abgewandten Teil der Gewinde
hülse 18 ist eine mit der Innenbohrung 11 fluchtende
Durchtrittsöffnung 19 ausgebildet. Das Ventilgehäuse 17
enthält weiter einen Gehäusekörper 20, der unter Zwischen
lage eines Dichtrings 21 einer Schulter anliegt, die
zwischen der Gewindebohrung 13 und einer zum Umfang des
Probenaufgabekopfes 10 führenden Erweiterung der Gewinde
bohrung 13 ausgebildet ist. Das aus der Gewindebohrung 13
vorstehende Ende des Gehäusekörpers 20 kann verschlossen
oder, wie dargestellt, mit einer Bohrung 20′ versehen sein,
die zu einem Trägergasanschluß führt. Der Ventilkörper
des Eingabeventils 14 wird in dem dargestellten Ausführungs
beispiel von einer Kugel 22 gebildet, die in der Gewinde
hülse 18 des Ventilgehäuses 17 aufgenommen und von einer
Rückstellfeder 23 mit einer in Richtung der Dichtung 16
wirkenden Kraft beaufschlagt wird.
Das Eingabeventil 14 kann gegenüber dem dargestellten Aus
führungsbeispiel in vielfacher Weise abgeändert werden.
Der Ventilkörper des Eingabeventils 14 kann jede andere
geeignete Form annehmen, die eine Verschiebung bei Ein
führung einer Injektionsnadel in die Innenbohrung 11 des
Probenaufgabekopfes 10 gestattet. Dabei müssen die Gewinde
hülse 18 und mindestens die Dichtung 16 an die Formgebung
des Ventilkörpers angepaßt sein.
In Durchgangsrichtung hinter der Gewindebohrung 13 befindet
sich in dem Probenaufgabekopf 10 eine Anschlußverbindung 24,
die bei Fehlen der Bohrung 20′ im Gehäusekörper 20 des Ein
gabeventils 14 in üblicher Weise als Trägergasanschluß
ausgebildet und daher hier nicht näher beschrieben ist.
Die Anschlußverbindung 24 erstreckt sich vom Umfang des
Probenaufgabekopfes 10 zu dessen Innenbohrung 11.
An der dem Einführungsteil 1 abgewandten Seite ist der
Probenaufgabekopf 10 mit einer Stufenbohrung 25 versehen,
die sich von der Innenbohrung 11 in einer ersten Stufe 26,
einer zweiten Stufe 27 und einer dritten Stufe 28 nach
außen erweitert und zur Verbindung mit der Probenaufgabe
kammer 30 dient.
Die Probenaufgabekammer 30 ist allgemein rohrförmig aus
gebildet und hat einen Innendurchmesser, der die Aufnahme
einer Vorsäule oder eines Verdampferrohres 31 gestattet,
das mit einem inerten Material wie Glaswolle oder dgl.
gefüllt sein kann. Der Außendurchmesser des Verdampfer
rohres 31 ist kleiner als der Innendurchmesser der Proben
aufgabekammer 30, so daß zwischen dieser und dem Ver
dampferrohr 31 ein Ringraum 32 gebildet wird, der eine
Probenaufgabe nach dem split-Verfahren gestattet.
Das erste Ende der Probenaufgabekammer 30 ist zur Ver
bindung mit dem Probenaufgabekopf 10 mit einem Dichtungs
teil 33 versehen, das in dem dargestellten Ausführungs
beispiel fest mit der Probenaufgabekammer 30 verbunden
ist, aber auch damit aus einem Stück gebildet sein kann.
Das Dichtungsteil 33 bildet ein erstes Endteil 34 und
ein zweites Endteil 35 zur Verbindung mit der zweiten bzw.
dritten Stufe der Stufenbohrung 25 im Probenaufgabekopf 10.
Im zusammengebauten Zustand des Kalt-Probenaufgabesystems
steht ein Ende des Verdampferrohres 31 über das erste End
teil 34 hinaus vor und ist in die erste Stufe 26 der Stufen
bohrung 25 im Probenaufgabekopf 10 eingepaßt. In die zweite
Stufe 27 der Stufenbohrung 25 ist eine Dichtpackung 36,
vorzugsweise eine Graphitpackung, eingesetzt, die am Umfang
des vorstehenden Endes des Verdampferrohres 31, an der
Stirnfläche des ersten Endteils 34 und diesem und der
Wandung der zweiten Stufe 27 abdichtend anliegt. Das zweite
Endteil 35 des Dichtungsteils 33 ist durch ein Gewinde mit
der dritten Stufe 28 der Stufenbohrung 25 im Probenaufgabe
kopf 10 im Eingriff und sichert so die abdichtende Ver
bindung zwischen dem Probenaufgabekopf 10 und der Proben
aufgabekammer 30. Außerhalb des Probenaufgabekopfes 10 er
streckt sich ein von dem Dichtungsteil 33 ausgehendes
Anschlußrohr 37, das abdichtend in das Dichtungsteil 33
eingesetzt ist und mit dem Ringraum 32 in Verbindung steht.
