DE3444017A1 - Punkingfreies mineralfaserprodukt - Google Patents

Punkingfreies mineralfaserprodukt

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    • F16LPIPES; JOINTS OR FITTINGS FOR PIPES; SUPPORTS FOR PIPES, CABLES OR PROTECTIVE TUBING; MEANS FOR THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16L59/00Thermal insulation in general
    • F16L59/02Shape or form of insulating materials, with or without coverings integral with the insulating materials
    • F16L59/028Composition or method of fixing a thermally insulating material
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Description

  • Punkingfreies Mineralfaserprodukt
  • Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Mineralfaserproduktes spezieller Zusammensetzung zur Wärmedämmung hocherhitzter Fluide, insbesondere Fluide, die eine Temperatur oberhalb 4000 C aufweisen.
  • Mineralfaserprodukte zur Wärmedämmung werden bekanntlich dadurch hergestellt, daß man Mineralfasern unmittelbar nach ihrer Erzeugung aus einer Schmelze mit einem Bindemittel einsprüht, anschließend verdichtet und danach die verdichtete Mineralfaserbahn aushärtet.
  • Derartige Mineralfaserbahnen können anschließend zur Wärmedämmung, beispielsweise bei der Umwicklung von Rohren eingesetzt werden, durch die erhitzte Fluide gepumpt werden.
  • Die üblicherweise eingesetzten Mineralfaserprodukte, die Phenol-Formaldehyd-Kondensate als Bindemittel enthalten, können jedoch nur bis zu bestimmten erhöhten Temperaturen eingesetzt werden, ohne daß sie durch eine relativ rasch ablaufende Oxidation zerstört werden. Sobald diese Grenztemperatur überschritten wird, kommt es zu einer starken Hitzeentwicklung in dem Mineralfaserprodukt und darüber hinaus zu einer Verfärbung des Mineralfaserproduktes. Infolgedessen bilden sich zunächst an den jeweiligen Oberflächen des Mineralfaserproduktes dunkle Zonen, die auf die Oxidation dieses Bereichs zurückzuführen sind. Die weitere Erhöhung der Temperatur führt dann zu einer völligen Zerstörung des Bindemittels im Mineralfaserprodukt, die soweit gehen kann, daß Fasern schmelzen und sich Hohlräume in dem Stoff bilden. Dabei geht die Festigkeit des Mineralfaserprodukts verloren, was zur Folge hat, daß der untere Teil des Mineralfaserproduktes, mit dem das Rohr umgeben ist, durchhängt und somit die wärmedämmende Wirkung aufgehoben wird.
  • Dieses Verhalten, bei dem die Festigkeit des Mineralfaserproduktes durch Oxidation des Bindemittels verlorengeht, ist in der englischen Literatur mit"punking!' beschrieben.
  • Eine Definition dieses Begriffs ist beispielsweise in den US-PSen 32 23 668 und 42 94 879 angegeben, in denen Gemische von Phenol-Formaldehyd-Harzen mit Dicyandiamid bzw.
  • Harnstoff-Formaldehyd-Harzcn als Bindemittel beschrieben sind. Die aus den zuletzt genannten Patentschriften bekannten Mineralfaserprodukte sind jedoch nicht völlig punkingfrei - vielmehr können die Temperaturen höher liegen oder aber die Dicke des Mineralfaserproduktes kann erhöht werden, ohne daß jedoch der unerwünschte punking-Effekt beseitigt wird.
  • Weiterhin wurden bereits Mineralfaserprodukte eingesetzt, die mit Melarnin-Formaldehyd-Bindemitteln behandelt worden sind. Derartige Mineralfaserprodukte sind beispielsweise aus derDDOS 16 94 364, 25 43035, DE-AS 12 71 666, DE-PS 958 868, DE-OS 20 20 033, DE-AS 16 94 378 oder US-PS 38 46 225 bekannt. Diese Produkte zeigen zwar eine bessere Feuerbeständigkeit als Mineralfaserprodukte, die mit Phenol-Formaldehyd-Harzen gehärtet worden sind, wurden jedoch bisher nicht für die Wärmedämmung hocherhitzter Fluide eingesetzt, da lediglich mit Melamin-Formaldehyd-Harz im Tränkverfahren hergestellte Mineralfaserbahnen eingesetzt werden konnten, die jedoch zur Wärmedämmung hocherhitzter Fluide ungeeignet sind. Mit diesen Mineralfaserbahnen werden die Rohre umwickelt, wobei regelmäßig durch die unterschiedlichen Temperaturen erzeugte Zwischenräume zwischen den einzelnen Bahnen auftreten, so daß keine wirksame Wärmedämmung erhalten wird.
  • Des weiteren hängen derartige Bahnen häufig durch, so daß zwischen den Bahnen einerseits und dem Rohr andererseits Hohlräume entstehen, die die Wärmekonvektion begünstigen, was aus Wärmedämmgründen ebenfalls unerwünscht ist.
  • Aus derDE-AS 12 71 666 ist zwar eine Mineralfaserbahn bekannt, die mit Melamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukten verfestigt worden ist. Die darin beschriebenen Mineralfaserprodukte wurden jedoch nur zur üblichen Wärmedämmung eingesetzt, wobei hierdurch die Nachteile beseitigt werden sollten, die bei mit Phenol-Harzen hergestellten Glasfaservliesen auftreten, also die ungünstige Brennbarkeit, die dunkle Farbe, der unangenehme Geruch nach Phenol -und Festigkeitsverluste unter dem Einfluß der atmosphärischen Feuchtigkeit. Nicht vorgeschlagen wurde jedoch in dieser Patentschrift, daß derart hergestellte Mineralfaserprodukte, die mit Melamin-Formaldehyd-Bindemitteln gehärtet worden sind, bei erhöhten Temperaturen zur Wärmedämmung eingesetzt werden sollten.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mineralfaserprodukt zur Verfügung zu stellen, daß bei erhöhten Temperaturen,insbesondere bei Temperaturen oberhalb 4000 C einget lzt werden kann, ohne daß ein punking-Verhalten festgestellt werden kann.
  • Überraschenderweise wurde nunmehr festgestellt, daß Mineralfaserprodukte, die mit einer wäßrigen Lösung eines Melamin-Formaldehyd-Kondensats behandelt worden sind, das mit einem aliphatischen Alkohol mit 1-4-Kohlenstoffatomen verethert ist zur Wärmedämmung hocherhitzter Fluide eingesetzt werden kann, insbesondere von solchen Fluiden, die Temperaturen oberhalb 4000 C aufweisen.
  • Somit können also unter anderem die aus derDFAS 12 71 666 bekannten Mineralfaserprodukte, die aus einem vollständig veretherten Melamin-Formaldehyd-Vorkondensat behandelt wurden, überraschenderweise zur Wärmedämmung derart hoch erhitzter Fluide eingesetzt werden.
  • Dabei konnte festgestellt werden, daß die erfindungsgemäß eingesetzten Mineralfaserprodukte kein punking-Verhalten aufweisen, d.h., daß dasfrtP4ineralfaserprodukte enthaltende Bindemittel nicht zerstört wird, selbst wenn Rohre umwickelt werden, die Fluide oberhalb 400, sogar 5000 C führen.
  • Eine genauere Analyse eines derart eingesetzten Mineralfaserproduktes ergab, daß das Bindemittel im Mineralfaserprodukt in der unmittelbaren Nähe zum Rohr verdampft war und sich weiter außen, innerhalb des Mineralfaserproduktes sublimiert hatte. Infolgedessen wurden weder die Formbeständigkeit, noch die Dämmeigenschaften des erfindungsgemäßen Mineralfaserproduktes eingeschränkt, mit der Folge, daß durch dieses überraschende Verhalten erstmals ein Mineralfaserprodukt zur Verfügung gestellt wird, das bei Temperaturen oberhalb 4000 C zur Wärmedämmung eingesetzt werden kann. Dies ist mit den übrigen Mineralfaserprodukten des Standes der Technik, also solchen, die mit anderen Bindemitteln behandelt worden sind, nicht möglich.
  • Des weiteren ist es möglich, daß die mit Melamin-Formaldehyd-Vorkondensaten behandelten Minerafaserbahnen zu Rohrschalen verarbeitet werden, ohne daß eine verfrühte Aushärtung zu befürchten ist. Insofern wird eine noch nicht ausgehärtete Bahn auf einen perforierten Kern aufgewickelt und zu einer Rohrschale verarbeitet, wobei durch diesen perforierten Kern in an sich bekannter Weise heiße Luft so lange geschickt wird, bis die völlige Kondensation des Bindemittels erreicht ist. Speziell bei derartigen Rohrschalen, die bevorzugt zur Wärmedämmung von heiße Medien-führenden Rohren eingesetzt werden, hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß die mit den Melamin-Formaldehyd-Vorkondensaten behandelten Mineralfaserprodukte punkingfrei sind, also eine rasche Oxidation des Bindemittels in der Rohrschale unter Erzeugung von Wärme - wie vorstehend erwähnt - völlig unterbleibt.
  • Weitere Einzelheiten, Vorteile und Ausführungsformen sind in der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Beispiele beschrieben.
  • Es zeigen Fig. 1 einen Querschnitt durch eine punkingfreie Rohrschale, Fig. 2 eine graphische Darstellung des Gelzeitverhaltens von Melaminharzen und Fig. 3 a) eine graphische Darstellung einer Punkingmessung einer erfindungsgemäßen Mineralfaserplatte und b) eine graphische Darstellung einer Punkingmessung einer mit Phenolharz gehärteten Plineralfaserplatte.
  • Die erfindungsgemäß einzusetzenden Melamin-Formaldehyd-Vorkondensate weisen folgende Formel auf; in der R = H oder CH2 OR' und R' = H oder nieder-Alkyl bedeuten.
  • Das Melamin-Molekül ist mit dem Formaldehyd in einem Verhältnis von 1 : 1,5 bis 1 : 4, vorzugsweise 1 : 1,8 bis 1 : 3, insbesondere 1 : 2 bis 1 : 2,5, auf molarer Basis kondensiert Demzufolge besteht bei der bevorzugten Ausführungsform die Gruppe R bis etwa zur Hälfte aus der Gruppe -CH2 OR', wobei der restliche Bestandteil von R die Bedeutung von H hat.