Das Anschlußrohr 37 dient als "split"-Rohr zur Ableitung
der "split"-Gase bei der Probenaufgabe nach dem "split"-
Verfahren und ist in bekannter Weise absperrbar, so daß das
hier beschriebene Kalt-Probenaufgabesystem auch für die
"split"-lose Probenaufgabe geeignet ist. Außerdem kann
ein weiteres Verbindungsrohr
von dem Dichtungsteil 33 ausgehen.
Die Probenaufgabekammer 30 ist über den größten Teil ihrer
Länge mit einer ersten elektrischen Heizung 38 in Form
einer Heizwicklung versehen, die so ausgelegt ist, daß die
Probenaufgabekammer 30 in sehr kurzer Zeit auf die ge
wünschte Temperatur erhitzt werden kann. Im Übergangs
bereich zu ihren Enden ist die Probenaufgabekammer 30 mit
Wärmeübergangssperren 39 versehen, die im dargestellten
Ausführungsbeispiel jeweils von zwei Umfangsnuten gebildet
sind, die die Wandstärke der Probenaufgabekammer 30 ver
ringern und dadurch die Wärmeableitung zu den Enden re
duzieren.
Das zweite Ende der Probenaufgabekammer 30 ist zur Ver
bindung mit dem Anschlußstück 50 ausgebildet, das im all
gemeinen in den Ofenraum des jeweiligen Gaschromatographen
eingeführt ist. Ein erstes Endteil 40 des zweiten Endes
der Probenaufgabekammer 30 hat einen größeren Außendurch
messer als die Probenaufgabekammer 30. Auf das erste End
teil 40 ist eine zweite elektrische Heizung 41 in Form
einer Heizwicklung aufgewickelt, deren Auslegung weiter
unten erörtert wird. Das zweite Endteil 42 ist mit einem
Gewinde zur Befestigung des Anschlußstückes 50 versehen
und enthält eine plan bearbeitete Stirnfläche. Im zusammen
gebauten Zustand des hier beschriebenen Kalt-Probenaufgabe
systems erstreckt sich das Verdampferrohr 31 unter Aus
bildung des Ringraumes 32 bis in das zweite Endteil 42
hinein, endet aber in einem Abstand vor der plan bear
beiteten Stirnfläche des zweiten Endteils 42.
Das Anschlußstück 50 besteht aus einem ersten Gewinde
teil 51, das zur Verbindung mit dem zweiten Endteil 42
des zweiten Endes der Probenaufgabekammer 30 ausgebildet
ist und eine plan bearbeitete Fläche aufweist, die bei
der Anbringung des Anschlußstückes 50 an der Probenauf
gabekammer 30 der plan bearbeiteten Stirnfläche des zweiten
Endteils 42 fest anliegt. Ein zweites Gewindeteil 52 des
Anschlußstückes 50 ist der Kapillarsäule 55 zugekehrt und
wird mit dieser in bekannter Weise verbunden, zum Beispiel
durch eine Überwurfmutter 56 unter Abdichtung durch eine
Graphitpackung 54 (Graphpack-Anschlußsystem Gerstel). Das
Anschlußstück 50 weist ferner eine Innenbohrung auf,
durch die sich das Aufgabeende der Kapillarsäule 55 bis
in das Verdampferrohr 31 hinein erstreckt. Das Anschluß
stück 50 ist in der beschriebenen Weise auswechselbar an
der Probenaufgabekammer 30 angeordnet, da die üblicher
weise verwendeten Kapillarsäulen unterschiedliche Stärke
haben, so daß für die jeweils verwendete Kapillarsäule
das passende Anschlußstück 50 verwendet werden muß. Das
Aufgabeende der Kapillarsäule 55 kommt mit der Innenwand
des Verdampferrohres 31 nicht in Berührung, weil der
Radialabstand zwischen der Kapillarsäule 55 und der Innen
bohrung 53 des Anschlußstückes 50 stets 0,1 mm ist.