  • Dieses Hydroxvmethylmelamin (bei einer Bedeutung von R' = H) ist jedoch in wässriger Lösung sehr reaktionsfreudig und eignet sich wegen der sehr kurzen, in Fig. 2 erläuterten Gelierzeit nicht für das Besprühen von erwärmten Mineralfasern im Fallschacht.
  • Es hat sich nunmehr herausgestellt, daß die erfindungsgemäße spezielle Veretherung dieser Hydroxymethylmelamine die Gelierzeit derart verlängern kann, daß die derart eingesetzten Melamin-Formaldehyd-Produkte in der teilweise veretherten Form sich auch zum Besprühen von Mineralfasern im Fallschacht verwenden lassen.
  • Erfindungsgemëß liegt daher vorteilhafterweise das Veretherungsverhältnis bei wenigstens 20 - 100, insbesondere bei etwa 40 - 65 %. Demzufolge sind in der bevorzugte-n Ausführungsform form 40 - 65 % der OH-Gruppen mit einem nieder-Alkanol verethert worden, während der restliche Bestandteil unverethert bleibt, d.h. daß R' die Bedeutung H besitzt.
  • Als ~nieder-Alkyl,' kommen die Methyl-, Ethyl-, Propyl- oder Butyl-Gruppe in Frage, wobei die Methyl-Gruppe bevorzugt ist. Demzufolge wird Methanol als Veretherungsmittel vorzugsweise bei den teilweise kondensierten Melamin-Formaldehyd-Vorkondensaten eingesetzt, wobei ein teilweise verethertes Methoxymethylmelamin erhalten wird.
  • Die erfindungsgemäßen Vorkondensate bilden eine klare Flüssigkeit mit leicht viskosen Eigenschaften und weisen eineT Wert von etwa 9 - 10 aiif.
  • Die wässrige Lösung weist vorteilhafterweise einen Feststoffbestandteil von 40 - 80, vorteilhafterweise von 50 - 75 % auf und ist mit kaltem Wasser beliebig mischbar.
  • Diese Lösung ist weiterhin wenigstens ein halbes Jahr einsatzfähig, sofern sie nicht mit Protonendonatoren,wie Säuren oder den Ammoniumsalzen starker Mineralsäuren, in Verbindung kommt und im übrigen nicht erhitzt wird. Derartige Vorkondensate können entweder werksseitig aus den entsprechenden Ausgangsprodukten, wie Melamin, Formaldehyd und vorteilhafterweise Methanol hergestellt oder aber als bereits fertiges Produkt eingesetzt werden.
  • Ein Beispiel für ein bereits fertiges, teilweise verethertes Melamin-Formaldehyd-Vorkondensat ist ein Melaminharz der Firma HOECHST AG, das unter der Bezeichnung Hoe T 3102 geliefert wird.
  • D Stellung # 0cler erfindungssemäßcn Melamin-Formaldehyd-Vorkondensate, die verethert sind, erfolgt in an sich bekannter Weise. Dabei wird beispielsweise zu- nächst Melamin in wässriger Formaldehydlösung in den vorstehend beschriebenen Molverhältnisse bei Temperaturen von etwa 50 - 900C und einem pH-Wert von etwa 7,5 - 10 erwärmt. Diese Reaktion kann bis zu 30 Minuten dauern.
  • Anschließend wird die erhaltene Reaktionslösung vorteilhafterweise angesäuert und danach mit dem entsprechenden Alkanol vorteilhafterweise im erwärmten Zustand in den vorstehend beschriebenen molaren Mengen verethert.
  • In Fig. 2 ist das Gelzeitverhalten eines erfindungsgemäßen teilweise veretherten Melamin-Formaldehyd-Harzes A und eines nichtveretherten, ansonsten jedoch gleichen Harzes B gegenübergestellt.
  • Das Gelzeitverhalten ist dabei das Maß der Verarbeitbarkeit des Harzes bei bestimmten Temperaturen, wobei die Gelzeit mit steigender Temperatur immer kürzer wird, da die Kondensationsgeschwindigkeit ebenfalls steigt.
  • Um Mineralfasern im erwärmten Zustand, d.h. im Schacht verarbeiten zu können, muß die Gelzeit etwa 7 - 8, vorteilhafterweise 10 - 12 Minuten, bei etwa l150C betragen.
  • Wie aus der Fig. 2 ersichtlich ist, liegt die Gelzeit für ein nichtverethertes herkömmliches Harz B erheblich unter diesem Wert bei etwa 3- 4 Minuten und ist somit nicht einsetzbar. Ein solches Harz führt also zu einem Mineralfaserprodukt, das am Schachtausgang bereits völlig ausgehärtet ist.
  • Demgegenüber weist das erfindungsgemäß teilweise veretherte Harz A, wie es beispielsweise von der Firma HOECHST AG unter der Bezeichnung T 3102 geliefert wird, eine erheblich verlängerte Gelzeit auf, die erst ab 1350C nennenswert absinkt. Dieses Harz ist daher besonders für das Besprühen von durch einen Schacht fallenden erwärmten Mineralfasern geeignet, deren Temperatur normalerweise unter l350C liegt. Vorteilhafterweise liegen die Schachttemperaturen dabei in einem Bereich von 70 - l300C. In- folgedessen kommt es regelmäßig nicht zu einer Polykondensation des erfindungsgemäßen Bindemittels im Schacht, da das Reaktionsverhalten der erfindungsgemäßen Harze zu träge ist.
  • Überraschend:ist also die Tatsache, daß erwärmte Mineralfasern mit einer wässrigen Bindemittel lösung eingesprüht werden können, die ihren Wassergehalt durch Verdampfen verliert und deren Feststoffe sich dabei auf den Mineralfasern ohne Vernetzung niederschlagen. Wenn die Reaktion dabei so gesteuert wird, daß die Restfeuchtigkeit der damit besprühten Fasern vernachlässigbar ist, kann ein derart erhaltenes Mineralfaserprodukt, d.h. lose, mit dem erfindungsgemäßen teilweise veretherten Melamin-Formaldehyd-Vorkondensat eingesprühtes Mineralfaserprodukt, am Schachtausgang gewonnen werden, das nicht mehr in einem Arbeitszug weiterverarbeitet werden muß. Bekanntlich härten die üblichen Formaldehyd-Vorkondensate, insbesondere diejenigen auf Phenol-Basis, nach dem Aufsprühen auf die erwärmten Fasern im Schacht nach kurzer Zeit aus und müssen infolgedessen in einem Verfahrenszug verdichtet und durch eine Aushärtungsstation geführt werden.
  • Obwohl eine solche Behandlung erfindungsgemäß nicht durchgeführt werden muß, ist sie jedoch produktionstechnisch bevorzugt.
  • Um die nachstehend erläuterten Mineralfasern einzusprühen, wird die das erfindungsgemäße Vorkondensat enthaltende wasserklare Flüssigkeit mit dem vorstehend erwähnten hohen Feststoffbestandteil derart mit Wasser verdünnt, daß der Bindemittelanteil im ausgehärteten Mineralfaserprodukt in einem Verhältnis von 2 - 10, vorzugsweise 3 -'6 Gew.% liegt. Demzufolge wird eine wässrige Lösung eingesetzt, die wenigstens 5, vorzugsweise 10 - 12 Gew.% Feststoffbestandteil aufweist.
  • Vorteilhafterweise wird diese Lösung mit an sich bekannten Haftvermittlern, beispielsweise auf der Basis von Amänosilikonen versetzt. Dabei werden solche Haftvermittler in einer Menge von etwa 0,1 - 0,3, vorzugsweise 0,2 Gew.%, bezogen auf das Festharz, eingesetzt.
  • Weiterhin können derartige Lösungen vorteilhafterweise einen Katalysator aufweisen, der die Reaktionsgeschwindigkeit der Polykondensation beschleunigt. Hierzu werden vorteilhafterweise säureabspaltende Mittel (Protonenspender), beispielsweise Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat oder Ammoniumphosphat, eingesetzt, wobei ihr Anteil, wiederum bezogen auf das Festharz, etwa 0,5 - 2 Gew.% betragen kann.
  • Sofern sich der pH-Wert dieser Lösung verändern sollte, wird dieser vorteilhafterweise mit Ammoniak auf einen Wert von etwa 9 - 10 eingestellt, um nicht die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen.
  • Eine derart eingestellte Bindemittellösung, die das veretherte Melamin-Formaldehyd-Vorkondensat enthält, wird den Mineralfasern zugeführt, die durch den Schacht fallen, der sich von der Fasererzeugungseinheit bis zur Mineralfaserbahnproduktionslinie erstreckt.
  • Die Herstellung der Mineralfasern erfolgt in an sich bekannter Weise, wobei die üblichen mineralischen Ausgangsprodukte, beispielsweise silikatische Gesteine, Glasgemenge oder metallurgische Schlacken zum Einsatz kommen, die in Glaswannenöfen oder Kupolöfen geschmolzen werden.
  • Die Mineralfaser selbst wird in an sich bekannter Weise nach dem Schleuderverfahren, Düsenblasverfahren oder Düsenziehverfahren hergestellt. Die hierdurch erzeugten Fasern fallen im noch heißen Zustand durch den Schacht bzw. eine sogenannte ~Sammelkammer' und werden dort - wie vorstehend festgestellt - mit der wässrigen Bindemittellösung besprüht. Beim Einsprühen kommt es dabei zu einem Verdampfen des in der Bindemittellösung enthaltenen Wassers. Das Verdampfen selbst wird entsprechend dem Einsatz zweck der eingesprühten Faser durchgeführt und hängt dabei im wesentlichen von der zur Verfügung stehenden Wärmemenge ab, die zum Verdampfen des Wassers benötigt wird.
  • Wenn die Mineralfasern im Anschluß an das Einsprühen mit Bindemittel weiterverarbeitet werden sollen, d.h. verdichtet und anschließend durch Erhitzen ausgehärtet werden sollen, muß die eingesprühte Mineralfaser noch eine gewisse Restfeuchte aufweisen, da ansonsten die Polykondensation bei den erfindungsgemäßen veretherten Melamin-Formaldehyd-Vorkondensaten nicht mehr stattfinden kann. Die Restfeuchte in den Mineralfasern soll vorteilhafterweise 1 - 10, insbesondere 3 - 5 Gew.%, bezogen auf die Mineralfaser, betragen.