Das Anschlußstück 50 ist in wärmeleitendem Kontakt mit dem
zweiten Ende der Probenaufgabekammer 30 und besteht aus
einem hochwärmeleitenden Material, im dargestellten Aus
führungsbeispiel aus einer Silberlegierung. Die zweite
Heizung 41 am ersten Endteil 40 des zweiten Endes der
Probenaufgabekammer 30 ist nun so ausgelegt, daß dieses
erste Endteil 40 und das Anschlußstück 50 unter allen
Betriebsbedingungen wenigstens annähernd die gleiche Tem
peratur wie die Probenaufgabekammer 30 haben. Durch den
festen Kontakt zwischen der plan bearbeiteten Stirnfläche
an dem zweiten Endteil 42 und der plan bearbeiteten Fläche
an dem ersten Gewindeteil 51 wird der wärmeleitende Kontakt
zwischen dem ersten Endteil 40 und dem Anschlußstück 50 zu
sätzlich gesichert. Die durch die Ringnuten 39 gebildete
Wärmeübergangssperre verhindert dabei einen wesentlichen
Wärmeübergang vom ersten Endteil 40 des zweiten Endes auf
die Probenaufgabekammer 30.
Die Heizwicklungen der ersten und zweiten elektrischen
Heizung 38 und 41 bilden eine Beheizungseinrichtung, die
an eine programmierbare Steuerung üblicher und daher nicht
näher erläuterter Bauart angeschlossen ist. Dadurch wird
die Beheizung der Probenaufgabekammer 30 und des Anschluß
stückes 50 nach einer vorwählbaren Heizgeschwindigkeit er
möglicht. Zur Anzeige und Kontrolle ist dabei ein im
Bereich der Wärmeübergangssperre 39 zwischen den Heizungen 38
und 41 ein Temperaturfühler 43 vorgesehen, der in üblicher
Weise an ein nicht dargestelltes Anzeigegerät angeschlossen
ist. Die Spannungsversorgung der zweiten Heizung 41 wird
in Abhängigkeit von der Programmierung der Spannungs
versorgung für die Heizung 38 der Probenaufgabekammer 30 so
gesteuert, daß die Temperaturdifferenz zu dieser gleich 0
oder minimal ist. Bei relativ niedriger Aufheizgeschwindig
keit hat das Anschlußstück 50 daher praktisch die gleiche
Temperatur wie die Probenaufgabekammer 50 unabhängig von
der jeweiligen Höhe der Temperatur. Nur bei relativ hohen
Aufheizgeschwindigkeiten können vorübergehend gewisse geringe,
aber unschädliche Temperaturunterschiede zwischen dem An
schlußstück 50 und der Probenaufgabekammer 30 auftreten.
Für die automatische Probenaufgabe ist eine Abkühlungs
einrichtung vorgesehen, die das Probenaufgabesystem nach
jeder Probenaufgabe so rasch wie möglich wieder auf Raum
temperatur abkühlt. Dafür wird vorteilhafterweise ein
Peltierelement verwendet. Ebenso ist es zur Vermeidung von
Wärmeverlusten zweckmäßig, das Kalt-Probenaufgabesystem mit
einer Wärmeisolierung zu versehen.
Die Probenaufgabekammer 30 des vorstehend beschriebenen
Kalt-Probenaufgabesystems ist von einer Umhüllung 60 aus
einem gut wärmeleitenden Material wie Aluminium umgeben,
und die Umhüllung 60 ist an den Enden durch Deckel 61
aus einem Isolierstoff wie Glimmer verschlossen. Die
Probenaufgabekammer 30 ist an ihrem Dichtungsteil 33
fest mit einer Scheibe 62 aus Metall verbunden, die ver
drehungssicher an dem Deckel 61 befestigt ist.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat die Umhüllung
60 einen rechteckigen Querschnitt und ist auf drei Seiten
im Abstand von einer Blechverkleidung 63 umgeben. Der
Zwischenraum 64 zwischen der Umhüllung 60 und der Blech
verkleidung 63 ist mit einem Isoliermaterial wie Stein
wolle ausgefüllt. An der vierten Seite liegt die Umhüllung 60
unter Flächenkontakt der Kaltseite eines Peltierelementes 65
unter Druck auf, das an eine Stromversorgung angeschlossen
ist und dessen gegenüberliegende Warmseite einem Kühl
körper 66 mit Kühlrippen 67 anliegt. Der Kühlkörper 66 ist
mit einem Ventilator 68 verbunden, der einen Luftstrom
zur Wärmeabfuhr aus dem Kühlkörper 66 erzeugt. Die Um
hüllung 60 ist durch einen Befestigungsbügel 69 und Be
festigungsschrauben 70 mit dem Kühlkörper 66 so fest ver
bunden, daß die Umhüllung 60 und das Peltierelement 65
unter dem notwendigen Druck aneinander anliegen.
Die Umhüllung 60 und die betreffenden Teile der Wärme
isolierung sind mit (nicht gezeigten) Durchführungen für
die Zuleitungen zu den Heizungen 38, 41 und dem Temperatur
fühler 43 versehen.