  • Sofern eine im wesentlichen trockene, also nicht mehr reaktionsfähige mit dem erfindungsgemäßen veretherten Melamin-Formaldehyd-Vorkondensat versehene Mineralfaser vorliegt, kann die Fähigkeit zur Polykondensation dadurch wiederhergestellt werden, daß die Mineralfaser mit Wasser in den vorstehend erwähnten Mengen eingesprüht wird. Demzufolge kann eine Mineralfaser im erwärmten Zustand mit einer wässrigen Bindemittellösung eingesprüht werden, ohne daß das im wesentlichen trockene Bindemittel im Anschluß an das Einsprühen und Verdampfen des Wassers aushärtet. Besonders überraschend ist jedoch die Tatsache, daß - wie vorstehend erwährt -die Polykondensationsfähigkeit durch einfaches Einsprühen der mit Bindemittel versehenen Mineralfaser mit Wasser wieder aufleben kann. Somit läßt sich ein F~;hfilz auf Lager halten und kann zur Herstellung bestimmte Teile nach dem Einsprühen mit Wasser in den ProdtlkLtio,sprezel3 eingeschoben werden. Weiterhin lassen sich mit weinen der- artigen Produkt Sandwich-Teile fertigen, die aus unterschiedlichen Mineralfaserbahnen zusammengesetzt sind, d.h. Mineralfaserbahnen, die beispielsweise mit dem erfindungsgemäßen Bindemittel und einem davon unterschiedlichen Bindemittel, wie Phenol-Formaldehyd-Vorkondensat, behandelt worden sind. In einem solchen Fall wird die mit Phenol-Harz getränkte Mineralfaserbahn on-line hergestellt, während das mit dem erfindungsgemäßen teilweise veretherten Melamin-Formaldehyd-Harz versehene Mineralfaserprodukt beispielsweise aus dem Lager zugeführt und in der Produktionslinie mit Wasser eingesprüht wird. Hierauf schließen sich die üblichen Produktionsgänge der Verdichtung der Mineralfasern und der anschließenden Aushärtung dieser verdichteten Fasern an.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Mineralfaserprodukte werden nach dem Einsprühen im Schacht einer Verdichtungsbehandlung unterzogen, wobei die losen Fasern zu einer Mineralfaserbahn verdichtet werden. Die Verdichtung erfolgt dabei um einen Faktor 1 : 4 bis 1 : 6. Die erhaltenen Mineralfaserprodukte weisen daher erfindungsgemäß vorteilhafterweise eine Rohdichte von 10 - 200, insbesondere 80 - 120 kg/m3 auf.
  • Die Verdichtung selbst erfolgt in an sich bekannter Weise bereits im Fallschacht und anschließend auf einem perforierten Transportband, wobei üblicherweise große Luftströme durch den Rohfilz gesaugt werden.
  • An die Verdichtungshehandlung in einer Verdichtungsstation schließt sich eine Härtungsbehandlung in einer üblichen Aushärtungsstation an, wobei üblicherweise Durchlaufhärteöfen verwendet werden, in denen orteilhafterweise sowohl eine Verdichtuny als auch eine Erwärmung der mit Bindemittel versehenen Mineralfaserbahn durchgeführt wird.
  • Wie aus der Fig. 2 ersichtlich ist, wird zum Start der Polykondensation wenigstens etwa eine Temperatur von 1350C benötigt. Vorteilhafterweise liegt die Temperatur in der Härtungsstation in einem Bereich von 180 - 2500C.
  • Bei der Härtung wird zunächst das noch in der Faser befindliche Wasser verdampft, wobei zugleich die Polykondensation eingeleitet wird, die in dem vorstehend beschriebenen bevorzugten Temperaturbereich in relativ kurzer Zeit vollständig abgelaufen ist.
  • Besonders vorteilhaft werden die noch nicht ausgehärteten erfindungsgemäßen Mineralfaserprodukte zu einer Rohrschale verarbeitet, die beispielsweise aus Fig. 1 ersichtlich ist.
  • In dieser Fig. 1 ist eine Rohrschale 10 aus dem erfindungsgemäß hergestellten Mineralfaserprodukt gezeigt, die als Bindemittel das veretherte Melamin-Formaldehyd-Harz in polykondensierter Form aufweist. Die Rohrschale 10 umgibt dabei ein Rohr 12, in dem heiße Fluide gefördert werden. Da diese Fluide Temperaturen oberhalb 4000C aufweisen können, muß die Mineralfaser punking-frei sein, d.h. der zu Wärmedämmzwecken eingesetzte, mit Bindemittel verfestigte Mineralfaserdämmstoff darf nich durch die durch Wärmeeinwirkung in Gang gesetzte Oxidation des Bindemittels in ihrer Struktur zerstört werden.
  • Nachstehend ist dieses Antipunking-Verhalten der erfindungsgemäß hergestellten Rohrschalen beschrieben und in der Fig. 3 gezeigt.
  • Die Rohrschalc selbst wird in an sich bekannter Weise, beispielsweise nach dem Verfahren gem-iß US-Ps 34 06 231 hergestellt. Bei dieser Herstellungsweise wird tlie noch nicht ausgehärtete Mineralfaserbahn ailf einen psrfor!(rten Rorkern aufgewickelt, der an seirlen Enden bis auf ein Einlaßrohr verschlossen versct#J ossen ist. Durch dieses Einlaßrohr wird erwärmtes Fluid, vorteilhafterweise Luf#t, eingeführt, die durch die Löcher im Rohr dringt und danach mit der aufgewickelten Mineralfaserbahn in Berührung kommt und dort die Polykondensation auslöst. Dabei werden die vorstehend erwähnten Temperaturbereiche für die Härtunqsbehandlunq eingehalten.
  • Nach dem Aushärten wird die Rohrschale vom Kern abgezogen und dabei ggf. in Längsrichtung geteilt.
  • Wie bereits vorstehend festgestellt, läßt sich eine derart hergestellte Rohrschale aus dem erfindungsgemäßen Mineralfaserprodukt zur Wärmedämmung von Rohren einsetzen, die ein Fluid mit hoher Temperatur befördern.
  • Wie in Fig. 3 gezeigt, ist eine erfindungsgemäß hergestellte Mineralfaserplatte punkingfrei, während eine mit dem üblichen Bindemittel auf der Basis von Phenol-Harz behandelte Mineralfaserplatte nach etwa 5 Stünden zerstört wird.
  • Bei dem in Fia. 3 gezeigten Versuch wurde eine Mineralfaserplatte mit einer Rohdichte 80 kg/m3 und einer Dicke von 30 cm eingesetzt. Diese Mineralfaserplatte weist jeweils einen Bindemittelgehalt von 4 Gew.% auf, unterscheidet sich jedoch im Bindemittel.
  • Die Punking-Messung wird dadurch durchgeführt, daß die Mineralfaserplatte auf eine Heizplatte gelegt wird, deren Temperatur konstant auf der Prüftemperatur, beispielsweise bei 5000C gehalten wird. Im Abstand von 20 mm (bei der mit Phenol-Harz gebundenen Mineralfaserplatte gem. Fig. 3b) bzw. 40 mm (bei der mit Melamin-Harz gebundenen Mineralfaserplatte gem. Fig. 3a) werden jeweils Temperatursensoren in die Mineralfaserplatte eingeführt. Die gemessene Temperatur wird dann in Abhängigkeit von der Prüfdauer aufgetragen.
  • Wenn die Mineralfaserplatte auf die erhitzte Heizplatte gelegt wird, beginnt die Messung, deren Ergebnis in Fig. 3 gezeigt ist.
  • Aus Fig. 3a) sind mehrere Kurven ersichtlich, die mit 1 bis 9 bezeichnet sind. Die Kurve 1 stellt dabei die Temperatur der Heizplatte dar, während die Kurven 2 - 8 die Temperatur in der Mineralfaserplatte in Abhängigkeit von der Entfernung von der Heizplatte - wie vorstehend erläutert - darstellen. Die Kurve 9 bezeichnet im übrigen die Oberflächentemperatur der Mineralfaserplatte-.
  • In Fig. 3b) sind dagegen die Abstände zwischen den einzelnen Temperatursensoren - wie ebenfalls vorstehend erläutert wurde - geringer, wobei die Kurve 1 wiederum die Temperatur der Heizplatte zeigt, während die Kurven 2 - 17 jeweils die Temperatur zwischen den jeweiligen Meßpunkten darstellen. Die Kurve 18 zeigt wiederum die Oberflächentemperatur der Mineralfaserplatte.
  • Aus einem Vergleich der Fig. 3a) und 3b) ist ersichtlich, daß die Fig. 3b) zu Beginn der Messung, also etwa nach 2 - 5 Stunden, einen starken Anstieg zeigt, wobei schließlich Spitzenwerte von etwa 8600C , also 3600C über der Heizplattentemp&ratur erreicht werden. Die hierbei auftretende exotherme Reaktion ist auf das punking, also die Oxidation des i3indemitte#s, zurückzuführ<n.
  • Demgegenüber findet ein solcher Temperaturanstieg in einer mit Melamin-Harz gebundenen Mineralfaserplatte gem. Fig.
  • 3a) nicht statt. Diese Platte ist also im Gegensatz zur Mineralfaserplatte, die mit Phenol-Harz verfestigt ist, zum Einsatz an Rohren und sonstigen Aparateteilen geeignet, die unter hoher Temperatur Z.B. 400 - 550 Cn stehen.
  • Die Gelierzeit, die in Fig. 2 dargestellt ist, gibt an, wann und bei welcher Temperatur das Harz vom flüssigen in den gelffirmlflen Zustand übergeht. Die Zeit Zeitspann zwischen dem i#<#<#11(1<' 1' 1iiPrüfung und <1<dem Zei 1 punkt ,an (t('lil 11.1 Z in den Gelzustand ül>ergeht , wird allgemeirl als "Gelierzeit. bezeichnet.