Das Einführungsteil 1, der Probenaufgabekopf 10 und seine
Teile sowie die Probenaufgabekammer 30 sind aus einem für
diesen Anwendungszweck inerten Material wie VA-Stahl her
gestellt. Das ganze System ist so konstruiert, daß das
Totvolumen minimal ist und die Nadel bis in einen Bereich
des Verdampferrohres 31 einführbar ist, in dem keine
Temperaturinhomogenitäten bestehen.
Zur Durchführung der Probenaufgabe wird eine Injektionsnadel
in die Innenbohrung 2 des Einführungsteils 1 und in die
Innenbohrung 6 des Dichtkörpers 5 eingeführt. Da der Dicht
körper 5 im Bereich seines kegelstumpfförmigen Teils 7 in
dem Vorsprung 12 des Probenaufgabekopfes 10 geringfügig
zusammengedrückt wird, verringert sich der Durchmesser der
Innenbohrung 6 geringfügig an dem Ende, das in dem Vor
sprung 12 eingespannt ist. Es wird dadurch erreicht, daß
der Dichtkörper 5 der Injektionsnadel abdichtend anliegt.
Die Injektionsnadel ist trotzdem in der Innenbohrung 6 des
Dichtkörpers 5 leicht verschiebbar, wobei keine Gefahr be
steht, daß die Injektionsnadel beschädigt wird oder Teile
des Dichtkörpers 5 losgerissen und mit der Injektionsnadel
in die Probenaufgabekammer 30 eingebracht werden. Bei der
weiteren Einführung der Injektionsnadel trifft diese auf
die Kugel 22 des Eingabeventils 14 unter einem solchen
Winkel, daß eine Beschädigung der empfindlichen Spitze der
Injektionsnadel ausgeschlossen ist. Bei der beschriebenen
Winkelstellung des Eingabeventils 14 genügt nämlich bereits
ein geringer Druck durch die Injektionsnadel, um die
Kugel 22 von der Dichtung 16 abzuheben und den Durchgang
durch die Innenbohrung 11 des Probenaufgabekopfes 10 frei
zugeben. Durch die Anlage des Dichtkörpers 5 an der Injek
tionsnadel ist dabei trotz Öffnung des Eingabeventils 14
die Abdichtung des Kalt-Probenaufgabesystems sichergestellt.
Die Dichtung 16 des Eingabeventils 14 ist so angeordnet,
daß die Injektionsnadel sie nicht berührt und somit ihre
Beschädigung durch die Injektionsnadel ausgeschlossen ist.
Nach Eingabe der Probe in das Verdampferrohr 31 wird die
Injektionsnadel wieder zurückgezogen. Dabei kehrt die
Kugel 22 des Eingabeventils 14 wieder in abdichtende Anlage
an die Dichtung 16 zurück, so daß das Kalt-Probenaufgabe
system trotz der nunmehr nach außen offenen Innenbohrung 6
des Dichtkörpers 5 abgedichtet bleibt.
Die Eingabe der Probe erfolgt bei laufendem Trägergas
strom, der über die Bohrung 20′ des Eingabeventils 14 oder
die Anschlußverbindung 24 des Probenaufgabekopfes 10 oder
gegebenenfalls über beide zugeführt werden kann. Falls die
zu untersuchende Probe Lösungsmittel enthält, das nicht
auf die Kapillarsäule gelangen soll, wird das Anschluß
rohr 37 zunächst an die Trägergasquelle angeschlossen. Das
Trägergas wird dann vom Anschlußrohr 37 durch den Ringraum
32 und das Verdampferrohr 31 geleitet und tritt durch die
Anschlußverbindung 24 aus. Dabei wird gleichzeitig durch
die Bohrung 20′ Trägergas in das Eingabeventil 14 ein
geleitet und dadurch verhindert, daß Lösungsmitteldämpfe
in das Eingabeventil 14 gelangen. Nach Abdampfen des
Lösungsmittels wird das Anschlußrohr 37 wieder von der
Trägergasquelle getrennt. Das Trägergas wird dann wie vor
her eingeleitet, wobei das Anschlußrohr 37 als "split"-
Ableitungsrohr dient, und es erfolgt die programmierte
Aufheizung mit einer vorwählbaren Aufheizgeschwindigkeit.
Nach Aufgabe der Probe auf die Kapillarsäule 55 schaltet
sich die Heizung ab und die Stromversorgung für das
Peltierelement 65 ein. Das Kalt-Probenaufgabesystem ist
so schon nach kurzer Zeit auch zur automatischen Aufgabe
einer weiteren Probe bereit. Beispielsweise wird das
Probenaufgabesystem in 17,5 s von 48° auf 190°C auf
geheizt; die Abkühlung von einer Probenaufgabetemperatur
von 300°C auf Raumtemperatur läßt sich in weniger als
10 min erreichen.