  • Diese Gelierzeit wird auf folgende Weise gemessen: Das Harz wird in einem Glasgefäß bei einer vorgegebenen Temperatur weiterkondensiert. Die dabei eintretenden Viskositätsveränderungen der untersuchten Harzprobe werden durch die Leistungsaufnahme einer Rührsonde bestimmt.
  • Nach Erreichen einer vorgewählten Grenzviskosität, dem Gelpunkt, wird die Messung beendet und die Zeit von dem Gelierbeginn bis zum Ende der Prüfung automatisch gestoppt.
  • Als Meßapparatur wird ein Gelierzeitmeßgerät der Type DiA-RVN der Firma Bachofer, Reutlingen, eingesetzt, das eine Rührsonde für den Viskositätsbereich von etwa 50 -70.000 mPa ~ s aufweist. Dieses Meßgerät wird auf eine bestimmte Temperatur eingestellt, die über die Meßdauer konstant gehalten wird.
  • Eine gemessene Viskositätskurve weist üblicherweise zunächst einen Bereich mit konstanter Viskosität auf, was auf das Verdampfen des restlichen Lösungsmittels zurückzuführen ist. An diesen Bereich schließt sich dann ein Bereichmit stetiger Viskositätszunahme an, der beim 100%-Ausschlag, also einer Viskosität von 70.000 mPa - s und darüber endet. Der Beginn des Anstiegs bis zum Ende der Messung wird dabei als Gelierzeit festgehalten.
  • Die gemessenen Gelierzeitwerte sind in Abhängigkeit von der Meßtemperatur in Fig. 2 aufgetragen und geben somit den zu erwartenden Kondensationsverlauf des betreffenden Harzes in Abhängigkeit von der gewählten Temperatur wieder.
  • Was aus der Fig. 2 als besonders iiberrascherld anzusehen ist, ist die Tatsache, daß das erfindungsgemäß eingesetzte, teilweise veretherte Melamin-Formaldehyd-Vorkondensat bei 1350C und darunter eine praktisch unendliche Gelierzeit aufweist, d.h. unterhalb dieser Temperatur nicht mehr polykondensationsfähig ist. Andererseits nimmt jedoch diese Eigenschaft oberhalb dieser kritischen Temperatur sehr rasch zu. Somit läßt sich bereits bei Temperaturen von l600C und darüber das erfindungsgemäße Vorkondensat zur Polykondensation einsetzen.
  • Ausgangspunkt der Erfindung war die Entwicklung von Mineralfaserschalen, die bei erhöhten Temperaturen zur Wärmedämmung eingesetzt werden sollten. Dabei sollten die Mine- -ralfaserschalen Rohre umgeben, in denenFluide mit 4000 C und darüber gefördert wurden.
  • Zu diesem Zweck mußten Mineralfaserschalen entwickelt werden, bei denen das üblicherweise organische Bindemittel nicht durch Selbstentzündung vollständig zerstört wird.
  • Es sollte also ein im Temperaturbereich von 4000 C und darüber punkingfreies Mineralfaserprodukt geschaffen werden.
  • Hierzu wurden folgende Versuche unternommen: Mineralfasern wurden in üblicher Weise mit gleichen Mengen der nachstehend erwähnten Bindemittel umgesetzt.
  • a) 40 Gewichtsteile Phenolharz, 30 Gewichtsteile Harnstoff und 30 Gewichtsteile Dicyandiamid-Formaldehyd-Vorkondensat Eine so hergestellte Rohrschale zeigt eine Punkingresistenz bis max. 3500 C, wird also bei darüberliegenden Temperaturen vollständig zerstört.
  • b? 55 Gewichtsteile Phenolharz, 45 Gewichtsteile Harnsäure und 10 Gewichtsteile Borsäure.
  • Mit diesem Blndemittel hergestellte Schalen weisen nur eirle unzureichende mechanische i:CS# i qk< ii. ai# # und können somit nicht eingesetzt werden.
  • c) Phenolharz bzw. mit Harnstoff modifiziertes Phenolharz und wäßrige Lösungen von kollodialer Kieselsäure oder Kalium- bzw. Natriumsilikat, die mit sauren Aluminiumsalzen, Phosphaten oder Boraten neutralisiert wurden.
  • Die Verarbeitbarkeit der Bindemittel war sehr schwierig wegen der Instabilität der Lösungen. Die mechanischen Festigkeitswerte der so hergestellten Mineralfaserprodukte lag um ca. 50 % niedriger als bei der normalen Phenolharzbindung, mit der Folge, daß sie zur Herstellung von Rohrschalen nicht geeignet waren.
  • d) Harnstoffmodifiziertes Phenolharz mit kollodialem Aluminiumoxid.
  • Auch ein derart hergestelltes Mineralfaserprodukt zeigt eine schlechte mechanische Festigkeit und kann somit ebenfalls nicht zur Herstellung von Rohrschalen eingesetzt werden.
  • Nachstehend ist ein Vergleich der Brennwerte von den für Mineralfasern verwendeten Bindemittelnsowie Zusatzstoffen angegeben: Joule/g Phenolharz ohne Harnstoff 28.000 Phenolharz mit ca. 25% Harnstoff 23.800 Phenolharz mit Harnstoff und Dicyandiamid - 1:1:1 21.000 Teilweise verethertes Melamin-Formaldehyd-Vorkondensat gemäß Erfindung 19.400 Harnstoffharz 17.400 Harnstoff 10.500 Dicyandiamid 16.200 Stärke 15.100 Aus vorstehender Zusammenstellung ist ersichtlich, daß die Brennwerte des erfindungsgemäßen Melamin-Harzes und der üblicherweise verwendeten Bindemittel aus Phenolharz mit Harnstoff modifiziert, relativ eng beieinanderliegen.
  • Aufgrund dieses Brennwertverhältnisses war nicht zu erwarten, daß das erfindungsgemäße Melaminether-Formaldehyd-Harz ein grundsätzlich anderes Verhalten bei stark erhöhten Temperaturen aufweist als die übrigen, vorstehend erwähnten Bindemittel.
  • Erfindungsgemäß wurde nämlich überraschenderweise festgestellt, daß das veretherte Melamin-Formaldehyd-Kondensat ein gänzlich unterschiedliches Zersetzungsverhalten während des Punkingtests aufweist. Während nämlich Phenolharz an ausgehärteten Mineralfasern bei Temperaturbelastung vollständig von den Fasern verbrennt, sublimiert das Melaminetherharz im Temperaturbereich oberhalb 350 - dem Mineralfaserdämmstoff heraus und kondensiert als weißer Niederschlag in den äußeren, kühleren Faserschichten. Demzufolge wird die totale Oxidationsreaktion des Bindemittels im Bereich der stark erhitzten Zone unterdrückt und somit die vollständige Zersetzung des im Mineralfaserprodukt befindlichen Bindemittels vermieden. Letztendlich wird also der aus einem solchen gehärteten Mineralfaserprodukt hergestellte Formkörper nicht zerstört und kann somit erfolgreich zur Wärmedämmung hocherhitzter Fluide eingesetzt werden.
  • So sind die erfindungsgemäßen Mineraltaserprodukte in Form von Rohrschalen erfolgreich bei der Wärmedämmung in lieizkraftwerken bei der Wärmedämmung von lohrcn-cinzusetzen, in ~denen überhitzter wasserdampf von 400-500°c zirku-13 erst.
  • Die Dicke der Rohrschale ist abhängig von der Temperatur -des Fluids, das durch ein Rohr geführt wird. Ebenso ist ,auch die Rohrdichte sowohl von der Dicke als auch von der Temperatur des Fluids abhängig. Es wurde dabei festgestellt, daß die Rohrschale bei einer Rohrdichte von etwa 100 kg/ m3 vorteilhafterweise zumindest eine Dicke von etwa 200 mm aufweisen soll, sofern das Fluid eine Temperatur von etwa 4000 C besitzt. Diese Dicke kann vorteilhafterweise auf ca. 300 mm ansteigen, sofern die Fluidtemperatur etwa 5000 C beträgt.
  • Aufgrund dieser relativ großen Dicke werden erfindungsgemäß vorteilhafterweise mehrere Rohrschalen übereinander eingesetzt, so daß sich deren Einzeldicken zur Gesamtdicke summieren. Insofern sind die Rohrschalen entsprechend ihren Außen- bzw. Innendurchmesser einander angepaßt, so daß sie ohne Schwierigkeiten formschlüssig zusammengestellt werden können.

Claims (10)

  1. Patentansprüche 1. Verwendung eines Mineralfaserprodukts, das mit einer wäßrigen Lösung eines Melamin-Formaldehyd-Vorkondensat behandelt worden ist, das mit einem aliphatischen Alkohol mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen verethert ist, zur Wärmedämmung hocherhitzter Fluide bei Temperaturen über 4000 C.
  2. 2. Ausführungsform nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Veretherungsgrad des Vorkondensats 20 -100 % beträgt.
  3. 3. Ausführungsform nach Anspruch 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Veretherungsgrad 40 - 65 % beträgt.
  4. 4. Ausführungsform nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der aliphatische Alkohol Methanol ist.
  5. 5. Ausführungsform nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Vorkondensat im Schachtverfahren in Form einer wäßrigen Lösung auf die Mineralfasern aufgesprüht worden ist, die wenigstens 5 Gew.-% Feststoffe aufweist.
  6. 6. Ausführungsform nach Anspruch 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die wäßrige Lösung einen Feststoffbestandteil von 10 - 12 Gew.-% aufweist.
  7. 7. Ausführungsform nach Anspruch 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die wäßrige Lösung Haftvermittler und/oder säureabspaltende Mittel aufweist.
  8. 8. Ausführungsform nach Anspruch 1, g e k e n n -z e i c h n e t d u r c h ein Mineralfaserprodukt mit einer Rohdichte von 80 - 120 kg/m³.
  9. 9. Ausführungsform nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Polykondensation des veretherten Melamin-Formaldehydvorkondensats bei Temperaturen von 180 - 2500C durchgeführt worden ist.
  10. 10. Ausführungsform nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das Mineralfaserprodukt die Form einer Rohrschale oder eines Formstücks aufweist ll.Ausführungsform nach Anspruch 10, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß mehrere Rohrschalen oder Formstücke übereinander angeordnet werden, wobei die Dicke der Anordnung wenigstens 20 cm beträgt.
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